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12 Gründe

Warum Android-Nutzer besser keine AirPods verwenden sollten

Apple AirPods
Die AirPods sind ideal für alle Apple-Geräte. Doch lohnen sie sich auch für Android-Nutzer? Foto: Getty Images
Adrian Mühlroth
Redakteur

28.03.2022, 11:35 Uhr | Lesezeit: 7 Minuten

Die AirPods sind die mit Abstand meistverkauften Bluetooth-Kopfhörer der Welt. Ein Grund dafür ist, wie gut sie mit einem iPhone funktionieren. Mit einem Android-Smartphone sieht die Sache etwas anders aus.

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AirPods sind für Besitzer eines iPhones fast schon ein Pflichtkauf. Die einfache Einrichtung und die immer besser werdenden Funktionen sind solide Kaufargumente. Doch lohnen sich die Apple-Kopfhörer auch für Nutzer eines Android-Smartphones? Nicht wirklich. TECHBOOK erklärt, warum Android-Nutzer lieber zu anderen Kopfhörern greifen sollten.

Nur, um es vorweg klar zu machen. Dieser Artikel richtet sich nicht an diejenigen, die sowohl iPhone als auch Android nutzen. In diesem Fall gibt es kaum Einschränkungen, da die AirPods stets mit dem iPhone verbunden und aktualisiert werden können. Hier geht es um die Nutzung von AirPods ausschließlich mit einem Android-Smartphone. Warum sich die AirPods in diesem Fall nicht lohnen, zeigen folgende Punkte:

Es gibt keine Updates

Mittlerweile bieten viele Hersteller Apps für ihre Bluetooth-Kopfhörer an, über die sie unter anderem Verbesserungen und neue Funktionen in Form von Updates bereitstellen. Bei Apple funktioniert das über iOS selbst, eine zusätzliche App ist nicht nötig. Neue Funktionen und Verbesserungen liefert das Unternehmen über iOS-Updates aus.

So haben die AirPods Pro mit iOS 14 etwa 3D-Audio bekommen. Sowohl bei AirPods als auch AirPods Pro wurde zudem das automatische Wechseln zwischen Geräten verbessert und das Laden optimiert. Mit iOS 15 kamen unter anderem die Unterstützung der Suchfunktion „Wo ist?“ sowie der „Conversation Boost“ hinzu. Alle diese Dinge, die die Qualität des Produkts erhöhen, stehen für AirPods in Verbindung mit Android-Smartphones nicht zur Verfügung. Es gibt keine Verbesserungen bei Stabilität oder neue Funktionen. Man zahlt also den gleichen Preis, bekommt letztlich aber weniger Leistung.

Die Soundqualität ist schlechter

Die AirPods (Pro) unterstützen nur das Audioformat AAC (Advanced Audio Coding), das mit iPhones gute Audioqualität liefert. In Verbindung mit Android erzeugen die AirPods damit jedoch schlechtere Qualität, wie die audiofokussierte Seite „Soundguys“ schreibt. Android weist demzufolge Bluetooth eine niedrigere Priorität zu, um den Stromverbrauch zu verringern. Das energiehungrige AAC funktioniert deswegen auf Android-Smartphones nicht so gut wie bei iPhones. Technologien wie Qualcomms energieeffizienter „aptX“-Codec lösen dieses Problem für Android-Smartphones. Die AirPods haben davon jedoch nichts. Es ist deshalb ratsam, für Android-Geräte Bluetooth-Kopfhörer zu wählen, die Qualcomms Audio-Codecs „aptX“ unterstützten.

Weitere Dinge, die mit den AirPods und einem Android-Smartphone nicht funktionieren

Unkompliziertes Einrichten

Bei einem iPhone genügt es, einfach das Ladecase der AirPods zu öffnen. Damit beginnt der Einrichtungsprozess auf dem iPhone automatisch. Wie die Einrichtung auf Android funktioniert, lesen Sie weiter unten.

Trageerkennung

Sind die AirPods mit einem iPhone verbunden erkennen sie über einen Sensor, dass sie im Ohr sind. Nimmt man sie heraus, stoppt die Wiedergabe automatisch. Es gibt mittlerweile viele alternative Bluetooth-Kopfhörer, die diese Funktion sowohl mit iPhone als Android-Smartphone unterstützen.

Hören mit einem einzelnen AirPod

Verbunden mit einem iPhone kann man nur mit einem der beiden AirPods Musik hören. Bei Android müssen beide außerhalb des Cases sein. Auch diese Funktion gibt es bei vielen anderen kabellosen Earbuds.

Audio Sharing

Seit iOS 13 ist es möglich, eine Audioquelle auf zwei Paar AirPods gleichzeitig wiederzugeben. So kann man etwa gemeinsam auf dem iPad einen Film schauen, ohne andere Personen zu stören.

Automatisches Wechseln zwischen Geräten

Die AirPods können erkennen, wenn man etwa Musik auf dem iPhone abspielt und dann zum iPad greift, um dort einen Film zu schauen. Sie stellen dann automatisch die Audioquelle um und geben den Ton von dem Gerät wieder, das man gerade nutzt. Diese Funktion ist jedoch an iCloud gebunden und funktioniert somit nur mit iPhone, iPad und Mac. Andere Kopfhörer-Modelle, etwa von Samsung, unterstützten diese Funktion mittlerweile auch für Android-Geräte.

Siri fragen

Der Apple-Sprachassistent funktioniert nur auf einem iPhone. Es gibt jedoch Möglichkeiten, mit zusätzlichen Apps den Google Assistant auf den AirPods unter Android zum Laufen zu bringen.

Einstellen, was Tipp- und Drückgesten bewirken

Die AirPods und AirPods Pro haben Touchoberflächen, über die man die Wiedergabe steuern und Siri starten kann. Zwar unterstützen die Kopfhörer diese Gesten ab Werk auch mit Android. Allerdings kann man anders als mit einem iPhone nicht verändern, was die Gesten bewirken.

Batteriestand anzeigen

Das iPhone (oder iPad) kann genau anzeigen, wie viel Akku noch in den AirPods und im Case verbleibt. Unter Android gibt es diese Funktion standardmäßig nicht. Es gibt jedoch Apps im Google Play Store, die diese Funktion imitieren können.

3D-Audio (nur AirPods Pro und AirPods Max)

Die AirPods Pro und Max haben mit iOS 14 die neue 3D-Audio-Funktion bekommen. In Verbindung mit ihren Beschleunigungs- und Lagesensoren können die Kopfhörer ihre Position im Verhältnis zu iPhone oder iPad bestimmen. Damit erzeugen die AirPods ein dreidimensionales Klangfeld, bei dem der Ton aus der Richtung des iPhones/iPads kommt. Mit Android ist das nicht möglich und bislang gibt es kein vergleichbares Konkurrenzprodukt, das diese Funktion imitieren kann.

Anpassung an Ohrform (nur AirPods Pro)

Mit ihren eingebauten Mikrofonen können die AirPods Pro feststellen, ob die Passform der Silikonaufsätze gut ist. Dichtet ein Aufsatz etwa nicht gut genug ab, kann der Test das zeigen. In diesem Fall ist es ratsam, andere Aufsätze auszuprobieren.

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Was funktioniert überhaupt?

Die AirPods bieten auch mit einem Android-Smartphone einige Vorteile. Sie haben trotz des kompakten Ladecases eine gute Akkulaufzeit. Allerdings ist auch hier mit Einschränkungen zu rechnen, da der verbaute H1-Chip mit Android nicht auf alle Stromspar-Funktionen zugreifen kann. Bei der Stabilität und Reichweite der Bluetooth-Verbindung kommen Nutzende eines Android-Geräts jedoch in den Genuss des H1. Im Vergleich zu vielen anderen Bluetooth-Kopfhörern ist die Verbindung sehr stabil und das auch bei größerer Entfernung zwischen Kopfhörern und Smartphone.

Die Doppeltippen-Geste auf der AirPods-Oberfläche funktioniert zum Abspielen und Pausieren. Die Funktionsweise des Doppeltippen ist jedoch nicht veränderbar. Bei den AirPods Pro ist durch mehrfaches Zusammendrücken des Stiels außerdem Vor- und Zurückspulen möglich. Alternative Funktionen wie Siri aufrufen sind jedoch nicht einstellbar, weil das Menü dafür fehlt.

Aktives Noise Cancelling (ANC) und Transparenz-Modus funktionieren bei den AirPods Pro. Allerdings lässt sich ANC nicht ausschalten. Dafür muss man die Kopfhörer mit einem iPhone oder iPad verbinden, um sie einzurichten. Außerdem bekommt man mit einem Android-Smartphone keinen Zugriff auf zukünftige Updates, die ANC und Transparenz-Modus verbessern können.

Lesen Sie auch: Die besten Alternativen zu AirPods und AirPods Pro

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AirPods mit dem Android-Smartphone einrichten

Obwohl wir die Nutzung der AirPods mit einem Android-Smartphone aufgrund der vielen Einschränkungen nicht empfehlen, möchten wir darauf hinweisen, dass sie dennoch möglich ist. Apple bietet auf der Support-Seite sogar eine Anleitung speziell zum Einrichten der AirPods auf einem Android-Smartphone an.

  1. Gehen Sie in die Android-Einstellungen zur Bluetooth- & Geräteverbindung>Bluetooth.
  2. Öffnen Sie das Ladecase mit eingesteckten AirPods.
  3. Drücken und halten Sie den Knopf auf der Rückseite des Cases, bis dieser weiß blinkt.
  4. Die AirPods sollten in der Liste der entdeckten Geräte erscheinen. Wählen Sie sie aus, um die Einrichtung abzuschließen.
Themen AirPods Android
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