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Viele Banken tauschen Karten aus

Was sind die Unterschiede zwischen Debitkarte und Kreditkarte? 

Kreditkarte Debitkarte
Kreditkarten bekommen bei einigen Banken Konkurrenz Foto: Getty Images
Björn König Freier Redakteur

18.04.2022, 08:43 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Immer mehr Bürger setzten auf Kredit- und Debitkarten. Bei Shoppingtouren im Netz sind Visa und Mastercard neben PayPal die weit verbreitesten Zahlungsmittel. Welche Karte man jedoch bei der eigenen Hausbank standardmäßig zum Girokonto bekommt, ist nicht gesetzlich geregelt und unterscheidet sich von Fall zu Fall. Aktuell gibt es beim Thema Kreditkarten sogar besonders viele Änderungen.

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Die Berliner DKB gehört zu den beliebtesten Direktbanken in Deutschland. Deren Kunden flatterte in den vergangenen Monaten Post ins Haus. So stehen Änderungen bei den Karten an. Waren im „DKB Cash“ ursprünglich eine Girokarte sowie Visa-Kreditkarte enthalten, setzen die Berliner nun auf eine sogenannte Visa-Debitkarte. Doch was genau ist eigentlich der Unterschied und welche Vor- und Nachteile haben Bankkunden bei einem Wechsel? TECHBOOK erklärt die Details.

Kreditkarten mit Sammel-Abrechnung

Unter einer Kreditkarte versteht man in Deutschland landläufig sogenannte „Charge-Karten“, welche in den meisten Fällen die beiden großen Anbieter Visa und Mastercard über Hausbanken ausgeben. Bei dieser Art von Karten werden alle Einkaufsumsätze und Bargeldverfügungen gesammelt und zu einem festen Stichtag im Monat als Gesamtbetrag vom eigenen Girokonto abgebucht. Im Idealfall erhält man also einen Kredit für bis zu 30 Tage. Bei manchen Kreditkarten wird dieses zinsfreie Zahlungsziel sogar noch verlängert. Ein Beispiel hierfür ist die „Barclays Visa“. Eine solche klassische Charge-Karte war bislang auch im DKB-Girokonto inklusive, was sich jedoch geändert hat.

Sofortabrechnung bei Debitkarten

Anders verhält es sich mit Debitkarten. Diese werden in der Regel ebenfalls über die beiden bekannten Issuer Visa und Mastercard ausgegeben und funktionieren wie klassische Girokarten. Dementsprechend werden bargeldlose Zahlungen im Handel, Internet oder Bargeldverfügungen am Geldautomaten unmittelbar vom hinterlegten Girokonto abgebucht. Ein entscheidender Vorteil der Debitkarten ist insbesondere die Transparenz. Man sieht sofort auf dem Girokonto, welcher Betrag mit der Karte bezahlt wurde. Vor allem aber besteht kein Risiko sich zu verschulden, denn man kann wirklich nur das Geld ausgeben, was sich auf dem Konto befindet. Eingeschlossen ist hierbei auch ein eventuell vorhandener Dispokredit.

Ein Nachteil von Debitkarten kann aber ihr Einsatz in bestimmten Situationen sein, beispielsweise bei der Autovermietung oder der Nutzung in Hotels. Denn aufgrund der sofortigen Abrechnung haben die Anbieter häufig Probleme, die Kaution zu sichern. Gibt es beispielsweise einen Schaden am Mietauto, der erst nach dessen Abgabe festgestellt wird, ist die Abrechnung bereits erfolgt und die Autovermietung hat es schwer, Geld vom Mieter zurückzubekommen. Aus diesem Grund akzeptieren manche Hotels und Leihfirmen die Debitkarte nicht und verlangen stattdessen eine „echte“ Kreditkarte.

Vorsicht bei Gebühren

In den meisten Fällen zahlen Bankkunden insbesondere bei Filialbanken für klassische Kreditkarten eine zusätzliche Jahresgebühr zwischen 20 und 30 Euro. Zudem sind Bargeldabhebungen am Geldautomaten mit diesen Karten oft besonders teuer. Oft lohnt es sich also nicht, eine solche Kreditkarte bei der eigenen Hausbank zu bestellen. Attraktive Konditionen bieten diesbezüglich vor allem Barclays mit der bereits genannten „Barclays Visa“ oder aber die „Genial Card“ der Hanseatic Bank. Bei beiden Anbietern fällt keine Monatsgebühr an, darüber hinaus werden weltweit keine eigenen Gebühren für Bargeldverfügungen an Geldautomaten berechnet.

Kostenfalle Teilzahlungen

Manche Kreditkarten sind standardmäßig auf eine sogenannte Teilzahlungsfunktion eingestellt. Dementsprechend wird jeden Monat nicht etwa der volle Betrag aller getätigten Umsätze, sondern nur ein bestimmter Anteil des Saldos (z.B. 20 Prozent) vom Girokonto eingezogen. Für den Rest fallen dann teils erhebliche Sollzinsen an. Um hier nicht in eine Kostenfalle zu rutschen, sollte man stets darauf achten, sofort seinen Gesamtsaldo auszugleichen. Dies kann man über die Anbieterhotline oder im Online-Banking der Kreditkarte einstellen. Speziell bei der DKB-Kreditkarte ist diese Option bereits voreingestellt. Wichtig zu wissen: Selbst wenn Charge-Karten bei der DKB nicht mehr zum Angebot gehören, können Kunden diese jedoch nach wie vor gegen eine Extragebühr zum Konto hinzubuchen. Das lohnt sich jedoch in den meisten Fällen nicht. Unsere Empfehlung: Nach Eröffnung des DKB-Girokontos einfach die Barclays Visa oder Hanseatic Bank Genial Card zusätzlich beantragen.

Auch interessant: Polizei warnt vor Kreditkarten-Betrug auf Kleinanzeigen

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Akzeptanzprobleme bei Händlern

Immer mehr Banken geben nur noch Debitkarten, jedoch keine Girocards, also klassische Geldkarten, mehr aus. Das jedoch wird bei bestimmten Händlern zum Problem. So akzeptieren beispielsweise manche Apotheken oder Postfilialen keine Visa- und Mastercards. In solchen Fällen bleibt dann nur noch die Option, vorher Bargeld am Automaten abzuheben. Es kann also durchaus sinnvoll sein, für solche Fälle noch ein weiteres Konto bei einer Bank zu eröffnen, welche noch Girocards anbietet. Insbesondere Sparkassen und Volksbanken wollen diese in Zukunft voraussichtlich weiterhin anbieten. Gleichwohl gibt es bei Regionalbanken keine einheitlichen Regeln, weshalb Bankkunden sich dazu individuell bei ihrem Institut erkundigen sollten.

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