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Vorsicht bei vorinstallierten Smartphone-Browsern!

Frau hält Smartphone in den Händen und schreibt auf Instagram
Einige Smartphone-Apps geben Daten ungefragt weiter Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

06.05.2020, 13:10 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Smartphones bergen Datenschätze, an denen sich manche App gerne ungefragt bedient. Weniger bekannt: Auch Handy-Hersteller schauen ihren Kunden mitunter über die Schulter.

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Welche Apps sind installiert? Und was wird wie lange benutzt? Mit solchen Daten lässt sich Geld verdienen. Entsprechend neugierig sind viele Anwendungen, und Nutzerinnen und Nutzer sollten immer kritisch prüfen, welche Apps sie installieren und nutzen.

Besonders wertvoll und schützenswert sind aber Surfdaten, weshalb man vom Hersteller vorinstallierte Browser eher meiden und lieber einen Browser seines Vertrauens nutzen sollte. Das zeigt ein aktuelles Beispiel des chinesischen Smartphone-Herstellers Xiaomi.

Smartphone-Hersteller surft mit

Der IT-Sicherheitsforscher Gabriel Cirlig hatte entdeckt, dass auf Xiaomi-Smartphones vorinstallierte, vom Hersteller entwickelte Browser (Mint- und Mi-Browser) jede aufgerufene Webseite und jede Suchanfrage verknüpft mit einer Identifizierungsnummer (ID) an Xiaomi übermittelt – und das sogar in privaten Fenstern (Inkognitomodus) und ohne mit einem Xiaomi-Nutzerkonto angemeldet zu sein.

Xiaomi verteidigte sich unter anderem mit dem Hinweis, dass die Daten anonymisiert würden, lieferte aber ein Update für die Browser. Nutzer sollen nun in den Einstellungen die Datenübermittlung zumindest für den Inkognitomodus ausschalten können.

Den genauen Fall haben wir hier im Detail erklärt:

Spioniert Xiaomi wirklich seine Smartphone-Kunden aus?

Auch der chinesische Konzern Huawei musste sich immer wieder Spionagevorwürfe anhören. In den Smartphones selbst wurde derartige Spyware aber nicht entdeckt. Könnte man hier annehmen, dass vor allem chinesische Hersteller den Ruf haben, Daten ungefragt abgreifen, so ist Apple ein gutes Gegenbeispiel. 2019 wurde bekannt, dass der iPhone-Hersteller über den Safari-Browser offenbar Daten an den chinesischen Konzern Tencent weitergeleitet hat – ohne das Wissen der Nutzer. Apple beschwichtigte allerdings und sagte in einem Statement, dass Tencent nur kontaktiert werde, wenn auf dem iPhone, iPad oder Mac China als Region eingestellt sei. Anderenfalls gelte „Google Safe Browsing“.

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Schutz durch Tracking-Blocker oder Firewall

Wer auf seinem Android-Smartphone den Datenverkehr bestimmter Apps oder des gesamten Smartphones im Auge behalten möchte, kann dies mit Tracking-Blocker-Apps wie Blokada oder Firewall-Apps wie Netguard tun. Beide erfordern zwar etwas Einarbeitung, bieten dann aber die Möglichkeit, die Kommunikation des Smartphones mit bestimmten Servern zu unterbinden.

Um diese Apps mit vollem Funktionsumfang zu erhalten, installiert man sie am besten über den vertrauenswürdigen F-Droid-Store, der nur quelloffene sowie kostenlose Android-Anwendungen listet und zuvor selbst als App installiert werden muss. iPhone-Besitzer können etwa die Tracking-Blocker-App Lockdown ausprobieren. Grundsätzlich sollte man auch immer die Berechtigungen kritisch prüfen – und zwar auch von Apps, die vom Smartphone-Hersteller stammen.

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