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Mit Hasselblad-Kamera

OnePlus 9 Pro im Test – das (fast) perfekte Flaggschiff-Smartphone

OnePlus 9 Pro
Das OnePlus 9 Pro ist das neueste Flaggschiff von OnePlus Foto: TECHBOOK
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

23.03.2021, 16:00 Uhr | Lesezeit: 15 Minuten

Das OnePlus 9 Pro ist das neueste Smartphone des Herstellers und gilt aufgrund einiger besonderer Ausstattungsmerkmale schon jetzt als eines der Top-Modelle auf dem Markt. Doch kann es auch im Alltag überzeugen? TECHBOOK hat das Smartphone getestet.

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Bereits im Vorfeld zur Vorstellung des OnePlus 9 Pro am 23. März bewarb OnePlus einige der Highlights seines neuen Smartphones. Besonders im Augenmerk standen dabei das von DisplayMate ausgezeichnete Display sowie die neueste und nochmals schnellere Generation der Ladetechnologie WarpCharge. Ein weiteres Highlight: die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Kamera-Traditionsunternehmen Hasselblad. Insgesamt klingen die Spezifikationen des OnePlus 9 Pro somit äußerst vielversprechend. Doch kann das Smartphone damit auch gegen die ebenfalls sehr gute Konkurrenz ankommen? TECHBOOK hat das OnePlus 9 Pro im Test näher unter die Lupe genommen.

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Verarbeitung und Design

Aktuelle Smartphones bestechen derzeit nicht gerade mit einem kompakten Format. Und auch das OnePlus 9 Pro ist mit seinen Maßen von 163,2 × 73,6 × 8,7 Millimetern alles andere als klein. Menschen mit kleinen Händen werden daher Schwierigkeiten haben, das Gerät einhändig zu bedienen. Ein Fakt, der uns im Test des OnePlus 9 Pro aber wenig störte. Denn mittlerweile sind wir an die großen Displays gewöhnt und haben unsere Handhabe entsprechend angepasst.

Bei der Verarbeitung macht der Hersteller keine Kompromisse. Das OnePlus 9 Pro ist wasserfest nach IP68 und besteht aus Glas und Metall, wobei alle Bauteile beinahe nahtlos ineinander übergehen. Scharfe Kanten oder unsauber verarbeitete Stellen konnten wir im Test des OnePlus 9 Pro nicht ausmachen. Dieser Fakt und die Verwendung der besagten Materialien sorgen für einen sehr hochwertigen Eindruck. Glas und Metall sind allerdings auch weniger flexibel als beispielsweise Kunststoff. Stürze oder harte Schläge hinterlassen somit mitunter größere Schäden am Smartphone – ein Punkt, den Nutzer*innen beachten sollten. Da fällt es positiv auf, dass OnePlus dem 9 Pro eine Hülle im Lieferumfang beilegt. Sie ist aus festem, hellgrauem und nicht durchsichtigem Silikon gefertigt und wirkt deutlich hochwertiger als die Günstig-Hüllen, die wir von anderen Geräten kennen.

OnePlus 9 Pro in der Hand
Recht groß und mit stark spiegelnder Rückseite – das OnePlus 9 Pro Foto: TECHBOOK

Unser Testgerät in der Farbe Morning Mist hat eine leicht silbrige Rückseite. Auf Hochglanz poliert wirkt sie beinahe wie ein Spiegel. Der Nachteil ist aber, dass sich Fingerabdrücke sehr stark bemerkbar machen. Einmal in die Hand genommen, und das Smartphone wirkt irgendwie schmuddelig – schade. Nicht nur zum Schutz des Gerätes sonders auch für die Optik empfehlen wir daher die Verwendung einer Hülle.

Teilbewertung: 4,5 von 5 Sternen

Display mit Auszeichnung

Das Display des OnePlus 9 Pro kann sich sehen lassen. Es fällt nicht nur durch seine Größe von 6,7 Zoll ins Auge, die Ränder hat der Hersteller zudem nur leicht gebogen. Damit erzielt er eine rahmenlose Optik, konnte gleichzeitig aber ein gängiges Problem von stärker gebogenen Screens vermeiden. Denn ist die Krümmung zu stark, spiegelt das Glas dort zum einen, sie kann aber auch dazu führen, dass Nutzer*innen ungewollt Eingaben machen, wenn sie das Smartphone in der Hand halten. Beim OnePlus 9 Pro kamen derartige Spiegelungen oder Eingaben im Test aber nicht vor.

Doch auch abseits der Optik weiß das Display zu gefallen. OnePlus verwendet die AMOLED-Technologie mit LTPO (Low-Temperature Polycrystalline Oxide). Durch die spezielle Rückwandplatine reduziert sich der Stromverbrauch des Bildschirms. Gleichzeitig ermöglicht sie aber auch eine dynamische Bildwiederholrate von 1 Hz bis maximal 120 Hz – je nachdem, ob Nutzer*innen sich gerade ein statisches Bild ansehen oder aber die schnellen und flüssigen Bildwechsel beim Gaming benötigen. Neu ist auch Hyper Touch, eine Funktion, mit der sich die Reaktionszeit bei Eingaben deutlich reduziert. Auch hier bietet das OnePlus 9 Pro somit Vorteile für Gamer, die uns im Test gefallen haben. Die Funktion muss in den Einstellungen allerdings manuell aktiviert werden.

Insgesamt überzeugte das Display des OnePlus 9 Pro im Test durch seine natürliche Farbdarstellung, die HDR10+-Unterstützung, die hohe Auflösung und guten Kontraste. Insgesamt 3216 x 1440 Pixel (QHD+) stellt der Bildschirm dar und kommt somit auf eine Pixeldichte von sehr guten 525 ppi. Mit 1300 Nits ist die maximale Helligkeit zudem sehr hoch – fast schon zu viel für die Nutzung in Innenräumen, ideal aber dann, wenn die Sonne außen stark auf das Display scheint. Wer möchte, kann in den Einstellungen auch einen allgemeinen Dunkelmodus oder aber die Funktion „Komforttönung“ aktivieren. Sie passt die Farbtemperatur des Displays automatisch an, reduziert abends beispielsweise das blaue Licht, damit Augen weniger ermüden.

Teilbewertung: 4,5 von 5 Sternen

Technische Ausstattung des OnePlus 9 Pro

Das OnePlus 9 Pro positioniert sich im Test als Flaggschiff, also als Smartphone der absoluten Oberklasse. Dementsprechend fällt auch die technische Ausstattung aus. Insgesamt zwei Versionen des 9 Pro bietet OnePlus an. Eine kommt mit 8 GB RAM und 128 GB internem Speicher, eine andere mit 12 GB RAM und 256 GB Speicher. In beiden Fällen setzt der Hersteller auf den schnellen UFS-3.1-Speicher und den modernen LPDDR5 RAM. Und in beiden Fällen fehlt leider eine Speichererweiterung per MicroSD-Karte. Diesen Punkt sollten Interessenten beachten, wenn sie die für sich passende Variante des OnePlus 9 Pro wählen.

Beim System on Chip (SoC) hat sich OnePlus für den Snapdragon 888 von Qualcomm entschieden. Ende 2020 vorgestellt, bietet der im 5-Nanometer-Verfahren gefertigte Chip eine sehr aktuelle Architektur. Leistungstreiber ist dabei der neue Cortex-X1-Kern mit bis zu 2,84 GHz, der auch als Prime Core bekannt ist. Er gibt dem Smartphone bei besonders anspruchsvollen Aufgaben den nötigen Boost. Für die eher alltägliche hohe Performance sind hingegen drei Cortex-A78-Kerne mit bis zu 2,42 GHz zuständig. Weniger leistungsstark, dafür aber effizient, arbeiten die vier Cortex-A55-Kerne. Als Grafikeinheit kommt die Adreno 660 zum Einsatz.

Mit dieser Architektur bewegt sich der Snapdragon 888 momentan an der Spitze der Smartphones-SoCs. Im Test von AnTuTu erreichte das OnePlus einen Spitzenwert von 878.782 Punkten und überragt in der Liste somit das Galaxy S21 um etwa 250.000 Punkte. Nutzer*innen profitieren von dieser Leistung nicht nur im normalen Betrieb – hier gleitet das OnePlus 9 Pro ruckel- und verzögerungsfrei durch Anwendungen. Vor allem Gamer können das Potenzial ausnutzen. Zusammen mit den Displayoptimierungen und den 120 Hz konnten wir im Test mit dem OnePlus 9 Pro sogar anspruchsvolle Games wie PUBG MOBILE spielen, ohne das es irgendwo stotterte. Sehr gut!

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Wifi 6E und 5G

Der Snapdragon 888 beschert dem OnePlus 9 Pro aber noch weitere Vorteile. Er bringt beispielsweise das 5G-Modul Snapdragon X60 mit, das bis zu 7,5 Gbit/s im Downstream und bis zu 3 Gbit/s im Upstream über den neuen Mobilfunkstandard erlaubt. Dabei werden die in Deutschland gängigen Frequenzen unterstützt. Wer lieber über WLAN surfen möchte, kann nicht nur auf das 2,4- und 5-GHz-Band zurückgreifen, auch das neue Wifi 6E im 6-GHz-Frequenzbereich steht zur Verfügung. Das Band soll laut den Plänen der Bundesnetzagentur in diesem Frühjahr freigegeben werden und erlaubt dann deutlich höhere und schnellere Datendurchsätze mit bis zu 3,6 Gbit/s.

Ausstattung im Detail

 OnePlus 9 Pro
Display6,7 Zoll, AMOLED mit LTPO,
1-120 Hz, 1300 Nits,
3D Gorilla Glass
AuflösungQHD+ (3216 x 1440 Pixel), 525 ppi, HDR10+
ProzessorQualcomm Snapdragon 888,
Octa-Core mit 1x 2,84 GHz + 3x 2,42 + 4x 1,8 GHz
RAM8 / 12 GB GB
Speicher128 / 256 GB, nicht erweiterbar
HauptkameraQuad-Kamera
48 MP Weitwinkel, f/1.8, EIS+OIS
50 MP Ultra-Weitwinkel, f/2.2
8 MP Tele, f/2.4, 3,3x hybrider Zoom, 30-fach digital Zoom, OIS
2 MP Monochrom

8K-Video mit 30 FPS, 4K-Video mit 120 FPS
Kamera-ModiVideo-Editor, Super-Makro, Nachtmodus, Tilt-Shift, Panorama, Objekt/Gesichts-Erkennung, Video Portrait,
Timelapse, HDR, RAW
Frontkamera16 MP, f/2.4, EIS
Akku4500 mAh,
Warp Charge 65T
Warp Charge 50 Wireless
Reverse Wireless Charging mit 45 Watt
SoftwareAndroid 11
SicherheitFingerabdrucksensor unterm Display,
Face Unlock, PIN, Passwort
VerbindungenBluetooth 5.0, Infrarot, NFC
InternetWLAN a/b/g/n/ac/ax, LTE, 5G
SonstigesIP68, Dual-Lautsprecher, Dual-SIM
Maße und Gewicht163,2 × 73,6 × 8,7 mm,
197 Gramm
FarbenMorning Mist, Pine Green, Stellar Black
UVP8/12 GB: 899 Euro
12/256 GB: 999 Euro

Teilbewertung: 4,5 von 5 Sternen

Sauberes Android 11 ohne Bloat-Apps

OnePlus liefert das 9 Pro mit OxygenOS 11 auf Basis von Android 11 aus. Somit läuft auf dem Smartphones Googles aktuelles mobiles Betriebssystem. Zudem war zum Testzeitpunkt Mitte März das Sicherheitspatch vom Februar 2021 installiert. Apps von Drittanbietern finden sich kaum, das System zeigt sich also sauber und aufgeräumt. OxygenOS 11 bietet zudem einige Optimierungsmöglichkeiten, die sich nicht nur im Betrieb, sondern auch in der Optik bemerkbar machen.

Der Canvas-Modus des OnePlus 9 Pro
Der Canvas-Modus des OnePlus 9 Pro Foto: TECHBOOK

So hat OnePlus beispielsweise den sogenannten Turbo Boost 3.0 integriert, der das Arbeitsspeicher-Management optimiert. Nutzer*innen können nun noch mehr Apps im Hintergrund geöffnet lassen, ohne das diese die Leistung beeinträchtigen. Auf Wunsch lässt sich auch die Nutzeroberfläche anpassen – beispielsweise mit dem systemweiten Dark Mode, veränderbaren Akzentfarben oder individuellen Icons. Das Always-on-Display, das normalerweise mit weißer Schrift auf dem schwarzen Sperrbildschirm wichtige Infos anzeigt, kann zudem mit der neuen Funktion Canvas erweitert werden, auch wenn sich diese noch in der Beta befindet. Nutzer*innen können hierbei aus der Galerie ein Bild auswählen, von dem Canvas die Umrisse extrahiert und sie wie eine vereinfachte Zeichnung auf dem Sperrbildschirm darstellt.

Zum Schutz des Systems bringt das OnePlus 9 Pro verschiedene Entsperrmethoden mit, wobei uns der Fingerabdrucksensor im Test am besten gefallen hat. Er ist schnell und zuverlässig und funktioniert auch dann, wenn der Finger etwas feucht ist. Der optische Sensor sitzt unter dem Display und ist sowohl mit dem Zeigefinger als auch dem Daumen bequem erreichbar. Alternativ zu dieser Methode lässt sich das Smartphone aber auch mit PIN oder Passwort und per Face Unlock entsperren.

Teilbewertung: 4,5 von 5 Sternen

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Kamera: OnePlus kooperiert mit Hasselblad

In der Vergangenheit gab es bereits häufiger Kooperationen zwischen großen Kamera- und Smartphone-Herstellern. Huawei hat beispielsweise zusammen mit Leica einige der besten Kamera-Smartphones auf den Markt gebracht, Nokia konnte hingegen zusammen mit Zeiss einige Erfolge verzeichnen. Nun gibt es mit OnePlus und Hasselblad eine weitere Kooperation, die äußerst vielversprechend ist. Das schwedische Unternehmen Hasselblad blickt auf 180 Jahre Erfahrung im Bereich Fotografie zurück. Eine der Kameras des Unternehmens war sogar schon auf dem Mond: Neil Armstrong nahm damit eines der bekanntesten Fotos seines Kollegen Buzz Aldrin im Raumanzug auf.

Zusammen mit Hasselblad hat OnePlus nun ein neues Kamerasystem speziell für Smartphones entwickelt, das in den kommenden drei Jahren der Kooperation auf den Flaggschiff-Geräten von OnePlus zum Einsatz kommen soll. Besonderes Augenmerk legt die Hasselblad-Kamera im OnePlus 9 Pro auf Softwareverbesserungen einschließlich Farbabstimmung und Sensorkalibrierung.

OnePlus 9 Pro mit Hasselblad-Kamera
Das OnePlus 9 Pro ist das erste Smartphone mit Hasselblad-Kamera Foto: TECHBOOK

Ultra-Weitwinkel steht im Fokus

OnePlus verwendet in seinem aktuellen Flaggschiff Kamerasensoren von Sony, wobei im Quad-Kamera-Setup einmal nicht der Hauptsensor im Fokus steht. Stattdessen rückt der Ultra-Weitwinkel ins Zentrum, der mit 50 Megapixel auch am höchsten auflöst. Basis ist hier der Sony IMX766-Sensor mit HDR und 140-Grad-Sichtfeld, der mit einer Freeform-Linse kombiniert ist. Der Vorteil dieser Linse ist die im Vergleich zu asphärischen Linsen verzerrungsfreie Darstellung an den Bildrändern. Linien, beispielsweise bei Gebäuden, wirken somit weniger gewölbt. Ein weitere Besonderheit: Der Sony IMX766 im OnePlus 9 Pro ist mit 1/1,56 Zoll der bislang größte Ultra-Weitwinkel-Sensor in einem Smartphone. Die Konkurrenz setzt mit 1/3,6 Zoll im iPhone 12 Pro Max und 1/3,24 Zoll im Galaxy S21 Ultra auf erheblich kleinere Sensoren.

Erste Smartphone-Kamera mit 4K und 120 FPS

Der reguläre Weitwinkel beruht auf dem IMX789-Sensor von Sony und bietet eine Auflösung von 48 Megapixel. Unterstützt wird er nicht nur von einem elektronischen Bildstabilisator (EIS), sondern auch von einem optischen (OIS). Die Blende hat eine Größe von f/1.8 und lässt somit recht viel Licht ein. Das Besondere an diesem Sensor ist unter anderem die Fähigkeit, 4K-Videos mit bis zu 120 FPS (Frames per Second – Bilder pro Sekunde) aufzunehmen. Im Test des OnePlus 9 Pro hatten wir anfangs allerdings Probleme mit der Videoaufnahme. Schon nach kurzer Zeit überhitzte das Smartphone bei 4K-Aufnahmen mit 30 FPS, sodass das Video stoppte. Dieser Punkt hätte im Test des OnePlus 9 Pro einen dicken Abzug gegeben, wenn der Hersteller nicht so schnell auf unsere Kritik reagiert hätte. Kurze Zeit nach unser Meldung brachte OnePlus ein Update heraus, dass das Problem beseitigte. Nun hält die Kamera bei Videoaufnahmen deutlich länger durch und arbeitet zuverlässig.

Der dritte Sensor der Quad-Kamera ist ein Teleobjektiv mit 8 Megapixel und f/2.4-Blende sowie 3,3x hybridem und bis zu 30-fachem digitalen Zoom. Ein optischer Bildstabilisator sorgte im Test des OnePlus 9 Pro bei mäßigem Zoom für eine ausreichende Stabilisierung der Aufnahme. Wird der Zoom aber maximal ausgenutzt, kommt der OIS nicht nach. Hier empfiehlt sich daher die Verwendung eines Stativs. Zu guter Letzt bringt die Quad-Kamera auch einen monochromen Sensor mit 2 Megapixeln mit. Mit ihm lassen sich echt Schwarz-Weiß-Aufnahmen machen, ohne dass die Farben softwareseitig gefiltert werden müssen.

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Kameraaufnahmen im Check

Die Kamera-App bietet zwei Besonderheiten, wenn man sie so nennen möchte. Zum einen gibt es einen Auslösebutton im typischen Hasselblad-Orange, zum anderen hat OnePlus den Auslöseton dem der Hasselblad-Kameras nachempfunden. Der Autofokus des OnePlus 9 Pro reagierte im Test äußerst präzise und schnell – ein Punkt, der uns besonders positiv aufgefallen ist. So gelingen auch Schnappschüsse quasi aus der Hüfte heraus.

Tipp: Zum Vergrößern der eingebundenen Beispielfotos klicken Sie auf das jeweilige Bild.

Tageslichtaufnahme OnePlus 9 Pro
Es war ein grauer Tag. Die Farben geben die Stimmung sehr schön wieder. Foto: TECHBOOK

Die Qualität der Fotos kann überzeugen. Allerdings muss man die natürliche Farbdarstellung mögen. Anders als manch andere Smartphone-Kameras werden Farben im Nachhinein nicht verstärkt oder sogar überzogen. Vielmehr fängt die Hasselblad-Kamera des OnePlus 9 Pro Motive so ein, wie sie sind. An einem eher trüben Vormittag im März wirkt ein Foto dann auch mal etwas düster und grau – wie es das Wetter eben vorgibt. Wir empfanden das aber nicht als schlimm, im Gegenteil. So lässt sich eine ganz besondere Stimmung einfangen, die anderenfalls verloren gehen würde.

Telephoto mit OnePlus 9 Pro
Ist das Motiv nicht allzu weit entfernt, leisten Teleobjektiv und OIS gute Arbeit Foto: TECHBOOK

Freude hat uns bei den Aufnahmen auch der Makromodus gemacht. Er erlaubt, bis auf wenige Zentimeter an ein Motiv heranzugehen, ohne das dieses unscharf wird. So lassen sich Details mit einer erstaunlichen Schärfe und Vergrößerung einfangen.

OnePlus 9 Pro Beispielfoto
Beispielfoto im normalen Weitwinkel-Modus…. Foto: TECHBOOK

Insgesamt gibt es gerade im Bereich der Kamera einiges zu entdecken. Sie bietet viele Funktionen, ohne dabei aufgeblasen zu wirken. Uns gefällt die Natürlichkeit der Bilder, die Abkehr von den allzu starken Anpassungen durch einen KI-Algorithmus. Insgesamt ein wirklich gutes Fotoerlebnis, das OnePlus mit dem 9 Pro liefert.

Teilbewertung: 4,5 von 5 Sternen

Akku des OnePlus 9 Pro im Test

120 Hz, Gaming, 4K-Videos – all das zehrt am Akku. Und auch das große Display will mit Strom versorgt werden. Hinsichtlich dieser Ansprüche klingt die Akkukapazität von 4500 mAh eher durchschnittlich. Zwei Tage ohne Strom schafft das Smartphone nicht, im Test des OnePlus 9 Pro kamen wir bei durchschnittlicher Nutzung aber immerhin auf eineinhalb Tage. Ein guter Wert, der sicherlich den diversen Stromsparmaßnahmen in Hardware und Software zu verdanken ist.

Der Akku selbst ist, wie bei aktuellen Smartphones üblich, fest im Gehäuse eingebaut. Für den Ladevorgang hat sich OnePlus allerdings etwas einfallen lassen und seine WarpCharge-Technologie aktualisiert. Kabelgebunden lädt das OnePlus 9 Pro nun mit satten 65 Watt – schneller ist bislang keine Smartphone-Ladetechnologie. Besonders positiv fällt dabei auf, dass der Hersteller das passende Netzteil und Kabel dem Lieferumfang beigelegt hat. Hier haben Käufer*innen im Vergleich zu den aktuellen Smartphones von Apple oder Samsung somit einen Vorteil.

Zubehör des OnePlus 9 Pro
Das OnePlus 9 Pro bringt nicht nur ein Schnellladenetzteil mit Kabel, sondern auch eine recht hochwertige Hülle mit Foto: TECHBOOK

Auch diejenigen, die ihr Smartphone gern kabellos aufladen, können dies nun schneller als bisher tun. Denn das OnePlus 9 Pro unterstützt Wireless Charging mit bis zu 50 Watt – beim OnePlus 8 Pro waren es noch 30 Watt. Dabei nutzt der Hersteller die sogenannte Dual-Cell-Konfiguration. Der Akku ist in zwei unabhängige Zellen aufgeteilt, die gleichzeitig mit jeweils 25 Watt über die Ladespule laden. Eine komplette Akkuladung ist laut OnePlus dadurch nach etwa 43 Minuten erreicht. Im Test des OnePlus 9 Pro konnten wir diesen Wert in etwa bestätigen. Wir kamen hier auf knapp 46 Minuten. Um eine derart schnelle Ladeleistung kabellos erreichen zu können, benötigen Nutzer*innen aber den passenden Wireless Charger. OnePlus bietet dafür den WarpCharge 50 Wireless Charger als optionales Zubehör an. Er erlaubt es, das OnePlus 9 Pro sowohl in vertikaler als auch horizontaler Ausrichtung zu laden.

Teilbewertung: 5 von 5 Sternen

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Fazit des Tests

Testsiegel OnePlus 9 Pro

Mit dem OnePlus 9 Pro hat der Hersteller ein wirklich gutes Smartphone auf den Markt gebracht. Das Design gefällt, auch wenn die von OnePlus gewählte spiegelnde Oberfläche unseres Testgerätes im Alltag unbrauchbar ist. Sie sieht schon nach kurzer Nutzung einfach nicht mehr schön aus. Zudem ist das Smartphone alles andere als klein, auch diesen Punkt sollten Interessenten bei der Kaufentscheidung beachten.

Das OnePlus 9 Pro bietet die Ausstattung eines aktuellen Flaggschiff-Smartphones und punktet mit einigen Besonderheiten. So konnten im Test nicht nur das Display und die starke Leistung überzeugen, auch die Hasselblad-Kamera lieferte ab. Die Fotoergebnisse sind eher natürlich, wer stärkere Farboptimierungen bevorzugt, ist hier also falsch. Die umfangreichen Kameramodi bieten jedoch viele Möglichkeiten, mit den Bildern zu experimentieren. Allerdings benötigen Nutzer*innen auch etwas Zeit, um sie alle kennenzulernen. Schade ist hinsichtlich der Kamera und der Möglichkeit, 4K-Videos in 120 FPS aufzunehmen, dass das OnePlus 9 Pro wieder keinen Speicherkartenslot mitbringt. Dafür bekommen Käufer*innen im Gegensatz zu einigen anderen Smartphones aber wichtiges Zubehör wie ein Netzteil, ein Ladekabel und sogar eine brauchbare Hülle zum OnePlus 9 Pro.

Gesamtwertung: 4,5 von 5 Sternen

Themen: OnePlus Test
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