9. Mai 2018, 11:22 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Der Konsolenmarkt ist groß und hart umkämpft. Doch welche Konsolen und Spiele sollte ich mir überhaupt kaufen? TECHBOOK zeigt, für wen sich welches Modell lohnt.
Zocken mit Kindern
Wer Kinder mit Spielekonsolen beschenken will, der sollte sich die Geräte von Nintendo anschauen. Warum? Weil Nintendo gewaltfreie, kindgerechte Welten mit intelligenten und spaßigen Spielmechaniken zusammenbringt, wie Top-Titel wie „Super Mario Odyssey“ oder „Splatoon 2“ zeigen.
Im letzten Jahr veröffentlichte Nintendo mit der Switch sein Flaggschiff: Eine Tablet-ähnliche Konsole, die der Spieler überall mit hinnehmen kann – quasi ein Game Boy anno 2017. Der Clou: Steckt man das Tablet in eine mit dem TV verbundene Station, kann man das Lieblingsspiel auch auf dem großen Bildschirm weiterzocken. Wie das genau aussieht, sehen Sie im Video unten.
Die Spieleauswahl ist natürlich noch nicht so groß wie bei den Konkurrenz-Konsolen, die es schon seit einigen Jahren gibt – qualitativ ist sie aber durchaus hochwertig. Der Knackpunkt ist der Preis: Die Switch ist mit derzeit knapp 300 Euro kein Schnäppchen, mit einem zweiten Controller (überteuerte 70 Euro) und einem Spiel (um die 50 Euro) summiert sich das Paket schnell auf über 400 Euro.
Fazit Nintendo Switch: Tolle Konsole mit rosiger Zukunft, wie die guten Verkaufszahlen zeigen – ideal für gewaltfreie Spiele, die trotzdem fordernd sind. Knackpunkt: Der hohe Preis.
Die exklusiven Top-Spiele für die Nintendo Switch: „The Legend of Zelda: Breath of the Wild“, „Super Mario Odyssey“, „Splatoon 2“, „Xenoblade Chronicles 2“, „Mario Kart 8 Deluxe“, „Pokémon Let’s Go“, „Super Smash Bros. Ultimate“
Günstiger ist da Nintendos zweite Konsole: Der Nintendo 3DS. Diese ist ein ebenfalls ein tragbares Gerät für unterwegs, an den TV kann man sie aber nicht anschließen. Der 3DS hat zwei Bildschirme, der untere ist ein Touchscreen, auf dem man etwa mit einem Stift zeichnen kann. Das obere Display erzeugt einen 3D-Effekt, der ohne 3D-Brille funktioniert. Nett – aber nicht mehr als eine optischer Spielerei. Unser Tipp: Der Nintendo New 2DS XL verzichtet zugunsten eines günstigeren Preises auf den 3D-Effekt, kann aber trotzdem fast alle Spiele abspielen und kostet nur 140 Euro. Die Spieleauswahl ist über die Jahre (den 3DS gibt es seit 2011) enorm gewachsen, allerdings stellt Nintendo den Support langsam ein und die ganz großen Eigententwicklungen wird es künftig wohl nicht mehr geben.
Fazit Nintendo 3DS: Lieber zur günstigen 2DS-Version greifen. Fairer Preis, viele Spiele – der Lebenszyklus der Konsole neigt sich aber dem Ende. Wer allerdings noch keinen 3DS hat, dem steht eine große Auswahl hochkarätiger Spiele zum Nachholen zur Verfügung.
Die exklusiven Top-Spiele für den Nintendo 3DS: „Mario Kart 7“, „Super Mario 3D Land“, „Pokémon Ultrasonne / Ultramond“, „Metroid: Samus Returns“, „Zelda: A Link between Worlds“, „New Super Mario Bros.“,
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Der Gelegenheits-Zocker
Wer nicht täglich zockt und nicht jeden Gaming-Hype mitmachen will, ist mit den aktuellen Slim- bzw. S-Geräten von Sony und Microsoft am besten bedient.
Die PlayStation 4 ist hier in Deutschland unangefochtener Marktführer unter den Konsolen, was an der riesigen Auswahl an Spielen, einem attraktiven Angebot für Online-Spieler und dem immer weiter sinkenden Preis liegt: Derzeit bekommt man die Konsole in der Slim-Version mit 500 Gigabyte Speicher (sollte für den Gelegenheitszocker ausreichen) und einem Spiel um die 300 Euro. Ein zweiter Controller kostet um die 50 Euro. Technisch ist die 2013er-Konsole zwar nicht auf dem Stand aktueller Gaming-PCs, holt aber bei vielen Spielen immer noch eine beachtliche Leistung heraus.
Fazit PlayStation 4 Slim: Unser Kauf-Tipp! Die PlayStation 4 Slim punktet mit riesiger Auswahl exklusiver Spiele für alle Genres, hat einen etablierten und stabilen Online-Service für Partien mit anderen Spielern und ist preislich moderat.
Die exklusiven Top-Spiele für die PlayStation 4 Slim: „Horizon: Zero Dawn“, „Uncharted 4“, „Bloodborne“, „The Last of Us Remastered“, „Persona 5“, „God of War“, „Detroit: Become Human“, „Spider-Man“, „Gran Turismo Sport“
Der zweite Große im Rennen um die Gunst der Zocker ist Microsoft mit der Xbox One, die es in der S-Version um die 200 Euro (mit 500 Gigabyte Speicher) gibt. Ein Controller liegt bei etwa 40 Euro, ein Spiel um die 50 Euro. Technisch ist sie vergleichbar mit der PlayStation 4 Slim, grafisch erkennt man bei den Spielen nur selten echte Unterschiede. Die Xbox One S hat im Gegensatz zum Sony-Pendant ein Ultra-HD-Blu-ray-Laufwerk. Das heißt: Ultra HD Blu-rays mit Filmen in vierfacher HD-Auflösung (4K) werden unterstützt. Warum die PlayStation 4 Slim trotzdem die bessere Konsole ist, liegt in erster Linie an den Spielen: Zwar gibt es die großen Kracher wie „FIFA 19“, „Red Dead Redemption II“ oder „Battlefield V“ auch für Microsofts Konsole, die Auswahl an Exklusivtiteln ist aber deutlich kleiner als bei der PlayStation 4.
Fazit Xbox One S: Technisch top, spielerisch im Vergleich zur PlayStation 4 aber mau. Einsteiger sollten zur PlayStation greifen, sie bietet für das Geld einfach das größere Gesamtpaket.
Die Top-Spiele für die Xbox One S: „Quantum Break“, „Forza Horizon 4“, „Gears of War 4“, „Halo 5: Guardians“, „Playerunknown’s Battleground“, „Sea of Thieves“, „Ori and the Blind Forrest“, „Cuphead“
Auch die Nintendo Switch (s. oben) sollte als Start-Konsole nicht ganz außer Acht gelassen werden. Denn: Neben Spielen aus dem Mario-Universum bietet die Switch auch Titel für ältere Zocker – etwa die Umsetzungen von „Skyrim“, „Doom“, „L.A. Noire“ oder komplexere Rollenspiele wie „Xenoblade Chronicles 2“.
Der Hardcore-Zocker
Zocker, die nur die schärfsten Bilder, die meisten Frames und beste Grafik wollen, haben die Auswahl zwischen zwei technisch aufgebohrten Konsolen: Der Xbox One X und der PlayStation 4 Pro.
Die Xbox One X brüstet sich damit, die stärkste Konsole aller Zeiten zu sein – was auf technischer Seite auch stimmt. Wer einen 4K-Fernseher im Wohnzimmer hat, bekommt seine Spiele in superscharfer Auflösung und einer hohen Bildwiederholungsrate, die für flüssige Bilder sorgt. Außerdem ist die Xbox One X gerüstet für Virtual-Reality-Brillen (die es aber für die Xbox noch nicht gibt), um Spiele in einer kompletten 3D-Umgebung mit Rundumblick darzustellen und hat eine große Festplatte (1 Terabyte bzw. 1000 Gigabyte) . Die tolle Technik hat natürlich ihren Preis: 400 Euro kostet allein die Konsole, mit zweitem Controller und Spiel ist man schnell bei knapp 500 Euro.
Eigene Spiele hat die Xbox One X übrigens nicht, sie spielt alle bereits erhältlichen Xbox-One-Games ab. Viele von ihnen bekommen nach und nach Updates, um die 4K-Fähigkeiten der Xbox One X auch nutzen zu können – derzeit sind es bereits um die 200 Spiele.
Fazit Xbox One X: Wer auch das letzte Quäntchen Spielegrafik aus den Spielen quetschen will und einen 4K-Fernseher daheim hat, ist mit der Xbox One X zumindest auf technischer Seite sehr gut bedient. Alle anderen können getrost auch zur günstigeren Xbox One S oder der PlayStation 4 Slim greifen. Das überschaubare Angebot an echten Knaller-Titel ist auch bei der Xbox One X der große Haken.
Bereits 2016 erschien die PlayStation 4 Pro, die sich ebenfalls an Dauerzocker richtet: Auch Sonys Konsole kann Inhalte in 4K darstellen, allerdings nicht in „echtem“ 4K wie die Xbox One X, sondern nur mit hochskalierten Bildern. Auch hier gilt: Eigens für die PlayStation 4 Pro produzierte Spiele gibt es nicht, einige PlayStation-4-Spiele sind aber speziell auf die Fähigkeiten der Konsole angepasst. Wer die Virtual-Reality-Brille PlayStation VR hat, bekommt mit der Pro-Version ebenfalls flüssigere und schärfere Bilder.
Preislich liegt die PlayStation 4 Pro bei knapp 400 Euro, mit Spiel und zweitem Controller bei rund 500 Euro.
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Fazit PlayStation 4 Pro: Wer keinen 4K-Fernseher daheim hat, für den lohnt sich der doppelte Preis im Vergleich zur PlayStation 4 Slim nicht. Technisch ist die Sony-Konsole der Xbox One X unterlegen, was am Ende aber nur Profi-Zockern im Detail auffallen wird. Insgesamt gilt hier wie bei der Xbox One X: Die meisten Zocker werden auch mit dem günstigeren Modell glücklich.
TECHBOOK meint
„Der Konsolen-Markt ist derzeit so gut abgedeckt wie nie zuvor: Von Hardware für Kinder bis hin zu Gaming-Monstern für Hardcore-Zocker ist für jeden etwas dabei! Und die Preise sinken immer weiter, da die PlayStation 4 als auch die Xbox One bereits ins sechste Jahr gehen. Besonders vor Weihnachten lohnt es sich, auf preiswerte Bundles mit Konsole, Controller und Spiel zu warten – notfalls auch noch bis Mitte Dezember, denn die Händler geben wenige Tage vor dem Fest oft noch einmal dicke Rabatte“– Steven Plöger
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Der große Hype um Retro-Konsolen
Mehr für Liebhaber als für Hardcore-Zocker sind die derzeit so beliebten Retro-Konsolen: Nintendo etwa hat in den letzen Jahren seine Uralt-Geräte NES und Super Nintendo in kleinen Neuauflagen mit vorinstallierten Spielen wiederveröffentlicht. Die Geräte verkauften sich wahnsinnig gut und waren zeitweise überall vergriffen. Das zog Nachahmer an: Inzwischen gibt es auch einen C64 Mini, Sega und Atari wollen ebenfalls auf den Zug springen. Sonys PlayStation Classic mit 20 vorinstallierten Spielen kommt noch im Dezember. Dass die Konsolen oft aber wirklich nur Nostalgiker ansprechen, zeigt etwa unser Testvideo zum C64 Mini:
