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4, 8 oder 12 GB?

Wie viel Arbeitsspeicher braucht mein Smartphone wirklich?

Arbeitsspeicher Smartphone SymbolBild: RAM für PC
Wie viel Arbeitsspeicher braucht ein Smartphone wirklich? TECHBOOK klärt auf! Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

30.12.2020, 18:29 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Handy-Hersteller prahlen gerne mit technischen Zahlen, wenn es um den Verkauf geht – eine davon ist der Arbeitsspeicher oder auch RAM genannt. Inzwischen haben manche Modelle bereits 12 Gigabyte RAM – aber brauche ich die wirklich? TECHBOOK erklärt, wie viel Arbeitsspeicher beim Smartphone tatsächlich Sinn macht.

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In den letzten Jahren ist die Größe des Arbeitsspeichers (oder auch „Random Access Memory“, kurz: RAM) in Smartphones rasant gestiegen. Dieser ist quasi das „Gedächtnis“ des Handys: Alle aktuell vom Smartphone benötigten Dateien sind dort kurzzeitig gespeichert, damit der Prozessor jederzeit schnellen Zugriff darauf hat. Von der RAM-Größe hängt etwa ab, wie schnell und wie viele Programme gleichzeitig laden können.

Spätestens die Einführung des OnePlus 2 mit 4 Gigabyte (GB) RAM im Jahr 2015 hat bei den Smartphone-Herstellern zu einem Trend geführt, die Konkurrenz mit immer höheren Zahlen übertrumpfen zu wollen. 2016 erreichte das OnePlus 3 erstmals die 6 GB-Marke erreicht und gleich im Jahr darauf mit dem OnePlus 5 und 8 GB RAM wieder überschritten. Aktuelle Spitzenreiter sind etwa das Samsung Galaxy Fold, das One Plus 8 Pro oder das Oppo Find X2 mit jeweils 12 GB Arbeitsspeicher. Das Mi 10 Ultra des chinesischen Herstellers Xiaomi kommt sogar mit 16 GB. Doch wie viel braucht ein heutiges Durchschnittsgerät überhaupt, um gut zu funktionieren?

4, 8 oder doch 12 GB Arbeitsspeicher für mein Smartphone?

Apple ist traditionell eher zurückhaltend damit, die Speichergröße der iPhones zu erhöhen und das aus gutem Grund. Das iOS-Betriebssystem kommt mit wesentlich weniger RAM aus als Android. Das aktuelle iPhone 12 etwa verfügt „nur“ über 4 GB. Das liegt daran, dass Apple auf sein Betriebssystem größeren Einfluss hat und die Software deshalb besser auf die Hardware abgestimmt ist. Smartphone-Hersteller, die auf Android setzen, müssen ihre Geräte mit mehr Speicher ausstatten. Grund dafür ist, dass mehr Hersteller Android nutzen, ihre Geräte aber mit unterschiedlichen Prozessoren, Benutzeroberflächen etc. ausstatten und das System diesbezüglich flexibel sein muss. Das Android-Betriebssystem allein kann schon bis zu 1,1 GB RAM für sich beanspruchen und das lässt natürlich wenig Spielraum für Apps, ihre Inhalte in den heißbegehrten Zwischenspeicher zu laden. Android-Geräte mit wenig RAM haben daher oft mit Ladepausen zu kämpfen.

Durch neue Funktionen wie Bild-in-Bild, die in den letzten Jahren auf immer mehr Smartphones zu finden sind, ist der RAM-Bedarf im Vergleich erheblich gestiegen. Während Apple auf maximal 6 GB RAM setzt, liegt der goldene Schnitt bei Android-Smartphones inzwischen bei 8 GB. Diese 8 GB sind auch oft nötig, um speicherintensive Apps wie Gmail oder Google Maps gleichzeitig nutzen zu können. Die 12 GB vieler neuer High-End-Geräte sind dagegen im heutigen Szenario nicht wirklich nötig. Diese Speichergröße ist daher höchstens eine Absicherung für die Zukunft – und natürlich für eine kleine Angeberei der Hersteller.

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Mehr RAM ist nicht unbedingt besser

Wichtiger Fakt: Ungenutzter Arbeitsspeicher ist ein Stromfresser! Die Erklärung dahinter ist, dass es dem Speicher völlig egal ist, wie er genutzt wird. Ob er bis oben hin voll mit Daten ist oder komplett leer, der RAM verbraucht immer Strom. Das bedeutet, dass es nicht sinnvoll ist, ein Smartphone mit riesigem Arbeitsspeicher zu kaufen, der sowieso nie ausgereizt wird. Das belastet den Akku unnötig und verkürzt seine Lebensdauer.

Es sollte auch vermieden werden, Speicher manuell freizumachen. Anders als etwa beim Laptop ist die Entleerung des Speichers in Smartphones nicht mehr notwendig. Im Gegenteil: Durch das Entfernen von inaktiven Apps aus dem Speicher müssen diese mit erneuter Benutzung wieder neu geladen werden, was zu längeren Ladezeiten führt. Die Betriebssysteme sind heute auch intelligent genug, um nicht benötigte Apps im Hintergrund in den Standby-Modus zu versetzen. Das spart Speicher und schont den Akku.

Themen: Android iOS iPhone
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