4. Juli 2025, 9:41 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Google hat ein umstrittenes Update für Pixel-Geräte eingeführt, das durch die Battery Health Assistance (BHA) die Akkuleistung einschränkt. Es kann dazu führen, dass Smartphones ohne Akkutausch unbrauchbar werden.
Anfang 2025 hat Google mit einem überraschenden Update für das Pixel 4a eine Reihe eigentlich funktionstüchtiger Geräte unbrauchbar gemacht. Nun könnte das gleiche Schicksal weitere, wenn nicht sogar alle Pixel-Smartphopnes befallen. Denn ein neues, per Update ausgeliefertes Akku-Tool setzt vor allem älteren Google-Pixel-Modellen zu.
Übersicht
Akku-App für Pixel-Geräte ist eine gute Idee, aber schlecht umgesetzt
Dataminer des Online-Magazins „AndroidAuthority“ haben Spuren in der mit dem Pixel 9a veröffentlichten System-App „Battery Health Assistance“ (BHA) entdeckt, die massive Einschränkungen für Nutzer mit sich bringen. Die Akku-Anwendung könnte schon bald auf weiteren Google-Pixel-Smartphones erscheinen und schlimmstenfalls dazu führen, dass die Handys ohne Akkutausch immer schlechter funktionieren.
Die Aufgabe der BHA ist prinzipiell sinnvoll: Das Feature bewertet den Gesundheitszustand des Akkus und passt grundlegende Systemeinstellungen an, wenn die App Akkuverschleiß entdeckt. Diese Maßnahmen sollen die Lebensdauer des Geräts verlängern und den Akku vor Schaden schützen. Die Einstellungen, die die BHA allerdings vornimmt, gehen zulasten der Nutzungsdauer. Denn sie sehen vor, das Akkuvolumen und die Ladegeschwindigkeit zu reduzieren. Mit anderen Worten: Das Handy benötigt länger, bis es wieder voll ist, und hält immer kürzer durch.
Ohne Akkutausch geht nichts mehr
Betroffene Pixel-Nutzer können sich nach jetzigem Wissensstand nicht gegen diese Vorgehensweise des neuen Akku-Tools wehren – es handelt sich um ein Zwangsupdate, und die Funktion lässt sich ohne einen Akkutausch durch einen Fachmann nicht deaktivieren. Das wird aus den durchgesickerten Codezeilen sehr deutlich. Darin heißt es im Beschreibungstext unter anderem: „Die Batteriezustandsüberwachung kann erst geändert werden, wenn die Batterie ersetzt wird.“
Wie eingangs erwähnt, erinnert die Vorgehensweise an das Update, das Google im Januar 2025 für das Pixel 4a auslieferte. Danach häuften sich Beschwerden über bislang tadellos laufende Smartphones, die nach der Aktualisierung zu Elektroschrott degradiert wurden. Denn das Update verkürzte die Nutzungszeit der Handys massiv.
Google begründete den Patch damals damit, dass Lithium-Ionen-Akkus Verschleißteile sind, deren Performance mit der Zeit abnimmt. Der Internetgigant bot einen kostenfreien Akkutausch an. Der Wechsel fand aber nur statt, solange der Akkuvorrat reichte – wer zu spät kam, hatte Pech und konnte sich zwischen einer Entschädigung und einem Rabatt im Google-Shop entscheiden.
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Pixel 6a wird als Nächstes optimiert
Google bietet die BHA derzeit nur auf dem Pixel 9a an. Bei dem vergleichsweise jungen Smartphone sind bislang keine negativen Effekte aufgefallen. Doch das nächste Altmodell, das in den „Genuss“ dieser Akkuoptimierung kommt, steht bereits fest.
Laut einer kürzlich veröffentlichten Ankündigung von Google erscheint die Funktion ab dem 8. Juli 2025 für das Google Pixel 6a. Es handelt sich dabei nach dem Pixel 4a um die Lite-Variante der beliebten Pixel-6-Familie. Die Reihe ist seit mittlerweile vier Jahren auf dem Markt, und somit könnte Google die Akkus des Pixel 6 und Pixel 6 Pro als Nächstes anvisieren.
Ganz nach dem Vorbild des Pixel 4a bietet Google Besitzern des Pixel 6a wieder den Austausch des Akkus oder eine Entschädigung an. Ab dem 21. Juli 2025 können sie den Akku ihres Geräts einmalig kostenlos austauschen lassen. Alternativ stellt Google einen Rabattcode für den Kauf eines neuen Smartphones im hauseigenen Google Store in Aussicht. Wer keine der beiden Optionen nutzen möchte, kann eine Entschädigung erhalten. Genaue Summen verrät der Internetgigant jedoch nicht. Die Registrierungsseite ist jetzt online.

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App lässt sich nicht entfernen
Leider bleibt den Nutzern kaum ein Ausweg, wenn die BHA installiert ist. Denn einmal auf dem Smartphone ist die App kaum vom System zu verbannen. Unter normalen Umständen gibt es unter Android zwar die Möglichkeit, per Firmware-Update eine frühere Systemversion einzuspielen und somit schädliche Veränderungen rückgängig zu machen. Google hat diesen Weg jedoch schon versperrt, wie dem Online-Magazin „DroidLife“ aufgefallen ist. Frühere Firmware-Versionen sind demnach aus den offiziellen Quellen verschwunden.