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Connect verliert Funktion

Keine Lautstärkeregelung über Tasten mehr – was ist los bei Spotify?

Apple schaltet eine wichtige Schnittstelle ab – zum Leidwesen von Spotify und dessen Nutzern
Apple schaltet eine wichtige Schnittstelle ab – zum Leidwesen von Spotify und dessen Nutzern Foto: Getty Images
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

30. August 2024, 15:14 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Mit Connect ermöglicht es Spotify seinen Nutzern, Musik auch auf externen Lautsprechern wiederzugeben. Die Lautstärke ließ sich hierbei praktischerweise direkt über die Lautstärketasten des iPhones regulieren. Doch das ist nicht mehr möglich – wegen Apple.

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Vorweg ist zu sagen, dass Spotify Connect sowohl für Nutzer von Android-Geräten als auch iPhones zur Verfügung steht. Von der aktuellen Umstellung betroffen sind allerdings nur iOS-Geräte, die sich per WLAN mit externen Lautsprechern verbinden. Wer seine Musik über die auf dem iPhone installierte Spotify-App über einen derart verbundenen Lautsprecher streamen möchte, kann die Lautstärke künftig nicht mehr über die Tasten am iPhone regulieren.

Umstellung bei Spotify Connect liegt an Apple

Apple hat den Zugriff auf eine wichtige Programmierschnittstelle, die sogenannte API, für Drittanbieter eingeschränkt. Davon ist nicht nur Spotify betroffen, sondern auch Hersteller wie Sonos. Die für die Lautstärkeregulierung über die iPhone-Tasten notwendige Technologie steht für sie ab dem 3. September nicht länger zur Verfügung. Spotify muss sich daher anders behelfen.

Der Musik-Streaming-Dienst hat sich eine Lösung für betroffene Nutzer überlegt, die auch schon auf der Hilfeseite zu Spotify Connect dokumentiert ist. Sie kommt in Form eines Sliders innerhalb der App, über den sich die Lautstärke künftig anpassen lässt. Im Vergleich zur Steuerung direkt über die Tasten am iPhone ist dieser Weg deutlich umständlicher und dürfte bei vielen Nutzern für Unmut sorgen.

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Selbst Spotify scheint nicht begeistert von dieser Lösung und kritisiert Apple scharf. Wie die US-amerikanische Website „Techcrunch“ berichtet, wirft Spotify Apple einen Verstoß gegen den Digital Markets Act (DMA) vor – insbesondere steht dabei Artikel 6 (7) des DMA im Fokus. Die europäische Regulierung soll eigentlich die Interoperabilität von großen Technologieunternehmen gewährleisten, die als sogenannte „Gatekeeper“ bezeichnet werden. Apple nimmt aufgrund seiner Größe und Relevanz auf dem Markt eine solche Rolle ein und muss demnach Anbietern wie Spotify die gleichen Hardware- und Softwarefunktionen ermöglichen, die auch über das eigene Betriebssystem verfügbar sind.

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Apple kein Fan vom DMA

Es ist jedoch nicht das erste Mal, dass sich Apple zögerlich zeigt, die Richtlinien des DMA zu befolgen. Bereits im Juni hat die EU-Kommission ein Verfahren gegen den Hersteller eröffnet, bei dem einerseits Apples App-Store-Regeln untersucht und andererseits die neuen vertraglichen Anforderungen an App-Entwickler und App-Stores von Drittanbietern im Fokus stehen. Beide gelten als nicht DMA-konform.

Selbst das Highlight in iOS 18, Apple Intelligence, wird es aufgrund des DMA wohl nicht nach Europa schaffen. Sowohl Marktbeobachter und andere Technologie-Konzerne als auch Nutzer schauen daher kritisch auf das Vorgehen von Apple. Spotify hat den Konzern bereits häufiger wegen seiner Vorschriften und Einschränkungen kritisiert. In vorherigen Auseinandersetzungen ging es unter anderem um das Buchungssystem von Abos, bei dem Apple mitverdienen möchte. Ebenso merkte Spotify an, dass die Lautstärkeregulierung über die iPhone-Tasten bereits im Vorfeld zur angekündigten Abschaltung der Funktion aufgrund diverser Einschränkungen nicht fehlerfrei funktionierte.

Spotify und Apple befinden sich bezüglich der aktuellen Entwicklung im Austausch. Da die Fronten mittlerweile aber ziemlich verhärtet sind, ist fraglich, ob sich dadurch die Einschränkungen für Nutzer werden beheben lassen.

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