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OmU, CC, Off-Ton – was die Begriffe beim Streaming bedeuten

Streaming Begriffe Symbolbild: Fernbedienung neben Popcornschale
Um sich auf Streaming-Plattformen optimal zurechtzufinden, lohnt es sich, einige Begriffe zu klären Foto: Getty Images
Andreas Kötter
Freier Redakteur

13.10.2023, 12:53 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten

Film- und Serien-Junkies kommen an ihnen nicht vorbei – Abkürzungen, Anglizismen und Fremdworte tauchen bei nahezu jeder filmischen Produktion auf. Wir erklären die bisweilen kryptisch anmutenden Kürzel und die sich nicht immer selbsterklärenden Fachbegriffe.

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Wer gerne ins Kino geht, vor allem auch Filme und Serien über Streaming-Dienste konsumiert, wird mit diversen Begriffen und Abkürzungen konfrontiert. Was ein Blockbuster oder ein Cameo-Auftritt sind, wissen sicher noch die meisten. Aber was steckt zum Beispiel hinter der Abkürzung CC? Oder wie unterscheiden sich OmU, OmeU und OV voneinander? TECHBOOK gibt einen umfangreichen Überblick.

Die wichtigsten Streaming-Begriffe

Film-Fans werden die meisten der hier aufgelisteten Begriffe sicher kennen. Mit der Bedeutung von Streaming ändert sich aber zum Teil die Gewichtung der einzelnen Definitionen. So ist ein Blockbuster im Kino nicht gleichzusetzen mit einem Blockbuster bei etwa Netflix. Und ein Franchise ist für Streaming-Dienste noch deutlicher vielseitiger einsetzbar, als auf der großen Leinwand.

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Allgemeine Begrifflichkeiten aus dem Streaming-Bereich

Ein Blockbuster ist ein Film, der außergewöhnlich gute Zuschauerzahlen und damit hohe Gewinne erreicht. In Bezug auf das Kino steht der Begriff für über mehrere Häuserblocks reichende Warteschlangen vor den Kinokassen. Die ursprüngliche Bedeutung stammt allerdings aus dem Militärischen und bezeichnete die im 2. Weltkrieg eingesetzten, außergewöhnlich großen Fliegerbomben, von denen eine einzige einen ganzen Häuserblock zerstören konnte.

Ein Cameo-Auftritt ist das unerwartete, sehr kurze Auftreten einer bekannten Persönlichkeit in einem Film oder einer Serie. Da diese Person meist keine Rolle bekleidet, sondern sich selbst spielt, wird so die filmische Illusion durchbrochen. Besonders bekannt für seine Cameo-Auftritte war der Brite Alfred Hitchcock. Er zählt mit seinen Hollywood-Erfolgen wie „Psycho“ oder „Die Vögel“ zu den bedeutendsten Regisseuren aller Zeiten. Und auch Regisseur Peter Jackson machte sich einen Spaß daraus, in seinen „Herr der Ringe“-Filmen etwa eine Möhre kauend durchs Bild zu laufen. Auch der Begriff Cameo stammt übrigens aus dem Englischen und steht für eine Gravur, die als erhabenes Relief aus Schmuckstein hergestellt wurde.

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Franchise oder Franchising (engl. für Lizenzvergabe) ist zunächst ein Begriff aus der Wirtschaft. Ein Franchisegeber erlaubt einem Franchisenehmern die Nutzung seines Geschäftskonzeptes und des entsprechenden Firmennamens gegen eine entsprechende Gebühr. Ein Beispiel für Franchising ist die Fastfood-Kette McDonalds. In Bezug auf Streaming, Kino und TV aber ist mit dem Begriff Franchise gemeint, dass zum Beispiel eine schon etablierte Serie wie „Yellowstone“ um neue Produktionen mit inhaltlichem Bezug zur Ur-Serie erweitert wird (in diesem besonderen Fall sind u.a. „1883“, „1923“ und das im November startende „Lawmen: Bass Reeves“ zu nennen).

Der englische Begriff Slapstick (to slap – engl. für: schlagen; stick – engl. für: Stock) resultiert aus der italienischen Commedia dell’Arte (16.-18. Jahrhundert), einer komödiantischen Schauspiel- und Theater-Gattung, bei der die Protagonisten auch schon einmal mit Stöcken aufeinander einschlagen und dabei laute Geräusch erzeugen. Im Zusammenhang mit Film meint Slapstick die bisweilen auf die Spitze getriebene, körperbetonte Situationskomik. Das können etwa das Werfen von Sahnetorten oder das Ausrutschen auf einer Bananenschale sein. Laurel und Hardy- oder Charlie Chaplin-Filme arbeiten viel mit diesen Stilmitteln. Spätere Beispiele für Slapstick finden sich u. a. in den Filmen von Louis de Funés sowie auch in der „Kevin allein“-Reihe.

Formen und Genres

Mockumentary: Mockumentary ist ein zusammengestzter Begriff aus „to mock“ (engl. für: sich über jemand oder etwas lustig machen) und „documentary“ (engl. für Dokumentarfilm) und meint eine Film-Produktion, die nur auf den ersten Blick wirkt wie ein Dokumentarfilm. Tatsächlich aber handelt es sich um die fiktionale Parodie eines dokumentarischen Themas. Beispiele für einen Film wären etwa „Borat“ oder „Exit Through The Gift Shop“, für eine TV-Serie „Superstore“ oder „Stromberg“.

Prequel: Bei einem Prequel (englisches Kunstwort aus „pre“ für „vor“ und „sequel“ für „Folge“) handelt es sich um die (chronologische) Vorgeschichte eines bereits erschienen Films oder einer gesendeten Serie. Das bedeutet, dass man den entsprechenden Film oder die jeweilige Serie bereits kennen sollte, will man die Zusammenhänge besser verstehen. Beispiel für eine Serie: „Better Call Saul“ (2015–2022 ist ein Prequel zu „Breaking Bad“ (2008–2013); Beispiel für einen Film: „Hannibal Rising – Wie alles begann“ (2007) ist ein Prequel zu „Das Schweigen der Lämmer“ (1991).

Reboot: Das Reboot pflegt eine enge Verwandtschaft zum Remake. Allerdings wird beim Reboot das Original nicht nacherzählt, sondern neu interpretiert – was gleichzeitig bedeutet, dass die Logik der Handlung des Originals für das Reboot nicht mehr gilt. Ein Beispiel ist Christopher Nolans „Batman Begins“ (2005), das keinen direkten Bezug nimmt auf die Handlung vorheriger Batman-Verfilmungen, wie „Batman Forever“ (1995) oder „Batman & Robin“ (1997).

Remake: Ein Remake ist die Wieder- bzw. Neuverfilmung eines bereits erschienenen Films, dessen Handlung mehr oder weniger originalgetreu nacherzählt wird. Ein Bespiel dafür ist Alfred Hitchcocks Thriller-Klassiker „Psycho“ (1960), der 1998 unter demselben Titel von Gus Van Sant noch einmal verfilmt wurde.

Sequel: Ein Sequel ist die Fortsetzung eines bereits verfilmten Film-Stoffes, die inhaltlich/chronologisch an die ursprüngliche Handlung anknüpft. Beispiele für Sequels sind etwa die „Herr der Ringe“-Trilogie oder die „John Wick“- und „Rambo“-Reihen.

Technik-Begriffe bei Kino und Streaming

3D-Film: 3D-Film (auch „stereoskopischer Film“) steht für einen Film, der dem Zuschauer/der Zuschauerin ein dreidimensionales Bewegt-Bild mit Tiefeneindruck vermittelt, das realistischer wirkt als das üblicherweise genutzte 2D-Verfahren, bei dem Darstellungen nur in Höhe und Breite erscheinen.

Off-Ton/On-Ton: Ist für die Zuschauerin, den Zuschauer die Quelle des Tons im Bild zu sehen (Dialog etc.), spricht man von On-Ton, ist sie nicht im Bild zu sehen, handelt es sich um Off-Ton. Zudem kann beim Off-Ton zwischen aktivem und passivem Off-Ton unterscheiden werden. Aktiver Off-Ton gehört zur Handlung des Films, ist aber nicht sichtbar (etwa das Geräusch einer nahenden Polizei-Sirene). Beim passiver Off-Ton handelt es sich zum Beispiel um die Film-Musik, die der Zuschauerin/dem Zuschauer eine bestimmte Atmosphäre vermitteln soll.

Im Kontext eines Filmes oder einer Serie ist ein Teaser eine eher kurze Vorschau, die dazu animieren soll, sich einen später erscheinenden Film im Kino oder bei einem Streamingdienst anzuschauen oder die DVD oder Blu-ray Disc zu kaufen. Ein Teaser enthält in der Regel keine Filmausschnitte, sondern wird eigens zu Werbezwecken produziert, und kann durchaus bereits ein Jahr vor Veröffentlichung des entsprechenden Werkes gezeigt werden.

Im Gegensatz zum Teaser lockt der Trailer mit Originalszenen aus dem jeweiligen Film/der jeweiligen Serie.

Diese Streaming-Abkürzungen sollte man kennen

Ergänzend zu den Begriffen im Streaming-Bereich gibt es noch diverse Abkürzungen. Wir erklären zum einen, welche Begriffe sich dahinter verbergen und natürlich auch, was sie bedeuten.

Allgemeine Abkürzungen im Streaming-Bereich

FSK steht für „Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft“. Damit ist eine Übereinkunft der deutschen Filmwirtschaftenden zum Jugendschutz gemeint. Diese beinhaltet für Filme und Serien eine Altersempfehlung, mit der  – in Form einer Art von Siegel –, Kino-Filme, TV-Sendungen, DVD- und Blu-ray Disc-Hüllen etc. versehen werden.

steht für Veröffentlichungsdatum und meint das Datum, ab dem ein Film oder eine Serie verfügbar sind, ob nun als Stream, Download oder DVD/Blu-ray.

Untertitel und Co.

CC steht für Closed Captions (geschlossene Untertitel). Das ist eine Form der Untertitelung von Medieninhalten, die sich vorrangig an Gehörlose und Schwerhörige richtet. Closed Captions bieten nicht nur wortgetreue Transkriptionen oder Übersetzungen, sondern verweisen zum Beispiel auch auf Hintergrundgeräusche. Das können sohohl Elemente wie Wind und das Schlagen einer Tür oder aber auch dramatische Musik sein. Während Closed Captions optional zugeschaltet werden können, sind Open Captions – offene Untertitel – fester Bestandteil eines Films.

DF steht schlicht und ergreifend für „Deutsche Fassung“, also die synchronisierte Version bzw. die deutsche Originalversion eines Filmes oder einer Serie.

„Original mit Untertitel“ wird mit OmU abgekürzt. Wenn also ein deutscher Zuschauer einen nur englisch synchronisierten Film sehen möchte, kann er auf Untertitel zugreifen. Das gilt selbstverständlich nicht nur für deutsche Untertitel.

OmeU steht für „Original mit englischen Untertiteln. Egal in welcher Sprache ursprünglich gefilmt wurde, die Untertitel sind also in Englisch ausgeführt.

OV bedeutet nichts anderes als „Original-Version“. Gemeint ist also die ursprüngliche Version eines Films. Untertitel gibt es in diesem Fall nicht.

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Techniken abgekürzt

CGI steht für „Computer generated imagery“ (engl. für: per Computer generierte Bilder). Das ist der Sammelbegriff für alle digitalen computergenerierten Bildeffekte, durch die beispielsweise Figuren oder Hintergründe in Real- oder Animationsfilmen von Grund auf neu gestaltet oder verändert werden. Das Verfahren wird vor allem – aber nicht ausschließlich – bei Science Fiction- oder Fantasy-Produktionen angewandt. Prominente Beispiele sind etwa die „Star Wars“ oder auch die „Herr der Ringe“-Reihe.

DTR steht für „Download to Rent“. Damit ist gemeint, dass die digitale Version eines Films oder einer Serie gegen eine Miet-Gebühr für einen bestimmten Zeitraum ausgeliehen und dann auch offline angesehen werden kann.

HDTV steht für „High Definition Television“, was mit  „hochauflösendes Fernsehen“ übersetzt wird. Dabei handelt es sich um einen digitalen TV-Standard, der vor allem für eine bessere Bildqualität im Vergleich zu analoger Technik (PAL) oder der Standard-Digitaltechnik (SDTV) steht.

VOD steht für „Video-on-Demand“ (engl.), was so viel heißt wie „Video auf Abruf“. Damit gemeint ist das Angebot, einen Film oder eine Serie zu jeder beliebigen Zeit online abzurufen und anzuschauen.

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Quellen

Themen Filme Serien
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