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Meinung

Darum sollten Sie das iPhone 11 nicht kaufen

Apple war mal einer der größten Innovatoren in der Smartphone-Industrie, doch mittlerweile treiben viele andere Hersteller mit frischen und kreativen Ideen die Entwicklung des Markts deutlich stärker voran. Apple hingegen ist vor allem beim Design ein wenig ins Hintertreffen geraten und muss erst zu der Konkurrenz aufschließen.

Das iPhone 11 wieder nur ein iteratives Upgrade

Als Apple 2017 zum zehnjährigen Jubiläum des originalen iPhones das iPhone X (gesprochen: Ten) vorstellt, galt es als einer der größten Generationssprünge in der iPhone-Reihe überhaupt. Technik und Design waren komplett neu entwickelt, mit einem Bildschirm, der beeindruckende 83 Prozent der Frontfläche einnahm und der Face-ID-Technologie, die als sicherere Alternative zu Touch ID das Entsperren per Gesichtsscan ermöglichte. Dann kamen 2018 das iPhone XS, XS Max und XR, die nun alle im iPhone-X-Look kamen und damit das alte iPhone-Design komplett verdrängten. Formfaktor und Äußeres wurden weitgehend beibehalten, die geringen Änderungen gegenüber dem iPhone X sind lediglich im Inneren zu finden.

Wie wir in unserem Gerüchteartikel zum iPhone 11 bereits herausgefunden haben, könnte es 2019 keine großen Änderungen gegenüber den aktuellen iPhones geben. Wenn iPhone XI, XI Max und XR 2 wieder im September vorgestellt werden, wird Apple wohl lediglich mit gesteigerter Leistung, längerer Akkulaufzeit und besseren Bildern prahlen. Der neuen Apple A13 Bionic wird wieder so-und-so viel Prozent mehr Prozessor- und Grafikleistung liefern. Gewachsene Akkus im Inneren werden endlich auch im XI und XI Max mehr Akkulaufzeit ermöglichen. Jedes iPhone bekommt eine zusätzliche Kamera, beim XI und XI Max kommt zur Hauptkamera und dem Teleobjektiv endlich eine Ultraweitwinkelkamera hinzu.

Das iPhone 11 kommt in mehr Farben, mit mehr Kameras und mehr Leistung

Zugegeben, mehr Akkulaufzeit und eine zusätzliche Kamera hören sich erstmal ganz gut an. Völlig kalt lässt mich jedoch die höhere Leistung durch den neuen A13 Bionic. Apple führt hier sowieso schon seit Jahren und jedes iPhone seit dem iPhone 8 liefert genug Leistung für Gaming und 4K mit 60 Bildern pro Sekunde. Wo bleiben außerdem Neuerungen wie ein USB-C-Port und ein ProMotion-Display wie im neuen iPad Pro von Ende 2018? Was ist mit der hässlichen „Notch“, die aus Android-Smartphones mittlerweile komplett verbannt wurde? Und wie konnte John Ive, der Apple-Designer, der das erste iPhone mitentwickelt hat und im Juni ankündigte, das Unternehmen zu verlassen, es zulassen, dass ein solch unattraktives Kamera-Bump es in das finale Design schafft? Zwei bis drei Kameras plus Blitz im Viereck angeordnet – wirklich?

Große Veränderungen erst im kommenden Jahr

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Branchenanalysten von J.P. Morgan Chase (JPMorgan) zufolge wird das iPhone 2020 die volle Bandbreite an neuen Funktionen erhalten, wie „CNBC“ berichtet. Im Gegensatz zum iPhone 11 soll das 2020er Modell ein komplett neues Äußeres bekommen: Beim kleineren iPhone wird die Bildschirmdiagonale von 5,8 Zoll auf 5,4 Zoll schrumpfen, während das 6,5-Zoll-Modell auf 6,7 Zoll wächst. Der iPhone-XR-Nachfolger bleibt wohl bei 6,1 Zoll Diagonale. Da OLED-Bildschirme in allen Geräten der Reihe zu finden sein sollen, deckt Apple mit der neuen Aufstellung alle Handgrößen und Vorlieben ab.

JPMorgen vermutet sogar, dass alle iPhones schon nächstes Jahr mit integrierten 5G-Modems kommen sollen. Obwohl bereits spekuliert wurde, dass das iPhone XI und XI Max schon dieses Jahr mit der neuen Funktechnologie ausgestattet sein könnten, ist dies laut JPMorgan aus Kostengründen sehr unwahrscheinlich. 2020 soll es dann aber so weit sein. Ich persönlich werde 5G im iPhone XI zwar nicht vermissen, aber auch nur, weil es in Deutschland sowieso noch nicht die nötige Infrastruktur dafür gibt. In besser positionierten Ländern würde ich mich ziemlich darüber aufregen, dass andere mit ihren 5G-Android-Smartphones beim Öffnen einer Webseite nicht mal mehr den Ladebalken sehen können.

Außerdem könnte die altbacken wirkende Notch, in der Frontkamera und Sensoren für FaceID versteckt sind, endlich verschwinden. Stattdessen soll wie im Samsung Galaxy S10 die Frontkamera in einem kleinen „Punch-Hole“ sitzen, also einer freiliegenden, runden Aussparung am oberen Bildschirmrand. Damit wächst der Bildschirm tatsächlich von Rand zu Rand, anstatt wie beim bisherigen Design um die breite Notch zu fließen, wodurch recht viel Bildfläche verloren geht.

Apropos Bildschirm, der gut informierte Insider „Ice Universe“ hat ebenfalls auf Twitter Infos zum übernächsten iPhone gepostet.

Das gerenderte Bild zeigt ein iPhone mit 120 Hertz (Hz) Bildschirm mit ProMotion-Technologie, der auch im iPad Pro zum Einsatz kommt. Die 120 Hz Bildwiederholrate lässt den Bildschirm deutlich responsiver wirken und liefert eine flüssigere Bedienung. Ice Universe ist normalerweise für Leaks aus dem Hause Samsung bekannt, also dem Hersteller, von dem fast alle iPhone- und iPad-Bildschirme stammen. Das fortschrittliche Display hat zwar einen höheren Akkuverbrauch, aber die Technologie ist adaptiv und stellt dynamisch auf die niedrigere 60-Hz-Wiederholrate um, wenn 120 Hz keinen Vorteil bringt. Das ist etwa dann der Fall, wenn gezeigte Inhalte davon nicht Gebrauch machen können, wie zum Beispiel Videos.

Auch interessant: Bringt Apple auf dem iPhone 11 das alte Regenbogen-Logo zurück?

Wer warten kann, sollte das tun

Ich bin generell der Ansicht, dass sich jeder das Smartphone kaufen sollte, das den eigenen Vorstellungen am ehesten entspricht. Ich habe persönlich auch nichts gegen das iPhone 11, es wird sicher ein gutes, schnelles und verlässliches Smartphone. Wer noch ein iPhone 6 oder sogar älter sein eigen nennt und upgraden will oder muss – bitte zugreifen, es spricht nichts dagegen.

Mein Tipp: Bewahrheiten sich die Voraussagen zum iPhone 11, sollten Sie das Upgrade dieses Jahr überspringen. Die Tage, in denen Apple mit jedem neuen iPhone neue Maßstäbe gesetzt hat, sind vorbei. Das liegt unter anderem daran, dass die Geräte mittlerweile so gut geworden sind, dass sich ein Upgrade fast gar nicht mehr lohnt. Aber auch daran, dass die Konkurrenz so stark wie nie ist und mit eigenen Innovationen die Richtung der Smartphone-Industrie vorgibt. Genau dieser Druck wird Apple aber auch hoffentlich dazu zwingen, nächstes Jahr wieder ein frisches und zukunftsweisendes Gerät abzuliefern.

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