
11. Juli 2025, 18:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der Discounter Lidl sorgt aktuell mit zwei grundlegenden Veränderungen für Aufsehen. Während viele Kunden über ein stark abgespecktes Bonusprogramm in der Lidl-Plus-App verärgert sind, dürfte eine Neuerung an den Selbstbedienungskassen hingegen für mehr Zufriedenheit sorgen – denn bald ist dort auch Barzahlung möglich.
Seit Juni hat Lidl die Plus-App mehrfach aktualisiert, doch konkrete Informationen zu den Neuerungen gibt der Discounter nicht preis. Tatsächlich hat sich das Bonusprogramm massiv verschlechtert. Gratisprodukte wurden gestrichen, die Rabatte gelten fast ausschließlich für Eigenmarken und betragen nur noch rund 50 Prozent. Besonders kritisch sehen Kunden, dass sich die Vergünstigungen meist auf ungesunde oder alkoholische Produkte beziehen – im Widerspruch zum eigenen Gesundheitsversprechen von Lidl.
Kunden kritisieren Neuerungen im Lidl-Bonusprogramm
In Bewertungsportalen und Foren äußern viele Nutzer ihren Unmut über die Neuerung beim Lidl-Bonusprogramm. Sie bewerten die Plus-App nach dem Update vielfach mit nur einem Stern. Kunden beklagen unter anderem fehlende Auswahl, mangelhafte Qualität der Eigenmarken sowie technische Probleme wie lange Ladezeiten oder störende Animationen an der Kasse. In Foren wie myDealz kritisieren sie das neue System als Lockangebot, das Lidl nach Gewöhnung der Nutzer bewusst verschlechtert habe.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband hat die Lidl-Plus-App früher bereits kritisiert und im April eine Unterlassungsklage eingereicht. Der Vorwurf: Lidl würde Nutzer nicht transparent über die Datennutzung im Zusammenhang mit den Rabattangeboten informieren. Da Rabatte nur noch über die App verfügbar sind, sehen Verbraucherschützer hierin eine versteckte Pflicht zur Datenpreisgabe. Lidl hat sich zu den aktuellen Vorwürfen bisher nicht geäußert.

Lidl modernisiert Kassen – mit einem entscheidenden Vorteil für Kunden

Lidl verschlechtert Bonusprogramm in der App deutlich

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Barzahlung an SB-Kassen startet
Parallel zur Kritik am Bonusprogramm gibt es aber auch eine positive Entwicklung beim Discounter. Lidl erweitert das „Scan & Go“-System, das bisher nur bargeldlose Zahlung erlaubte. Künftig können Kunden auch mit Bargeld an Selbstbedienungskassen zahlen. Möglich wird dies durch eine neue Servicekasse, an die der digitale Kassenbon übertragen wird. Derzeit testet Lidl die Neuerung in ersten Filialen. Der Discounter möchte es bis Februar 2026 auf 200 Standorte ausweiten.
Die neuen Servicekassen sind bewusst einfach gestaltet und in den Selbstbedienungsbereich integriert. Sie ermöglichen auch Retouren oder Sonderverkäufe. Trotz zunehmender Automatisierung betont Lidl, dass kein Personalabbau geplant sei. Stattdessen solle das Personal für kundenorientierte Aufgaben freigespielt werden.
Um Diebstahl an SB-Kassen zu verhindern, setzt Lidl auf sogenannte Auslassschranken. Diese öffnen sich nur nach dem Scannen des Barcodes auf dem Kassenbon – entweder in Papierform oder über die Lidl-Plus-App. Damit will der Discounter frühere Sicherheitslücken schließen, die bei rein optischer Überwachung bestanden.