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Erinnern Sie sich?

Diese nervigen Windows-Funktionen vermisst niemand

Über die Jahre gab es einige nervige Windows-Funktionen
Über die Jahre gab es einige nervige Windows-Funktionen Foto: picture-alliance/ dpa | Microsoft
Lars Lubienetzki
Freier Redakteur

24.03.2024, 16:28 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Von Aero über Karl Klammer bis Windows ME – über die Jahre hat Microsoft einige Funktionen für sein Betriebssystem Windows erschaffen, die heute niemand mehr vermisst.

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Wie der eigene Partner besitzt auch ein Betriebssystem liebgewonnene Eigenschaften und echt nervige Angewohnheiten. Microsoft Windows läuft nun schon seit fast 40 Jahren in immer neuen Versionen auf Computern weltweit. Insgesamt lieben viele Benutzer die Arbeit mit Windows. Allerdings hat Microsoft diese Windows-Liebe im Laufe der Jahre mit einigen nervigen Funktionen auf eine harte Probe gestellt. Wir haben für Sie in den Windows-Giftschrank geschaut und die schlimmsten Absonderlichkeiten hervorgeholt.

Die nervige Windows-Funktion Karl Klammer

Eine hüpfende Büroklammer. Was sich das Microsoft-Entwicklerteam dabei gedacht hat, wir wissen es nicht. Melinda Gates, die Ehefrau von Microsoft-Gründer Bill Gates, spielt eine maßgebliche Rolle bei der Einführung im Jahr 1996. Karl Klammer oder Clippy, wie der nervige Office-Assistent in der englischen Version heißt, schaltet sich ungefragt ein, um dem Office-User seine Hilfe anzubieten.

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Die animierte Cartoon-Figur soll die Arbeit am PC ein wenig auflockern. Die meisten User fanden diese Windows-Funktion allerdings ausgesprochen nervig. Zudem ist Karl Klammer standardmäßig eingeschaltet und muss erst umständlich in den Einstellungen deaktiviert werden. Vermutlich haben die wenigsten Windows-User damals mitbekommen, Karl Klammer konnte durch andere Figuren ausgetauscht werden. Zu den Freunden von Karl Klammer gehören der Flaschengeist Genie, eine Figur namens Genius, die aussieht wie Albert Einstein, die Hunde Rover und Rocky, die Katze Links, der Roboter F1, Vogel Peedy und Zauberer Merlin.

Sie dürfen gespannt sein: Diese digitalen Zeitgenossen tauchen in der Windows-Historie immer wieder (unangenehm) auf. Im Falle von Karl Klammer reagiert Microsoft auf den zunehmenden Spott und entfernt sie im Jahr 2008 endgültig aus dem Office-Paket. Unfassbar: Im Jahr 2021 kursieren Gerüchte durchs Netz, Microsoft wolle Karl Klammer für Microsoft 365 wieder zum Leben erwecken. Glücklicherweise ist es bislang bei Gerüchten geblieben.

Hund Rover, Zauberer Merlin, Surfer Dennis und Konsorten

Die Anfänge des Computer-Booms sind durch eine gewisse Verspieltheit geprägt. Überall muss es blinken, piepen oder irgendeine animierte Figur auftauchen – nicht, weil es Sinn ergibt, sondern weil Entwicklerteams es können. Karl Klammer aus der digitalen Mottenkiste von Microsoft haben wir Ihnen bereits vorgestellt. Erinnern Sie sich allerdings noch an die nervige Funktion, den schwanzwedelnden Hund Rover, in Windows XP?

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„Was soll das?“, fragen sich damals die meisten Windows-User. Wer die XP-Suche bemüht, sieht plötzlich diesen Hund. Der süße digitale Fratz soll von Schwächen des Betriebssystems ablenken, eine Art tierische Nebelkerze. Denn die Suche unter Windows XP ist alles andere als benutzerfreundlich. Da braucht es unbedingt ein Tier, hat das Entwicklerteam wohl gedacht. Für Menschen mit Hundeallergie stehen unter anderem noch der Zauberer Merlin, die rasende Susy oder Surfer Dennis als visuelle Nervtöter zur Auswahl. Zum Glück hat Microsoft die Suche inzwischen verbessert und die nervigen Animationsfiguren ins digitale Nirvana befördert.

Lesen Sie auch: 7 Windows-Funktionen, die Sie kennen sollten

Windows Mistake Edition

Moment, Windows Mistake Edition? Sie stutzen zu Recht. Ältere Zeitgenossen ahnen, welche Windows-Version damit gemeint sein könnte. Richtig: Windows ME. Dieses Windows darf getrost als komplett nervig und misslungen bezeichnet werden. Dabei sollte die Millennium-Edition – der Name deutet zumindest darauf hin – etwas ganz Besonderes sein. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, diese Version niemals erscheinen zu lassen – hat Microsoft später selbst zugegeben.

Alle Unzulänglichkeiten von Windows ME aufzuführen, würde einen ganzen Roman füllen. Herauspicken möchten wir nur die eigentlich sinnvolle, leider völlig missratene Wiederherstellungsfunktion, die Microsoft mit Windows ME erstmalig präsentiert. Dummerweise reaktiviert die Funktion auch zum Zeitpunkt der Wiederherstellung vorhandene Computerviren. Ein echter Millennium-Bug.

User Access Control

Windows Vista setzt im Jahr 2007 die Reihe der schwarzen Schafe in der Windows-Familie fort. Das Virenproblem hat Microsoft inzwischen deutlich besser in den Griff bekommen. Allerdings schlägt der Schutz des Computers in das komplette Gegenteil um, von Sorglosigkeit in totale Kontrolle. Bestes Beispiel: User Access Control (UAC).

„Möchten Sie dieses Programm wirklich ausführen? Wirklich?? Sind Sie sicher???“ – so ungefähr hat sich das angefühlt, wenn ein User auf die verrückte Idee gekommen ist, per Klick ein Programm zu starten. Es poppten definitiv zu viele Dialogfenster bei harmlosesten Vorgängen auf. Diese Windows-Funktion nervte daher damals gewaltig. In späteren Windows-Versionen hat Microsoft die Anzahl der Nachfragen zum Glück auf ein notwendiges Maß reduziert.

Aero – Transparenz führt zum Shutdown

Microsoft hat Windows Vista außerdem eine optische Auffrischung verpasst. Aero heißt das neue Outfit, das sich heute in die Reihe der nervigen Windows-Funktionen einordnet. Die Fenster verfügen nun über geschwungene Kanten und schimmern transparent. Die Idee des Microsoft-Entwicklerteams: Mehr Übersicht auf dem Desktop zu schaffen, wenn auf dem Bildschirm viele Fenster gleichzeitig offenstehen. Dummerweise zwingt die grafische Spielerei viele Rechner – auch neue Modelle – in die Knie. Denn für die Darstellung braucht es moderne Grafikkarten und eine Menge Rechenleistung. Die fehlt dann leider für die eigentliche Arbeit am Computer. Aero sorgt mit seinen luftigen Fenstern regelmäßig für eingefrorene Monitore und frustrierte PC-User. Manchmal kann schlicht auch schick sein.

Lesen Sie auch: So könnte Windows XP im Jahr 2024 aussehen

Microsoft Bob

Mit Microsoft Bob gehen wir zurück in die Zeiten von Windows 3.1, ins Jahr 1995. Wie schon am Anfang erwähnt, setzen Software-Unternehmen damals auf spielerische Varianten. Kleine grafische Spielereien sollen vor allem Computer-Neulingen die Angst vor dem Gerät nehmen. Die Software Microsoft Bob bietet eine eigene grafische Oberfläche, um bestimmte Programme wie in einem Büro zu präsentieren. Deswegen taucht auf dem Bildschirm ein Schreibtisch auf. Von diesem aus lassen sich Kalender, Schreibprogramm, Adressbuch oder Rechner aufrufen. Unterstützung bieten wiederum digitale Assistenten. Sie kennen die kleinen Freunde bereits, unter anderem Hunde, Zauberer und andere animierte Figuren.

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In Microsoft Bob erblicken die bereits erwähnten Plagegeister zum ersten Mal das Licht der Welt. Völlig zu Recht sind von der nervigen Windows-Funktion Microsoft Bob nur etwa 30.000 Kopien verkauft worden. Hauptkritikpunkt: Mit der albernen Kulisse würden Neulinge nie lernen, Windows über die normale Oberfläche zu bedienen. Die Mutter der Animationsfiguren des Grauens kennen Sie auch bereits: Melinda Gates, die damalige Gattin von Microsoft-Gründer Bill Gates. Sicherlich nicht der beste Tag von Bill Gates, als er seinen Segen für Microsoft Bob gegeben hat.

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Bluescreens dank USB

Apropos Bill Gates: Der hat bei einer Unternehmenspräsentation im Jahr 1998 live auf der Bühne vor Publikum erlebt, was Windows 98 von USB-Geräten hält. USB ist damals technisch noch neu. Schon unter Windows 95 sind Rechner reihenweise abgestürzt, wenn externe Geräte per USB mit dem Computer verbunden worden sind. Leider setzt sich die Serie an Bluescreens bei Windows 98 fort, erfährt auch Bill Gates bei besagter Präsentation.

Als sein Mitarbeiter ein Gerät mit dem USB-Port verbindet, erscheint der nervige blaue Bildschirm. Immerhin: Bill Gates nimmt es mit Humor. Millionen PC-User saßen damals hingegen verzweifelt vor ihren Windows-Rechnern, wenn sich ein Gerät einfach nicht mit dem Computer verbinden wollte. Diese Kinderkrankheiten gehören inzwischen der Vergangenheit an.

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