Bild.de Hier geht es zurück zu Bild.de
StartseiteHome EntertainmentGaming & Konsolen

Nintendo Switch Pro: Alle Fakten und Gerüchte zur neuen Konsole

Next-Gen-Konsole?

Möglicher Switch-Nachfolger soll laut Nintendo „überraschen“

Im März 2023 feiert die Nintendo Switch ihr sechsjähriges Jubiläum – Zeit für einen Nachfolger oder ein Pro-Modell
Im März 2023 feiert die Nintendo Switch ihr sechsjähriges JubiläumFoto: picture alliance / Christophe Gateau/dpa | Christophe Gateau

Mit jedem Jahr ohne eine neue Switch häufen sich die Gerücht um einen Nachfolger oder ein Pro-Modell. TECHBOOK fasst die aktuellen Berichte und Fakten zusammen.

Die britische Markaufsichtsbehörde hat ein Dokument veröffentlicht, das möglicherweise auf einen Nachfolger für die Nintendo Switch hinweist. Die aktuelle Konsole ist bereits 2017 auf den Markt gekommen und kam schon damals mit veralteter Hardware. Auch weitere Versionen wie jüngst die Switch OLED haben daran nichts geändert. Die Zeit ist daher reif für eine stärkere Ablösung.

Switch-Nachfolger soll „überraschen“

In einem Interview mit der US-Nachrichtenagentur „Associated Press“ sah sich Doug Bowser, Vorsitzender bei Nintendo USA, mit der Frage konfrontiert, wann die nächste Switch erscheinen soll. Abgesehen von dem üblichen PR-Sprech hat Bowser dabei einen recht ungewöhnlichen, persönlichen Einblick in den nächsten Schritt für die Spielekonsole gegeben.

Zuerst betonte er dabei, dass mit dem Beginn des siebten Jahres der Nintendo Switch Verkäufe immer noch stark sein. Bowser gab aber auch direkt zu verstehen, dass es „nichts über eine zukünftige Konsole oder Gerät anzukündigen“ gebe, aber das Unternehmen „weiterhin sehr optimistisch für Nintendo Switch“ sei. Darauf folgt jedoch eine etwas persönlichere Einschätzung: „Ich sollte vorsichtig sein, was ich persönlich [in einer neuen Switch; Anm. d. Red.] sehen möchte. […] Eines der Dinge, auf die wir immer achten, ist, wie wir überraschen und begeistern können. Wir können wir neue, einzigartige Spielmöglichkeiten einführen.“ Während Bowser also keine konkreten Details über einen Switch-Nachfolger nennen kann, ist aus dieser Antwort zumindest abzuleiten, dass das Unternehmen an etwas Neuem arbeitet.

Dass es sich dabei um etwas handelt, was uns „überraschen“ soll, könnte ein Hinweis auf eine komplett neue Konsolen-Plattform sein. Bislang ist noch unklar, ob Nintendo ein besser ausgestattetes Pro-Modell der Switch oder einen echten Nachfolger in Arbeit hat.

Hinweis auf Switch-Nachfolger in behördlichem Dokument aufgetaucht

Die CMA (Competition and Markets Authority; dt. Behörde für Wettbewerb und Marktaufsicht) prüft derzeit die geplante Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft. In einem Bericht hat die Behörde Nintendos Switch-Online-Angebot genauer untersucht, um festzustellen, ob es eine Konkurrenz zu Microsofts Cloud-Gaming-Dienst GamePass darstellt. In dem Dokument ist folgende Passage zu finden: „Nintendos Cloud-Gaming-Dienst ist nur verfügbar für das Nintendo-Switch-Gerät und [zensiert]“. Das News-Portal „Ars Technica“ merkt hier zu recht an, dass das „und“ gefolgt von einer zensierten Passage ein Hinweis auf eine kommende Nintendo-Konsole sein könnte. Denn Switch Online ist derzeit – wie der Name schon sagt – nur für die Nintendo Switch verfügbar. Wir wissen zwar nicht, was ursprünglich in den Bericht stand, denkbar ist jedoch der Zusatz „und für eine in Entwicklung befindliche Nintendo-Konsole“. Es ist möglich, dass Nintendo die Textstelle zensieren lassen hat, um nicht der offiziellen Ankündigung zuvorzukommen.

Ganz eindeutig ist die zensierte Stelle jedoch nicht. „Ars Technica“ weist darauf hin, dass dort genau so gut stehen könnte, dass der Dienst nur für die Switch verfügbar ist und nicht mit Game Pass konkurriert. Auch eine Möglichkeit ist, dass Nintendo die Ausweitung von Switch Online auf andere Geräte plant – etwa PC oder Smartphone. Auch dann hätte Nintendo die Stelle zensieren lassen, um nicht die Ankündigung vorwegzunehmen.

Wann kommt die Nintendo Switch Pro?

Da nach wie vor nichts offiziell ist, ist eigentlich immer noch die Frage offen: Kommt überhaupt eine Nintendo Switch Pro? Da die Switch OLED in erster Linie nur etwas andere Maße und ein verbessertes Display mitbringt, müsste es eigentlich irgendwann eine auch technisch weiterentwickelte Version geben. Das könnte Nintendo zwar mit einer völlig neuen Konsole angehen, aufgrund des Erfolgs der Switch erscheint das aber unwahrscheinlich.

Einige Insider und Branchenkenner gehen nach wie vor von einem Release im Jahr 2022 aus. Dazu passt, dass „Bloomberg“ Ende September 2021 berichtete, dass mindestens elf Entwickler-Studios Hardware-Kits von Nintendo erhalten hätten, um Spiele für eine 4K-fähige Switch entwickeln zu können. Der Report nennt eines der Studios, Zynga, dabei öffentlich. Das ist für einen seriösen Publisher wie „Bloomberg“ nur möglich, wenn das Studio sein Einverständnis dazu gegeben hat. Nintendo selbst und Zynga haben mittlerweile die Existenz der angeblichen 4K-Developer-Kits dementiert.

Twitter Placeholder
An dieser Stelle findest du Inhalte aus Twitter
Um mit Inhalten aus Sozialen Netzwerken zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir deine Zustimmung.

Aufgrund der anhaltenden Halbleiter-Knappheit könnte sich ein möglicherweise für 2022 geplanter Release auf 2023 verschieben. Das wäre auch eine Erklärung für das andauernde Schweigen Nintendos bezüglich einer Switch Pro. Dann könnte eine offizielle Ankündigung aber immer noch in diesem Jahr erfolgen. Kürzlich nahm Nintendo etwa einige Videos der OLED-Version offline. Das ist wiederum gängige Praxis, um neue Ankündigungen vorzubereiten, damit bei YouTube und Co. entsprechend das aktuellste Video auch zuoberst auftaucht, wenn Nutzer danach suchen. Ein inzwischen gelöschter Tweet des namhaften Analysten Dr. Serkan Toto, dass der Sommer 2022 „Pro-Zeit“ sei, deutet ebenfalls auf eine entsprechende Ankündigung hin.

Dementi nur ein Versuch, die Entwicklung der „Switch Pro“ geheim zu halten?

YouTuber „Nate the Hate“ hat seine eigenen Kontakte eingeschaltet, um herauszufinden, was nun wirklich passiert ist. Er lag in der Vergangenheit bereits richtig mit seiner Vorhersage, dass N64-Spiele zu Nintendo Switch Online kommen. In einem Video zusammen mit seinem YouTube-Kollegen „Modern Vintage Gamer“ spricht er über die Möglichkeit einer neuen Nintendo Switch.

Als Erstes untersuchen die beiden das Dementi des Entwicklerstudios Zynga. Der genaue Wortlaut des Dementis: „Zynga hat kein 4K-Developer-Kit von Nintendo“. Dieses Presse-Statement könnte man so interpretieren, als hätte Zynga das Developer-Kit nicht von Nintendo selbst erhalten. Es ist nicht unüblich, dass Industrie-Partner ihre Kits an andere weitergeben, die bislang keinen Zugriff darauf hatten. Zynga ist in dem „Bloomberg“-Report beim Namen genannt. Das Unternehmen hat also gar keine andere Wahl, als den Besitz eines Entwickler-Kits von Nintendo zu dementieren. Die Entwickler sind schließlich durch sogenannte „NDAs“ (Non-Disclosure Agreement – dt. Vertraulichkeitsvereinbarung) rechtlich dazu verpflichtet, den Besitz von unveröffentlichter Hardware geheim zu halten.

Die YouTuber sehen dieses Statement als Versuch, Investoren zu beruhigen und trotzdem die Möglichkeit einer neuen Switch nicht auszuschließen. Ihr Argument ist, dass Nintendo mit dem Statement nur die Entwicklung einer „Nintendo Switch mit 4K-Unterstützung“ dementiere. Damit wäre eine neue Konsole aber nicht kategorisch ausgeschlossen, sondern nur der Name „Switch mit 4K-Unterstützung“. Schließlich könne die Konsole auch einfach „Switch Pro“, „Switch 2“ oder gänzlich anders heißen.

Auch interessant: Ein Fehler, den Käufer der Nintendo Switch OLED nicht machen sollten

Nintendo kauft auffällig viele Rohmaterialien

Das bekannte Spieleforum Reforsa gab im Sommer 2022 einen interessanten Hinweis auf eine mögliche Nintendo Switch Pro. Dementsprechend investiere Nintendo auffällig viel in neue Materialien. ca. 66 Mrd. Yen (entspricht 465 Mio. Euro) gab das Unternehmen 2022 bereits dafür aus, deutlich mehr als in den Vorjahren. Für viele ein Hinweis auf eine baldige Ankündigung!

Diese technischen Neuerungen stehen an

Über technische Neuheiten bei einer Nintendo Switch Pro können wir natürlich bisher nur spekulieren. Es gibt aber durchaus einige Punkte, an denen Nintendo ansetzen könnte – und mit Blick auf die PS5 und Xbox Series X auch sollte. Zwar ist es ein wenig unfair, die Switch mit diesen Highend-Konsolen zu vergleichen, spricht sie doch eine etwas andere Zielgruppe an. Aufgrund des überschaubaren Markts im Bereich Konsolen, liegt ein gewisser Vergleich aber auch nahe.

Speicherkapazität

Unter anderem könnten sowohl der Speicher als auch der Arbeitsspeicher ein Upgrade vertragen. Stand jetzt verfügt die Nintendo Switch über 4 GB RAM des Typs LPDDR4. Dieser arbeitet mit 1600 MHz und verfügt über eine Bandweite von 25,66 GByte/s. Das ist heutzutage nicht mehr besonders viel. Zum Vergleich: Die PlayStation 5 verfügt über einen 16 GB GDDR6 Arbeitsspeicher.

Und auch beim internen Speicher der Switch besteht noch ordentlich Luft nach oben. Aktuell müssen Spieler nämlich mit nur 32 GB auskommen. Zwar benötigen die Spiele für die Handheld-Konsole auch deutlich weniger Platz als die grafisch aufwändigeren PC-, PlayStation- und Xbox-Spiele. Mit 32 GB stößt man aber doch recht schnell an die Grenzen, vor allem, wenn man mehrere große Titel installiert hat. Man kann den Speicher zwar mit einer microSD-Karte erweitern, mehr intern verbauter Speicher scheint dennoch der logische nächste Schritt zu sein. Insider gehen von einer Speichererweiterung auf 128 GB aus – das wäre ein ordentlicher Sprung!

Auch interessant: Die passende Speicherkarte für die Nintendo Switch finden

Prozessor, 4K und Co.

Die Enttäuschung war groß, als die Nintendo Switch OLED – neben anderen erwarteten Neuerungen – keinen neuen Prozessor mitbrachte. Für eine eventuelle Nintendo Switch Pro ist deswegen unter anderem Unterstützung von Raytracing und DLSS im Gespräch. Darauf weisen auch Daten hin, die Hacker bei Nvidia entdeckten und ins Netz stellten. Dort ist immer wieder von NVN2 die Rede – ein Hinweis auf eine verbesserte Grafikauflösung. Die Kürzel T234 und T239 weisen wiederum auf eine Grafikbeschleunigung hin, mit der auch Raytracing und somit besonders realistische Darstellung von Lichtstrahlen möglich wäre.

Es gibt außerdem bereits mehrere Anhaltspunkte, die darauf hindeuten, dass Nintendo an 4K-kompatibler Hardware arbeitet. Zunächst unterstützt das Dock der neuen Switch OLED bereits die 4K-Ausgabe – auch wenn die Konsole selbst auf 1080p (Full-HD) eingeschränkt ist. Des Weiteren hat sich Nintendo erst Anfang Oktober 2021 eine Technologie patentieren lassen, die Künstliche Intelligent (AI) nutzt, um Bilder in geringerer Auflösung auf 4K hochzuskalieren. Den Begriff „Upscaling“ kennen wir bereits von vielen 4K-fähigen TV-Geräten. Allerdings ist ein AI-gestütztes „Upscaling“ eher mit der „Deep Learning Super Sampling“-Technologie (DLSS) des Grafikkarten-Herstellers Nvidia vergleichbar. Denn Nvidia nutzt maschinelles Lernen, um bei hochskalierten Bildern die gleiche Schärfe zu erhalten wie bei nativem 4K. Auch Hersteller AMD hat mit „FidelityFX Super Resolution“ eine ähnliche Funktion für seine Grafikkarten.

Abwärtskompatibilität

Unabhängig davon, wie die neue Konsole heißen soll, gehen die YouTuber um „Nate the Hate“ davon aus, dass es sich um eine komplett neue Generation handelt. Der in die Tage gekommene Tegra-X1-Chip von Nvidia ist in allen bisherigen Switch-Modellen zu finden – inklusive des neuen OLED-Modells. Der Chip kommt schon mit einigen Spielen in Full-HD-Auflösung nicht gut zurecht, für 4K ist also komplett neue Hardware vonnöten. Dadurch könnte es jedoch Probleme mit der Abwärtskompatibilität zu bisherigen Switch-Games kommen. Das würde bedeuten, dass Entwickler ihre Spiele für die neue Konsolengeneration anpassen müssten, ähnlich wie beim Sprung von der PlayStation 4 auf die PlayStation 5.

Neues Design wäre möglich

Gänzlich umorientieren wird sich Nintendo optisch für eine neue Konsole wohl nicht. Zu ikonisch ist das Design der Switch schon jetzt.

Aber bei den Controllern etwa ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Zudem hat Nintendo bereits einen neuen kabellosen Controller bei der Federal Communications patentieren lassen. Dieser unterstützt laut Leak unter anderem Bluetooth und benötigt etwas mehr Energie. Damit könnte Nintendo das bisherige Problem des Joy-Con-Drifts langfristig beheben.

So viel könnte die Nintendo Switch Pro kosten

Auch ohne konkrete Infos lässt sich eine Preisspanne für die Nintendo Switch Pro gut einschätzen. 2017 erschien die Switch für 330 Euro. Seitdem ist sie, abseits von Sonderangeboten, leicht im Preis gesunken und liegt jetzt bei ca. 280 Euro. Das liegt in erster Linie an der ungebrochen großen Nachfrage und der Verknappung durch die Corona-Krise.

Die Switch OLED stieg unwesentlich höher mit einem UVP von 350 Euro ein. Das und der familienfreundliche Fokus von Nintendo legen nahe, dass eine neue Konsole wohl nicht über 400 Euro kosten dürfte.

Wie verlässlich sind die Gerüchte zur Nintendo Switch Pro?

Gerüchte um einen Nachfolger der Switch ranken sich schon seit langer Zeit. Der Bloomberg-Bericht ist jedoch derart spezifisch, dass die Arbeit an einer neuen Konsolen sehr wahrscheinlich ist. Auch die Einschätzung der YouTube „Nate the Hate“ und „Modern Vintage Games“, die eigene Kontakte zu Insidern haben, ist, dass Nintendo und Spiele-Studios gerade mit 4K-Entwickler-Kits arbeiten. Allerdings bedeutet das nicht zwingend, dass wir in nächster Zeit mit einer neuen Switch rechnen können. Entwickler-Kits werden oft schon früh herausgegeben, damit die Spielestudios Zeit haben, sich mit den neuen Anforderungen vertraut zu machen. Danach kann es noch Jahre dauern, bis eine neue Konsole tatsächlich auf den Markt kommt.

Quellen

Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale-Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für