

13. Mai 2025, 17:42 Uhr | Lesezeit: 8 Minuten
Technologie-Unternehmen ändern ihre Logos oft, um den Wechsel in eine Richtung zu symbolisieren oder um schlichtweg mit der Zeit zu gehen. Auch ihre Apps spiegeln diese Änderungen wider. Manche sind seit ihren Anfangstagen gar nicht mehr wiederzuerkennen.
Der Großteil der meistgenutzten Apps ist mittlerweile sowohl für iOS als auch für Android verfügbar. Die Plattformen sind über die Jahre näher aneinander gewachsen und auch die Logos unterscheiden sich kaum mehr. Das war aber nicht immer so. Früher gab es zwischen den beiden Versionen oft gewisse Unterschiede. Im Stile der 2010er-Jahre waren die kleinen Bildchen oft sehr verspielt, mit 3D-Look und Schatten. Mit der Zeit wurden die Icons aber immer einfacher und noch immer gelten Minimalismus und Zweidimensionalität als Kunst der Stunde. Können Sie sich noch daran erinnern, wie die Icons beliebter Apps früher aussahen?
Übersicht
Google: gut Ding will Weile haben
Eigentlich war die Google-App für Android gar keine App im eigentlichen Sinne, sondern das klassische Suchfeld auf dem Homescreen. Daran erinnert auch heute noch die URL („googlequicksearchbox“), unter der die App im Google Play Store zu finden ist. Erst nach und nach wurde die Box um Funktionen erweitert und ist so langsam zur Google-App geworden, die wir heute kennen. Diese ist seit 2019 für iOS verfügbar.
Zwar hat die App nicht die ersten Phasen der Logo-Veränderungen erfahren, die vor 2010 stattgefunden haben. Sie spiegelt aber die drastischen Redesigns wider, die Google in den vergangenen 15 Jahren durchlaufen hat. Angefangen mit dem plastischen „g“ in Kleinschreibung, das nach und nach flacher und einfacher wurde. Bis dann zur großen Umstellung zum schnörkellosen – dafür aber bunterem – „G“ in Großschreibung, das seit 2015 sowohl die App als auch die Google-Suche ziert.
Nun, zehn Jahre später, hat das Unternehmen sein Logo minimal angepasst. Nutzer von Pixel-Smartphones und iPhones dürfte als Ersten aufgefallen sein, dass die vier Farben jetzt ineinander übergeben und damit einen Farbverlauf darstellen. Es ist damit an das Logo von Googles Künstlicher Intelligenz Gemini angelehnt – also eine Änderung, die die Richtung des Unternehmens vorgibt.
iOS | Android | |
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2012 | ![]() | |
2013 | ![]() | |
2014 | ![]() | |
Anfang 2015 | ![]() | |
Ende 2015 | ![]() | |
2019 | ![]() |
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Seit Mai 2025 | ![]() | ![]() |
X (ehemals Twitter): neues Logo, neues Glück
Twitters Icon erlebt nicht erst seit Elon Musk erhebliche Veränderungen, im Gegenteil. Zum Zeitpunkt seiner Gründung am 21. März 2006 hieß die Social-Media-Platform noch „twttr“. Als dazugehöriges Logo war zunächst ein giftgrüner Schriftzug angedacht, der ein wenig an Schleim oder – freundlicher ausgedrückt – an sprudelnde Limonade erinnert. Es hat sicherlich gute Gründe, dass dieses Logo nie zum offiziellen Symbol wurde. Aber vielleicht erinnert sich ja noch jemand an das erste echte Twitter-Icon. In den frühen Zeiten der Social-Media-Plattform hatte die App einfach den Anfangsbuchstaben „t“. Den Vogel mit dem Spitznamen „Larry the Bird“ gab es zwar schon, doch Twitter hat ihn erst 2010 als App-Logo eingeführt. Damals war Twitter schon so bekannt, dass Larry allein reichte, um Twitter zu symbolisieren. Übrigens: Larry ist ein Vogel, weil Twitter das englische Wort für „Gezwitscher“ ist.
2012 hat das Logo dann ein neues, vereinfachtes Design bekommen. Spätestens jetzt haben sich Babyblau und Weiß als die Markenfarben von Twitter etabliert. Simpel, aber effektiv und gut genug für die nächsten elf Jahre. Dann kam Elon Musk und hat in einer Hau-Ruck-Aktion nicht nur den Namen von Twitter zu X geändert, sondern auch das App-Icon angepasst – und es bald darauf wieder ändern lassen. Die Striche des weißen X auf schwarzem Hintergrund wurden dicker, was Musk aber nicht lange gefiel. Überhaupt scheinen sowohl Design als auch der neue Name nicht in Stein gemeißelt, sondern Übergangslösungen zu sein.
iOS und Android | |
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2006 (vor dem Launch der App) | ![]() |
2010 | ![]() |
2012 | ![]() |
Seit 2023 | ![]() |
YouTube: eine stetige Entwicklung
Auch YouTube ist über die Jahre dem Trend zum Minimalismus gefolgt. Erstmals erschien die App 2007 mit dem originalen iPhone und zwar mit einem Icon, das an einen sehr alten Röhrenfernseher erinnert. Ursprünglich war die App fester Bestandteil von iOS – noch bevor es überhaupt einen App Store gab. Erst seit 2012 ist YouTube nicht mehr auf iOS vorinstalliert. Anlässlich des Wechsels gab es auch gleich ein neues Icon mit YoutTube-Schriftzug, das später noch weiter zu einem roten Play-Symbol auf weißem Grund reduziert wurde. 2015 kehrte sich das Farbschema um und ist bei iOS bis heute praktisch gleich geblieben.
Auch bei Android ist die YouTube-App vorinstalliert. Das Logo von 2011 hat sich bis heute kaum geändert und stellt ebenfalls eine weiße Play-Taste vor rotem Hintergrund dar. Der leichte Farbverlauf der Rotfläche ist allerdings bei Android und iOS verschwunden. Resultat ist das flache und noch sattere Rot, das wir jetzt kennen. Mittlerweile wird für Android das gleiche Logo wie bei iOS verwendet, es wurde also um einen weißen Hintergrund erweitert.
iOS | Android | |
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2007 | ![]() | |
2009 | ![]() |
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2011 | ![]() |
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2012 | ![]() | |
2013 | ![]() | ![]() |
2015 | ![]() | ![]() |
2017 | ![]() | ![]() |
Seit 2022 | ![]() | ![]() |
Spotify: ein schräges Detail
Haben Sie sich schon mal gefragt, warum das Logo der Spotify-App drei Striche hat, die wie das WiFi-Symbol aussehen? Ursprünglich gehörte dem Logo noch ein „o“ und die Striche sollten die vom „o“ ausgehenden Schallwellen symbolisieren. In dem alten App-Icon ist dieses Überbleibsel noch zu erkennen. Später hat Spotify das Icon immer weiter vereinfacht. Letztlich ist der Farbverlauf verschwunden und ein grelleres Grün schmückt die heutige App.
Übrigens: Beim schnellen Hingucken fällt es oft nicht auf, aber die drei Schallwellen weisen nicht direkt nach oben, sondern stehen leicht schräg. Dadurch gewinnt das Logo an Leichtigkeit, treibt aber all jene zur Weißglut, die großen Wert auf eine akkurate Ausrichtung legen.
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iOS und Android | |
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2008 | ![]() |
2013 | ![]() |
Seit 2015 | ![]() |
Google Maps: von der Faltkarte zum Standort
Bis 2012 war auf iPhones eine Karten-App vorinstalliert, die Kartenmaterial von Google Maps nutzte. Als Apple 2012 seinen eigenen Kartendienst startete, bekam das iPhone eine eigene Google-Maps-App von Google selbst. Das Icon mit der stilisierten Karte, dem Standortsymbol und dem Google-G hat sich viele Jahre lang kaum geändert. 2014 ist das „g“ von Google kleiner geworden, 2015 wurde es durch das große „G“ ersetzt. Das hat weniger Schnörkel und passt auch viel besser zu Google. Hier zeichnete sich bereits der Trend zu sauberen und weniger verspielten Logos ab.
Wer heute dagegen das erste Google-Maps-Icon für Android sieht, wird es bestimmt nicht mit dem viel genutzten Navigations-Dienst in Verbindung bringen. Dafür sieht das Logo von 2009 viel zu beige aus. Google Maps ist seit dem Android-Start 2009 auf den Smartphones vorinstalliert. Anfangs hatte das Icon die Form einer Faltkarte, die sich mit neuem Design bis 2014 hielt. Danach passte Google den Look der iOS-App an. Einziger Unterschied: Der Pin auf der Karte stand etwas über – eine Folge der freieren Logo-Vorgaben bei Android. Seit 2020 haben iOS und Android das gleiche App-Logo in Form eines elegant geschwungenen Pins.
iOS | Android | |
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2009 | ![]() |
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2012 | ![]() | ![]() |
2014 | ![]() | ![]() |
2015 | ![]() | ![]() |
Seit 2020 | ![]() | ![]() |
WhatsApp: der erste Entwurf war gut genug
Der Messenger hatte von Anfang an unterschiedliche App-Logos für iOS und Android, die sich aber im Wesentlichen kaum unterscheiden. Über all die Jahre hat sich hier wenig verändert. Während WhatsApp ständig neue zusätzliche Funktionen erhält, bleibt das Design der Logos auffallend konsistent. Die Icons wirken lediglich etwas flacher. Die iOS-App hat zusätzlich ihren Farbverlauf verloren.
Auch interessant: Die wichtigsten Funktionen von WhatsApp
iOS | Android | |
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2009 | ![]() | ![]() |
2013 | ![]() | |
2015 | ![]() |
Instagram: neues Logo, neue Farben
Noch bevor Instagram auf dem iPhone an den Start ging, bekam die App ein neues Logo. In der Testphase 2010 war eine komplette Polaroid-Sofortbildkamera das Bild der Wahl, doch das kleinteilige Icon wurde letztlich verworfen. Die vereinfachte Variante hielt sich etwa sechs Jahre, dann erhielt die App 2016 ein noch stärker stilisiertes Design und einen kräftigen Farbwechsel. Dieses Icon hat sich seitdem nicht mehr verändert, doch damals sorgte die Änderung für große Diskussionen. Das buntere Design sollte auch die zunehmend jüngere Zielgruppe ansprechen und nun erinnert sich kaum noch jemand an die Zeit davor.
iOS | Android | |
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2010 | ![]() | |
2010 | ![]() | |
2011 | ![]() | |
2012 | ![]() |
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Seit 2016 | ![]() | ![]() |
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Facebook: Änderungen im Detail
Die Facebook-App hat zwar über die Jahre einige Änderungen durchlaufen, das Design mit dem weißen „f“ auf blauem Grund ist aber im Prinzip gleich geblieben. Auch Facebook hat den Trend zu einem immer schlichteren Look mitgemacht. 2019 gab es dann einen neuen, grelleren Farbanstrich mit leichtem Schattenverlauf, nachdem das Icon 2013 ein einheitliches Marineblau gezeigt hatte. Interessanterweise wurde diese dezente Schattierung wieder zurückgenommen, sodass das App-Symbol nun wieder flächig und zweidimensional wirkt.
Am 21. Oktober 2021 teilte Mark Zuckerberg mit, dass der Mutterkonzern Facebook von nun an Meta heißen wird. Metas App-Logo erscheint zum Beispiel, wenn man Instagram oder Facebook öffnet und ist dem Unendlichkeitszeichen nachempfunden. Je nachdem, in welchem Kontext Metas „liegende Acht“ auftaucht, erscheint sie im Facebook-Blau oder Instagram-Pink.
iOS | Android | |
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2008 | ![]() | |
2009 | ![]() | ![]() |
2012 | ![]() | ![]() |
2013 | ![]() | ![]() |
2019 | ![]() | ![]() |
Seit 2023 | ![]() | ![]() |