Immer wieder versuchen Betrüger über gefälschte E-Mails an die Daten von Nutzern zu kommen. Auch Amazon wird als vermeintlicher Absender gern genutzt. Wir verraten, welche Betrugsmaschen im Namen des Online-Händlers derzeit für Ärger sorgen.
Amazon gehört zu den beliebtesten Online-Shops in Deutschland. Kein Wunder also, dass Betrüger den Namen Amazon gern für ihre Maschen nutzen. Auch die Verbraucherzentralen warnen in regelmäßigen Abständen vor E-Mails, die für Kunden gefährlich werden können. TECHBOOK verrät, vor welchen angeblichen Amazon-E-Mails sich Kunden derzeit in Acht nehmen sollten.
Übersicht
Sie möchten wissen, wie es in einem Amazon-Lager aussieht und was dort so passiert? Wir haben eines besucht:
Betrügerische E-Mails wegen angeblicher Kontosperrung
Momentan gehen wieder vermehrt betrügerische E-Mails bei der Verbraucherzentrale ein, die es auf Amazon-Kunden abgesehen haben. Schon der Betreff suggeriert einen akuten Notfall: „Case -Informationen zu Aktivitätszugriffen – Kontoauszugsstatus [ Alert ]“. Diese Dringlichkeit ist typisch für Phishing-Mails und setzt sich dann auch in der Nachricht fort. Amazon-Nutzer werden über eine angeblich verdächtige Aktivität auf ihrem Konto informiert. Aus „Sicherheitsgründen“ habe man das Konto deshalb vorübergehend sperren müssen.
Nun müsse man innerhalb der nächsten 24 Stunden reagieren, sonst sei der Account für immer weg. Die Rede ist außerdem davon, dass in diesem Fall alle ausstehenden Bestellungen storniert würden. Unter dem Text befindet sich dann ein entsprechender Button mit der Aufschrift „Jetzt überprüfen“. Wer darauf klickt, startet aber nicht den angeblichen Verifizierungsprozess, sondern ermöglicht es den Betrügern damit, andere persönliche Daten abzugreifen.
Die Phishing-Mail im Namen von Amazon zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass sie eine korrekte persönliche Anrede enthält. Dafür weisen sowohl die Aufmachung der Mail als auch der Absender recht eindeutig auf einen Betrugsversuch hin. Sollten Sie sich dennoh unsicher sein, kontaktieren Sie Amazon selbst und überprüfen Sie die Aussagen der E-Mail. Klicken Sie keinesfalls auf den Button oder einen anderen Link, der Ihnen unaufgefordert per Mail zugeschickt wurde.

Warnung vor angeblicher Konto-Validierung
Aktuell warnt die Verbraucherzentrale wieder vor einer Masche, die nicht gänzlich neu ist, aber wieder in verschiedenen Varianten auftritt. Demzufolge werden Amazon-Kunden derzeit vermehrt darauf hingewiesen, dass angeblich eine „nicht autorisierte Partei“ auf ihr Konto zugegriffen habe. Zum Schutz habe man das Konto auf der Plattform gesperrt und alle Bestellungen storniert. Um wieder Zugriff zu haben, müsse der Kunde nun sämtliche Kontodaten erneut validieren. Diese Phishing-Mails kommen von Betrügern, die zusätzlichen Druck aufbauen, indem sie mit einer endgültigen Konto-Löschung nach 24 Stunden drohen.

Wer genau hinschaut, entdeckt gleich mehrere Rechtschreibfehler. Eine solche Drohung zur Löschung, wenn eine Frist nicht eingehalten wird, ist außerdem oft ebenfalls ein Hinweis auf einen Betrugsversuch. Man sollte keinesfalls auf den entsprechenden Button in der Nachricht klicken, sondern die Nachricht in den Spam-Ordner schieben und gegebenenfalls ebenfalls der Verbraucherzentrale melden.
Falsche Amazon-Rechnungen
Vor einer weitere gemeinen Masche warnt die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Sie rät Amazon-Kunden, ihre Rechnungen genau zu überprüfen. Denn Betrüger versenden derzeit E-Mails, mit denen sie über angebliche Probleme bei der Zahlungsabwicklung informieren. Die Besonderheit: Betroffene haben diese E-Mail erhalten, nachdem sie tatsächlich auf Amazon geshoppt haben. Versandt werden sie im Namen des angeblichen Verkäufers. Um den Kauf doch noch abzuschließen, sollten Kunden „das Geld einfach direkt auf das Konto des Händlers überweisen“, so die Anweisung. Das angegebene Konto ist allerdings in Spanien lokalisiert und gehört Betrügern, nicht aber Händlern bei Amazon.
Wer eine solche oder ähnlich verfasste Zahlungsaufforderungen im Namen von Amazon bekommt, sollte daher besonders vorsichtig sein. Am einfachsten ist es, die E-Mails zu ignorieren und zu löschen. Wer dennoch Zweifel hat, kann direkt in seinem Amazon-Konto den Status seiner Bestellung prüfen. Im Notfall hilft auch der Kundensupport des Online-Händlers weiter.
Angebliche Kennwortfehler
Es sind mehrere Kennwortfehler bei der Anmeldung im Amazon-Konto aufgetreten – wer solch eine Warnung bekommt, sollte vorsichtig sein. Denn sie stammen von Betrügern, die so versuchen, an die Anmeldedaten der Nutzer zu gelangen. In der E-Mail weisen die Betrüger auf die angeblichen Fehler hin und fordern Betroffene auf, ihre Amazon-Kontoinformationen über einen Link zu bestätigen. Anderenfalls drohe eine Sperrung ihres Kontos.
Der in der E-Mail enthaltene Link führt allerdings auf ein gefälschtes Formular, über das die Absender alle sensiblen Daten abgreifen können und dadurch Zugriff auf den Amazon-Account des Nutzers bekommen. Ist dies passiert, kann der Schaden für Betroffene schnell hoch werden. Empfänger der E-Mail sollten diese daher ignorieren, in den Spam-Ordner verschieben und keinesfalls auf Links klicken. Wer sich dennoch unsicher ist, ob mit seinem Amazon-Konto alles in Ordnung ist, sollte seinen Zugang direkt beim Online-Händler prüfen. Geben Sie dazu den Link zu Amazon direkt in die Adressleiste des Browsers ein, um zu vermeiden, dass Sie auf gefälschte Seiten gelangen.
E-Mail droht mit Konto-Sperrung
Die Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen warnt zudem vor einer weiteren Betrugsmasche mit Phishing-Mails, die mit einer angeblichen Sperrung des Amazon-Kontos drohen. Die E-Mails tragen den Betreff „Information: Neue Aktualisierung bezüglich Ihrer Kundendaten“ und gaukeln den Empfängern vor, direkt vom Online-Händler zu stammen. Tatsächlich sind es aber Betrüger, die so versuchen, an die privaten Daten der Kunden zu kommen.
In der E-Mail heißt es, dass ein Problem mit dem Konto festgestellt wurde und daher die aktuellen Kontodaten aktualisiert werden müssten. Solange dies nicht geschehen sei, werde ihr Amazon-Konto gesperrt. Ein Link in der E-Mail soll es den Empfängern besonders einfach machen, ihre Kunden- und Kontodaten zu verifizieren. Der Link führt allerdings nicht auf Amazon, sondern auf eine von den Betrügern erstellte Webseite, über die sie die Daten abgreifen können.

Die Betrugs-Mail lässt sich anhand der fehlenden Anrede sowie des untypischen Layouts sehr leicht als Fälschung erkennen, so die Verbraucherzentrale. Sie rät Empfängern, derartige E-Mails nicht zu öffnen und sie stattdessen direkt zu löschen.
Betrugsversuch per E-Mail bei Amazon Prime
Eine weitere Betrugsmasche hat es auf Prime-Kunden bei Amazon abgesehen. Sie erhalten aktuell verstärkt E-Mails, in denen auf Zahlungsrückstände hingewiesen wird. Genau heißt es, dass die Rechnung für das monatliche Abo mit Amazon Prime nicht beglichen sei. Schuld daran sei ein Kartenproblem und das Kundenkonto werde deshalb aus Sicherheitsgründen ausgesetzt. Der Adressat müsse nun binnen sechs Tagen seine Zahlungsinformationen aktualisieren, um eine Kündigung seiner Mitgliedschaft abzuwenden und den Service von Amazon Prime wieder nutzen zu können. Zu diesem Zweck enthält die Email einen Link, aber der führt offenbar auf eine betrügerische Seite.
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Falsche E-Mails erkennen und richtig reagieren
In den vergangenen Tagen und Wochen hat der Verbraucherschutz wegen der falschen Amazon-E-Mails immer wieder Alarm geschlagen. Auch der Online-Händler kennt das Problem. Auf seiner Website gibt Amazon seinen Kunden Tipps, um Phishing zu erkennen und sich vor diesem und zukünftigen Betrugs-Versuchen zu schützen. Auf folgende Punkte sollten Sie immer achten:
Achten Sie auf die Anrede
Kunden werden in (echten) E-Mails von Amazon Prime immer namentlich angesprochen. Bei den falschen, die aktuell umgehen, heißt es nur „Hallo“ – häufig und auch in diesem Fall ein Hinweis für Phishing.
Der gemahnte Betrag stimmt nicht
In den kursierenden E-Mails wird ein Betrag von 10,71 Euro (zuzüglich Steuern) gemahnt. Prime-Kunden zahlen jedoch 7,99 Euro für ihr monatliches Abonnement.
Amazon fragt Daten niemals per E-Mail ab
„Amazon wird Sie niemals darum bitten, persönliche Daten per E-Mail zu übermitteln“, heißt es auf der Website des Versandhändlers.
Immer die Absender-Adresse überprüfen
Weiterhin weist Amazon darauf hin, niemals Links zu öffnen, die in Emails mit fragwürdiger Herkunft angegeben sind. Echte Amazon-Mail-Adressen endeten immer auf @amazon.de.