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Auf der Gamescom

AMD stellt neue Mittelklasse-Grafikkarten vor – das taugen die beiden Modelle 

Gamer bekommen mit den neuen AMD-Grafikkarten Radeon RX 7700 XT und RX 7800 XT mehr Auswahl in der Mittelklasse
Gamer bekommen mit den neuen AMD-Grafikkarten Radeon RX 7700 XT und RX 7800 XT mehr Auswahl in der Mittelklasse Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

28.08.2023, 16:51 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

AMD hat auf der Gaming-Messe Gamescom zwei neue Grafikkarten vorgestellt, die zusätzliche Optionen für die Mittelklasse bringen. Das setzt Konkurrenten Nvidia unter Druck.

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Am Freitag hat Hersteller AMD zwei neue GPU-Modelle im Rahmen der Gamescom 2023 präsentiert: die Radeon RX 7700 XT und die Radeon RX 7800 XT. Die Grafikkarten sind für Gaming in 1440p-Auflösung mit hohen Bildwiederholraten (FPS) vorgesehen – und zwar nicht nur in eSports-Titeln, sondern auch bei AAA-Spielen. Im Zuge der Vorstellung hat AMD auch die nächste Generation seiner Upscaling-Technologie angekündigt. FidelityFX Super Resolution (FSR) 3 soll noch bessere Leistung bei hoher Bildqualität liefern.

RX 7700 XT und RX 7800 XT mit neuer AMD-Chiparchitektur

Die Radeon RX 7700 XT und die RX 7800 XT basieren auf der aktuellen Grafik-Mikroarchitektur RDNA 3 aus dem Hause AMD. Eine der größten Neuerungen ist die Verwendung von modularen Chiplets anstelle eines größeren, einheitlichen Grafik-Chips. AMD hatte diese Art des Chip-Designs erstmals in seinen Ryzen-Prozessoren eingesetzt und wendet sie nun erstmals auch auf Grafikkarten an. Im Falle der RX-7000-Serie bedeutet das, dass ein Graphics Compute Die (GCD; Grafikrechenkern) mit mehreren Memory Cache Dies (MCD; Speicher-Cache-Chips) kombiniert wird. Das erlaubt es AMD, den GCD mit dem effizienteren N5-Verfahren von TSMC zu fertigen, während es für die MCDs auf den kostengünstigeren N6-Herstellungsprozess zurückgreifen kann.

Während die RX 7700 XT einen GCD mit drei MCDs mit jeweils 16 Megabyte Infinity Cache kombiniert, steht der RX 7800 XT ein zusätzliches Speicher-Cache-Modul zur Verfügung. Daraus ergibt sich eine Cache-Größe von 48 MB für die RX 7700 XT und 64 MB für die RX 7800 XT. Auch die Größe des Videospeichers (VRAM) unterscheidet die beiden Modelle. Während AMD die RX 7700 XT mit 12 GB GDDR6-VRAM und 192-Bit Speicher-Interface ausstattet, sind es bei der RX 7800 XT 16 GB und 256-Bit.

Die neuen Modelle füllen die Lücke zwischen den bisherigen Karten der RX-7000-Serie. Diese bestand zuvor lediglich aus der High-End-GPU RX 7900 XT/XTX und der Budget-Option RX 7600. Der GCD in der RX 7700 XT kommt mit 54 Compute Units (CUs) – 22 mehr, als in der RX 7600 zu finden sind. Die RX 7800 XT hingegen ist mit 60 CUs nur etwas besser ausgestattet, vor allem im Vergleich zur nächsthöheren RX 7900 XT, die über 84 CUs verfügt. AMD behält sich hier wohl den Launch einer 7850 XT vor, um diese Lücke zu füllen.

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AMD macht Nvidia in der Mittelklasse Konkurrenz

Das Unternehmen positioniert die RX 7700 XT und die RX 7800 XT als Mittelklasse-GPUs, die direkt mit der RTX 4060 Ti und der RTX 4070 von Nvidia konkurrieren. Sie sollen für Gaming in 1440p-Auflösung mit 60 Bildern pro Sekunde (FPS) oder mehr geeignet sein. Während uns noch keine unabhängigen Testergebnisse vorliegen, geben AMDs Leistungsdiagramme bereits einen ersten Einblick. Das Unternehmen hat die durchschnittlichen FPS-Werte der RX 7700 XT und RTX 4060 Ti (16 GB) sowie der RX 7800 XT und RTX 4070 gegenübergestellt und die prozentuale Abweichung in einer Reihe von Titel verzeichnet.

Von AMD ermittelte FPS-Leistung der RX 7700 XT gegenüber der RTX 4060 Ti (16 GB)
Von AMD ermittelte FPS-Leistung der RX 7700 XT gegenüber der RTX 4060 Ti (16 GB) Foto: AMD

Die RX-7000-Serie markiert durch die Verwendung der RDNA-3-Architektur und AMDs Raytracing-Technologie der zweiten Generation einen deutlichen Sprung bei der Berechnung von Lichteffekten in Echtzeit. Glaubt man AMDs Testergebnissen, machen sich die Verbesserungen beim Einschalten von Raytracing gegenüber der Konkurrenz bemerkbar. Spiele, die mit Raytracing getestet wurde, sind mit „RT“ in Klammern gekennzeichnet.

Von AMD ermittelte FPS-Leistung der RX 7800 XT gegenüber der RTX 4070
Von AMD ermittelte FPS-Leistung der RX 7800 XT gegenüber der RTX 4070 Foto: AMD

Vor allem die RX 7700 XT erreicht AMDs Daten zufolge bis zu 31 Prozent mehr FPS-Leistung als die RTX 4060 Ti (16 GB) in den getesteten Spielen. Dieser Wert ist dem Remake „Call of Duty: Modern Warfare 2“ zugeschrieben. Auch die RX 7800 XT erreicht in dem Titel anscheinend 23 Prozent mehr Frames als die RTX 4070. Zumindest nennt AMD nicht nur die positiven, sondern auch ein paar negative Seiten. So ist die RX 7700 XT in zwei Titeln und die RX 7800 XT in fünf Titeln schlechter als die Konkurrenz. Dabei ist zu beachten, dass in allen Titeln, die auf den AMD-Karten schlechter liefen, Raytracing eingeschaltet war – ein Hinweis darauf, dass Nvidia hier weiterhin die Nase vorn hat?

Nvidias Speicher-Kontroverse kommt AMD zugute

Laut AMD bieten die neuen Modelle eine bis zu 50 Prozent höhere Speicherbandbreite als vergleichbare GPUs von Hersteller Nvidia. Im direkten Vergleich mit der RTX 4060 Ti trifft diese Angabe tatsächlich zu. Die RX 7700 XT erreicht dank des deutlich breiten 192-Bit Speicher-Interface eine Bandbreite von 432 Gigabyte pro Sekunde (GB/s). Die RTX 4060 Ti hingegen wird durch ihr vergleichsweise kleines 128-Bit Interface zurückgehalten und erreicht nur 288 GB/s. Auch die RX 7800 XT hat dank 256-Bit mit 624 GB/s Bandbreite deutlich schnelleren Speicher als die Konkurrentin RTX 4070 192-Bit und 504 GB/s. Das sind zwar keine 50 Prozent mehr – aber immerhin fast 23 Prozent.

Beide Nvidia-Modelle sind durch ihr Speicher-Interface stark eingeschränkt – eine Entscheidung, für die der Hersteller viel Kritik bekommen hat. Vor allem, weil die GPUs der Vorgängergeneration bereits mit größeren Interfaces ausgestattet waren, die mit AMDs neuen Modellen mithalten können. Ein Glücksfall für den Hersteller, der nun seine neuen Grafikkarten daher besser bewerben kann.

Preis und Verfügbarkeit

Apropos besser bewerben: AMD gibt an, dass RX 7700 XT und RX 7800 XT für 1440p-Gaming 20 Prozent mehr „Leistung pro Dollar“ bieten als ihre direkten Konkurrentinnen. Zumindest ausgehend von der unverbindlichen Preisempfehlung scheint diese Angabe recht nah an der Realität zu sein. Nvidias RTX 4060 Ti (16 GB) und RTX 4070 kosten 499 US-Dollar (549 Euro) und 599 USD (659 Euro) respektive. Wie AMD auf der Gamescom 2023 angekündigt hat, sollen die RX 7700 XT für 449 USD (489 Euro) und die RX 7800 XT für 499 USD (549 Euro) am 6. September an den Start gehen.

 Radeon RX 7700 XTRadeon RX 7800 XT
Compute Units (CUs)5460
Videospeicher12 Gigabyte16 Gigabyte
Chip-Taktfrequenz2171 Megahertz2124 Megahertz
Boost-Frequenz2544 Megahertz2430 Megahertz
Speicher-Interface192-Bit256-Bit
Infinity Cache48 Megabyte64 Megabyte
Typical Board Power (TBP)245 Watt263 Watt
Preis489 Euro549 Euro

Sollten die neuen Grafikkarten tatsächlich zu diesen Preisen zur Verfügung stehen, würden sie die Konkurrenz selbst nach deren Preisverfall in den vergangenen Monaten unterbieten. Die RTX 4060 Ti (16 GB) ist derzeit ab etwa 520 Euro zu haben, während die RTX 4070 bei 600 Euro startet.

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Quelle

Themen Gamescom Videospiele
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