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200 Millionen Dollar

Die unfassbar teure Netflix-Serie, die keiner kennt

Josh Duhamel in Jupiter's Legacy, Netflix-Serie
Was viele nicht (mehr) auf dem Schirm haben: Netflix hat sich schon vermehrt an eigenen Superhelden-Serien versucht Foto: ADAM ROSE/NETFLIX © 2021
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

05.05.2023, 16:50 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Netflix produziert mehr Serien als jeder andere Streaming-Dienst – und setzt dementsprechend auch am meisten Serien wieder ab. Der Grund dafür ist meist eine recht simple Kosten-Nutzen-Rechnung wie auch das Beispiel dieser 200 Millionen Dollar teuren Serie zeigt.

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Eigentlich ist 2021 auch im kurzweiligen Serien-Kosmos nicht so weit weg. Zur Erinnerung: 2021 erschienen hochkarätige und gefeierte Serien wie „Arcane“, „Dopesick“, „Loki“, „Mare of Easttown“, „The White Lotus“, „Only Murders in the Building“ „WandaVision“, „Lupin“ oder auch „Squid Game“. All diese Serien haben Wellen geschlagen, teils überraschend – aber eben nachhaltig. Es war ein Jahr der großen Überraschungen und Hits, der Startschuss für eine neue Phase des MCUs im Serien-Universum und vor allem auch für Netflix extrem erfolgreich. Und dann gibt es eben auch noch die andere Seite: Serien, die zwar ein enorm hohes Budget vorweisen können, aber direkt wieder in der Versenkung verschwunden sind. Eine davon ist „Jupiter’s Legacy“.

„Jupiters‘ Legacy“ ist zweitteuerste Netflix-Serie aller Zeiten

Wer sich jetzt fragt „Jupiters was?“ ist damit wohl nicht allein. Und dabei hat Netflix wohl 200 Millionen US-Dollar (USD) in die Serie investiert. Das entspricht bei 8 Episoden einem stolzen Preis von 25 Millionen USD pro Folge. Ganz so einfach ist die Rechnung natürlich im Detail nicht. Dennoch würde das „Jupiter’s Legacy“ heruntergebrochen zur zweitteuersten Netflix-Serie aller Zeiten machen – auf Platz 1 thront aktuell „Stranger Things“ – und auf ein Level mit den MCU-Serien von Disney heben.

Zu genau diesen Serien soll die Produktion dann wohl auch in Konkurrenz treten. Denn im Zentrum der Handlung steht eine Gruppe Superhelden, die Union of Justice. Tatsächlich fehlt Netflix ein nennenswertes eigenes Superhelden-Franchise.

Der Grund für die explodierenden Kosten ist an mehreren Stellen festzumachen. 50 Millionen USD sind allein in den Kauf des Comic-Unternehmens Millarworld zurückzuführen, wobei nicht ganz klar ist, inwiefern das in die Gesamtkosten von 200 Millionen USD einfließt. Zudem soll es zu diversen Streitigkeiten hinter den Kulissen gekommen sein, was unter anderem auch zu einem Showrunner-Wechsel während der Produktion führte.

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Absetzung von „Jupiter’s Legacy“ nach nur einer Staffel

Unter anderem die horrenden Kosten dürften dann auch der Grund für die frühzeitige Absetzung der Serie nach nur einer Staffel gewesen sein. Netflix äußert sich selten bis gar nicht zu den Gründen für ein Serien-Aus. Allein in der jüngsten Vergangenheit setzte der Streaming-Dienst zahlreiche prominente Produktionen vorzeitig ab: Beispiele sind etwa „Gänsehaut um Mitternacht“, dessen erste Staffel noch einen Weltrekord aufstellte. Auch die Absetzung der deutschen Blockbuster-Serie „1899“ sorgte für einen Aufschrei, genauso wie die offizielle Bestätigung des Endes von „Mindhunter“.

Dieser Aufschrei blieb bei „Jupiter’s Legacy“ allerdings fast gänzlich aus. Das dürfte unter anderem auch daran liegen, dass die Serie damals zum Start kaum Beachtung fand. Zwar tauchte sie 2021 direkt zum Release kurz in den Netflix-Charts auf, verschwand dann aber auch direkt wieder.

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Warum kennt kaum jemand „Jupiter’s Legacy“?

Ein Grund ist sicherlich auch, dass der Titel damals kaum auf der Startseite des Streaming-Dienstes auftauchte. Zudem hielt sich das Marketing im Vergleich zu anderen großen Eigenproduktionen des Anbieters zurück. Und auch, wenn Netflix oft nichts auf negative Kritiken zu geben scheint, so können diese natürlich auch dazu führen, dass Leute eine Serie nicht schauen. Die Kritiken zu „Jupiter’s Legacy“ waren nämlich recht durchwachsen.

Bei IMDb hält die Serie eine Wertung von 6,7, der Score bei Rotten Tomatoes liegt sogar bei nur 42 Prozent. Viele bemängeln unter anderem die Kostüme und die generelle Optik des Titels. Auch das mangelnde Tempo und die fehlende Intensität der Action-Szenen wird von Kritikern mehrfach erwähnt.

Interessant ist zudem, dass in diesem Zuge heute kaum noch jemand über die Serie spricht. Trotz der hohen Kosten, die somit im Sand verlaufen sind, findet man „Jupiter’s Legacy“ auch nicht auf den gängigen Listen zu den großen Flops des Streaming-Dienstes. Die Serie ist somit buchstäblich in der Versenkung verschwunden.

Themen: #amex Netflix Serien
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