
15. April 2025, 17:01 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit der ROG Ally X hat Asus den Nachfolger seiner leistungsstarken Windows-Handheld-Konsole auf den Markt gebracht. Dieser fällt unter anderem durch verbesserte Akkulaufzeit und ein angepasstes Design auf. TECHBOOK hat das Gerät getestet und verrät, für wen es sich lohnt.
In Sachen Handheld-Konsolen gab es lange nur einen Namen: Nintendo. Das japanische Unternehmen war mit dem Erfolg seiner Switch ein Vorreiter für andere Unternehmen, inzwischen konnten sich aber vor allem auch das Steam Deck und die ROG Ally von Asus etablieren. Letztere hat mit der ROG Ally X 2024 einen Nachfolger erhalten, der die Schwächen seines Vorgängers ausbügeln sollte. Im Test hat sich gezeigt, dass das im Großen und Ganzen gelungen ist – allerdings gibt es auch bei der ROG Ally X einiges zu beachten.
Übersicht
Altes und neues Design
Das Offensichtliche zuerst: Asus hat am Design nochmals ein wenig geschraubt. Während sich an der grundlegenden Optik nichts verändert hat, hat der Hersteller die Griffmulden auf der Rückseite nochmals angepasst. Das soll laut eigener Aussage die Ergonomie verbessern und hat sich auch im Test durchaus anders und gut angefühlt.
Ansonsten verfügt die ROG Ally X wie schon das vorherige Modell über ein 7 Zoll großes IPS-Display bei Full HD (1920 x 1080 Pixel), 120 Hz und 500 Nits. Einmal mehr überzeugte das Gerät dabei im Test durch satte Farben, Freesync Premium und auch im Freien eine gute Lesbarkeit.
An den generellen Maßen hat sich allerdings etwas verändert: Die Konsole ist geringfügig höher und vor allem tiefer als noch die ROG Ally. Das erklärt auch das mit 678 Gramm insgesamt 70 Gramm schwerere Gewicht der Konsole, was vor allem dem Akku geschuldet ist. In der Praxis hat man davon allerdings kaum etwas gemerkt.
Zweiter USB-C-Anschluss macht ROG Ally X flexibler
Die überarbeiteten Rücktasten sind kleiner, dafür aber besser platziert. Hier hat Asus offenbar auf das Feedback seiner Kunden gehört. Gleiches gilt für den zweiten USB-C-Anschluss, den die ROG Ally X erhalten hat und der sich bereits im Test als überaus praktisch erwiesen hat.
Der neue Anschluss kommt mit USB4, was für viele eine gute Nachricht sein dürfte. Immerhin muss man so nicht mehr auf die proprietären eGPUs von Asus zurückgreifen. Das vereinfacht die Nutzung der ROG Ally X als kleinen PC-Ersatz, ist aber natürlich ärgerlich für alle, die sich entsprechende Technik etwa für den Vorgänger gekauft haben. Wie schon bei der ROG Ally gibt es zudem einen microSD-Kartenleser und einen gängigen Klinkenanschluss.

Neue SSD oder mehr Arbeitsspeicher
Auch wenn Asus den AMD Ryzen Z1 Extreme aus dem Vorgänger erneut verbaut hat, gibt es zusätzlich verbesserte Teile, die für eine gesteigerte Leistung sorgen. Wesentlich dabei ist der Arbeitsspeicher, bei dem Asus von 16 auf 24 GB aufgestockt hat. Die GB LPDDR5X-RAM mit 7500 MHz ermöglichen es, 8 GB dediziert der GPU zuzuweisen, ohne das System dabei auszubremsen. Das verbesserte die allgemeine Performance der ROG Ally X im Test.
Ebenfalls für spürbare Verbesserungen sorgte auch die SSD. Dabei handelt es sich in der neueren Version um ein M.2-2280-Format mit 1 Terabyte Kapazität. Wer hier zudem nachrüsten möchte, kann die Teile einfach ersetzen, da lediglich die Rückseite der Handheld-Konsole dafür abgenommen werden muss – ein echtes Plus auch in Sachen Langlebigkeit.
ROG Ally X mit deutlich verbessertem Akku
Einer der größten Kritikpunkte am Vorgänger war der Akku. Handheld-Konsolen haben den großen Vorteil, dass sie flexibel sind und auch zu einer Spielesession unterwegs einladen. Allerdings reichte die Energie der ersten ROG Ally im besten Fall für zwei Stunden – bei energiesparenden Titeln und reduzierter Helligkeit. Hier hat Asus deutlich nachgebessert.
Im Test hielt die ROG Ally X mit ihrem 80-Wh-Akku deutlich länger durch. Bei sparsamer Nutzung war eine Laufzeit von circa vier Stunden möglich. Energiehungrigere Spiele liefen immerhin noch für zweieinhalb bis drei Stunden. Das macht die Handheld-Konsole deutlich flexibler und stellt definitiv eine spürbare Verbesserung dar.
Software und Benutzererlebnis
Beim Betriebssystem setzt Asus erneut auf Windows 11 Home – was einmal mehr in vielen Dingen ein Pluspunkt ist. Immerhin ermöglicht das die Nutzung nahezu jeder Gaming-Plattform, was auch der Armoury-Crate-SE-Software zu verdanken ist. Im Test hat sowohl das Spielen über Steam als auch Ubisoft, EA und GOG sehr gut funktioniert. Hier gilt aber natürlich dasselbe, wie bei jeder anderen Handheld-Konsole auch: Die Titel müssen jeweils auf eine Steuerung mit Controller ausgelegt sein.
Auch klassische Windows-Anwendungen kann man über die ROG Ally X nutzen. Allerdings sollte man dafür unbedingt eine externe Steuerung nutzen. Denn nach wie vor ist in einzelnen Situationen nicht ganz ersichtlich, ob per Knopfdruck oder Touchscreen gesteuert werden muss. Beim Spielen selbst ist das aber kein Problem.
Asus ROG Ally und ROG Ally X im Vergleich
ROG Ally | ROG Ally X | |
---|---|---|
Display | 7 Zoll, IPS-Touchscreen, Full-HD (1920 x 1080 Pixel), 120 Hz, 500 Nits | 7 Zoll, IPS-Touchscreen, Full-HD (1920 x 1080 Pixel), 120 Hz, 500 Nits |
CPU | AMD Ryzen Z1 Extreme | AMD Ryzen Z1 Extreme |
GPU | AMD Radeon 780M | AMD Radeon 780M |
RAM | 16 GB LPDDR5-6400-RAM | 24 GB LPDDR5X-7500-RAM |
Speicher | 512 GB SSD | 1 TB SSD |
Akku | 40 Wh 1h im Turbo-Modus 2h normale Laufzeit | 80 Wh 1,5h Turbo-Modus 3,5h normale Laufzeit |
Anschlüsse | 1x USB-C 1x Micro-SD 1x 3,5-mm-Klinke | 2x USB-C 1x Micro-SD 1x 3,5-mm-Klinke |
Betriebssystem | Windows 11 Home | Windows 11 Home |
Fingerabdrucksensor | nein | ja |
Maße | 280 x 111 x 32,4 mm | 280 x 114 x 37 mm |
Gewicht | 608 Gramm | 678 Gramm |
Release | April 2023 | Juli 2024 |
Preis (UVP) | 700 Euro | 900 Euro |

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So hat sich die ROG Ally X im Test geschlagen
Insgesamt hat sich die ROG Ally X im Test mehr als bewährt. Viele Schwächen des Vorgängers – ausgenommen einige Mängel in der Steuerung außerhalb der Spiele – wurden behoben. Besonders hervorheben sollte man dabei die Akkuleistung und den internen Speicher. Das Ganze kostet allerdings auch: Der UVP liegt bei circa 900 Euro. Gebraucht findet man aktuell bereits Angebote um die 830 Euro, bei den Händlern ist die Konsole aber noch nicht nennenswert im Preis gefallen.
Und so gut die Hardware auch ist – nicht alles ist perfekt. Die Joysticks sind zwar robuster, besitzen aber nach wie vor keine Hall-Effekt-Sensoren. Damit bleibt Stick-Drift, ähnlich wie auch bei der Nintendo Switch, ein potenzielles Problem, das sich mit zunehmender Nutzung verschärfen kann.
Für Spieler, die vor allem zu Hause zocken, bleiben Alternativen wie das Lenovo Legion Go mit großem 2K-Display und 144 Hz interessant. Für Steam-Nutzer bleibt hingegen das Steam Deck OLED mit guter Akkulaufzeit und Bildqualität das Nonplusultra, wobei die ROG Ally X hier im generellen Umfang ebenfalls punkten kann. Auch der Vorgänger, die Asus ROG Ally (mit Z1E), bleibt eine günstigere Option mit ähnlicher Leistung – für aktuell noch deutlich weniger Geld. Mit dem ROG Ally X hat Asus aber insgesamt eine gelungene Weiterentwicklung auf den Markt gebracht, die ihr Geld durchaus wert ist.