
16. Juni 2025, 7:25 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Haben Sie schon einmal versucht, die kryptischen Zeichen auf Paketen von DHL und der Deutschen Post zu entziffern? Natürlich stehen die verschiedenen Zahlen, Codes und Abkürzungen jeweils für bestimmte Informationen, die dafür entscheidend sind, dass das Versandgut an der richtigen Stelle ankommt. Doch wofür? TECHBOOK klärt auf.
Zugegeben, selbst die Zusteller schauen sie die Paketetiketten in der Regel nicht genauer an. Schließlich haben sie ein Lesegerät, das die Informationen unmittelbar verarbeitet. Dabei wäre es übrigens auch ohne tiefere Kenntnisse problemlos möglich, selbst eine DHL-Paketmarke zu erstellen, denn der Dienst bietet inzwischen eine entsprechende Funktion an. Schaden wird ein genauerer Blick aber trotzdem nicht. Was bedeuten also die Zahlen, Codes und Abkürzungen auf Paketen?
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Was die Codes auf DHL-Paketen eigentlich bedeuten
Abhängig von verschiedenen Faktoren kann es immer wieder einmal vorkommen, dass die Zustellung von Paketen länger dauert. Mögliche Gründe dafür sind ein hohes Postaufkommen, allgemeine Transportprobleme, Personalmangel – und individuelle Hürden. In bestimmten Fällen „müssen die betroffenen Sendungen manuell codiert und nachbearbeitet werden, wodurch es zu Verzögerungen und Nachbelastungen kommen kann“, schreibt DHL. Es geht um den Leitcode/Routingcode.

1. Leitcodierung
Die Leitcodierung zählt zu den besonders wichtigen Bestandteile der Paketmarke. Sie ist einer der beiden Barcodes auf der unteren Hälfte des Etiketts. Sie enthält die Informationen, die das Paket an die richtige Adresse „leiten“, darunter die Postleitzahl, die Straßenkennung (= ein numerischer Code für die entsprechende Straße) und die Haus- bzw. Packstationsnummer. Fehlt diese Leitcodierung oder ist sie unleserlich, müssen betroffene Sendungen manuell angebracht werden werden, erklärt DHL. Das kann dann etwas Zeit in Anspruch nehmen.
Der Code beginnt in der Regel mit (403), was für die betreffende Sortierregion steht. Bei Sendungen innerhalb Deutschlands folgt darauf der ISO-Ländercode 276 und anschließend die Postleitzahl des Empfängers. Bei internationalen Sendungen kann der Code hingegen mit „(2L) DE” beginnen.
2. Sendungsnummer
Unterhalb der Leitcodierung findet sich die Sendungsnummer, auch Tracking-ID und manchmal Identcode genannt. Hierbei handelt es sich um „eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, mit der Ihre Sendung zum Zwecke der nationalen oder internationalen Sendungsverfolgung eindeutig identifiziert wird“, erklärt DHL. Die Nummer ermöglicht es, die Sendung zu verfolgen.
3. Referenznummer
Die sogenannte Referenznummer kann der Sendungsnummer ähneln. Sie hat aber einen anderen Zweck, und ist übrigens auch längst nicht auf jedem Paket zu finden, denn sie wird nämlich nur auf Wunsch eingetragen. Eine Referenznummer zu nutzen, ist etwa für Unternehmen nützlich, die viele Pakete gleichzeitig versenden, um diese intern zuzuordnen. Aber auch für Empfänger kann es hilfreich sein, eine Referenznummer zur Hand zu haben, etwa wenn sie eine Sendung verpasst haben und sich mit dem Kundendienst in Verbindung setzen müssen. Der Absender kann die Referenznummer selbst festlegen. Üblicherweise wird eine interne Kunden- oder Rechnungsnummer verwendet.
4. GoGreen-Label
Das GoGreen-Label auf DHL-Paketetiketten weist auf ein klimaneutrales Versandprogramm hin. DHL hat sich zum Ziel gesetzt, den CO2-Ausstoß im Versand zu reduzieren und auszugleichen. Das Label steht somit dafür, dass die Emissionen, die für den Versand aufgewendet werden, kompensiert werden – beispielsweise durch die Unterstützung zertifizierter Klimaschutzprojekte weltweit. Seit 2022 ist GoGreen für Privatkunden beim nationalen Paketversand ohne Aufpreis enthalten. Geschäftskunden haben oft spezielle GoGreen-Versandverträge.
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5. Sicherheitscode
Seit einigen Jahren können Sie auf privaten Paketen oft ein weiteres Feld entdecken: einen Sicherheitscode in Form eines DataMatrix-Codes. Dieser soll Manipulationen und Fälschungen von Versandetiketten verhindern. Wie auf der DHL-Website zu lesen ist, können offizielle Annahmestellen ungültige Labels direkt erkennen. Bei Geschäftskundenpaketen – hierzu zählen auch Retourenlabel – verzichtet der Dienst auf diese Maßnahme; vermutlich da der Ursprung eines etwaigen Betrugs hier einfach nachzuvollziehen wäre.
Das Scannen des Sicherheitscodes ist nicht nur in Paketshops und offiziellen Postfilialen, sondern auch an Packstationen verpflichtend. Eine Ausnahme besteht, wenn der Kunde das Versandetikett direkt an der Packstation ausdruckt und das Paket anschließend sofort einlegt.
Zusätzliche Codes und Symbole auf Paketen
Über den Basis-Service hinaus können Absender verschiedene Zusatzleistungen buchen. Dazu gehört beispielsweise die Identitätsprüfung bzw. der „Ident-Check“ beim Empfänger, der sicherstellt, dass das Paket die richtige Person erreicht. Diese und auch eine Alterssichtprüfung sind als kleines rauteähnliches Symbol oder eine Kurzbezeichnung (z. B. „ID-Check“) erkennbar. Eine Raute mit schwarzen Spitzen und weißem Inneren wiederum sagt aus, dass das Paket gefährliche Güter enthält, sodass für den Versand bestimmte Regeln und Vorschriften gelten. Mehr dazu erfahren Sie hier.