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TECHBOOK Basics

Was muss ein guter Gaming-PC können?

Gaming-PC
Ein Gaming-PC mit individuell verlegter Wasserkühlung Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

04.04.2023, 18:30 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

PC-Gaming war selten so zugänglich wie jetzt. Zwar erreichen die Preise für High-End-Hardware immer neue Höhen – doch die Leistung am unteren Ende wird trotzdem immer besser. Es ist daher ein guter Zeitpunkt, in die PC-Gaming-Welt einzusteigen.

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Wer einen einen Gaming-PC selbst zusammenbauen oder einen Gaming-Laptop kaufen möchte, muss ein paar wichtige Entscheidungen treffen. Wie viele CPU-Kerne brauche ich, sollte ich mehr Geld für eine gute Grafikkarte investieren und wie viel Arbeitsspeicher ist überhaupt nötig?

Alle Infos bekommen Sie auch gebündelt im folgenden Video:

Die Wahl der Grafikkarte

Viele denken, dass es bei einem Gaming-Computer darauf ankommt, in allen Bereichen die beste Hardware zu haben. Das stimmt jedoch nicht ganz. In erster Linie ist es wichtig, eine starke Grafikkarte – auch GPU genannt – als Basis zu haben. Wo auch immer man etwas Budget einsparen kann, sollte man das zugunsten der Grafikkarte tun.

In der Regel kann man mit den Highend-Modellen von Nvidia und AMD nichts falsch machen. Bei Nvidia sind das etwa die 80er- und 90er-Serien, also RTX 4080 und RTX 4090. Bei AMD sind es die Karten der 800er- oder 900-Serie. Das sind etwa die Radeon RX 7900 XTX oder RX 6800 XT. Diese Modelle sind für Gaming in 4K geeignet.

Für Gaming in 1440p reicht schon eine Mittelklasse-GPU. Das ist bei NVIDIA etwa die RTX 3070 oder RTX 3060 Ti – und bald auch die RTX 4070. AMD hingegen hat Karten wie die RX 6650 XT und RX 6750 XT im Angebot. Für Full-HD-Auflösung (1080p) und eSports-Titel reichen Karten wie die RTX 3050 und RX 6500 XT völlig aus.

Gaming-PC-Hardware: Mainboard
Eine (noch nicht angeschlossene) Grafikkarte in einem Gaming-PC Foto: Getty Images

Mit Intel ist seit Kurzem ein neuer Player auf dem Grafikkarten-Markt. Die Produkte sind zwar vielsprechend, haben aber noch mit mangelnder Optimierung und Stabilität zu kämpfen. Zu diesem Zeitpunkt kann TECHBOOK die Nutzung daher nicht empfehlen.

In Bestfall sollte eine Grafikkarte mindestens 8 GB Videospeicher (VRAM) haben. Vor allem für Gaming in Virtual Reality (VR) reicht auch das kaum mehr aus. Wer bei einer bestimmten Grafikkarte die Wahl zwischen zwei Speicherversionen hat, sollte in der Regel zu der größeren greifen. Die Preisdifferenz ist meist marginal, die Leistungssprung vor allem bei Auflösungen über 1080p hingegen gewaltig.

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Prozessor und Mainboard – darauf ist zu achten

Der Prozessor – auch CPU genannt – sollte heutzutage mindestens vier, besser sechs Rechenkerne haben. Alles darüber ist zwar gut für Produktivität, bringt aber kaum einen Vorteil bei Gaming. Dafür ist hingegen die Taktrate noch sehr wichtig. Im Turbomodus, sollte die CPU möglichst 4,5 Gigahertz oder mehr erreichen können.

Während Hersteller Intel lange Jahre Platzhirsch auf dem CPU-Markt war, hat AMD mittlerweile aufgeschlossen und ist bei der Gaming-Leistung sogar oft überlegen. Die Fluktuation ist derzeit aber sehr groß, da neue CPU-Modelle durch die neu entfachte Konkurrenz derzeit jährlich erscheinen.

Gaming-PC-Hardware: CPU
Die CPU benötigt ein Mainboard mit dem passenden Sockel Foto: Getty Images

Im Prinzip hat sich bei der Nomenklatur aber seit Jahren nichts geändert. Die absoluten High-End-Modelle heißen bei Intel Core i9 bei AMD Ryzen 9. Hervorragende Leistung bieten aber auch schon Modell der Core-i7-Serie von Intel und der Ryzen-7-Serie von AMD. Auch Core i5 und Ryzen 5 müssen sich jedoch nicht verstecken und bieten vor allem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Wahl des Mainboards ist zu einem guten Teil durch die CPU vorgegeben. Denn der CPU-Sockel kann nur entweder mit einem Intel- oder einem AMD-Modell kompatibel sein. Dennoch gibt es hier gewisse Abstufungen. So unterscheidet Intel zwischen B-, H- und Z-Serie-Chipsets. Unabhängig davon, um welche Generation es sich dabei handelt, gibt der Buchstabe an, wie fähig das Chipset ist. „B“ ist eine kleine Eselsbrücke zu Budget-Mainboards, „H“ hingegen markiert die Mittelklasse. „Z“-Boards sind am teuersten, unterstützen aber als einzige CPU-Übertakten. Es ist wichtig, dass Sockel und Chipset des Boards kompatibel mit der jeweiligen CPU sind. So findet ein Core i9-13900K nur auf Mainboards der 600er- oder 700er-Serie Platz. Wer zudem das Übertaktungs-Potenzial der K-Serie-CPU ausnutzen will, muss also zu einem Z690- oder einem Z790-Mainboard greifen.

Gaming-PC-Hardware: Mainboard
Das Mainboard verbindet alle einzelnen PC-Komponenten miteinander Foto: Getty Images

Bei AMD sieht die Situation ähnlich aus. Die Mainboard-Chipsets des Herstellers sind in A-, B- und X-Serie unterteilt, wobei „X“ die meisten Features bietet. Anders als Intel unterstützt neben der „X“-Serie auch die „B“-Serie CPU-Overclocking. Wer den aktuellen Gaming-CPU-Spitzenreiter Ryzen 9 7950X3D zu seinem vollen Potenzial nutzen möchte, braucht dafür entweder ein B650- oder X670-Mainboard.

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Speicher im Gaming-PC

Beim Rest des Computers kommt es vor allem auf zwei weitere Aspekte an. Schnellen Arbeitsspeicher und Massenspeicher. Neuerer DDR5-RAM ist zwar zukunftsweisend, aber noch kein Muss. Vielmehr sollte der Arbeitsspeicher möglichst hoch takten, mindesten 3200 MHz sind empfohlen.

Gaming-PC-Hardware: RAM
Bei RAM ist es ratsam, zwei Sticks im Dual-Channel-Modus laufen zu lassen Foto: Getty Images

Beim Massenspeicher ist eine moderne SSD Pflicht. SSDs des Typs NVMe sind hier vorzuziehen, da sie die schnellste Übertragungsrate haben. Die meisten modernen Mainboards haben bereits integrierte Steckplätze für NVMe-SSDs im M.2-Format. Aber auch Anschlüsse für günstigere SATA-SSDs stehen zur Verfügung.

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Ohne ein gutes Netzteil läuft nichts

Zuletzt muss man beim Bau des eigenen Gaming-PCs vor allem darauf achten, dass das Netzteil – die PSU – die ganze Hardware auch versorgen kann. Moderne PC-Hardware ist leider sehr stromhungrig. Am besten einfach die Thermal Design Power (TDP) der einzelnen Komponenten zusammenrechnen und etwa 20 Prozent dazu rechnen. Verbraucht die Hardware also zum Beispiel 800 Watt, sollte die PSU mindestens 1000 Watt ausgeben können. Auch auf die Effizienz ist zu achten, 80+ Silber oder Gold sollten es schon sein.

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Mit welchen Kosten muss man für einen Gaming-PC rechnen?

Die Hersteller für Gaming-PC-Hardware kennen mittlerweile keine Grenzen mehr, was neue Produkte angeht. Dafür gibt es allerdings einen guten Grund. Nach jahrelanger, relativer Stagnation liefern sich Intel, AMD und Nvidia derzeit heftige Konkurrenzkämpfe. Der positive Effekt ist, dass die Leistung der Produkte dabei immer weiter steigt. Ja, eine Nvidia Geforce RTX 4080 kostet um die 2000 Euro – aber die Leistung war noch vor ein paar Jahren unvorstellbar. Die Karte kann Spiele in 8K-Auflösung (das entspricht viermal 4K) mit stabilen Bildraten darstellen. Mit der entsprechenden Begleitung kostet ein vollständiger Gaming-PC dann aber gut und gerne 3000 bis 4000 Euro.

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Doch auf am unteren Ende macht sich die rasante Entwicklung bemerkbar. Für Gaming in der beliebten 1440p-Auflösung lassen sich Gaming-PCs ab etwa 600 Euro konfigurieren. Selbst PC-Gaming in 4K-Auflösung ist heute mit einem Startpreis von etwa 1500 Euro erschwinglicher als je zuvor.

Themen Videospiele
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