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iPhone 14 im Test – ohne Pro geht es nicht mehr

iPhone 14 im Test
Beim iPhone 14 weitet sich die Schwere zwischen Standard- und Pro-Modellen Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

16.09.2022, 15:03 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Normal 14 oder 14 Pro? Mit dem iPhone 14 gibt es noch mehr Unterschiede zwischen Standard- und teurerer Pro-Variante. Ärgerlich: Der starke Dollar sorgt für höhere Preise.

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Nicht nur optisch hebt sich die Pro-Version des iPhone 14 in diesem Jahr stärker als gewohnt vom Standard-iPhone ab. Zwar bekommen alle Modelle des iPhone 14 quer durch die Bank neue Funktionen. Zum Beispiel die Erkennung von Autounfällen, einen „Action Mode“ für weniger wackelige Videos oder Notfall-SMS per Satellit. Doch zwei weitere Neuerungen bleiben Käufern eines iPhone 14 Pro vorbehalten: Das ständig aktive Display (Always on) und die „Dynamic Island“, eine variable Fläche am oberen Bildschirmrand rund um die Aussparung für Selfie-Kamera und Sensoren zur Gesichtserkennung. Der Test des iPhone 14 Pro zeigt: Beide Neuerungen verändern, wie man ein iPhone im Alltag nutzt.

iPhone 14 und 14 Pro Max – die Stars der Show

Als erstes fallen beim iPhone 14 Pro die riesigen Kameras ins Auge. Jede der drei Linsen hat einen Durchmesser von 1,6 Zentimetern. Die massive Objektiv-Kachel auf der Rückseite gehört zu einem neuen Kamerasystem der beiden Pro-Modelle. Im Mittelpunkt steht ein Bildsensor mit 48-Megapixeln.

Dynamic Island – mehr als nur Spielerei

Seit dem iPhone X prangt am oberen Bildschirmrand die „Notch“ genannte Halbinsel für Sensoren und Lautsprecher. Damals im Zuge der Ausweitung der Displaygröße eine Notlösung wird der Displaybereich mit der „dynamischen Insel“ fünf Jahre später von der Not zur Tugend.

Die Notch wurde verkleinert und ein paar Millimeter von der Bildschirmkante versetzt. Sie wirkt für Nutzer nun schwarz – und genauso tiefschwarz können die Pixel der OLED-Bildschirme des iPhone sein. Damit kann die Fläche rund um die pillenförmige Dynamic Island größer und kleiner werden, während sie verschiedene Informationen anzeigt.

So sieht es aus, wenn sich die „Dynamic Island“-Fläche vergrößert, um Steuerelemente anzuzeigen.
So sieht es aus, wenn sich die „Dynamic Island“-Fläche vergrößert, um Steuerelemente anzuzeigen. Foto: TECHBOOK via Apple.com

Diverse Benachrichtigungen und Symbole wandern nun in die „Dynamic Island“. Darunter etwa das geöffnete Vorhängeschloss beim Entsperren des iPhone, die durchgestrichene Glocke beim Stummschalten und die Batteriewarnung. Ist etwas los, erweitert sie sich und zeigt es an.

Erfahren Sie mehr über die neue iPhone-Funktion: Was kann die „Dynamic Island”-Funktion beim iPhone 14 Pro?

Die Insel bringt Ordnung ins Info-Durcheinander

Wird Musik abgespielt, zeigt der Balken ein winziges Albumcover und tanzende Soundwellen ab. Tippt man ihn kurz an, öffnet sich die dazugehörige Musik-App. Ein langer Druck klappt das kompakte Player-Widget aus. Auch wenn man etwa das iPhone ans Ladekabel stöpselt, Bluetooth-Ohrhörer anschließt, oder die FaceID-Gesichtserkennung benutzt – die Hinweis dazu landet flink in der Insel.

Der kleine Balken hat gleich in mehrerlei Hinsicht große Auswirkungen. Bisher waren die verschiedenen Benachrichtigungen über den Bildschirm verstreut. Nun haben sie einen festen Platz und ein einheitliches Format. Während das Auge bisher trainiert war, die Notch auszublenden, wird die Insel um sie herum im Gegenteil zum Ort, den es zur Info sucht.

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Dynamische Insel statt Sensor-Notch: Das neue iPhone 14 Pro setzt optisch andere Akzente als die Standardmodelle.

Statt sich wie bisher in den Vordergrund zu drängen, schweben die Informationen nun auf einer zusätzlichen Ebene oberhalb der App, die man gerade nutzt. Bisher können App-Entwickler über die „NowPlaying“-API für Multimedia-Wiedergabe und CallKit für Anrufe auf die Insel zugreifen. Wenn Apple sie für die „Live Aktivitäten“-Schnittstelle freigibt, wird die „Dynamic Island“ mehr von ihrem Potenzial entfalten können.

Dann werden in dem Bereich etwa auch Live-Sportergebnisse oder die Ankunftszeit eines Fahrdienstes angezeigt werden können. Läuft parallel ein Timer, wird er räumlich in einen eigenen kleinen Kreis abgekapselt. Live Aktivitäten sollen noch 2022 zu iPhones mit iOS 16 kommen.

Mehr Informationen auf einen Blick

Um mehr Informationen auf einen Blick geht es auch bei dem ständig aktiven Display. Im Stand-by ist es nicht mehr ausgeschaltet, sondern zeigt nun einen gedimmten Sperrbildschirm an. Damit die Funktion nicht schnell die Batterieladung leert, werden Displayhelligkeit und Bildwiederholrate gedrosselt. Und wenn etwa das Telefon mit dem Bildschirm nach unten auf dem Tisch liegt, geht er aus.

Dieses Always-on-Display kann unterhalb der Uhrzeit Informationen in einer Reihe von Widgets anzeigen. Das können zum Beispiel die Aktivitäts-Ringe oder die Lufttemperatur sein. Die Funktion wirkt noch ein wenig wie ein unbeschriebenes Blatt – buchstäblich, denn der Großteil des Displays bleibt leer. Mit der Zeit könnten diesen Platz die Entwickler-Widgets mit Live-Aktivität ausfüllen. Das würde es möglich machen, seltener das Telefon entsperren und eine App öffnen zu müssen.

Mehr Pixel für mehr Kamera-Details

Während das Always-on-Display und die „Dynamic Island“ die Bedienung aufpolieren, gehört die Kamera zu den meistgenutzten Funktionen eines Smartphones. Apple, das über Jahre darauf fokussiert war, das Maximum aus 12-Megapixel-Sensoren herauszuholen, rüstet nun nach Konkurrenten wie Samsung auch bei der Zahl der Bildpunkte auf.

Die Idee dabei ist, meistens die 48 Megapixel der neuen Pro-Modelle in Vierergruppen zu bündeln (Quad Bayer), um so eine 12-MP-Auflösung mit größeren Pixeln zu bekommen. Größere Pixel können mehr Licht aufnehmen und das ist besonders bei schwachen Lichtverhältnissen hilfreich. Das neue Kamerasystem hat auch den Vorteil, dass sich das Teleobjektiv mit zweifacher Vergrößerung jetzt einfach 12 Megapixel aus der Mitte des Sensors herauspickt. Dadurch kommt auch bei zweifachem Zoom ein Bild in voller Auflösung heraus.

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Neu: Die 48-Megapixel-Hauptkamera soll bei den Pro-Modellen für bessere Fotoqualität auch bei wenig Licht sorgen.

In Apples ProRAW-Format kann man aber auch die volle Sensor-Auflösung von 48 Megapixeln ausschöpfen. Ein Bild kann dann allerdings je nach Motiv einige Dutzend oder auch mehr als 100 Megabyte groß sein – was einiges an Speicherplatz erfordert. Zudem ist das Format nichts für Schnappschuss-Serien: Das Telefon braucht etwas Zeit, um ein Bild zu verarbeiten. Und alle 48 Megapixel nutzt die Kamera nur bei Fotos mit dem Standard-Weitwinkelobjektiv – also der Hauptkamera.

Nach den ersten Eindrücken liefert die Kamera des iPhone 14 Pro etwas schärfere und detailreichere Bilder mit einer leicht kühleren Farbpalette als die Vorgänger-Modelle. Die Verbesserungen sind speziell bei schlechten Lichtverhältnissen sichtbar.

Mehr Information zu iPhone 14 und iPhone 14 Pro gibt es hier: iPhone 14 ist da! Alle Neuerungen im Überblick

Und was ist nun mit dem „gewöhnlichen“ iPhone 14?

All die Neuerungen der Pro-Modelle stellen es etwas in den Schatten. Das Technologie-Blog „The Verge“ erklärte es prompt zu einem iPhone 13S – in Anlehnung an Apples frühere Namensformel, im Zweijahres-Rhythmus Modellen mit weniger radikalen Änderungen nur ein „S“ zu ergänzen.

Hardware aus dem Vorjahr

Ein Argument dafür: Im Standard-Modell des iPhone 14 steckt der Vorjahres-Chip A15 Bionic, statt des A16 der Pro-Version. Im Vergleich zum Chip im iPhone 13 ist jedoch einen zusätzlicher GPU-Kern freigeschaltet. Diesen Aufbau hat das iPhone 14 also vom iPhone 13 Pro aus dem Vorjahr übernommen. Anstelle von Dynamic Island behält das Standard-iPhone die gewohnte Notch.

Die wichtigsten Veränderungen, die man beim auch iPhone 14 im Alltag merken wird, betreffen die Kameras. Da wäre zum einen der „Action Mode“. Er soll verwackelte Videos verhindern, wenn man beim Gehen, Rennen oder Radfahren dreht. Schon die Standard-Bildstabilisierung der iPhones ist sehr solide, der „Action Mode“ hält das Bild aber selbst dann wackelfrei, wenn man das iPhone in Bewegung vorsätzlich wild schwenkt.

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Hier soll nichts wackeln, auch nicht bei der schnellsten Rennerei. Der «Action mode» verspricht, Verwackler auszuschalten.

Die Software greift dafür zur Ultra-Weitwinkelkamera (0,5x) und schneidet Bild für Bild die Ränder ab, um ein stabiles Video in der Mitte zu liefern. 4K-Videos kann man damit deshalb nicht drehen – und die Funktion funktioniert deutlich besser bei guten Lichtverhältnissen.

Zum anderen hat das iPhone 14 die Kamera-Hardware aus dem iPhone 13 Pro aus dem Vorjahr übernommen, mit größeren Pixeln und weiterer Blende. Zudem bekommt das iPhone 14 die gleiche Selfie-Kamera mit Autofokus, die auch im iPhone 14 Pro sitzt.

Unfallerkennung und ein Notruf ins Weltall

Zugleich hat die gesamte iPhone-14-Reihe zwei Funktionen, die im Alltag unsichtbar bleibenI, im Notfall aber Leben retten können. Das ist zum einen die Erkennung von Autounfällen. Die iPhones bekamen dafür neue Bewegungssensoren. Sie können heftige Belastungen bei einem Aufprall registrieren, erkennen Druck-Veränderungen durch das Öffnen von Airbags und sie werten Umgebungsgeräusche aus. In unserem iPhone-14-Test konnten wir das leider nicht ausprobieren.

Die Software kann Frontal- und Seitenaufpralle, Auffahrunfälle sowie ein Überrollen erkennen und danach automatisch einen Notruf auslösen, wenn man nicht binnen 20 Sekunden reagiert. Auch in der Apple Watch Series 8 ist die Technologie integriert.

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Bitte nennen Sie die Art des Notfalls: Das iPhone 14 unterstützt bei Autounfällen oder anderen Notfällen.

Wer in Gegenden ohne Mobilfunk-Empfang in Not gerät, kann mit allen Modellen der iPhone-14-Reihe einen Hilferuf direkt per Satellit absetzen. Die Funktionen soll ab November zunächst nur in Nordamerika verfügbar sein. Aber auch Reisende aus anderen Ländern werden dort von ihr profitieren können. Und es ist davon auszugehen, dass Apple die Abdeckung schnell auf mehr Regionen ausweitet.

Der Kontakt zum Satelliten ist nicht ganz unkompliziert

Für zwei Jahre soll der Satelliten-Notruf kostenlos nutzbar sein, wie viel er danach kosten wird, ist bisher nicht bekannt. Hinter der Funktion steckt ziemlicher Aufwand: Das iPhone muss dafür direkt auf den fürs Auge nicht sichtbaren Satelliten gerichtet sein. Je nach Empfangsstärke kann das 15 Sekunden bis hin zu über einer Minute dauern. Die Software gleicht die Position des Handys und verfügbare Satelliten ab und zeigt in einer Grafik auf dem Display an, wohin man mit dem iPhone zielen soll.

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Notruf über den Erdorbit. Die neuen iPhones können nun Notfallnachrichten über eine Satellitenverbindung abschicken. Bei der korrekten Ausrichtung hilft eine Bildschirmgrafik.

Mit dem iPhone 14 versucht Apple mit Nachdruck, die umprogrammierbare eSIM im inneren der Geräte als neuen Standard statt der gewohnten Plastik-SIM zu etablieren. Die US-Versionen des iPhone 14 haben gar keinen Schacht für eine physische SIM-Karte mehr. In Deutschland kann man seine bisherige Mobilfunk-Karte zwar weiterhin verwenden. Wenn man ein iPhone 14 mit Hilfe des bisherigen iPhones konfiguriert, bietet der Einrichtungs-Assistent aber auch gleich an, die Telefonnummer in die eSIM zu überführen.

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Starker Dollar macht iPhone 14 teurer – keine Mini-Version

Während Apple in den USA die Preise stabil hielt, sorgt der starke Dollar in Europa für zum Teil kräftige Preissteigerungen. So kostet das Grundmodell des iPhone 14 mit 128 Gigabyte Speicher 999 Euro gegenüber 899 Euro beim iPhone 13. Die neue Plus-Version mit größerem Display (6,7 statt 6,1 Zoll) gibt es ab 1149 Euro. Sie folgt im Oktober, während die restliche Modellpalette jetzt verfügbar ist. Anders als bei der 13er-Modellreihe gibt es kein iPhone 14 mini mit kleinerem 5,4-Zoll-Bildschirm.

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Vier neue iPhones. Das iPhone 14 Pro Max (l-r), 14 Pro, iPhone 14 Plus und iPhone 14.

Die Preise für das iPhone 14 Pro fangen nun bei 1299 Euro statt zuvor 1149 Euro an. Beim größeren Pro Max sind es jetzt mindestens 1449 Euro statt zuvor 1249 Euro. Und das teuerste iPhone, das Pro Max mit einem Terabyte Speicher, kostet nun 2099 Euro – 250 Euro mehr als beim iPhone 13.

Mit Material von dpa

Themen Apple iPhone
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