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Für 340 Euro

Google Pixel 4a – das kompakte Foto-Smartphone im Check

Google Pixel 4a Vorder- und Rückseite
Klares Highlight des Google Pixel 4a ist, wie schon bei den Vorgängern, die 12,2-Megapixel-Kamera. Foto: dpa picture alliance
Adrian Mühlroth
Redakteur

04.08.2020, 17:21 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Googles Pixel-Smartphones bekommen Nachwuchs: Das Pixel 4a ist die neue Budget-Option des Softwaregiganten. TECHBOOK checkt, was das Kamera-Handy drauf hat.

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Auch bei Google-Smartphones ist es mittlerweile Normalität: Informationen und Bilder zum Pixel 4a sind schon seit Monaten immer wieder geleakt worden. Doch am Ende hat uns eine Sache dennoch sehr überrascht – der Preis.

Einfaches Design mit Wiedererkennungswert

Bedingt durch die Corona-Pandemie hat sich der Launch des Pixel 4a nach hinten verschoben, aber nun ist es endlich soweit. Das Pixel 4, Googles aktuelles Flaggschiff-Smartphone, ist mittlerweile schon neun Monate auf dem Markt. Ein neues Gerät in der Kamera-orientierten Pixel-Produktreihe war also schon überfällig.

Google geht mit dem Pixel 4a den gleichen Weg, den es schon mit dem Pixel 3a eingeschlagen hat. Das bedeutet: Der Fokus des Smartphones liegt vor allem auf der Kamera und einem kompetitiven Preis – weniger auf Leistung und Funktionen. Das Ergebnis ist ein einfaches Smartphone mit schlichter Optik, das aber eindeutig als Google Pixel erkennbar ist.

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Das Google Pixel 4a verzichtet auf ein paar Features – eine Gesichtserkennung gibt es zum Beispiel nicht, genau wie 5G-Unterstützung | Foto: dpa picture alliance

Endlich ein fast randloses Display

Wer sich mit den vorherigen Pixel-Modellen auseinander gesetzt hat, weiß, dass Google traditionell Probleme damit hatte, die dünnen Displayränder umzusetzen, die in so vielen anderen Android-Smartphones zu finden sind. Die Kamera-Notch im Google Pixel 3 wurde schon kurz nach der Vorstellung als „Badewanne“ bezeichnet, da sie im Vergleich zu anderen Smartphones sehr tief ins Display hinein ragte. Im Pixel 4 verzichtete Google vollständig auf eine Notch, nur um einen relativ dicken Rahmen am oberen Displayrand zu verbauen. Beim Pixel 4a geht Google nun endlich mit dem Industriestandard und verbaut eine kleine Punch-Hole-Kamera, die am oberen linken Bildschirmrand sitzt. Dadurch konnten die Displayränder an allen vier Seiten auf ein Minimum schrumpfen, was für einen modernen und zeitgemäßen Look sorgt. Das schlägt sich auch in den Zahlen nieder, denn beim Pixel 4a liegt das Verhältnis von Bildschirmfläche zu Gehäusegröße nun bei 83,3 Prozent – der bislang höchste Wert in einem Google-Smartphone.

Das Display selbst ist ein OLED-Panel, das mit 1080 x 2340 Pixeln Auflösung auf 5,81 Zoll Bildfläche eine Pixeldichte pro Zoll von 443 PPI erreicht – nur 1 PPI weniger als das Pixel 4. Während mittlerweile auch Smartphones unter 400 Euro Bildschirme mit hoher Bildwiederholrate bekommen, hat das Pixel 4a ein herkömmliches 60-Hertz-Panel. Immerhin unterstützt es HDR und die Always-On-Funktion. Übrigens: Dieses Jahr ist der Bildschirm von Cornings Gorilla Glass 3 geschützt, während Google beim Vorgänger Pixel 3a noch auf den günstigeren Konkurrenten Asahi Dragontrail Glass setzte.

Google Pixel 4a Vorder- und Rückseite
Das Pixel 4a ist Googles erstes Smartphone ohne dicke Bildschirmränder | Foto: Google Foto: Google

Ein Winzling im Meer von Riesen-Smartphones

Das 4a ist durch den vergleichsweise kleinen Bildschirm ein eher kompaktes Android-Smartphone und könnte eine gute Alternative für diejenigen sein, denen ein Gerät mit 6 Zoll oder mehr Bildschirmdiagonale zu groß ist. Im Gegensatz zum Vorgänger Pixel 3a gibt es beim Pixel 4a außerdem keine XL-Version mit größerem Bildschirm. Und damit nicht genug: Während andere Hersteller Versionen ihrer Smartphones mit mehr Speicher, mehr RAM und verschiedene Farben anbieten, gibt es beim Pixel 4a genau ein Modell – das war’s.

Immerhin hat Google dem Pixel 4a ausreichend Hardware auf den Weg gegeben, sodass es für die meisten ausreichen wird. Als Chipsatz kommt der Snapdragon 730G aus dem Vorjahr zum Einsatz, der mittlerweile vom Snapdragon 765G abgelöst wurde. Es handelt sich dabei um einen Mittelklasse-Prozessor, der mit den meisten alltäglichen Aufgaben problemlos mithält. Lediglich bei rechenintensiveren Anwendungen wie Bildverarbeitung und in 3D-Spielen müssen sich Nutzer auf längere Ladezeiten einstellen. Der Arbeitsspeicher ist mit 6 Gigabyte (GB) ausreichend bemessen, gleiches gilt für den nicht erweiterbaren, 128 GB großen, internen Speicher. Durch die Verwendung von UFS-2.1-Speicher ist der Datenzugriff etwas schneller als beim Vorgänger Pixel 3a.

Der Akku bringt es auf etwas magere 3140 Milliamperestunden (mAh) Kapazität, nur 140 mAh mehr als im Pixel 3a. In Anbetracht des sehr energieeffizienten Snapdragon 730G sollte das Pixel 4a dennoch über den Tag kommen. Zwar unterstützt das Pixel 4a wie schon der Vorgänger kein kabelloses Laden, dafür wird der Akku mit dem mitgelieferten 18-Watt-Netzteil in kurzer Zeit wieder aufgefüllt. Wie auch beim Vorgänger verzichtet Google auch beim Pixel 4a auf eine IP-Zertifizierung, wir wissen daher nicht, wie gut das Smartphone gegen Wasser geschützt ist. Ebenfalls identisch zum Pixel 3a ist der bewährte Fingerabdrucksensor auf der Rückseite. Erfreulicherweise hat das Pixel 4a wieder Stereolautsprecher bekommen – ein nettes Extra in dieser Preisklasse.

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Kameraleistung der Oberklasse

Hauptmerkmal ist dem Namen entsprechend wieder die 12,2-Megapixel-Hauptkamera, die nun wie beim Pixel 4 in einem vom Gehäuse abstehenden Rechteck untergebracht ist. Obwohl das Kameramodul optisch an das Pixel 4 angelehnt ist, sitzt hier nur eine einzige Kamera. Während andere Hersteller Ultraweitwinkel-, Telefoto, Makro-, Monochrom- und Tiefenkameras in ihren Smartphones verbauen, vertraut Google weiterhin auf seine bewährte Hauptkamera.

Im Pixel 4a kommt der gleiche 1/2,55-Zoll-Sensor mit f1.7 Blende, 27 mm Brennweite, Dual-Pixel-Phasenerkennungsautofokus (PDAF) und optischer Bildstabilisierung (OIS) wie im Pixel 4 zum Einsatz. In Verbindung mit Googles hervorragender Kamerasoftware ist das Pixel 4a dazu in der Lage, selbst bei schwierigen Lichtverhältnissen stets das optimale Foto-Resultat zu erzielen. In der Vergangenheit waren die Pixel-Smartphones dafür bekannt, zwar nicht die Vielseitigkeit von Mehrfachkameras mit unterschiedlichen Linsen zu bieten, dafür aber in jeder Schnappschuss-Situation brauchbare Bilder zu liefern.

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Das Google Pixel 4a hat ein eigenes Programm für Astrofotografie an Bord | Foto: dpa picture alliance

Gepaart mit der Pixel-Kamera kommen auch wieder Googles hervorragende Foto-Funktionen wie HDR+ mit Dual-Belichtungskontrolle, der Porträtmodus mit im Nachhinein veränderbarer Tiefenunschärfe und Night Shift mit Astrofotografie-Funktion für glasklare Nachtaufnahmen. Das Pixel 4a kommt auch mit Googles exklusiver „Live Caption“-Funktion, die Untertitel für beliebige Inhalte wie Videos und Audio in Echzeit generieren kann. Die Funktion ist bislang jedoch nur für englischsprachige Inhalte verfügbar.

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Preis und Verfügbarkeit

Das Pixel 4a ist ab sofort vorbestellbar und wird ab 20. August erhältlich sein. Der Preis beläuft sich auf 340,20 Euro. Als Farboption steht nur das mattschwarze „Just Black“ zur Verfügung. Eine etwas teurere, 5G-fähige Version des Pixel 4a soll noch 2020 folgen. Wahrscheinlich wird Google dabei auf den stärkeren Snapdragon 765G setzen, der bereits über ein integriertes 5G-Modem verfügt und auch in ähnlich bepreisten Smartphones wie dem OnePlus Nord zu finden ist. Auch das Pixel 5 mit 5G wird noch 2020 folgen, wie Google bei der Vorstellung des Pixel 4a erklärt.

Profilbild

TECHBOOK meint

„Auch wenn das Pixel 4a etwas später als geplant erscheint, trifft Google mit der aggressiven Preisgestaltung voll ins Blaue. Kein Wunder, denn Android-Hersteller müssen auf die Steilvorlage reagieren, die Apple mit dem iPhone SE 2020 geliefert hat. Auch OnePlus hat mit dem Nord bewiesen, dass gute Smartphones nicht teuer sein müssen. Aber wo andere auf vollmundige Versprechen setzen, ist Googles Motto: So gut wie nötig, so einfach wie möglich. Statt eine Quad-Kamera zu verbauen, von der nur eine Linse wirklich brauchbar ist, bleibt der Hersteller lieber bei einer Kamera – die dafür aber richtig gut ist. Man merkt, wo Google Kosten eingespart hat, um das zu ermöglichen. Plastikgehäuse, kein IP-Rating, Mittelklasse-Prozessor und kein 5G. Wer aber ein Smartphone vor allem als Kamera nutzen möchte, braucht nicht mehr als das Pixel 4a. Wer mehr Leistung und mehr Funktionen zu einem ähnlichen Preis erwartet, sollte sich das iPhone SE 2020 und das OnePlus Nord näher anschauen.“Adrian Mühlroth, Redakteur
Themen: Google
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