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Amazon-Gründer

5 Dinge, die Jeff Bezos bereits 1999 vorausgesagt hat

1994 hat Jeff Bezos Amazon gegründet - heute einen der größten Online-Shops weltweit
1994 hat Jeff Bezos Amazon gegründet - heute einen der größten Online-Shops weltweit Foto: picture alliance / zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx | zz/Dennis Van Tine/STAR MAX/IPx

08.05.2024, 16:17 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Jeff Bezos hat mit Amazon eine der größten Verkaufsplattformen der Welt geschaffen – unter anderem, weil er früh die Möglichkeiten des Online-Handels erkannt hat. Doch dabei bleibt es nicht, was sein Gespür betrifft.

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Schon früh zeigte der 1964 geborene Jeff Bezos ein Gespür für Technologie und Finanzen. Bevor er 1994 den heutigen Welt-Konzern Amazon gegründet hat, arbeitete er unter anderem bei der taiwanischen Mobilfunkgesellschaft FITEL, der New Yorker Vermögensverwaltung Bankers Trust und D. E. Shaw & Co. Ursprünglich war Amazon ein Online-Geschäft, bei dem man Bücher erwerben konnte. In den Anfangsjahren ging dabei auch die ein oder andere lustige Bestellung ein, an die sich Bezos noch heute lachend erinnert.

Die Entwicklung von Amazon vom Bücher-Geschäft hin zu einer der größten Online-Verkaufsplattformen zeigt den Geschäftssinn und das gute Gespür von Bezos. Bereits in den 1990er-Jahren hatte er große Pläne für das noch junge Unternehmen. In einem Interview mit Talk-Show-Host Charlie Rose aus dem Jahr 1999 sprach er über seine Vision und die Zukunft von E-Commerce. Die Vorhersagen, die Bezos damals gemacht hat, hat „BusinessInsider“ zusammengefasst. Doch wie zutreffend sind sie gewesen? TECHBOOK hat es überprüft.

1. Amazon wird erste Anlaufstelle für Online-Shopper

„Wir wollen versuchen, einen Ort aufzubauen, an dem Menschen alles finden und entdecken können, das sie vielleicht online kaufen möchten“ – ein Zitat aus dem Auftritt 1999 in der Talk Show von Charlie Rose. Mittlerweile ist diese Vision Realität, viele Online-Shopper nutzen Amazon als erste Anlaufstelle – noch bevor sie einen Artikel auf Google oder anderen Plattformen suchen. Das ergab zumindest eine Umfrage des US-Nachrichtensenders NPR aus dem Jahr 2018.

Tatsächlich hat Amazon in Nordamerika laut Statista einen Marktanteil von fast 40 Prozent (Stand: September 2020). Mit 9,8 Prozent Anteil auf dem europäischen Markt ist Amazon auch hier der größte Anbieter. Weltweit kann das Unternehmen 9,2 Prozent für sich beanspruchen. Daten von Statista zufolge lag Amazon im Ranking der populärsten Online-Marktplätze 2022 nur hinter Taobao und Tmall, die beide zur chinesischen Alibaba Group gehören. In einer Umfrage gaben satte 79 Prozent der Befragten in Deutschland an, in den vergangenen 12 Monaten auf Amazon eingekauft zu haben. Amazon belegte somit in Deutschland noch vor Ebay und Otto Platz 1 der beliebtesten Online-Shops. Die Umfrage betrachtete einen Zeitraum von Juli 2022 bis Juni 2023.

2. Smart Home ist die Zukunft

„Ich bin ein Fan der Idee von einer Art von Haushaltsgeräten, dass es viele kleine Dinge gibt, die mit dem Internet verbunden sind […] Es wird einen Haufen Dinge geben, die irgendwie mit dem Netzwerk verbunden sind.“ Ebenfalls in dem Interview mit Charlie Rose hat Jeff Bezos anscheinend das Smart Home vorhergesagt. Amazon selbst ist dieser Vision mit den smarten Echo-Geräten gefolgt, die immer mehr Haushaltsgeräte abdecken. Nicht nur Lautsprecher, sondern auch Displays, Stromstecker und Türschlösser bietet das Unternehmen mittlerweile an. Und selbst Auto, Mikrowelle, Brille und Kopfhörer hat Amazon mit der Sprachassistentin Alexa ausgestattet.

Nicht immer hat Bezos die Zukunft korrekt vorausgesagt. Lesen Sie hier, welche die größten Fehler sind, die der Amazon-Gründer je gemacht hat.

3. Amazon wird mehr als nur Bücher verkaufen

Vor der Jahrhundertwende war noch nicht absehbar, dass Amazon zu der Online-Verkaufsplattform aufsteigen wird, die es jetzt ist. 1999 konkurrierte das Unternehmen noch direkt mit der US-Buchhandelskette Barnes & Noble.

In einem Porträt-Artikel von 1999 sagte Bezos dem Magazin „Wired“ jedoch damals bereits: „Ich wette, dass sie [Barnes & Noble] uns in einem Jahr nicht als direkten Wettbewerber sehen. Jetzt tun sie das sicher, aber wir sind auf unterschiedlichen Pfaden […] Wir versuchen, die Zukunft des Online-Handels zu erfinden, und sie verteidigen nur ihr Territorium.“

Mehr als 20 Jahre später ist klar, dass Bezos Recht behalten sollte. Während Amazon zum größten e-Commerce-Unternehmen der Welt aufgestiegen ist, ist Barnes & Noble hauptsächlich ein Buchhandel mit physischen Läden geblieben. Auch auf dem eBook-Markt hat Amazon Barnes & Noble ausgespielt, mit den Kindle-E-Readern, die sich deutlich besser verkaufen als Barnes & Nobles „Nook“.

Wired schreibt zudem über Bezos‘ Vision, Amazon bis 2020 zu einem Online-Shop für „alles“ auszubauen. Demzufolge wolle Bezos erreichen, dass man Grundnahrungsmittel, Papierprodukte, Reinigungsmittel und ähnliches online kaufe – anstatt im Laden.

Zwar konnte sich Amazon nicht als hauptsächlicher Anbieter für Haushaltsprodukte durchsetzen. Vor allem die Covid-19-Pandemie hat Amazon in diesem Bereich jedoch einen ordentlichen Schub verpasst. Auch durch den Kauf der Supermarktkette Whole Foods und dem Ausbau von Amazon Fresh versucht das Unternehmen, sich auf dem wachsenden Markt der Nahrungsmittellieferung zu etablieren.

4. Gezielte Werbung ist die Zukunft

Heute ist personalisierte Werbung im Internet allgegenwärtig. Ein Großteil des Geschäftsmodells von Unternehmen wie Facebook und Google basiert darauf, die Interessen der Nutzerinnen und Nutzer zu erkennen. Damit ermöglichen sie es anderen Unternehmen, gezielt relevantere Werbung auszuspielen.

Bezos sagte 1999: „Werbung ist auch ein valides Modell im Netz. Sie werden ihre Werbung relevanter für die Kundschaft machen können, indem sie die Werbung gezielter ausspielen. Etwas, das mit Fernsehen schwer umzusetzen ist.“

Amazon ist mittlerweile bei den großen Werbeunternehmen der Welt ganz vorne mit dabei, wie das „Wall Street Journal“ berichtet. Mit knapp 10 Prozent Marktanteil liegt es nur hinter Google und Facebook.

5. Computer werden nur noch kurze Boot-Zeit haben

„Es gibt nichts Frustrierenderes, als zwei Minuten zu warten, bis der Computer gebootet hat […] Deshalb denke ich, dass das eine wichtige Technologie ist. Und Leute arbeiten daran. Das wird irgendwann passieren.“

1999, zum Zeitpunkt des Interviews mit Charlie Rose, waren Microsoft Windows 98 und Mac OS 9 gerade frisch auf dem Markt. Damals konnten man sich während des Boot-Vorgangs noch eben eine Tasse Kaffee oder ein Sandwich machen. Doch bereits damals war Bezos überzeugt, dass Computer bald schon eine Instant-on-Funktion haben und damit direkt nach dem Anschalten einsatzbereit sein würden.

Computer haben zwar eine Weile gebraucht, bis diese Funktion tatsächlich Realität geworden ist. Erst mit Flash-Speicher in Form von SSDs und neueren Betriebssystemen hat Instant-on sich um 2010 herum wirklich etabliert. Aber zuvor haben bereits Smartphones demonstriert, wie das direkte Aufwachen funktionieren kann. Heute ist es praktisch undenkbar, nach Drücken auf den Anschaltknopf noch zwei Minuten zu warten, bis ein Gerät einsatzbereit ist.

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Bezos nicht mehr CEO von Amazon

Mittlerweile ist Jeff Bezos nicht länger Chef von Amazon. Im Herbst 2021 hat der Unternehmer und Gründer seine Stelle als CEO abgegeben. Seinen Posten füllt nun Andy Jassy, der seither für die Leitung und Entwicklung von Amazon zuständig ist. Bezos bleibt allerdings der wichtigste Einzelinvestor und hält Stand September 2023 64.588.418 Aktien sowie einen Anteil von 12,7 Prozent an Amazon. Mit einem geschätzten Vermögen von 152,6 Milliarden US-Dollar gilt Bezos heute als drittreichster Mensch der Welt. Vermögender sind nur Bernard Arnault (unter anderem durch Luxusmarken wie Moët Hennessy Louis Vuitton sowie Dior) und Elon Musk.

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