6. Oktober 2023, 18:49 Uhr | Lesezeit: 14 Minuten
Eigentlich war „Assassin’s Creed Mirage“ als DLC zu „Valhalla“ geplant. Dass es nun ausgekoppelt als eigenes Spiel erscheint, ist gewagt, zumal sich das ganze Franchise von Ubisoft irgendwie auf der Suche befindet. TECHBOOK hat den neuen Titel getestet.
Das Spiel war von vornherein als Fest für Nostalgiker proklamiert worden. Back to the roots, sich wieder aufs Wesentliche besinnen – also auf das, was die Reihe eigentlich ausmacht. „Assassin’s Creed“ ist einer dieser wirklich großen Namen in der Videospiellandschaft. Die von Ubisoft entwickelte Reihe gibt es bereits seit 2007 und umfasst inzwischen 13 Hauptteile. Der neueste davon ist nun „Assassin’s Creed Mirage“. Das Spiel soll aber, im Gegensatz zu seinen Vorgängern, die Geschichte und das Konzept nicht weiterspinnen, sondern uns die Vorgeschichte zu einem bekannten Charakter liefern und auch generell weniger umfangreich sein. TECHBOOKs Gaming-Expertin Marlene Polywka, die außerdem „Assassin’s Creed“-Fan der ersten Stunde ist, hat das Spiel getestet.
Übersicht
Große Erwartungen, trotz geringerem Umfang
Das 2020 erschienene „Assassin’s Creed Valhalla“ war eine Wucht. Trotz aller Fehler, die das Spiel definitiv hat, muss man auch dessen Stärken anerkennen. Dazu gehörte eine – wie immer – fantastische designte Spielwelt, unfassbar vielseitige (und viele) Elemente, eine durchaus spannende Handlung und noch vieles mehr. Nachdem Ubisoft zuvor die „Assassin’s Creed“-Teile fast im Jahrestakt veröffentlicht hat, ist es nun drei Jahre recht still um das Franchise gewesen.
Wobei „still“ in diesem Fall relativ ist, denn angekündigt sind eine Menge Projekte. Am prominentesten sind sicher die nächsten beiden Hauptteile der Reihe, die Stand jetzt die Codenamen „Red“ und „Hexe“ tragen. Einer davon soll im feudalen Japan spielen, das andere wohl bei uns in Deutschland zur Zeit der mittelalterlichen Hexenverbrennungen.
„Assassin’s Creed Mirage“ könnte also, als irgendwie eingeschobener Teil, wie ein Lückenfüller wirken, um die Wartezeit bis dahin zu überbrücken. Und trotzdem hat das Spiel im Test große Freude bereitet und irgendwie auch die Erwartungen an die neuen Teile geschürt. Im Test, der im Übrigen in der PC-Version erfolgt ist, hat sich „Assassin’s Creed Mirage“ nämlich gut geschlagen.
Darum geht es in „Assassin’s Creed Mirage“
Das Setting des neuen „Assassin’s Creed“-Teils hat schon im Vorfeld für Begeisterung gesorgt. Es geht nämlich auch örtlich zurück zu den Wurzeln des Franchises und zwar nach Bagdad im 9. Jahrhundert.
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„Mirage“ liefert Vorgeschichte zu „Valhalla“
Bei dem Protagonisten Basim Ibn Ishaq handelt es sich nicht um einen Unbekannten. Im vorangegangenen Hauptteil der Reihe, „Assassin’s Creed Valhalla“, nimmt der Assassine eine wichtige Rolle ein. Diese fassen wir im folgenden Abschnitt nochmals kurz zusammen. Wer das Spiel also noch nicht gespielt hat und sich überraschen lassen möchte, sollte den Absatz überspringen und direkt bei der Handlung von „Mirage“ weiterlesen.
In „Valhalla“ spielt man den Wikinger Eivor, der im 9. Jahrhundert mit seinem Clan von Norwegen nach England übersiedelt. Sein bester Freund und Clanführer Sigurd bringt von seinen Reisen den „Verborgenen“ Basim und dessen Schüler Haytham mit (nach diesem ist wohl im Übrigen Haytham Kenway aus „Assassin’s Creed IV“ benannt). Während Haytham in der Siedlung als Kontaktperson fungiert und den Assassinenbund aufbaut, begleitet Basim überwiegend Sigurd.
Später verrät er Eivor und Sigurd und offenbart sich als sogenannter Weiser. Bei diesen Personen aus dem „Assassin’s Creed“-Universum handelt es sich um Reinkarnationen der Isu, der ersten Zivilisation und Erschaffern der Menschheit – und der Edensplitter, hinter denen immer alle her sind. In Basims Fall ist er ein Weiser des Isu Loki, der im nordischen Raum als Gottheit verehrt wurde.
Basim wird allerdings von Eivor – im Übrigen einer Reinkarnation von Odin – besiegt und in einer antiken Maschine der Isu festgesetzt. Dort kann er jahrhundertelang in Gefangenschaft überdauern. In der Gegenwart gelingt es ihm nach der erneuten Aktivierung der Maschine durch Desmond Miles, den Gegenwartsprotagonisten der ersten „Assassin’s Creed“-Teile, Kontakt mit der Wissenschaftlerin Layla Hassan herzustellen. Er sperrt Layla in der Maschine ein und kann sie so selbst verlassen und sich den Assassinen der Gegenwart anschließen, wobei er jedoch ebenfalls seine eigenen Ziele verfolgt.
Handlung von „Assassin’s Creed Mirage“
In „Assassin’s Creed Mirage“ geht es nun gewissermaßen um die Vorgeschichte zu „Valhalla“, wobei vor allem Basims persönliche Geschichte im Fokus steht. Er wächst in den Straßen Bagdads als Dieb auf. Neben dieser Tätigkeit nimmt er über einen Mittelsmann Aufträge im Namen des Assassinenbundes an, den er bewundert. Um die Verborgenen zu beeindrucken, will er eine geheimnisvolle Kiste aus dem Palast des Kalifen stehlen, die der „Assassin’s Creed“-Spielern wohlbekannte Orden dort untergebracht hat.
Allerdings geht der Raub schief, der Kalif kommt zu Tode und Basim muss aus der Stadt fliehen. Er schließt sich den Verborgenen an und wird von der Meister-Assassinin Roshan trainiert und ausgebildet. Als schließlich der wichtigste Kontaktmann des Bundes in Bagdad verschwindet, kehrt Basim in seine Heimat zurück, um seine neue Familie zu unterstützen und den Orden zu bekämpfen.
Spektakulär hat sich die Handlung von „Assassin’s Creed Mirage“ im Test zwar nicht präsentiert. Die Story hat aber durchaus einige Wendungen, die das Ganze spannend machen, obwohl ein ähnliches Konzept zugrunde liegt, wie auch schon in den ersten „Assassin’s Creed“-Teilen. Wir haben einen jungen ehrgeizigen Mann, der innerhalb der Assassinen aufsteigt und eine eigene Reise erlebt.
Spannend ist natürlich vor allem die Tatsache, dass man Basim schon aus „Valhalla“ kennt und weiß, was aus seiner Figur wird. Die Wandlung und innere Zerrissenheit der Figur hin zu dem Basim, den man später in Norwegen trifft, sind in „Mirage“ bereits angelegt.
Keine Gegenwartshandlung
Im Gegensatz zu den vorherigen Teilen von „Assassin’s Creed“ hat „Mirage“ keinen Handlungsstrang in der Gegenwart. Die Gegenwartshandlung löst bei Spielern seit Jahren gemischte Gefühle aus.
In den ersten „Assassin’s Creed“-Teilen war sie ein spannendes Handlungselement, das in das historische Setting einen gewissen Sci-Fi-Aspekt implementierte. Mit dem Abschluss der Ezio-Spiele und dem Abschied von Desmond Miles wurde der Strang dann inhaltlich wichtiger; danach schien Ubisoft allerdings keinen Plan dafür zu haben Erst mit „Assassin’s Creed Origins“ und Layla Hassan wurde wieder eine Hauptfigur in der Gegenwart eingeführt.
Dass man in „Mirage“ nun völlig auf diese Handlungsebene verzichtet, kommt nicht von ungefähr. Das Ende von „Valhalla“ war auch ein Abschied von Layla. Und da „Mirage“ ein eher ausgekoppeltes Abenteuer mit geringerem Umfang ist, will sich Ubisoft etwas Zeit lassen, um an der Gegenwartshandlung zu feilen – hoffentlich.
„Assassin’s Creed Mirage“ mit eingeschränkter Spielwelt
Die ganz große Stärke von „Assassin’s Creed“ ist und war schon immer die Spielwelt. Ob nun Florenz und Venedig zur Renaissance-Zeit, Paris während der Französischen Revolution, das alte Ägypten oder jetzt Bagdad im 9. Jahrhundert – Ubisoft hat all diese Settings sehr liebevoll und detailliert aufgebaut. Besonders in den gigantischen Open-World-Spielen „Origins“, „Odyssey“ und „Valhalla“ war das sehr beeindruckend. Und auch die Spielwelt von „Mirage“ kann auf ganzer Linie überzeugen – obwohl sie wesentlich kleiner ist.
Bagdad at its best
Hauptsächlich befinden wir uns in „Assassin’s Creed Mirage“ in Bagdad und der unmittelbaren Umgebung. Kurzzeitig verschlägt es uns aber auch – endlich! – nach Alamut. Der Ort ist enorm wichtig für den Assassinenbund und wurde bereits mehrfach in anderen Spielen erwähnt. Dort erhält Basim seine Ausbildung und wir können ihn teilweise erkunden.
Ansonsten ist die Map zwar deutlich kleiner als bei den Vorgängerteilen, dabei aber dennoch größer als im Vorfeld angenommen. Vor allem gibt es in der Spielwelt deutlich weniger Aufgaben abseits normaler Quests zu tun. Vor allem in „Valhalla“ hat Ubisoft scheinbar einmal wild alle Konzepte ausprobiert, die den Machern gerade in den Sinn kamen. Wetttrinken, Würfelspiele, Spottstreiten (eine Art Poesiewettkampf), Parcourslauf zum Blätterfangen und noch vieles mehr. In „Mirage“ findet man nichts mehr davon.
Stattdessen bekommen wir eine deutlich verschlankte und kleinere Spielwelt. Die wenigen Sammelelemente fügen sich recht organisch ins Spielerlebnis ein. Gerade die Sammelpunkte für den Kodex können viel Spaß machen, lernt man dabei doch einiges über Bagdad und die Lebensweise der Leute im 9. Jahrhundert. Unter diesem Aspekt macht es noch mehr Spaß, die wirklich schön designte Spielwelt zu erkunden.
Bagdad präsentiert sich „Assassin’s Creed Mirage“ als lebendige, verwinkelte Stadt mit atemberaubenden Aussichtspunkten und vielen kleinen Details. Dabei unterteilt das Spiel in verschiedene Bezirke, deren Geheimnisse man Stück für Stück lüften kann, um auch die Sammelpunkte im Menü abzuhaken.
Überarbeitetes Missionssystem
In „Assassin’s Creed Mirage“ ist man im Kern wieder zu den aus „Unity“ bekannten Black-Box-Missionen zurückgekehrt. Um die übergeordneten Questziele zu erreichen, kann man recht frei in der Reihenfolge entscheiden. Dabei schaltet man einen verzweigten Baum aus neuen Optionen frei. Allerdings ist das System in „Mirage“ bei Weitem weniger ausgeklügelt als in „Unity“. Es sorgt aber dafür, dass der Questverlauf nicht immer komplett linear ist.
Außerdem hat es mitunter den erfreulichen Nebeneffekt, dass man nicht sehr offensichtlich vom Spiel einfach im Zickzack über die Karte gejagt wird. Sammel dies ein, sprich dort mit jener Person, eliminiere dieses Ziel etc.
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Die Steuerung von „Assassin’s Creed Mirage“
Wer an „Assassin’s Creed“ denkt, hat wahrscheinlich die gewandeten Assassinen mit Kapuze im Kopf, die über Dächer turnen und den atemberaubenden Todessprung vollziehen, bei dem man mit ausgebreiteten Armen aus größer Höhe fällt und sich dabei elegant in der Luft dreht. Zwar waren diese Elemente auch in „Origins“, „Valhalla“ und Co. vertreten, zuletzt lag der Fokus aber doch eher auf anderen Dingen. In „Mirage“ ist das anders.
Back to the roots auch bei der Steuerung
Wie schon die Spielwelt wurde auch die Mechanik-Palette deutlich verkleinert. Es gibt kein free climbing mehr, keine verzweigten Fähigkeitenbäume, vier Bögen und diverse Nahkampfwaffen. Stattdessen hat sich Ubisoft auch hier wieder mehr an den frühen Teilen der Reihe orientiert.
Was ebenfalls deutlich mehr im Fokus steht, ist die Heimlichkeit – passend zum Assassinen-Thema. „Assassin’s Creed Mirage“ hat sich im Test wieder als echtes Stealth-Abenteuer und weniger als Action-RPG präsentiert. Wer effizient schleicht, wird belohnt – im wahrsten Sinne des Wortes. Für gewonnene Kämpfe gibt es nämlich keine Erfahrung. Und wer negativ auffällt – etwa, indem er Leute auf offener Straße nieder sticht – wird bestraft.
Es gibt nämlich ein Alarmsystem, das drei Stufen folgt. Auf der ersten Stufe sind in erster Linie die Bürger etwas aufmerksamer, ab der zweiten Stufe patrouillieren Wachen auf den Dächern, was die Fortbewegung enorm erschwert. Und ab der dritten Stufe folgen einem die Elite-Kämpfer Bagdads und greifen bei Kontakt sofort an. Es lohnt sich also, unentdeckt zu bleiben und sich auf das teilweise endlich wieder vorhandene durchdachte Design der bewachten Orte einzulassen. Kein wahlloses Gemetzel wie in „Valhalla“ mehr! Stattdessen lohnt es sich, sich die Orte genau anzuschauen und seinen Weg durchdacht zu finden.
Basim ist ein echter Assassine
Nahkampf ist mit Basim in höheren Schwierigkeitsstufen tatsächlich gar keine gute Idee. Der Verborgene setzt voll auf die Fähigkeiten der Assassinen: Schleichen und unentdeckt töten. Dafür stehen dem Spieler altbekannte Tools wie Wurfdolche, Rauchbomben, Fallen und vielseitig einsetzbare Pfeile zur Verfügung.
In der Haupthand trägt Basim beim Kämpfen ein Schwert, in der Nebenhand einen Dolch – das war es aber auch schon. Die Kampfmuster des Gegners hat man schnell durchschaut und kann entsprechend mit den Aktionen Angriff, schwerer Angriff, Ausweichen und Parieren reagieren. Außerdem muss man beim Kämpfen stark auf seine Ausdauer achten. Ist die Leiste leer, kann man nicht mehr viel tun, bis sie sich wieder aufgefüllt hat.
Der Weg ist das Ziel
Daran anschließend ist hervorzuheben, dass es, wie bereits erwähnt, kein free climbing mehr gibt. Wo man ab „Origins“ nahezu völlig frei an Felswänden herumklettern konnte, muss man in „Assassin’s Creed Mirage“ wieder einen Kletterweg finden, der von den Entwicklern gezielt gesetzt wurde. In Bagdad macht das stellenweise kaum einen Unterschied, weil Ubisoft reichlich Kisten, Karren, Pfähle und Seile platziert hat. Gerade in der Umgebung oder auch in Alamut stellt einen das allerdings vor Herausforderungen.
Das in den alten Teilen so wichtige Parcours-Element wird dadurch wieder präsenter, bleibt allerdings weniger vielfältig. Am PC muss man eigentlich nur die Richtung angeben und die Leertaste gedrückt halten, mehr ist nicht nötig. Das machte es im Test etwas eintönig.
Gerade beim Parcours zeigte sich im Test auch eines der Probleme, das man etwa auch aus „Valhalla“ bereits kennt: die stellenweise unpräzise Steuerung. Wer gezielt durch Hindernisse steuern möchte, muss gut zielen – und Glück haben. Wie oft ist Basim im Test mitten in Gegnergruppen gesprungen, obwohl man eigentlich ein Seil darüber anvisiert hatte…
Die Performance von „Assassin’s Creed Mirage“ im Test
Obwohl „Assassin’s Creed Mirage“ auf demselben technischen Gerüst wie „Valhalla“ aufbaut, hat es im Test nicht dieselben Probleme verursacht. Der Vorgänger hatte nämlich, vor allem zum Start, mit enormen Schwierigkeiten zu kämpfen. Kleinere Hakler und Glitches haben sich in unserem Test auf einem PC mit einer Nvidia GeForce RTX 4070 zwar auch gezeigt. Alles in allem lief der Titel aber durchgehend flüssig. Nur an sehr belebten Plätzen hatte das Spiel in der höchsten Auflösung etwas zu kämpfen.
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Unser Fazit zu „Assassin’s Creed Mirage“
Insgesamt fällt unsere Kritik zu „Assassin’s Creed Mirage“ recht positiv aus. Das Spiel ist kein absoluter Brecher und wirkt ein bisschen wie ein Lückenfüller, das schmälert den Spielspaß aber nicht. Gerade Fans der ersten „Assassin’s Creed“-Teile dürften viel Freude mit dem Titel haben.
Unsere Wertung für „Assassin’s Creed Mirage“:
Positiv:
- wunderschön designte vielfältige Spielwelt
- tolle Atmosphäre
- echtes Assassinen-Stealth-Feeling
- atmosphärischer Soundtrack
- keine Gegenwartshandlung
- spannender Protagonist
- klarer Fokus auf wenige Elemente
- näher an den alten AC-Spielen
- authentisches Kampf- und Levelsystem
- verschlankte Sammelelemente, die gut zur Spielwelt und -erfahrung passen
Negativ:
- deutlich geringerer Umfang
- stellenweise hakelige Steuerung
- blasse Nebencharaktere
- wenig wendungsreiche Story
- kein free climbing mehr und nur eingeschränkte Parcours-Elemente
- auch hier: keine Gegenwartshandlung
- etwas repetitiv
Assassin's Creed Mirage – Gesamtwertung im Test
Kurzweiliger Gaming-Spaß
„Ich bin mit sehr zwiegespaltenen erwartungen an den Test von „Assassin's Creed Mirage“ herangegangen. Zum einen mag ich die alten Spiele und habe mich darauf gefreut, wieder in das altbekannte Setting zurückzukehren. Zum anderen bin ich auch leidenschaftliche RPG-Spielerin und liebe ausufernde Open-World-Maps wie in „Valhalla“. Und irgendwie ist nun auch mein Ergebnis zwiegespalten.
„Mirage“ bietet so vieles, was Freude macht beim Spielen. Eine gewohnt fantastische Spielwelt, in der man sich einfach in den Gassen von Bagdad treiben lassen kann (solange man nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen hat). Eine Handlung, die zwar wenig Neues bietet, aber doch gekonnt mit den bereits bekannten Mustern spielt. Spaßige Mechaniken, deren Umsetzung zwar manchmal etwas hakt, dabei aber wieder – auch emotional – deutlich am Motto der Assassinen orientiert ist.
In diesem Sinne hat „Mirage“ zwar einige kleinere Fehler, allerdings ist nichts dabei, das einem die Spielerfahrung wirklich verderben könnte, wenn man gewillt ist, sich auf die Abenteuer von Basim einzulassen. Leider bleiben die Nebencharaktere zuweilen etwas blass, was auch einfach dem geringen Umfang des Spiels geschuldet ist. Abseits dessen tut das Motto „Weniger ist mehr“ dem Spiel sehr gut! Ich freue mich nach diesem Test von „Mirage“ aber auch schon auf den nächsten „Assassin's Creed“, der dann wieder umfangreicher wird.“– Marlene Polywka, Redakteurin