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Bei ChatGPT und Bard

So gelingt der passende KI-Prompt

Der Prompt kann noch so gut sein – wenn ChatGPT sich selbst Witze ausdenkt, kommt oft etwas Sinnloses heraus.
Der Prompt kann noch so gut sein – wenn ChatGPT sich selbst Witze ausdenkt, kommt oft etwas Sinnloses heraus. Foto: picture alliance/dpa | Bernd Weißbrod
Natalie Wetzel, TECHBOOK
Werkstudentin

04.02.2024, 10:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wenn es zwischen Mensch und Maschine hapert, liegt das meist an Kommunikationsproblemen. Wer mit ChatGPT, Bard, Midjourney und Co. arbeitet, spricht mithilfe von Prompts mit den KI-Modellen. Dafür braucht man glücklicherweise kein IT-Studium. Trotzdem gibt es aber einiges zu beachten, um einen möglichst effektiven Prompt zu formulieren.

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Spätestens seit ChatGPT im November 2022 für die breite Öffentlichkeit zugänglich wurde, muss man weder Tech-Nerd noch Software-Spezialist sein, um mit KI zu arbeiten. Sowohl Chatbots wie ChatGPT, Google Bard und unzählige weitere, als auch Bild-Generatoren wie Midjourney und Dall-E sind im Alltag vieler Menschen angekommen. Wer mit einer solchen KI arbeiten möchte, kommt ums Prompting nicht herum. Ein Prompt ist ein menschlicher Befehl an die KI. Für möglichst gute Ergebnisse ist ein guter Prompt also entscheidend. Dafür gibt es einige Faustregeln.

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Präzise Sprache, klare Aufgabenstellung

Das Wichtigste für einen guten Prompt ist eine klare Sprache und eine präzise Aufgabenstellung. Soll der Chatbot eine E-Mail schreiben, sie auf Rechtschreibung und Kommasetzung prüfen oder in einem formelleren Stil neu formulieren? Mehrdeutige Formulierungen, Slang oder metaphorische Ausdrücke können zu abseitigen Antworten führen. Grundsätzlich sind KIs zwar oft in der Lage, auch Mehrdeutigkeiten, Euphemismen und Umschreibungen richtig zu deuten. Doch für ein Ergebnis mit hoher Erfolgswahrscheinlichkeit sollte man sich möglichst präzise ausdrücken.

Obwohl KIs auch mit komplexen Satzstrukturen umgehen könnten, hilft es daher, Prompts in einfachen, kurzen bis mittellangen Sätzen zu formulieren. Gerade bei Chatbots lassen die Eingabefenster mehrere Sätze zu. Das sollte man nutzen. Besonders gut kann eine KI mit Schlüsselwörtern arbeiten, die in einem engen Zusammenhang zur Aufgabenstellung stehen. Verneinungen sollten dagegen nur punktuell eingesetzt werden. Sie können einerseits helfen, das Ziel des Prompts zu konkretisieren, andererseits steigern sie die Gefahr von Missverständnissen. Besonders doppelte Verneinungen können zu unbrauchbaren Ergebnissen führen. Vermeiden sollte man außerdem (unbewusste) Suggestivfragen, die den Chatbot bereits in eine bestimmte Antwortrichtung leiten.

Beispiel: „Formuliere diese E-Mail an meine Chefin so um, dass sie besser klingt.“
Besser: „Formuliere diese E-Mail an meine Chefin so um, dass sie professioneller und weniger bittstellerisch klingt.“

Kontext als hilfreiche Ergänzung

Für viele Prompts lohnt sich eine möglichst präzise Beschreibung des Kontexts. Der Chatbot soll ein Trainingsprogramm entwerfen? Dann sollte er natürlich wissen, was das Ziel ist, welche Geräte zur Verfügung stehen oder wie der bisherige Fitnessstand der Zielperson aussieht. Aspekte, die der KI hilfreiche Kontextinformationen liefern, sind:

  • Medium (Soll der Text für eine App, einen Blog, eine Website geschrieben sein?)
  • Format ggf. mit formalen Anforderungen (Handelt es sich um eine E-Mail, einen Social-Media-Beitrag, eine Pressemitteilung, eine Handlungsanleitung?)
  • Zweck (Soll der Text informieren, überzeugen, amüsieren?)
  • Zielgruppe
  • Stil (Wie soll der Text geschrieben sein? Soll das Bild ein Foto, eine Zeichnung etc. sein?)

Beispiel: „Stell dir vor, du schreibst als Online-Redakteur für ein Magazin für Technik, Streaming und Mobile Lifestyle. Die Zielgruppe ist breit aufgestellt und umfasst Menschen ab 18, die alltäglich mit Smartphones, Spielekonsolen und Home Entertainment zu tun haben. Schlage 15 Themen vor, die du ins Glossar dieses Magazins aufnehmen würdest.“

Bei Bildgeneratoren ist die Eingabe für den Prompt oft deutlich beschränkter als bei Chatbots. Daher bietet sich hier eine verkürzte Darstellung der wichtigsten Informationen an, etwa nach der Formel: Art des Bildes, Inhalt, ergänzende Beschreibung, Stimmung, Effekt.

Beispiel: „Ölgemälde: Rotes Wählscheibentelefon auf einer altmodischen Fensterbank, Bokeh-Effekt im Hintergrund.“

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Prompts im Gespräch nachbessern

KI-Tools lernen stetig dazu und oftmals erhält man das beste Ergebnis nicht nach dem ersten Prompt. Beachten sollten Nutzer zudem, dass das Prompten ein dynamischer Prozess ist. Anfragen an eine KI, die im vergangenen Monaten gute oder vielleicht schlechte Ergebnisse erzielt hat, können heute ganz andere Ergebnisse liefern.

Um ein optimales Ergebnis zu erreichen oder die Antwort der KI zu verfeinern bzw. spezifizieren, lohnen sich auch Folgefragen bzw. -anweisungen an. ChatGPT, Bard und Co. können sich dabei an frühere Teile des Gesprächs „erinnern“ und sie in den aktuellen Arbeitsprozess einbeziehen. Nicht selten entsteht dabei ein längeres „Gespräch“ aus Prompts und KI-Antworten, bis man zum gewünschten Ergebnis kommt.

Bei Bildgeneratoren kann man in der Regel ein Bild markieren und mit einem neuen Prompt überarbeiten lassen. Wenn man die Zeit für Spielereien hat, kann man sich ChatGPT und Bard auch wie im Gespräch mit einer echten Person nähern: mit Einwänden, Kritik oder (Nach-)Fragen. Wichtig ist allerdings auch hier, sich in diesem Feedback präzise auszudrücken, um präzise Ergebnisse zu erhalten.

Lässt man sich beispielsweise die Funktionsweisen von Nickel-Mangan-Kobalt-Batterien in E-Autos erklären, kann man im Nachgang ergänzen: „Erkläre es mir noch einmal in leichter Sprache.“ Obwohl insbesondere ChatGPT in Sachen Recherche oft hilfreiche Ergebnisse liefern kann, sollte man diese nach Möglichkeit bei einer seriösen Quelle verifizieren.

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