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Mi 1S und Mi Pro 2

Das taugen die günstigen E-Scooter von Xiaomi

Frau fährt auf Xiaomi Mi 1S
E-Scooter von Xiaomi haben bislang in Deutschland keine Zulassung bekommen – weil sie schneller als 20 km/h fuhren Foto: Xiaomi
Adrian Mühlroth
Redakteur

16.07.2020, 13:07 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Seit einem Jahr sind E-Scooter unter bestimmten Vorgaben auch in Deutschland erlaubt. Nun bringt auch Hersteller Xiaomi seine beliebten Roller hierher.

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Es ist endlich soweit: Xiaomi bringt seinen internationalen Verkaufsschlager nach Deutschland. Nein, es handelt sich nicht um ein Smartphone, sondern um einen elektrischen Scooter. Um genau zu sein, sogar zwei Scooter, der Mi 1S und der Mi Pro 2, die auf dem M365 beruhen.

Legal Xiaomi fahren

Der M365 ist einer der beliebtesten E-Scooter weltweit, da er eine gute Balance zwischen Qualität und Preis liefert. So sehr sogar, dass der Scooter auch in Deutschland viel verkauft wurde – obwohl er im Gegensatz zu anderen hier verkauften Modellen gar keine Straßenzulassung hatte. Denn während andere Hersteller ihre Scooter schon seit Längerem in speziell für den deutschen Markt auf 20 km/h gedrosselten Varianten anbieten, fuhr der M365 weiterhin seine vollen 25 km/h.

Nun hat sich aber auch Xiaomi einen Ruck gegeben und seinen M365 den hiesigen Vorgaben unterworfen. Das so entstandene Modell wird jetzt als Mi 1S und Mi Pro 2 verkauft.

Xiaomi Mi 1S im Kofferraum
Der Vorteil gegenüber einem E-Bike? E-Scooter passen in jeden KofferraumFoto: Xiaomi Foto: Xiaomi

Ein neuer Impuls für den E-Scooter-Markt?

Der deutsche E-Scooter-Markt hat ein großes Problem. Da internationale Modelle hier nicht straßenzugelassen sind, gibt es nur wenig Auswahl. Viele Hersteller verlangen exorbitante Preise für schwere, unpraktische Roller, die zwar oft eine gute Reichweite haben – aber so unhandlich sind, dass der Vorteil eines E-Scooter verloren geht. Kleinere, leichte und günstige E-Scooter, die hier verkauft werden, leiden hingegen oft unter Qualitätsproblemen, zu geringer Reichweite und zu wenig Leistung.

Xiaomi könnte hier neue Impulse setzen, mit bewährter Technik, guter Leistung und Reichweite. Zumindest dem Datenblatt zufolge scheint das Unternehmen den „Sweetspot“ zwischen Preis und Leistung zu treffen. Ärgerlich nur, dass es so lange gedauert hat.

Mehr über Xiaomi erfahren Sie hier: Was Sie über den Hersteller Xiaomi wissen sollten

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Technische Daten überzeugen

Beide Scooter sehen identisch aus und haben die exakt gleichen Abmessungen. Sie sind in dem typischen Xiaomi-Scooter-Grau gehalten, das auch vom M365 bekannt ist. Äußerlich ist der teurere Mi Pro 2 nur dadurch zu erkennen, dass der Hubmotor im Vorderrad einen roten (statt grauen) Zierring hat. Zusammengeklappt messen die Scooter 108 Zentimeter in der Länge, 43 Zentimeter in der Breite und 49 Zentimeter in der Höhe. Ausgeklappt steigt die Höhe auf 114 Zentimeter. Als Bereifung kommen 8,5 Zoll große, pneumatische Räder zum Einsatz. Der Aluminium-Rahmen ist für bis zu 100 Kilogramm Traglast ausgelegt.

Auch in puncto Leistung gibt es keine Unterschiede. Beide Scooter haben einen gut dimensionierten 300-Watt-Hubmotor, 50 Watt mehr als der M365. Beide sind StVO-konform auf 20 km/h Geschwindigkeit beschränkt. Ebenfalls StVO-konform ist der Einbau von zwei unabhängigen Bremssystemen. Die Scooter verwenden eine Scheibenbremse hinten mit Bremsgriff am Lenker und eine elektronische Bremse vorne, die mit einem kleinen Hebel aktiviert wird. Der Bremsweg beträgt laut Herstellerangaben bei beiden 1,1 Meter. Der einzige Leistungs-Unterschied, den ich dem Datenblatt entnehmen konnte, ist, dass der Mi 1S Steigungen bis 14 Prozent meistert, während der Mi Pro 2 sogar 20 Prozent schaffen soll.

Mann trägt Xiaomi Mi Pro 2 auf Treppe
Äußerlich unterscheidet sich der Mi Pro 2 nur durch den roten Streifen vom Mi 1S

Obwohl fast alles andere gleich ist, gibt es einen markanten Unterschied zwischen den beiden Varianten. Während der Mi 1S bis zu 30 Kilometer weit fährt, schafft es der Mi Pro 2 ganze 45 Kilometer. Erreicht wird die höhere Reichweite durch den erheblich größeren Akku. Im Mi 1S ist eine Batterie mit 7650 mAh Kapazität (275 Wattstunden) verbaut, im Mi Pro 2 ist ein Akku mit 12800 mAh (474 Wh) zu finden. Dadurch ist der Mi Pro 2 mit 14,2 Kilogramm einen Tick schwerer als der Mi 1S mit 12,5 Kilogramm. Beides sind jedoch noch handliche Gewichte für derartige Reichweiten, was vermutlich durch den leichten Aluminiumrahmen erreicht wird.

Im Gegensatz zum Standard-M365 haben sowohl der Mi 1S als auch der Mi 2 Pro ein LCD, das aus dem M365 Pro bekannt ist und Akkustand, Geschwindigkeit und Fahrtmodus anzeigt. Noch mehr Metriken können auf dem Smartphone mit der Xiaomi-Mi-Home-App ausgelesen werden.

Beide E-Scooter sind ab sofort erhältlich, Xiaomi setzt für den Mi 1S einen Preis von 399 Euro an, während der Mi 2 Pro für 549 Euro verkauft werden soll.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Seitdem E-Scooter in Deutschland erlaubt sind, ist eine Xiaomi-Kopie nach der anderen hier erschienen. Lange mussten wir auf das Original warten, doch jetzt ist es soweit. Meiner Meinung nach ist vor allem die Variante mit 30 Kilometern Reichweite interessant. Die meisten günstigen Scooter können hier einfach nicht mithalten. Einzig am Preis hätte Xiaomi noch drehen können, schließlich ist die verbaute Technik schon seit einigen Jahren auf dem Markt.“Adrian Mühlroth, Redakteur
Themen Mobilität Xiaomi
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