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Maestro verschwindet von Geldkarten: Folgen für Kunden

Banking

Maestro verschwindet von Geldkarten – mit Folgen für Kunden

Geldkarte mit Maestro-Logo
Das Maestro-Logo prangte lange auf vielen Geldkarten. Doch das hat bald ein Ende.Foto: Getty Images

Mastercard stellt sein Debitsystem ein und könnte damit auch das Ende der klassischen Geldkarte in Deutschland einläuten. Viele Banken haben bereits reagiert.

Früher bekamen alle Kunden, die ein Konto bei einer Bank eröffnet haben, eine passende Girocard. Diese wurde oftmals auch als EC-Karte oder einfach als Geldkarte bezeichnet und speziell für den deutschen Markt entwickelt. Auf vielen dieser Karten prangte das Logo Maestro oder V-Pay. Doch Mastercard stellt den Maestro-Dienst ein und beeinflusst dadurch auch das Geldkarten-System in Deutschland.

Was steckt hinter Maestro?

Als Maestro bezeichnet man das Debitsystem, das Mastercard 1991 eingeführt hat. Es ermöglicht Nutzern, mit ihrer Girocard auch im Ausland Geld vom Automaten abzuheben. Die entsprechenden Daten lesen die Geldinstitute und Geschäfte über den Magnetstreifen der Karte aus. Damals galt Maestro als eine Art Revolution, denn der Dienst machte die klassischen Schecks und Traveller-Schecks überflüssig. Heute, mehr als 30 Jahre nach Einführung, ist die Lösung aber gar nicht mehr so zeitgemäß. Immer mehr Menschen shoppen online und benötigen dafür ein passendes Zahlungsmittel. Die Geldkarte kann hierfür jedoch nicht verwendet werden, da sie die Online-Zahlung nicht unterstützt.

Nicht nur deswegen ist der Finanzmarkt gerade im Umbruch. Statt Geldkarten geben immer mehr Banken sogenannte Debitkarten aus, die die EC-Karte und die Kreditkarte vereinen. Einen Dienst wie Maestro braucht es somit nicht mehr, was sich auch an den stark zurückgehenden Nutzerzahlen zeigt. Mastercard hat daher angekündigt, Maestro zum 1. Juli 2023 einzustellen.

Was bedeutet das Maestro-Aus für Kunden?

Ab Juli kommenden Jahres lassen sich Geldkarten somit nicht mehr im Ausland für Abhebungen oder Einkäufe nutzen. Die Funktion der Karten wird dadurch enorm eingeschränkt. Die Banken beginnen daher schon jetzt, die Geldkarten nach und nach zu ersetzen. Abgelaufene Karten tauschen sie zumeist gegen eine Debitkarte aus, die sich ähnlich wie eine Kreditkarte einsetzen lässt.

Das Aus für Maestro läutet das Ende der klassischen Geldkarte somit zwar nicht ein, trägt aber dazu bei. Auch die Konkurrenzlösung von Visa, V-Pay, ist langfristig keine Alternative. Denn anders als Maestro funktioniert V-Pay ausschließlich über den auf der Karte befindlichen EMV-Chip, der im Ausland nicht überall ausgelesen werden kann. Wie lange es V-Pay zudem noch geben wird, ist unklar. Schon seit Längerem steht fest, dass das System in Deutschland nach und nach zugunsten von Visa Debit abgelöst werden soll.

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Ende der Geldkarte steht bevor

Über kurz oder lang wird die Girocard in Deutschland verschwinden. An ihre Stelle tritt die besagte Debitkarte. Im Vergleich zur klassischen Girocard hat eine Debitkarte einige Vorteile wie beispielsweise das kontaktlose Bezahlen, die Online-Zahlung und den weltweiten Einsatz im Ausland. Doch in Deutschland hat sich das Finanzwesen so lange auf die Girocard versteift, dass eine Umstellung nicht ganz einfach ist. In vielen Geschäften ist das Bezahlen mit Geldkarte, geschweige denn Debitkarte (noch) nicht möglich. Zu teuer ist vor allem für die Inhaber kleiner Läden die Abrechnung. In Deutschland ist das Bezahlen mit Bargeld und mit der Girocard also immer noch die am weitesten verbreitete Zahlungsmethode.

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Die Debitkarte gilt als Kombination aus Girocard und Kreditkarte, mag aber keines von beiden so wirklich sein. Denn da sind zum einen die eben genannten Unterschiede zur Girocard, zum anderen die Tatsache, dass eine Debitkarte eben keine echte Kreditkarte ist. Abgebucht wird hier nämlich nicht gesammelt zum Monatsende, sondern sofort. Gerade in Hotels oder bei der Autovermietung kann es somit vorkommen, dass die Debitkarte nicht akzeptiert wird, da die Unternehmen keine Sicherheitsgebühr blocken können. Bankkunden ist somit geraten, sich nicht gänzlich auf die Debitkarte zu verlassen und vor allem im Ausland eine echte Kreditkarte als Backup mitzunehmen.

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