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Digitales Geld – wo kann man mit Kryptowährung bezahlen?

Mit Bitcoin, Ethereum und Co. lässt sich auch in Geschäften zahlen. Doch auf ein paar Dinge sollte man achten.
Mit Bitcoin, Ethereum und Co. lässt sich auch in Geschäften zahlen. Doch auf ein paar Dinge sollte man achten. Foto: picture alliance / Zoonar | Jiri Hera
Oliver Schmaering
Freier Redakteur

05.08.2023, 09:29 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Kryptowährungen ermöglichen Bezahlvorgänge im Internet und auch im stationären Handel. Wie man Geschäfte ausfindig macht, die Krypto-Zahlungen akzeptieren, wie man Euro in Krypto und wieder zurück tauscht, das erklärt TECHBOOK.

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Kann man mit Kryptowährung bezahlen? Und ob. Ganz normal in Geschäften auf der Straße? Ja, und zwar schon ziemlich lange. Mitten in der Pandemie hat eine legendäre Institution in Berlin geschlossen, die bereits seit 2011 das Bezahlen in Bitcoin ermöglicht hat: die Kneipe Room 77. Sie wurde jüngst in der sehenswerten Netflix-Doku „Cryptopia“ gezeigt. Doch Room 77 war nur der Beginn von etwas, das heute immer mehr zur Normalität wird. Bars, Läden, sogar Anwaltskanzleien bieten ihre Waren und Dienstleistungen nicht nur gegen Euro, sondern auch gegen Krypto an. Besonders populär ist dabei Bitcoin. Doch einige Anbieter nehmen alternativ andere Kryptowährungen wie zum Beispiel Ethereum, Litecoin, Bitcoin Cash oder Dash an.

So findet man Geschäfte, die Krypto-Zahlungen erlauben

Erkennen lassen sich Geschäfte, Restaurants oder Lokale, die Krypto als Bezahlmethode akzeptieren, oft an Symbolen, die an Schaufensterscheiben oder Türen für die Kundschaft sichtbar angebracht sind. Das orange leuchtende Bitcoin-Symbol mit dem nach rechts gekippten B sollte nicht mit dem grünen Bitcoin-Cash-Symbol mit dem nach links gekippten B verwechselt werden. Denn Bitcoin Cash ist etwas anderes als Bitcoin. Es kostet weniger, hat einen kleineren Marktanteil, aber dennoch eine Anhängerschaft und ist natürlich eine legitime Kryptowährung. Besonders in Großstädten wird man immer wieder Gelegenheit zum Bezahlen mit Krypto finden. Möchte man beispielsweise wissen, wo in Berlin Krypto-Zahlungen möglich sind, so bietet die Website Coinpages Orientierung.

Im Internet ist die Zahl der Shops und Websites, die Krypto-Zahlungen akzeptieren, beinahe unüberschaubar groß. Manche Blogs geben einen Überblick, zumindest über die wichtigsten und größten Online-Anbieter. Im Bereich Social Media ist Crypto Tipping, also ein Trinkgeld mit Krypto, schon länger üblich, beispielsweise auf X, dem ehemaligen Twitter.

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Wie zahlt man mit Krypto?

Am einfachsten und am weitesten verbreitet im Alltag ist wohl das Bezahlen per Lightning-App und Bitcoin. Lightning-Wallets – wie Zeus, Bluewallet oder andere – können kostenlos aus dem Internet aufs Smartphone geladen werden. Bitcoin und weitere Kryptowährungen kauft man am sichersten über BaFin-lizenzierte Kryptobörsen wie Bitpanda oder Bison. Hier durchläuft man eine sogenannte KYC-Prozedur (know your customer), bei der man sich mit seinem Ausweis anmeldet. Das verlangt der Gesetzgeber.

Von der Börse kann man die gekauften Kryptowährungen dann zum Beispiel auf eine Browser-Extension-Wallet auf den eigenen Laptop transferieren, von wo aus man Bitcoin & Co. selbst verwaltet. Wer mehr Sicherheit möchte, muss Geld ausgeben. Die besonders sicheren Hardware-Wallets gibt es ab etwa 50 Euro. Ob Hardware oder Software, sobald man die digitalen Schlüssel selbst verwaltet, spricht man von einer Self-Custodial Wallet. Von der aus können die Bitcoins dann auf eine Lightning-App gesendet werden.

Das Bezahlen per Handy und QR-Code geht schnell und sicher. So begleicht man in Läden und Cafés, die Krypto akzeptieren, seine Rechnung. Dabei sollte man eines wissen: In Apps und Wallets stecken nie die Bitcoins an sich, sondern lediglich der digitale Zugang. Die Kryptowährungen selbst befinden sich auf der Blockchain. Und die Blockchain, oder eigentlich die vielen Blockchains, sind globale, dezentrale Netzwerke. Sie sind sozusagen überall und nirgendwo.

Im benachbarten Ausland findet man meist ähnliche Möglichkeiten zum Bezahlen mit Kryptowährung vor. Doch insbesondere die Krypto-freundliche Schweiz bietet einige Highlights in Sachen Krypto-Zahlungsoptionen. Die Stadt Lugano hat mit ihrem Plan B eine neue Dimension der Krypto-Akzeptanz erreicht. In einem populären Social-Media-Video lässt sich der Bürgermeister beim Krypto-Shopping in der Stadt begleiten. Selbstverständlich zahlt er seinen Espresso, den Friseurbesuch und das Buchgeschenk mit seiner Smartphone-App in Krypto. Lugano will mit dieser Art von Entwicklungsplan für die Blockchain-Industrie neue Möglichkeiten schaffen, um die strukturellen Probleme der Region zu lösen. Sogar Steuern kann man in Kryptowährungen begleichen.

Kryptowährungen im Ausland nutzen

Nicht nur das Bürgermeister-Video aus Lugano findet man auf YouTube, sondern auch Kanäle von Krypto-Influencern, die es schaffen, rund um die Welt zu reisen und dabei ausschließlich mit Krypto zu bezahlen. Erste Reise-Firmen haben sich auf Crypto-Only-Traveling spezialisiert.

Insbesondere die Reise in ein bestimmtes Land Mittelamerikas sollte Touristen dabei kaum Hindernisse in den Weg legen: El Salvador. Unter der Präsidentschaft des Krypto-begeisterten Nayib Bukele wurde das Land zum ersten Staat der Welt, das im Jahr 2021 Bitcoin, neben dem US-Dollar, zur offiziellen Landeswährung gemacht hat. Von den erhofften Gewinnen aus Bitcoin-besicherten Anleihen möchte Bukele das Projekt Bitcoin City finanzieren. Dort, im Osten des Landes, soll ein Vulkan die nachhaltige geothermische Energie für das Schürfen von Bitcoin liefern. Eine wirklich innovative Idee, um die Umweltbilanz von Bitcoin zu verbessern und um El Salvador gleichzeitig zu einem Mekka für Bitcoin-Enthusiasten aus aller Welt zu machen.

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Überhaupt wird man insbesondere auf Fernreisen erfahren, wie weit uns andere Länder in Sachen Bezahlen mit Kryptowährung und generell Krypto im Alltag voraus sind. Die höchsten prozentualen Werte, was die allgemeine Krypto-Adoption betrifft, findet man nicht etwa in der Schweiz, den USA oder Deutschland, sondern in Ländern wie Nigeria oder Vietnam. In Äthiopien gehören Blockchain und Krypto sogar zum Schulalltag.

Der Gründer der Cardano-Blockchain, Charles Hoskinson, hat unter dem Schlagwort „Cardano Afrika“ eine entsprechende Kooperation mit dem Bildungsministerium bereits im Jahr 2021 unterzeichnet. Über 5 Millionen äthiopische Schüler sollen in diesem Zusammenhang mit der Cardano-Plattform vertraut gemacht werden und auch Blockchain-basierte digitale IDs erhalten.

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Spenden in Krypto

In jüngster Zeit machte auch das Thema Spenden in Kryptowährungen Schlagzeilen. Ob im Zusammenhang mit der COVID-19-Katastrophe in Indien oder dem Ukraine-Krieg, Spenden im Krypto werden immer öfter akzeptiert. Die meisten NGOs (Non-Governmental Organisations, deutsch: Nichtregierungsorganisationen) bieten auf den Websites der Organisationen bereits standardmäßig Krypto-Adressen an.

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Krypto in Euro tauschen

Der Tausch von Kryptowährungen in sogenannte FIAT-Währungen, also Dollar, Euro & Co., ist meist unkompliziert. Besonders einfach geht es auf seriösen Krypto-Börsen, die nach dem Tausch die gewünschte Euro-Summe einfach auf das vom Nutzer angegebene Girokonto überweisen.

Wurde die Kryptowährung mehrmals hin und her getauscht, oder wurden durch Kurssteigerungen und Verkäufe Gewinne erzielt, so ist das Thema Steuern in jedem Fall zu beachten. Jedes Land hat hier seine eigenen Regelungen. Die neue MiCA-Verordnung der EU wird künftig einiges ändern. Wie genau und ab wann, das steht noch nicht fest.

Krypto im Alltag braucht vor allem eines: Unkompliziertheit. Ist das Bezahlen mit Kryptowährungen wie Bitcoin irgendwann so einfach wie das Zahlen mit der Kreditkarte, wird es selbstverständlich werden. Visa und Mastercard arbeiten bereits daran.

Themen Krypto Smart Finance
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