Es gibt wohl im gesamten Spiele-Universum keinen Handwerker, der beliebter ist als der rundliche Klempner mit Blaumann, Schnauzer und roter Mütze. Die Rede ist natürlich von Super Mario, den wir alle kennen und lieben. Doch nach über 27 Jahren hüpfen, Münzen sammeln und Rennen fahren, trennt sich Nintendo von einem der charakteristischsten Merkmale des abenteuerlustigen Italieners.
„It’s-a me, Mario!“ – Wer jemals ein Super-Mario-Game gespielt hat, hat sicherlich sofort die gutgelaunte Stimme des kleinen Klempners im Ohr. Seine charakteristische Art zu sprechen verdankt er dem US-amerikanischen Synchronsprecher Charles Martinet – und das schon seit 1996. „Super Mario 64“ war damals das erste Spiel, bei dem Martinet sich stimmlich austoben konnte und den Schildkröten jagenden Helden zu dem machte, den wir heute kennen.
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Eine Ära geht zu Ende
In Interviews merkt man schnell, dass Martinet genauso witzig und energiegeladen auftritt, wie die Videospielfigur, mit der er in der Branche berühmt geworden ist. Doch nach 27 Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit, ist nun Schluss. Das gab Nintendo of America via X (ehemals Twitter) bekannt.
Weshalb Martinet sein Amt als Synchronsprecher niederlegt, ist nicht bekannt. Um einen gemütlichen Ruhestand scheint es dem 67-Jährigen aber nicht zu gehen, da er von nun an als offizieller Mario-Botschafter auf den großen Nintendo-Events unterwegs sein wird. Kein Wunder, denn Martinet hat Super Mario mit seiner Stimme nicht nur Leben und Charakter eingehaucht, sondern hält seit 2019 auch einen Guinness-Weltrekord: nämlich die meisten Voiceover-Auftritte bei derselben Figur. Allerdings muss man zugeben, dass sich der Aufwand beim Einsprechen in Grenzen gehalten haben dürfte, da Super Mario neben seinen typischen Sprüchen wie „Mamma Mia“ und „Let’s-a go“ nicht viel zu sagen hat.
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„It’s-a me“ oder „Itsumi“?
Um Marios Catchphrase „It’s-a me, Mario“ – das „a“ entsteht durch den italienischen Akzent – ist kürzlich wieder eine Debatte entbrannt. Sowohl auf TikTok als auch auf Instagram gingen in den vergangenen Tagen Videos viral, in denen Nutzer behaupten, Mario würde gar nicht „It’s me, Mario“ rufen, sondern „Itsumi Mario“. Die ersten Verwirrungen entstehen, wenn in den Reels behauptet wird, „itsumi“ sei Japanisch und stehe für „super“. Schließlich ist Nintendo eine japanische Firma. Diese Behauptungen haben viele Reaktionen (Stitches) von Menschen hervorgerufen, die tatsächlich Japanisch sprechen und klarstellen, dass „itsumi“ kein richtiges Wort, sondern ein Nachname ist, der aber tatsächlich im weiteren Sinne „super“ oder „überlegen“ bedeutet.
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Daraus haben Fans die Theorie entwickelt, dass Mario eigentlich Itsumi Mario heiße und die japanische Form seines Namens rufe, was zufällig genauso klinge wie das italienisch angehauchte „It’s-a me, Mario“. Schließlich werden im Japanischen die Nachnamen zuerst genannt. Diese Theorie, die mit ein bisschen Kreativität zumindest einigermaßen plausibel klingt, wurde aber weder von Nintendo noch von Synchronsprecher Charles Martinet jemals bestätigt. Und auch im restlichen Wortschatz von Mario findet sich keine weitere Anspielung auf eine japanische Herkunft. Obwohl die Debatte gerade Social Media erschüttert und viele ungläubige Reaktionen hervorruft, ist sie nicht neu, sondern flammte in den letzten Jahren immer wieder bei Reddit auf.
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Das erste Spiel ohne Charles Martinet
Seinen Namen verdankt Mario übrigens dem US-amerikanischen Immobilienunternehmer Mario Seagle, der in den 1980er-Jahren Räumlichkeiten an Nintendo vermietete. Nachdem Seagle einmal recht lautstark, geradezu temperamentvoll die Mietzahlung eingefordert hatte, wurde die damals entwickelte Figur Jumpman kurzerhand in Mario umbenannt. Marios damaliger Widersacher Donky Kong wurde später wiederum von Charles Martinet vertont. Und auch den nicht minder beliebten Figuren Luigi, Wario, Waluigi und Toadsworth lieh Martinet über viele Jahre seine Stimme.
Das neue Spiel „Super Mario Bros. Wonder“, das am 20. Oktober 2023 für die Nintendo Switch erscheint, wird schon das Erste ohne Martinet sein. Wer in seine großen Fußstapfen treten soll, ist dagegen noch nicht bekannt. In dem Aninmationsfilm „Der Super Mario Bros. Film“ von diesem Jahr hatte sich bereits Chris Pratt („Guardians of the Galaxy“) als englischer Synchronsprecher bewährt. Allerdings gibt es keine konkreten Hinweise, ob er ein Anwärter für die neue Stelle wäre. Möglicherweise steht der neue Sprecher aber sogar schon fest. Aufmerksame Fans hatten bereits nach den ersten Ankündigungstrailern zu den Spielen „Mario Bros. Wonder“ und „WarioWare: Move It“ spekuliert, ob Charles Martinet und Mario von nun getrennte Wege gehen.