
2. Mai 2025, 10:33 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob Puls, Tempo oder Strecke – Wearables versprechen viele Daten für sportlich Aktive. Doch eine aktuelle Studie zeigt: Die Messungen sind nicht immer so präzise, wie viele glauben. Vor allem beim Puls und beim Schwimmen offenbaren sich klare Schwächen.
Eine Untersuchung von Forschern aus Magdeburg und Leipzig zeigt, wie genau zehn aktuelle Smartwatches und Fitnesstracker beim Sport messen – mit teils deutlichen Abweichungen bei Puls, Strecke und Schwimmstil. Besonders ein Modell fällt positiv auf.
Was Wearables leisten – und wo ihre Schwächen liegen
Smartwatches und Fitness-Armbänder begleiten viele Menschen beim Sport. Sie sollen helfen, Leistung und Gesundheit zu überwachen – von der Herzfrequenz über das Lauftempo bis hin zur Schwimmdistanz. Doch wie exakt messen diese Geräte tatsächlich?
Ein Forschungsteam der Hochschule Magdeburg-Stendal und des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft Leipzig unter Leitung von Prof. Olaf Ueberschär ist dieser Frage nachgegangen. In ihrer Studie testeten sie zehn unterschiedliche Wearables bei 30 Testpersonen – darunter Freizeit- und Semiprofisportler – beim Laufen, Radfahren und Schwimmen.
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Pulswerte oft ungenau – selbst bei guten Geräten
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung betrifft die Herzfrequenzmessung. Diese wurde mit einem EKG-validierten Brustgurt verglichen. Dabei zeigte sich: Viele Wearables liefern ungenaue Werte, insbesondere beim Laufen auf dem Ergometer.
Als mögliche Ursachen nannten die Forscher Unterschiede im Unterhautfettgewebe, die Hautfarbe und Bewegungen zwischen Uhr und Haut. Besonders auffällig war, dass die Apple Watch SE zwar am dichtesten an den realen Werten war, bei zwei Sportlern hat sie dennoch 40 Herzschläge zu viel erkannt.
Um die Genauigkeit von Smartwatches oder Fitnesstrackern zu messen, haben die Tester vor dem Sport ihre Herzfrequenz mit EKG oder Brustgurt erfasst. Danach wurden die Werte mit der Smartwatch abgeglichen.
Distanzmessung beim Laufen meist präzise – beim Schwimmen problematisch
Beim Laufen zeigten sich moderne GPS- und GNNS-Sensoren weitgehend zuverlässig. Die durchschnittliche Abweichung zur tatsächlichen Strecke lag bei rund 5 Prozent – mit Spitzenwerten von nur 0,8 Prozent bis zu maximal 17 Prozent. Am präzisesten waren dabei die Garmin Forerunner 955 Solar, die Huawei Watch GT 3 sowie erneut die Apple Watch SE, die unter der Ein-Prozent-Marke blieben.
Auf dem Rad waren die Messwerte sogar noch genauer – vor allem bei längeren Strecken mit wenigen Kurven. Die Stabilität des Bewegungsablaufs scheint hier zu einer besseren Messgenauigkeit beizutragen.
Ganz anders das Bild beim Schwimmen: Die Studie zeigt, dass alle getesteten Geräte bei wechselnden Schwimmlagen im Becken versagten – weder Distanz noch Stil wurden korrekt erkannt.
Trotzdem gab es Ausnahmen bei standardisierten Teststrecken. Drei Produkte haben beim Schwimmen eine recht gute Messfähigkeit bewiesen – zumindest bei 400 Meter Kraul. Hier schnitt erneut Garmin am besten ab. Auch die Polar Ignite 2 und die Fitbit Versa 4 lagen mit nur einer Bahn Abweichung relativ nah an der realen Strecke.

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Wearables bieten im Alltag und Training viele hilfreiche Funktionen – doch ihre Messgenauigkeit ist stark vom Einsatzgebiet abhängig. Während Distanzen beim Laufen oder Radfahren solide erfasst werden, sind insbesondere Pulsdaten und Schwimmanalysen oft unzuverlässig. Wer seine Leistung exakt erfassen will, sollte daher ergänzend auf bewährte Messinstrumente wie Brustgurte setzen.