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Megapixel sind nicht alles

Worauf es bei einer guten Smartphone-Kamera ankommt

Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

30.10.2023, 11:27 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Je höher die Anzahl der Megapixel, desto besser die Kamera – das möchten uns zumindest einige Handyhersteller weiß machen. Bis zu 200 Megapixel bieten einige Kameras mittlerweile. Dabei kommt es bei einer guten Smartphone-Kamera auf ganz andere Faktoren an.

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Die Kamera eines Smartphones ist wichtiger denn je. Denn vor allem in der Mittelklasse und der Oberklasse ist es das Merkmal, mit dem sich die Hersteller aus der breiten Masse hervorheben können. So wundert es nicht, dass viele Smartphones mittlerweile nicht nur eine, sondern gleich mehrere Kameras im Verbund mitbringen. Und auch die Zahl der Megapixel ist gestiegen – bis zu 200 Megapixel sind heute keine Seltenheit mehr. Doch die Qualität der Smartphone-Kamera hängt nicht nur mit der Anzahl an Megapixeln zusammen, wie oft von Herstellern werbewirksam suggeriert.

Smartphone-Kamera: Mehr Megapixel, mehr Details?

Doch zunächst einmal: Was ist eigentlich ein Megapixel? 1 Megapixel steht für 1 Million Bildpunkte (Pixel), und generell lässt sich schon sagen: Je mehr Megapixel eine Kamera aufnimmt, desto detailreicher – also auch schärfer – ist das Bild theoretisch am Ende auch. Doch warum sehen die 50- und 12-Megapixel-Fotos etwa vom Google Pixel 8 oder die mit der 48-Megapixel- und 12-Megapixel-Kamera des iPhone 15 gemachten Bilder nicht weniger gut aus als etwa die, die mit der 200-Megapixel-Kamera des Samsung Galaxy S23 Ultra aufgenommen worden sind?

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Auf die Größe kommt es doch an!

Nicht nur die Anzahl der Megapixel auf dem Bildsensor einer Smartphone-Kamera ist entscheidend, sondern auch die Größe des Sensors an sich. Je größer ein Pixel, desto mehr Licht kann der Sensor aufnehmen und desto weniger Bildrauschen tritt auf. Packen die Hersteller auf einen kleinen Sensor viele Pixel, sieht die Megapixelzahl auf dem Datenblatt zwar überzeugend aus, in der Realität neigen die Fotos aber zum Rauschen, da die einzelnen Pixel wenig Platz haben.

Prinzipiell sollte man darauf achten, dass im Smartphone verbaute Kameras mindestens zwischen 8 und 12 Megapixel besitzen. Bei höherer Pixelzahl setzen einige Hersteller gern auf das sogenannte Pixel Binning, um Bildrauschen zu minimieren und die Bildqualität zu erhöhen. Hierbei werden mehrere benachbarte Pixel zu einem Pixel zusammengefasst, oft in einem Verhältnis von 4:1. Die Kamera bietet dann mitunter 48 Megapixel, die eigentliche Bildauflösung beträgt aber nur 12 Megapixel.

Das Problem bei Bildsensoren, die in Smartphone-Kameras verbaut sind, liegt jedoch auf der Hand: Die Geräte sind so kompakt, dass für einen großen Sensor kaum Platz ist. Das Ärgerliche ist auch, dass viele Handyhersteller die Größe des verbauten Kamerasensors nicht direkt in den Datenblättern angeben. Oftmals ist daher etwas Recherche gefragt. Eine Spiegelreflexkamera mit 12 Megapixel macht prinzipiell bessere Bilder als ein Smartphone mit 12 Megapixel, da die Sensoren teils 30-mal so groß sind.

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Blende und Objektive werden immer wichtiger

Ein weiterer Faktor für eine gute Handykamera ist die Blende. Damit man auch bei schlechten Lichtverhältnissen gute Bilder machen kann, braucht es eine Blende mit einer möglichst großen Öffnung. Diese wird durch eine kleine Zahl von beispielsweise f/1.8 bis f/1.2 angegeben.

Auch zusätzliche Kameras können hilfreich sein. Viele aktuelle Smartphones bieten neben dem eigentlichen Hauptsensor, in der Regel ein Weitwinkel, zumindest noch einen Ultra-Weitwinkel sowie ein Teleobjektiv oder Tiefensensor. Vor allem Ultra-Weitwinkel wegen ihres größeren Aufnahmewinkels sowie Teleobjektive wegen ihrer Zoom-Funktion sind hierbei praktisch.

„Außer der Megapixelzahl ist die Qualität des Kameraobjektivs wichtig.“, bestätigt auch Foto-Experte Roland Franken vom Profi-Magazin digit! gegenüber TECHBOOK. „Für das Fotografieren bei wenig Licht sollte man ein Smartphone-Modell auswählen, das über eine Bildstabilisierung verfügt. Diese reduziert die Anzahl verwackelter Fotos. Und wer seine Smartphone-Fotos ausdrucken möchte, sollte wissen: Sechs Megapixel reichen aus, um ein Foto im Format DIN A4 in guter Qualität zu drucken.“

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Die wichtigsten Kamerafaktoren zusammengefasst

Fassen wir also noch einmal zusammen. Eine gute Smartphone-Kamera hat in der Regel folgende Merkmale:

  • Mindestens 8 bis 12 Megapixel, besser noch mehr. Allerdings sollte man hierbei das Verhältnis von Sensor- und Pixelgröße im Auge behalten.
  • Eine große Blende von f/1.8 bis f/1.2
  • Verschiedene Objektive: Am besten Weitwinkel, Ultra-Weitwinkel und Teleobjektiv
Themen Kameras
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