23.10.2023, 15:39 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Dass der erfolgreichste Animationsfilm aller Zeiten aus dem Hause Disney stammt, kann man sich denken. Aber wissen Sie, welcher Film finanziell gesehen am erfolgreichsten war? TECHBOOK stellt die Top 10 vor.
Was würden Sie raten: Welcher Animationsfilm ist der weltweit erfolgreichste? „König der Löwen“? „Schneewittchen“? Oder doch eher eine jüngere Produktion wie „Tangled“ oder „Frozen“? Die deutsche Online-Platform Statista hat kürzlich die Zahlen der erfolgreichsten Animationsfilme weltweit veröffentlich (Stand Oktober 2023). Erfolgreich bezieht sich in diesem Fall darauf, wie sehr die Filme die Kinokassen zum Klingen bringen konnten. Und so viel sei gesagt: Die Gewinner können sich durchaus mit den erfolgreichsten Kinofilmen aller Genre messen.
Dass viele der Filme von den Walt Disney Animation Studios produziert und – ganz wichtig! – vermarktet wurden, dürfte niemanden überraschen. Doch auch Pixar lieferte einige vielversprechende Animationsfilme. Allerdings gehört Pixar seit 2006 zur Walt Disney Company, sodass man nicht wirklich von einem diversen Markt sprechen kann. Dennoch überrascht die ein oder andere Platzierung ebenso wie manche Nicht-Platzierungen. Interessant ist nämlich, dass es die aufwendig und mit viel Liebe zum (kulturellen) Detail produzierten Filme „Coco – Lebendiger als das Leben“ (2017), „Vaiana – Das Paradies hat einen Haken“ (2016) und auch „Encanto“ (2021) nicht einmal unter die Top 15 geschafft haben. Gerade so auf den letzten Platz konnte dagegen „Shrek 2“ klettern, mit dem passenden Untertitel „Der tollkühne Held kehrt zurück“ (2004).
Übersicht
Platz 1: Die Eiskönigin 2
Schon der erste Teil „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ war ein durchschlagender Erfolg, in dessen Kielwasser Wellen von Elsa- und Anna-Merchandise, -Spielzeug, -Kleidung, -Torten und -Zeitschriften die großen und kleinen Fans überrollten. Doch die Fortsetzung von 2019 mit dem schlichten Titel „Die Eiskönigin 2“ – offensichtlich distanziert man sich allmählich von den krampfhaft humoristischen Untertiteln der 2010er – toppt alles. 1,45 Milliarden US-Dollar spielte der Film an den weltweiten Kinokassen ein. Damit liegt der erfolgreichste Animationsfilm gleichzeitig auf Platz 13 aller Kinofilme und lässt auch Schwergewichte wie „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes 2“ sowie die MCU-Perle „Black Panther“ hinter sich.
Mit dem ursprünglichen Märchen „Die Schneekönigin“ von Hans Christian Anderson hat „Die Eiskönigin“ nicht mehr viel zu tun. Nachdem die Schwestern Anna und Elsa im ersten Teil wieder zueinander gefunden haben, erheben sich nun mächtige Geister aus der Vergangenheit, die die Menschen im Königreich Arandelle bedrohen. Eine seltsame Stimme ruft Elsa und sie folgt ihr in einen verwunschenen Wald hoch im Norden. Hier soll sie die Wahrheit über ihre besondere Gabe erfahren.
Platz 2: Super Mario Bros. Movie
Dass der diesjährige „Super Mario“-Film ein Erfolg wird, daran hat wohl niemand gezweifelt. Dass er sich aber direkt auf Platz zwei der erfolgreichsten Animationsfilme katapultiert, hat nicht jeder zu hoffen gewagt. Mit 1,36 Milliarden liegt er zumindest einigermaßen knapp hinter dem ersten Platz. Vom ersten Teil der „Eiskönigin“ einmal abgesehen, ist „Super Mario Bros“ der einzige Film unter den Top 9, der nicht die direkte Fortsetzung oder das Spin-off eines anderen Films ist. Fairerweise muss man aber sagen, dass die vielen Generationen an Super-Mario-Fans sicherlich ihren Teil zum Erfolg des Films beigetragen haben.
Und darum geht es: Der stachelige Superschurke Bowser bereitet seine Armeen darauf vor, das Pilzkönigreich einzunehmen – oder zu zerstören, sollte Prinzessin Peach sich weigern, ihn zu heiraten. Die hat selbstverständlich ihre eigenen Pläne, um den Eindringling abzuwehren. Eher unverhofft landen die Brüder Mario und Luigi in diesem hochpolitischen Chaos, denn eigentlich wollten die beiden nur ein Abwasserrohr in Brooklyn reparieren. Durch dieses Portal fällt Luigi aber ausgerechnet Bowser in die Hände, sodass Mario alle Hebel in Bewegung setzen muss, um ein großes Unheil zu verhindern.
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Platz 3: Die Eiskönigin – Völlig unverfroren
Platz 3 der weltweit erfolgreichsten Animationsfilme nimmt die „Eiskönigin – Völllig unverfroren“ ein. 2013 erschien das moderne Märchen über Vertrauen, Schwesternschaft und (Miss-)Kommunikation. Elsa und Anna, die beiden Prinzessinnen von Arandelle, wachsen weitestgehend isoliert und einsam in ihrem Schloss auf. Denn zum einen sind ihre Eltern bei einem Schiffsunglück auf See verschollen, zum anderen besitzt Elsa magische Fähigkeiten, die sie aber kaum kontrollieren kann: Sie kann Schnee und Eis erschaffen und nach ihrem Willen formen. Doch statt zu lernen, mit ihren Kräften umzugehen, tat Elsa alles, um sie zu unterdrücken – ein Fehler, der sich am Tag ihrer Krönung Bahn bricht und droht das ganze Königreich in eine tödliche Welt aus Schnee und Eis zu verwandeln. Obwohl die Fortsetzung noch erfolgreicher ist, konnte der erste Teil stolze 1,28 Milliarden US-Dollar aufbringen.
Platz 4: Die Unglaublichen 2
Eine Überraschung hält der vierte Platz mit einer unglaublichen Familie an Superheldinnen und Superhelden parat. 1,24 Milliarden US-Dollar spielte der zweite Teile der „Unglaublichen“ (2018) ein, was einigermaßen ungewöhnlich ist, da es der erste Teil nicht unter die 15 erfolgreichsten Animationsfilme geschafft hat. Das Thema wirkt auf den ersten Blick sehr US-amerikanisch: Mama hat einen neuen Job (und zwar als Superheldin) – wer soll sich jetzt nur um die Familie kümmern? Doch nicht etwa der völlig überforderte Familienvater Bob Parr? Eine absurd-witzige Komponente erhält der Film durch das Erwachen von Baby Jack-Jacks Kräften, die so verrückt und unberechenbar sind, dass es wieder einmal eine Frau ist, die Mr. Incredible helfen muss. Als dann aber ein Superschurke sein Haupt erhebt, muss die Familie zusammenhalten.
Platz 5: Minions
Ganz ehrlich: Sie haben unser Herz schon im ersten Teil von „Ich – einfach unverbesserlich“ erobert. Als sie 2015 dann ihren eigenen Film, ihre Originstory wenn man so will, bekamen, musste der Streifen einfach ein Erfolg werden. Das schlägt sich auch mit 1,16 Milliarden US-Dollar zu Buche.
Nachdem die Minions seit dem Beginn der Evolution vergeblich auf der Suche nach einem bösen Boss waren, dem sie dienen konnten, verschanzen sie sich in eine Höhle und verfallen in Depression. Da es so aber nicht weitergehen kann, werden drei von ihnen – Kevin, Stuart und Bob – ausgeschickt, um einen neuen Boss zu suchen. Dass die Minions ihre bisherigen heiß geliebten Bösewichte regelmäßig und mal mehr, mal weniger selbstverschuldet ausgelöscht haben, macht nur wenig Hoffnung für dieses letzte Unterfangen.
Platz 6: Toy Story 4
Was 1995 als erster vollständig am Computer erstellte Langfilm fürs Kino begann, feiert mit „Toy Story 4“ 2019 seinen bisher größten Kinoerfolg. Doch der fünfte Teil ist bereits geplant. Wer weiß, vielleicht lässt sich ein Einspielergebnis von 1,07 Milliarden US-Dollar 2025 noch toppen?
Andy, schon lange aus dem Spiezeugalter rausgewachsen, gibt Cowboy Woody und Space-Ranger Buzz Lightyear an die kleine Bonnie weiter. Allein das ist eine Veränderung, mit der die beiden erstmal klar kommen müssen. Doch dann bringt Bonnie einen neuen Freund ins Kinderzimmer: Forky. Forky ist anders als die anderen Spielzeuge und zwar nicht nur, weil er von Bonnie selbstgebastelt wurde und früher mal eine Gabel war. Nein, Forky selbst ist davon überzeugt, kein Spielzeug sondern Müll zu sein. Das kann Woody nicht so stehen lassen und nimmt sich des neuen Gefährten mit Identitätskrise an.
Platz 7: Toy Story 3
„Toy Story 3“ (2010) ist mit 1,066 Milliarden in den Kinokassen fast ebenso erfolgreich, wie die Fortsetzung neun Jahre später. Andy geht aufs College. Katastrophale Nachrichten für die Spielzeuge, die in seiner Abwesenheit ein Geheimleben führen. Doch der Horror kommt erst noch, denn Woody, Buzz und ihr Freunde landen ausgerechnet in einem Kindergarten. Hier bedeutet spielen Krieg. Ein Ausbruchsplan muss her!
Platz 8: Ich – einfach unverbesserlich 3
Gru könnte mit dem Grinch verwandt sein. Er hasst alles, was normale Leute schön, angenehm oder erstrebenswert finden. Kein Wunder, denn Gru ist – oder besser: war – ein Superschurke. Treu an seiner Seite sind eine Horde gelber Minions, seine drei Adoptivtöchter sowie seine Freundin Lucy. Gemeinsam arbeiten sie für die Anti-Verbrecher-Liga – zumindest so lange, bis Grus eigenwilliger Zwillingsbruder auf den Plan tritt. Plötzlich sieht sich Gru mit einer ganz anderen Form von Familienkonflikt konfrontiert. Der dritte Teil der „Ich – einfach unverbesserlich“- Reihe (2017) mit dem liebenswerten Griesgram liegt zwar finanziell ein gutes Stück hinter den „Minions“, konnte aber immerhin 1,03 Milliarden US-Dollar einspielen und liegt damit auf Platz 8 der weltweit erfolgreichsten Animationsfilme.
Platz 9: Findet Dorie
„Ich habe mich an etwas erinnert!“ – wenn Dorie, der Fisch ohne Kurzzeitgedächtnis, das ruft, kann man sich auf einiges gefasst machen. Doch diesmal ist es anders: Dorie erinnert sich an ihre Eltern, die noch irgendwo da draußen sein müssen. Also begeben sich Marlin, Nemo und Dorie auf die nächste abenteuerliche Suche. 2016, also gut 13 Jahre nach dem Kinderfilmklassiker „Findet Nemo“, erfahren wir endlich Dories Geschichte, die (nebenbei bemerkt) etwa 1,03 Milliarden US-Dollar einbrachte. War der liebenswerte blaue Doktorfisch schon immer so vergesslich? Und woher kann sie eigentlich Walisch? „Findet Nemo“ schafft es übrigens gerade mal auf Platz 14 der weltweit erfolgreichsten Animationsfilme.
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Platz 10: Zoomania
Und auch Platz 10 wird von einem tierischen Animationsfilm eingenommen: „Zoomania“ erzählt die unwahrscheinliche Freundschaft zwischen einer Häsin und einem Fuchs. Und die noch unwahrscheinlichere Karriere besagter Häsin bei der Großstadtpolizei. Dass Judy Hopps bei ihrem alles entscheidenden Fall ausgerechnet Hilfe von einem ausgefuchsten Kleinganoven bekommt, hätte sie sich nicht träumen lassen. Seit seinem Erscheinen 2016 spielte der Film etwa eine Milliarde US-Dollar in den Kinos ein.
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Platz 11: Der König der Löwen
Eigentlich wären die ersten 10 Plätze der weltweit erfolgreichsten Animationsfilme ein guter Punkt, um die Liste zu beenden. Doch dieser All-time-Klassiker hat es nicht verdient, so knapp hinten runter zu fallen. Mit seinem Entstehungsjahr von 1994 ist „Der König der Löwen“ der älteste Animationsfilm in der Liste und einer, der sich über die Generationen hinweg größter Beliebtheit erfreut. Er ist auch der erste Film in der Liste, der die Milliarde nicht knacken und „nur“ 986 Million US-Dollar einbracht – in den Kinos, wohlgemerkt.
Die „Real“-Verfilmung von 2019 liegt bei den erfolgreichsten Kinofilmen übrigens auf Platz 9 und mit einer Kinokassen-Summe von 1,66 Milliarden US-Dollar ein gutes Stück vor „Die Eiskönigin 2“. Streamen kann man die Filme von Disney und Pixar auf Disney+.