Zum Inhalt springen
logo Das Magazin für digitalen Lifestyle und Entertainment
Als Tischuhr und App

Death Clock sagt Nutzern angeblich ihren genauen Todestag voraus

Zusehen, wie die Sekunden des Lebens vergehen – dies ist mit der Death Clock möglich
Zusehen, wie die Sekunden des Lebens vergehen – dies ist mit der Death Clock möglich Foto: inqfactory.com
Artikel teilen

17. Juli 2025, 12:45 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Eine App, die den Todestag eines Nutzers vorhersagt? Klingt wie aus einem schlechten Horrorfilm, gibt es aber tatsächlich. Und weil das noch nicht reicht, wurde nun sogar eine Uhr angekündigt. TECHBOOK erklärt, was hinter der „Death Clock“ steckt.

Mit einem nostalgischen Holz-Design im Stil der 80er-Jahre und mechanischer Bedienung fällt die Death Clock bereits optisch ins Auge. Sie zeigt aber nicht nur die reguläre Uhrzeit an, sondern zählt auf Wunsch auch die noch verbleibende Lebenszeit herunter. Entwickelt wurde das Konzept vom Online-Shop Inqfactory in Verbindung mit dem YouTube-Kanal Vsauce.

Lebenszeit auf Knopfdruck sichtbar

Die Death Clock wirkt zunächst wie eine gewöhnliche Tischuhr, doch mit einem Druck auf den großen roten Knopf wechselt die Anzeige: Statt der aktuellen Uhrzeit erscheint die statistisch verbleibende Lebenszeit in Sekunden. Laut den Entwicklern basiert die Angabe auf verschiedenen Faktoren, die der Nutzer zu Beginn in einem kurzen Fragebogen angibt – etwa Alter, Lebensumfeld, Geschlecht und Beruf. Die Berechnung stützt sich nicht allein auf das Durchschnittsalter im Herkunftsland, sondern kombiniert individuelle Angaben für eine grobe Schätzung.

Die Steuerung erfolgt über Drehregler und Knöpfe auf der rechten Seite der Uhr. Neben der auffälligen roten Taste gibt es einen grauen Knopf, mit dem sich die Uhr wieder in den Normalmodus versetzen lässt. Obwohl eine kleine Batterie integriert ist, wird die Uhr hauptsächlich über ein Stromkabel betrieben. Die Entwickler betonen, dass sich die Death Clock auch im ausgeschalteten Zustand merkt, wie viele Sekunden verstrichen sind und die verbliebene Lebenszeit entsprechend anpasst.

Panikmache oder sinnvolle Reflexion?

Zu sehen, wie die Lebenszeit verstreicht – das soll Besitzer der Death Clock nicht in Panik versetzen, sondern sie vielmehr dazu motivieren, ihre verbleibende Zeit sinnvoll zu nutzen. Passend dazu sind auf der Uhr auch zwei lateinische Sprüche zu lesen:

„Omnes vulnerant, ultima necat“ heißt übersetzt etwa „Alle verwunden, die letzte tötet“. Der Satz ist häufig auf alten Kirchturmuhren zu lesen und bezieht sich auf die Vergänglichkeit des Lebens. „Mox Nox“ hingegen bedeutet so viel wie „bald die Nacht“ oder „die Nacht kommt“. Beide Sprüche sollen zur Reflexion über Vergänglichkeit anregen.

Noch ist die Death Clock nicht erhältlich, sie lässt sich aber auf der Website von Inqfactory zum Preis von 79,90 US-Dollar vorbestellen. Der Anbieter weist darauf hin, dass die dort abgebildeten Produktfotos zwar im Großen und Ganzen das finale Design abbilden, kleinere Änderungen aber noch vorgenommen werden könnten. Die Auslieferung soll Anfang 2026 beginnen.

Lesen Sie auch: App ermöglicht Gespräche mit Toten

Death Clock als digitale Version fürs Smartphone

Für wen die Tischuhr nicht das Richtige ist, der kann die Death Clock auch digital ausprobieren. Die App mit dem gleichen Namen steht bei Apple und Google in der Rubrik „Gesundheit & Fitness“ zum Download bereit. Im Play Store heißt es wortwörtlich: „Ihr KI-Begleiter für Gesundheit und Langlebigkeit.“ Tatsächlich steckt hinter der App Death Clock ein gesundheitlicher Ansatz, auch wenn die Nachricht über den eigenen Todestag für Zartbesaitete vielleicht erschütternd sein mag.

Dein flexibler Handytarif

So arbeitet die Death-Clock-App

Anders als die Tischuhr errechnet die App den Todeszeitpunkt mithilfe von KI. Diese ist im Vorfeld von den Entwicklern bei Most Days, dem Unternehmen hinter Death Clock, mit mehr als 1200 Lebenserwartungsstudien trainiert worden. Zudem kann die KI auf die Daten von 53 Millionen Menschen zurückgreifen, um den Todeszeitpunkt zu berechnen.

Alles, was Nutzer machen müssen, ist eine Menge Fragen zu beantworten. Wie viel Alkohol trinken Sie? Essen Sie Gemüse und Obst? Treiben Sie Sport? Haben Sie Einschlafprobleme? Mittels der Antworten berechnet Death Clock im Anschluss den letzten Lebenstag.

Death Clock lässt Nutzer allerdings nicht nur mit dem Wissen zurück, wann sie sterben werden. Die App liefert auch Tipps, wie man dieses Datum weiter nach hinten verschieben kann. Allerdings erlangen Anwender dieses Wissen erst, wenn sie ein kostenpflichtiges Abo abgeschlossen haben. Mit aktuell knapp 85 Euro jährlich ist dieses jedoch nicht gerade günstig. Es gibt allerdings auch eine dreitägige kostenlose Probephase.

Mehr zum Thema

Todesdatum zu Lebzeiten nutzen

Most Days sieht in der eigenen App Potenziale für Banken und Versicherungen. Wenn diese gesundheitliche Risiken ihrer Kundschaft und das mögliche Sterbedatum kennen, lassen sich Verträge viel individueller ausgestalten. Umgekehrt können Menschen, denen Death Clock noch ein sehr langes Leben voraussagt, bei Finanzanlagen auf Produkte mit hohen Renditen setzen. Außerdem kann mit dem Wissen über den eigenen Sterbetag frühzeitig damit begonnen werden, mögliche Nachkommen finanziell abzusichern.

Zumindest die App bietet somit Potenzial, sinnvoll genutzt zu werden. Die Tischuhr ist hingegen eher ein Gag für die private Nutzung. Bei beiden gilt jedoch: Der vorhergesagte Todestag sollte nicht für bare Münze genommen werden. Death Clock kann nicht sagen, ob man morgen von einem Laster überrollt wird oder andere Unfälle das eigene Leben erheblich verkürzen.

Themen News

Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung unseres Angebots mit Tracking und Cookies widerrufen. Damit entfallen alle Einwilligungen, die Sie zuvor über den (Cookie-) Einwilligungsbanner bzw. über den Privacy-Manager erteilt haben. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit Tracking und Cookies entscheiden.

Bitte beachten Sie, dass dieser Widerruf aus technischen Gründen keine Wirksamkeit für sonstige Einwilligungen (z.B. in den Empfang von Newslettern) entfalten kann. Bitte wenden Sie sich diesbezüglich an datenschutz@axelspringer.de.