19.04.2024, 13:52 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten
Zwar hat iOS 17 noch ein paar Updates vor sich, doch die nächste große Version des iPhone-Betriebssystems ist bereits in Entwicklung. Wie gewohnt wird sie im Herbst mit den neuen iPhones erscheinen.
iOS 18 ist bereits in der Entwicklung, doch es dauert noch eine Weile, bis wir das neue Betriebssystem in Augenschein nehmen können. Die Erwartungen an das Update sind groß – nicht nur bei uns, sondern auch bei Apple und den Branchenexperten. Gerüchteweise sollen mit der neuen Version eine Reihe tiefgreifender Änderungen kommen. TECHBOOK checkt die Gerüchte und Informationen.
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Übersicht
Notizen-App bekommt Sprachmemo-Funktion
Einem Bericht von „AppleInsider“ zufolge arbeitet Apple an zwei neuen Funktionen für die Notizen-App. Neben einem Audiorekorder für Sprachaufnahmen soll auch eine umfangreiche Taschenrechner-Einbindung mit dem Update auf iOS 18 kommen.
Sprach-Notizen
Das iPhone hat zwar ab Werk eine eigene Sprachmemo-App, eine direkte Anbindung an Notizen gibt es aber nicht. Laut Insider-Informationen will Apple Aufnahmen nun für einzelne Notizen möglich machen. Dadurch können Nutzer Sprachmemos zusammen mit weiteren Informationen wie Text und Bildern abspeichern. Ein prominentes Beispiel sind etwa Vorlesungen, die Studenten als Sprach-Notizen mitschneiden und um weiteren Kontext und Präsentationsfolien erweitern könnten.
Sprach-Notizen sollen der Sprachmemo-App nachempfunden sein, sowohl bei Design und Funktionalität. Die Funktion ist nicht nur für iOS 18, sondern auch macOS 15 und iPadOS geplant. Sie könnte bereits mit der ersten Beta erscheinen, die Apple auf der Entwicklerkonferenz WWDC im Juni veröffentlicht.
Mathe-Notizen
Eine weitere Neuerung in der Notizen-App ist ein Feature, das Apple intern als „Mathe-Notizen“ bezeichnet. Ähnlich wie bei Sprach-Notizen sollen hier Funktionen des Taschenrechners direkt in Notizen integriert werden. Damit wäre es zukünftig möglich, komplexe mathematische Gleichungen aufzuschreiben und mit dem Taschenrechner zu lösen.
Endlich eine neue Nachrichten-App in iOS 18
iMessage, die in iOS integrierte Nachrichten-App, bietet ihre volle Funktionalität lediglich für Apple-Nutzer an. Bei der Kommunikation mit einem Android-Smartphone springt die App auf den Uralt-Standard SMS zurück. Das bedeutet: Keine verschlüsselte Kommunikation, kein Verschicken von hochauflösenden Bildern und Videos und nicht einmal eine Lesebestätigung.
Nun hat Apple angekündigt, bis Ende 2024 den RCS-Standard (Rich Communication Services) für seine Nachrichten-App umzusetzen, wie „9to5Mac“ berichtet. Grund dafür ist unter anderem Druck durch striktere Auflagen für sogenannte Internet-„Torwächter“. Google hat RCS bereits vor Jahren in seine Nachrichten-Apps integriert und drängt Apple seitdem, dasselbe zu tun.
RCS würde iMessage komplett umstellen. Android- und iOS-Nutzer könnten endlich ohne Einschränkungen miteinander kommunizieren. Neben Schreib-Indikatoren, Lesebestätigungen, Gruppenchats und Audionachrichten wäre es möglich, Nachrichten auch über Wi-Fi zu schicken. Auch weitere Funktionen wie Emoji-Reaktionen sind wohl in Planung.
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iPhone-Homescreen soll mit iOS 18 flexibler werden
Der sogenannte Homescreen ist Dreh- und Angelpunkt in iOS und auch in anderen Betriebssystemen. Bereits seit 2020, mit dem Release von iOS 14, kann man diesen bei Apple individuell anpassen. So ist es etwa möglich, App-Widgets an verschiedenen Stellen im Homescreen zu platzieren. Allerdings ist diese Option dahingehend beschränkt, dass man die Widgets und Symbole dennoch nur nach Reihenfolge und in einem Raster anordnen kann. Es ist also nicht möglich, beispielsweise ein Widget ganz oben zu platzieren und lediglich drei App-Symbole ganz unten. Mit iOS 18 könnte sich das ändern.
Wie Mark Gurman, renommierter Apple-Spezialist und Insider, in seinem Newsletter von Ende März berichtet, soll der iPhone-Homescreen mit iOS 18 frei anpassbar sein. Details nennt der Bloomberg-Journalist allerdings nicht. Wie das Portal „Macrumors“ aber in diesem Zusammenhang erfahren haben will, sollen Nutzer künftig die Möglichkeit haben, zumindest begrenzt von dem unsichtbaren Raster abzuweichen. So soll es möglich sein, freie Stellen und Zeilen zwischen den Symbolen zu lassen, auch wenn sich an der grundlegenden Rasterisierung nichts ändert.
KI-Funktionen kommen zu iOS 18
Apple ist recht vorsichtig, was den Einsatz neuer Technologien in seinem Kerngeschäft iPhone – und damit auch iOS – angeht. Während Unternehmen wie OpenAI, Microsoft, Google und Meta bereits um die Vorherrschaft auf dem Markt für Künstliche Intelligenz (KI) ringen, ist Apple bislang außen vor.
Während die Konkurrenten ihre Large Language Models (LLMs; dt. „großes Sprachmodelle“) und generative KI stetig erweitern, hält sich der iPhone-Hersteller zurück. Zwar sagte CEO Tim Cook bereits im September 2023 gegenüber „Forbes“, dass Apple seit Jahren an generativer KI forsche – davon ist jedoch noch nichts in iOS angekommen.
Das soll sich mit iOS 18 ändern. Laut „Bloomberg“ könnte das Update „relativ bahnbrechend“ sein. Intern soll Apples Führungsspitze das neue Betriebssystem als „ambitioniert und überzeugend“ bezeichnet haben. Demnach seien wohl wesentliche neue Funktionen geplant.
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Generative KI in iOS
Dem Apple-fokussierten Newsportal „MacRumors“ zufolge plant Apple, in erster Linie bereits bestehende Apps und Dienste mit KI zu unterstützen. Ähnlich wie Spotifys AI DJ könnte etwa Apple Music Künstliche Intelligenz nutzen, um maßgeschneiderte Playlists zu erstellen. Auch beim Verfassen von Texten in Apps wie Pages und Keynotes könnte generative KI unterstützen. Google bietet eine derartige Funktion bereits in Gmail an.
Auch Siri könnte profitieren
Ein offensichtlicher Anknüpfpunkt für generative KI ist Apples Sprachassistent Siri. Seit der Einführung im Jahr 2011 ist der einst bahnbrechende Assistent ins Hintertreffen geraten. Um wieder mit Google Assistant und Amazon Alexa – die ihre eigenen Probleme haben – mithalten zu können, wäre ein Neustart erforderlich. Ein Apple-eigenes LLM für Siri könnten nicht nur die Kommunikation in natürlicher Sprache deutlich verbessern. Der Assistent dürfte dann auch komplexe Fragen beantworten können. Einem Bericht von „The Information“ zufolge ist sogar eine Anbindung an die Kurzbefehle-App geplant.
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Wie umfangreich wird iOS 18?
Generell ist es natürlich schwierig, Aussagen zu einem Update zu treffen, dessen Release noch so weit entfernt ist. Dementsprechend sind auch aktuelle Gerüchte mit Vorsicht zu genießen. Jede neue Information könnte die vorangegangene auch revidieren.
Experten gehen von größtem iPhone-Update aller Zeiten aus
Nimmt man die bereits vorgestellten Neuerungen zusammen, kann man die mögliche Reichweite von iOS 18 erahnen. Und nicht nur das. Auch der als hervorragend vernetzt geltende Bloomberg-Journalist Mark Gurman betonte im Januar 2024 die Bedeutung des Updates. Gurman sagte sogar, dass laut seiner Quellen das neue Betriebssystem auch innerhalb des Unternehmens als eines der größten iOS-Updates – wenn nicht sogar das größte – in der Firmengeschichte angesehen werde. Weitere Details kündigte Gurman für seine kommenden Veröffentlichungen an.
Designänderungen könnten kleiner werden als vermutet
Diese klangen dann hingegen etwas zaghafter. In einem Beitrag Ende Februar ging Gurman dann erneut auf das Thema iOS 18 ein. Entgegen seinen vorherigen Aussagen bestätigte der gut vernetzte Journalist, dass Apple zwar wirklich an einer größeren Anpassung des Designs arbeite, diese aber aller Voraussicht nach nicht im Jahr 2024 ausgerollt würde. Das nimmt dem Update zwar nicht seine Relevanz, macht es aber unter Umständen weniger umfangreich – vor allem im augenscheinlichen Bereich – als zunächst angenommen.
Auch dabei handelt es sich allerdings um Gerüchte auf der Basis von Insider-Informationen. Für genauere Details müssen wir uns wohl bis zur WWDC 2024 im Juni gedulden. Auf der „Worldwide Developers Conference“ stellt Apple traditionellerweise sein neues OS vor.
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Voraussichtlicher Start im Herbst 2024
Für iOS 18 orientiert sich Apple wohl an seinem bisherigen Fahrplan, den wir von vorherigen iOS-Versionen kennen. Auf der WWDC im Juni stellt Apple in der Regel sein neues Betriebssystem offiziell vor. Nach dieser Ankündigung veröffentlicht das Unternehmen dann auch die ersten Beta-Versionen für registrierte Tester – zuerst für Entwickler und einen Monat später für alle Besitzer eines kompatiblen iPhones.
iOS 18 lässt sich daher wohl voraussichtlich ab Mitte 2024 für mehrere Monate testen. So hat Apple noch genügend Zeit, bis zum Launch im Herbst etwaige Fehler auszubessern. Für gewöhnlich starten neue iOS-Version zusammen mit dem iPhone im September.