22. Mai 2024, 12:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Kopfhörer sind ja irgendwie nur kleine Lautsprecher, oder? Mit den Ace legt Multiroom-Experte Sonos nun den ersten eigenen Kopfhörer vor – und verärgert einige Bestandskunden mit einer neuen App.
Der Lautsprecher-Hersteller Sonos steigt ins Kopfhörer-Geschäft ein. Mit dem Modell Ace nimmt die für ihre Multiroom-Systeme bekannte US-Firma gleich das gehobene Preissegment ins Visier. Dafür integrieren sich die Kopfhörer aber auch nahtlos in das bestehende Sonos-Soundsystem ein.
Audio per WiFi von der Soundbar übertragen
Sonos greift für die Ace auf seine Audio-Expertise im Smart-Home-Bereich zurück. Im heimischen WiFi können Nutzer per Knopfdruck Audio von einer Sonos-Soundbar direkt an die Kopfhörer weitergeben. Der Vorteil dabei ist, dass die Mehrkanalton-Formate wie Dolby Atmos auf der Soundbar verarbeitet werden und Informationen zu mehr Tonspuren auf den Kopfhörer übertragen werden, als es etwa mit Bluetooth möglich wäre. Sonos verspricht zudem eine Surround-Sound-Funktion mit subtilem Head-Tracking, die ähnlich wie Apples 3D-Audio in AirPods Pro und Max funktionieren soll. Das Feature mit dem Namen TrueCinema soll später im Laufe des Jahres verfügbar sein.
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Mehrere Klangmodi und rund 30 Stunden Laufzeit
Ansonsten kann man 3D-Sound wie auch bei anderen Kopfhörern über die vom Ausgabegerät übermittelten binauralen Mixe hören. Die 40-mm-Treiber in den Ohrmuscheln wurden speziell für die Sonos-Kopfhörer entwickelt. Für die aktive Geräuschunterdrückung sowie den „Aware“-Modus, der Umgebungsgeräusche durchlässt, arbeiten acht Mikrofone. Die Batterie soll 30 Stunden Audiowiedergabe oder Anrufe durchhalten – mit eingeschaltetem ANC. Und drei Minuten am Ladegerät sollen drei Stunden Batterielaufzeit sichern.
Um Einstellungen und Equalizer zu individualisieren, ist die Verwendung der neuen Sonos-App erforderlich. Diese kommt bei vielen Kunden nicht gut an, weil wichtige Funktionen wie Wecker oder die Möglichkeit zum Abspielen von Musik aus lokalen Quellen fehlten. Sonos versprach, sie „in den kommenden Monaten“ in der neuen App wiederherzustellen.
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Durchdachtes Design und „Content Key“
Laut Sonos hat man besonders darauf geachtet, dass der Kopfhörer leicht ist und lange getragen werden kann. Das Gewicht liegt bei 312 Gramm. Zum Vergleich: Apples AirPods Max etwa mit ihren Aluminium-Ohrmuscheln kommen auf rund 385 Gramm. Apropos Max, hier hat sich Sonos beim Design inspirieren lassen. So haben die Ace abnehmbare, magnetische Ohrpolster – praktisch. Auch das Case selbst hält den Inhalt mithilfe von Magneten fest.
Sonos verzichtet komplett auf Touch-Kontrollen und setzt stattdessen auf einen physischen Slider und einen Button an der rechten Ohrmuschel. Den Slider nennt das Unternehmen „Content Key“. Er dient zur Steuerung der Musikwiedergabe und Lautstärke. Durch längeres Drücken übernehmen die Kopfhörer Audio von einer Sonos-Soundbar.
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Sonos Ace kommen Anfang Juni
Die Sonos Ace sind mit iPhones und Android-Smartphones kompatibel. Handelt es sich bei Letzteren um ein neueres Modell mit Qualcomms aptX Adaptive, können die Ace Gebrauch von der besseren Qualität des Audio-Codec machen. Die Kopfhörer sind ab sofort für 499 Euro vorbestellbar, der Verkauf startet am 5. Juni.