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Die große (Ab)Rechnung

Nach diversen Anpassungen – für wen sich ein Amazon-Prime-Abo noch lohnt

Amazon Prime vereint einige Dienste in einem Paket. Doch lohnt es sich nach den diversen Anpassungen noch?
Amazon Prime vereint einige Dienste in einem Paket. Doch lohnt es sich nach den diversen Anpassungen noch? Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | CST /Eibner-Pressefoto
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

07.02.2024, 17:46 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten

Millionen Menschen shoppen regelmäßig auf Amazon. Mit seinem Prime-Abo bindet der Online-Händler seine Kunden zusätzlich. Für einen monatlichen oder jährlichen Festbetrag bekommen sie eine Liefer-Flat sowie Zugang auf weitere Angebote – darunter beispielsweise Amazon Prime Video und Prime Music. Doch ich den vergangenen Monaten hat Amazon sein Prime-Abo stark angepasst sowie einige Dienste gestrichen. Lohnt es sich jetzt noch?

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Amazon ist hierzulande die unangefochtene Nummer eins, wenn es ums Online-Shopping geht. Kein Wunder, bei dem gigantischen Angebot. Mit dem Prime-Abo bietet Amazon einen besonderen Dienst für seine Kunden, der Gratis-Versand und Zusatzangebote wie Prime Music, Prime Reading und Prime Video, aber auch Amazon Photos vereint. Zudem bekommen Kunden am Shopping-Tag Prime Day exklusiven Zugang auf viele Angebote. Der Preis für das Prime-Abo ist zuletzt allerdings gestiegen, gleichzeitig hat Amazon sein Angebot immer mehr zusammengestrichen. Daher lohnt sich Amazon Prime nicht mehr für jeden Kunden.

Das kostet ein Amazon-Prime-Abo

Im Laufe der Jahre hat Amazon die Kosten für das Prime-Abo immer mal wieder angehoben. Nach einer Preiserhöhung 2017 kostete der Dienst lange Zeit 69 Euro im Jahr bzw. 7,99 Euro bei monatlicher Abrechnung. Doch im September 2022 hat Amazon die Preise erneut angehoben. Rund 30 Prozent mehr müssen Kunden in Deutschland seither für das Prime-Abo zahlen. Für das monatlich kündbare Prime-Abo verlangt Amazon nun 8,99 Euro im Monat. Das Jahres-Abo verteuerte sich auf 89,90 Euro. Seither zahlen Kunden statt 5,75 Euro somit 7,50 Euro im Monat. Den Preisanstieg begründet das Unternehmen mit der hohen Inflation und gestiegenen Betriebskosten.

Auch für Studenten stiegen die Kosten. Diese lagen bis dahin bei 34 Euro im Jahr (etwa 2,83 Euro monatlich) bzw. 3,99 Euro bei monatlicher Abrechnung. Seit der Preiserhöhung müssen sie jedoch 44,90 Euro im Jahr (etwa 3,74 Euro monatlich) bzw. 4,99 Euro im Monat zahlen.

Amazon ist mehr als nur ein Versandhändler. Das Unternehmen baut seine eigene Hardware und bietet diverse Dienste an. Über die Plattform kann man beispielsweise Filme und Musik streamen, Bücher und Magazine lesen, Bilder in der Cloud speichern, frische Lebensmittel ordern und noch einiges mehr. Vieles davon kann man mit Einzel-Abos nutzen oder aber über eine Amazon-Prime-Mitgliedschaft. Welche Leistungen Amazon-Prime-Kunden über ihr Abo genau bekommen, haben wir im Folgenden gelistet.

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Kostenloser Versand

Ein Hauptargument für die Amazon-Prime-Gebühr ist der kostenlose und priorisierte Versand. Dabei ist in den meisten Fällen nicht nur der Standardversand kostenlos (sonst erst ab 39 Euro Versandwert), sondern auch der Premiumversand mit einer Lieferung am nächsten Werktag. Wichtig ist, dass das Prime-Logo neben dem Produktpreis auftaucht.

Ganz genau lässt sich der Versandkostenvorteil für Prime-Kunden nicht errechnen, da der Versand ab 39 Euro generell kostenfrei ist. Hier fehlt dann jedoch die Zustellung am nächsten Werktag. Zudem berechnet Amazon für Medienprodukte und Bekleidung andere Versandkosten als beispielsweise für Elektroartikel. Eine genaue Auflistung der Versandkosten bei Amazon finden sie hier.

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Amazon Prime Video nur noch mit Werbung

Wer gerne aus dem Internet streamt, der könnte mit einem Amazon-Prime-Abo auf seine Kosten kommen. Neben Tausenden von Filmen, Dokumentationen und teils sogar exklusiven Serien, die mit Amazon Prime Video kostenlos im Abo enthalten sind, können aktuelle Filme gegen eine Zusatzgebühr von etwa 3,99 bis 4,99 Euro ausgeliehen werden. Immer wieder bietet Amazon für Kunden mit Prime-Abo auch Leihfilme für nur 99 Cent an.

Lange Zeit konnten Abonnenten Serien und Filme werbefrei über Prime Video streamen. Das änderte sich allerdings am 5. Februar 2024, denn seither strahlt Amazon bei seinem Video-Streaming-Dienst Werbung aus und schlägt somit den gleichen Weg ein wie Netflix, Disney+ und Wow von Sky zuvor. Amazon Prime Video ist anders als die Konkurrenz jedoch nicht separat buchbar und somit lässt sich die Werbung nur mit einer zusätzlichen Option umgehen. Dieses kostet monatlich 2,99 Euro, was den Preis für Prime Video ohne Werbung auf 11,98 Euro anhebt. Amazon ist somit teurer als andere Streaming-Anbieter.

Fairerweise muss man jedoch sagen, dass sich der genaue Preis für Prime Video so einfach nicht festlegen lässt. Denn zusätzlich zum Video-Streaming-Dienst bekommen Prime-Kunden für das Geld noch zusätzliche Leistungen. Wer Prime jedoch vor allem wegen Prime Video gebucht hat, bekommt seit der Einführung von Werbung einen deutlich schlechteren Deal.

Musik-Streaming im Prime-Abo

Auch der Musik-Dienst Amazon Prime Music ist im Prime-Abo enthalten, wobei es sich um eine beschränkte Flatrate mit über zwei Millionen Songs, ausgewählten Playlists und persönlichem Radio handelt. Die Musik kann sowohl online als auch offline gehört werden. Im Vergleich zu teureren Abo-Diensten wie Spotify und Apple Music oder aber dem hauseigenen Pendant Amazon Music Unlimited ist die im Prime-Abo enthaltene Flatrate allerdings deutlich eingeschränkt. Seit Ende 2022 haben Prime-Kunden beispielsweise keine Kontrolle über Playlisten und abgespeicherte Alben mehr. Die Musik wird nur noch per Zufallswiedergabe abgespielt und Songs lassen sich nur noch eingeschränkt überspringen. Ein gezieltes Anhören von bestimmter Musik ist damit mit dem Prime-Abo nicht mehr möglich.

Auch die Kosten für Amazon Music hat das Unternehmen erhöht. Seit Februar 2022 müssen Kunden ohne Prime-Abo, die mit Music Unlimited vollen Zugang zu über 100 Millionen Songs haben möchten, 10,99 Euro monatlich (statt 9,99 Euro) zahlen. Für Prime-Kunden stiegen die Kosten im September 2023 von 8,99 Euro auf 9,99 Euro im Monat bzw. von 89 Euro auf 99 Euro im Jahr.

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Bücher und Magazine lesen mit Prime Reading

Schon seit ein paar Jahren gibt es ebenfalls den im Amazon-Prime-Abo enthaltenen Dienst Prime Reading. Dabei können Hunderte von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und Comics nicht nur auf Kindle-Geräten, sondern auch auf Android- und Apple-iOS-Geräten gelesen werden. Eine spezielle Lese-App macht das Konsumieren einfacher. Speziell bei diesem Dienst wird man aber leicht geködert, sich dann doch andere Bücher und Magazine gegen eine zusätzliche Gebühr zu kaufen.

Kostenlose Spiele im Amazon-Prime-Abo

Was früher Twitch Prime hieß, ist heute Prime Gaming. Wer ein Prime-Mitglied bei Amazon ist, erhält auch Zugang zur Spieleplattform Twitch. Dort erhalten Kunden regelmäßig In-Game-Belohnungen, sogenannte Loots, und kostenlose PC-Spiele. Darüber hinaus erhalten Sie beim Streaming auf Twitch.tv keine Werbeeinblendungen.

Fotos, Videos und Dokumente in die Cloud hochladen

Den Zugang zum Cloud-Speicher Amazon Drive hat das Unternehmen Ende 2023 endgültig eingestellt.

Mit Amazon Photos steht Prime-Kunden jedoch noch ein speziell auf Bilder ausgelegter Cloud-Speicher zur Verfügung. Prime-Kunden erhalten für ihre Fotos unbegrenzten Speicherplatz, zusätzlich 5 GB für Videos sowie die Möglichkeit, Fotos nach Personen, Orten und Dingen über eine Bilderkennung zu durchsuchen. Nutzer ohne Prime-Abo müssen sich mit jeweils 5 GB Gratis-Speicher begnügen.

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Ersetzt Amazon bald auch noch den Supermarkt?

Ebenfalls exklusiv für Kunden mit Prime-Abo steht Amazon Fresh zur Verfügung. Hierbei handelt es sich um einen Online-Supermarkt für Lebensmittel, die noch innerhalb desselben Tages geliefert werden können. Der Mindestbestellwert liegt dabei bei 35 Euro ohne Pfand. Allerdings entstehen Liefergebühren, die bei Amazon Fresh bei derzeit 3,99 Euro pro Lieferung liegen. Ab einem Einkaufswert von aktuell 80 Euro entfallen die Lieferkosten.

Amazon hat für Prime-Kunden übrigens noch weitere Vorteile zu bieten. Sechs kaum bekannte Dienste, die in der Mitgliedschaft enthalten sind, stellen wir Ihnen hier vor:

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Fazit

Amazon bietet für Kunden mit Prime-Abo ein ganzes Bündel an Angeboten – vom Gratis-Versand über Zugriff auf Streaming-Dienste bis Speicherplatz für Fotos. Leider haben sich die einzelnen Dienste seit 2022 aber Stück für Stück verschlechtert und lassen sich zum großen teil nur noch mit Einschränkungen nutzen. Dennoch, das Gesamtpaket von Amazon Prime lohnt sich noch immer – wenn man die gebotenen Leistungen auch nutzt. Hinzu kommt, dass sich zumindest Amazon Prime Video nur zusammen mit dem Prime-Abo buchen lässt, das somit Voraussetzung ist, wenn man den Dienst nutzen möchte.

Wer im Schnitt mindestens eine Bestellung im Monat bei Amazon tätigt, ab und zu einen Film oder einer Serie streamt, gerne Musik hört und vielleicht auch mal in den Online-Büchern und -Magazinen rumstöbert, der kommt auf seine Kosten. Auch Schnäppchenjäger profitieren von sogenannten Blitzangeboten und Premium-Deals.

Wer ohnehin bereits Accounts von Netflix und Spotify hat und über Preisvergleichsportale günstiger woanders shoppt, der wird hingegen kaum von Amazon Prime profitieren.

Themen: Amazon Amazon Prime Amazon Prime Video
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