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Neue Preise in den USA

Spotify wird teurer! Erhöht der Streaming-Dienst auch die Preise in Deutschland?

Spotify Logo auf Smartphone mit Kopfhörern
Für eine Preiserhöhung von Spotify in Deutschland spricht einiges. Foto: Getty Images
Marlene Polywka Techbook
Redakteurin

25.07.2023, 14:48 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Spotify hat in einigen Ländern bereits die Preise angehoben, zuletzt auch in den USA. Was bedeutet das für Nutzer in Deutschland?

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Nachdem unlängst unter anderem DAZN, Deezer, YouTube und auch Prime Video – im Zuge der neuen Amazon-Preise – teurer geworden sind, könnte Spotify bald nachziehen. Bereits seit vergangenem Herbst spekulieren Experten über eine Preiserhöhung des beliebten Musik-Streaming-Dienstes. Im August 2022 wurden dann in Österreich tatsächlich die Preise für Familien und Studenten angehoben. Nun passt Spotify aber erstmals seit Einführung 2011 die Kosten für das Premium-Abo selbst an. In den USA und auch vielen europäischen Ländern gelten ab sofort höhere Preise – doch was bedeutet das für Kunden in Deutschland?

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Spotify erhöht Preise in den USA

Die Audio-Streaming-Plattform Spotify zählt weltweit 422 Millionen aktive Nutzer, davon verfügen 182 Millionen über ein Abo. Spotify kann man nämlich sowohl eingeschränkt und mit Werbung kostenlos nutzen als auch im Rahmen verschiedener Bezahlmodelle ohne Werbung. Hierzulande kostet ein Premium-Account für eine Person 9,99 Euro, für zwei Konten werden 12,99 Euro im Monat fällig. Der Family-Tarif kostet 14,99 Euro und ermöglicht sechs Konten, Studenten können bei Spotify ermäßigt Musik und Podcasts für 4,99 Euro hören.

Nachdem Spotify 2021 die Preise unter anderem in den USA und UK erhöht hatte und dann 2022 unter anderem in Österreich, ist die Anpassung in den USA der bisher deutlichste Hinweis auf eine eventuell kommende Preiserhöhung in Deutschland. Auf dem für den Anbieter wichtigen Markt kostet ein reguläres Abo künftig 10,99 statt wie zuvor 9,99 US-Dollar (USD). Der Preis für das Duo-Paket steigt von 12,99 auf 14,99 USD. Das Familien-Abo, das für bis zu fünf Mitglieder gilt, ist künftig für 16,99 statt 15,99 USD zu haben. Auch der Tarif für Studenten steigt um einen Dollar von 4,99 auf 5,99 USD.

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Bereits seit dem 1. August 2022 gelten außerdem in Nachbarland Österreich neue Preise für Spotify. Bis dato galten dort dieselben Preise wie hierzulande. Die Preisanpassung traf die Abonnements, die auf mehr als eine Person ausgelegt sind. So kostet in unserem Nachbarland der Duo-Tarif seitdem 13,99 Euro und für das Family-Paket sind sogar 16,99 Euro im Monat fällig. Es handelte sich als um eine Preiserhöhung von einem beziehungsweise zwei Euro.

Die Preiserhöhung trifft vor allem Europa, denn hier ist Spotify nicht nur in Österreich, sondern auch in 33 weiteren Ländern ab sofort teurer. Insgesamt passt das Unternehmen in 54 Ländern weltweit die Abo-Kosten an.

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Kommt bald die Preiserhöhung in Deutschland?

Tatsächlich spekulieren Experten bereits seit mehreren Monaten über erhöhte Preise bei Spotify. Und Spotifys eigener Deutschland-Chef Michael Krause gab diesen Spekulationen sogar recht: „Allein mit Blick auf die Inflation müssten die Preise in den meisten Ländern mittlerweile eigentlich längst viel höher sein.“ Noch im Herbst des vergangenen Jahres schloss Spotify eine Preiserhöhung für Deutschland zum damaligen Zeitpunkt entschieden aus. Das hat sich inzwischen geändert.

Offiziell plant Spotify in Deutschland bisher keine neuen Preise. Im Q2-Termin des Streaming-Dienstes waren die Preiserhöhungen allerdings ebenfalls Thema. Scheinbar plant der Anbieter in Q3 Erhöhungen in weiteren Ländern; sehr wahrscheinlich stünden diese dann im September an. Das Unternehmen erwarte kaum negative Reaktionen und Abo-Kündigungen durch die veränderten Preise.

Im Übrigen ist der Marktführer mit seiner Strategie auch nicht alleine. Eine Preiserhöhung lässt sich nur mit Bedacht und Blick auf die Konkurrenz gut durchsetzen. Stand jetzt (Juli 2023) kostet ein Abo bei Apple Music beispielsweise 10,99 Euro im Monat, bei Amazon Music Unlimited ebenfalls. Bei beiden genannten Anbietern stehen die Inhalte allerdings auch in Hifi-Qualität zur Verfügung. Bei Spotify bisher noch nicht. Dafür liefert der Dienst einen umfangreicheren Katalog. Geht man von den Preiserhöhungen in anderen Ländern aus, würden die Kosten hierzulande um einen bis zwei Euro pro Abo steigen. Damit würde sich Spotify immer noch auf einem ähnlichen Niveau wie die Konkurrenz bewegen.

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Gründe, die für eine Preiserhöhung sprechen

Warum die neuen Preise in Deutschland bisher nicht greifen, ist nicht bekannt. Und auch über die generellen Gründe für die Preisanhebung kann man erst einmal nur spekulieren. Ein Grund ist sicherlich, dass wie bereits erwähnt auch viele anderen Anbieter ihre Preise der Marktsituation entsprechend angehoben haben.

Ein weiterer Grund dürfte in der Wirtschaftlichkeit des Unternehmens liegen. Auch, wenn die Verluste – vor allem dank wachsender Werbeeinnahmen – sinken, so sind sie doch nicht von der Hand zu weisen. Denn trotz eines Umsatzes von 9,67 Milliarden Euro machte Spotify 2021 einen Verlust von immerhin noch 34 Millionen Euro. Höhere Preise könnten dem schwedischen Unternehmen endlich eine positive Bilanz bescheren.

In einem Statement gegenüber TECHBOOK hieß es zudem zu den Preiserhöhungen in Österreich im vergangenen Jahr: „Wir bietet eine Vielzahl von Abo-Modellen an, die auf die Bedürfnisse unserer Nutzer*innen zugeschnitten sind. Gelegentlich passen wir unsere Preise an, um lokale makroökonomische Faktoren zu berücksichtigen, geänderten Marktanforderungen zu entsprechen und weiterhin unseren unvergleichlichen Service anbieten zu können.“ Man kann also annehmen, dass die allerorts gestiegenen Kosten auch Spotify zu schaffen machen und nun teilweise auf die Nutzer umgelegt werden.

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