6. Juli 2025, 15:09 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Real-Time Text (RTT) kombiniert Chatten und Telefonieren in Echtzeit und wird durch das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz ab Juni 2025 in allen deutschen Mobilfunknetzen eingeführt.
Die getrennte Kommunikation per Mobiltelefon ist heutzutage selbstverständlich. Nachrichten werden per SMS oder Messenger wie WhatsApp versendet. Doch nun gibt es einen neuen Dienst, der das Chatten und Telefonieren kombiniert und auf eine völlig neue Ebene hebt. Der Dienst nennt sich Real-Time Text (RTT) und funktioniert bereits auf einigen aktuellen Smartphones. RTT ist insbesondere für Menschen mit Einschränkungen gedacht und wird ab dem 28. Juni 2025 in allen deutschen Mobilfunknetzen eingeführt.
Was ist Real-Time Text?
RTT ermöglicht es, während eines Telefonats Texte in Echtzeit zu senden und zu empfangen. Aktuelle Smartphones – etwa iPhones mit iOS 18.5 und einige Samsung-Modelle – unterstützen diese Technik bereits. Eine zusätzliche App ist nicht erforderlich, und die Integration erfolgt über das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz (BFSG), das gemäß EU-Richtlinie 2019/882 am 28. Juni 2025 in Kraft tritt.
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Wie funktioniert RTT?
Während eines Anrufs kann man in den RTT-Modus wechseln, sofern das Empfänger-Smartphone ebenfalls RTT-fähig ist. Auf dem Display erscheint eine Schaltfläche, über die Chats eingetippt werden können, die in Echtzeit beim Gesprächspartner erscheinen. Dabei bleibt der Anruf aktiv, und es handelt sich nicht um eine Umwandlung von Text in Sprache.
Die Texte erscheinen sofort beim Empfänger, sodass die Kommunikation wesentlich schneller und direkter ist als bei SMS oder Messenger-Chats. Die Kollegenen von COMPUTER BILD haben RTT bereits getestet und es funktionierte sowohl auf einem iPhone mit iOS 18.5 als auch einem Samsung mit der Beta-Version von OneUI 8.0. Beim iPhone müssen Nutzer die Funktion erst in den Einstellungen aktivieren, um RTT-Anrufe zu starten. Eingehende RTT-Anrufe funktionieren aber auch ohne Aktivierung.
- iPhone: Die Funktion befindet sich in den Einstellungen unter Bedienungshilfen.
- Samsung: Die Aktivierung erfolgt über die Telefon-App unter den Detaileinstellungen, erreichbar über die drei Punkte rechts oben. Dort findet sich der Eintrag Real-Time Text.
Ab Mitte 2027 ist RTT auch für Notrufe Pflicht. Über die Notrufnummern 112 oder 110 kann dann per Text kommuniziert werden, was in gefährlichen Situationen, in denen man nicht sprechen kann, äußerst hilfreich ist.

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Welche Geräte unterstützen RTT?
Alle ab dem 28. Juni 2025 erscheinenden Mobilgeräte müssen RTT unterstützen. Für bereits existierende Modelle gibt es keine strengen Vorgaben, jedoch plant Telefónica laut einer Pressemitteilung, ältere Geräte schrittweise per Software-Update RTT-fähig zu machen.