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Netflix wertet Werbe-Abo auf und verschiebt Einführung von Gebühren für Account-Sharing

Netflix Werbe Abo Symbolbild: Netflix-Logo auf Smartphone-Bildschirm
Netflix ist nach wie vor der größte Streaming-Anbieter Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

19.04.2023, 15:44 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Werbe-Abo von Netflix hat nach wie vor keinen einfachen Stand bei den Abonnenten. Das will der Streaming-Dienst nun mit einigen weitreichenden Änderungen verbessern.

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Schon im November 2022 führte Netflix sein Werbe-Abo ein. Seitdem wird es von den Abonnenten nicht übermäßig gut angenommen. Der Start floppte, sodass sogar Werbekunden ihr Geld zurückfordern konnten. Nun justiert Netflix bei seinem jüngsten Abo-Modell noch etwas nach, um mehr Zuschauer auf das günstigere Angebot zu locken. Allerdings wird dadurch ein weiteres Abo auch deutlich unattraktiver.

Werbe-Abo von Netflix mit einigen Änderungen

Netflix hat seine Zahlen für das zweite Quartal 2023 vorgestellt und direkt mit der Ankündigung einiger Änderungen verknüpft. Insgesamt läuft es 2023 bisher besser als im Vorjahr für den Streaming-Dienst, der gerade im ersten Halbjahr 2022 mit sinkenden Abo-Zahlen zu kämpfen hatte. Als Reaktion darauf kündigte Netflix mehrere Maßnahmen an. Zum einen will der Dienst mit Zusatzgebühren das verbreitete „Account Sharing“ bekämpfen. Zum anderen wurde das Werbe-Abo eingeführt. Das neue Modell kostet weniger als die anderen Tarife. Dafür wird den Abonnenten anteilig Werbung gezeigt und es sind nicht alle Inhalte der gängigen Abos enthalten – nicht mal alle Netflix-Originals.

Zudem müssen Abonnenten des Werbe-Tarifs mit der geringeren HD-Auflösung leben und können nur einen Stream nutzen. Zumindest das will Netflix nun aber ändern. Noch diesen Monat soll die Qualität auf Full-HD hochgestuft und die Anzahl der maximalen Streams auf zwei erhöht werden. Damit will Netflix das Werbe-Abo offenbar attraktiver machen – für seine Nutzer und damit auch die Werbe-Kunden.

Lohnt sich das Netflix-Basis-Abo ohne Werbung noch?

Eine Aufwertung des Modells mit Werbung bedeutet aber auch eine Abwertung des nächsten Tarifs: dem Basis-Abo. Für diese Version zahlen Nutzer zurzeit 7,99 Euro pro Monat. Zwar hat man Zugriff auf Inhalte, der Stream läuft aber ebenfalls nur in HD und es kann nur eine Person auf die Plattform zugreifen. Beim Werbe-Abo gibt es nun für 4,99 Euro bessere Qualität und mehr Umfang – außer im inhaltlichen Bereich. Das dürfte für viele auch noch das ausschlaggebende Argument für das Basis-Abo ohne Werbung sein.

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Frist für Account-Sharing-Gebühr weiter verschoben

Zudem hat Netflix im selben Zug angekündigt, dass die Einführung der Gebühren für sogenanntes „Account Sharing“ weiter nach hinten verschoben wird. Das dürfte viele Abonnenten freuen, denn tatsächlich teilen aktuellen Umfragen zufolge viele ihre Streaming-Accounts miteinander. Netflix wiederum erhofft sich von den Gebühren steigende Einnahmen. Schätzungen zufolge kostet es den Streaming-Dienst nämlich jährlich gut 9 Milliarden US-Dollar, dass so viele Netflix zwar nutzen, aber nicht regulär dafür bezahlen.

In manchen Ländern gibt es die Zusatzgebühren schon. Für viele weitere Länder, darunter Deutschland, war ein Start im März 2023 geplant. Das wurde jedoch bisher nicht umgesetzt. Nun hat Netflix angekündigt, dass ein Start für eine breitere Masse von Ländern im zweiten Quartal 2023 erfolgen soll. Das klingt noch recht vage und weist auf einen Start eher gegen Ende des Quartals im Juni hin. Für Deutschland können wir dabei davon ausgehen, dass ähnliche Gebühren wie etwa in Spanien für Unterkonten fällig werden, nämlich 5,99 Euro.

Damit ist ein solches zusätzliches Konto teurer als das 4,99 Euro teure Werbe-Abo. Auch mit dieser Maßnahme scheint Netflix mehr Nutzer auf das Abo mit Werbung ziehen zu wollen.

Themen Netflix
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