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25 Jahre PlayStation – Nintendos Verrat brachte Sony den Welterfolg

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TECHBOOK Redaktion

03.12.2019, 11:19 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Dass es die PlayStation von Sony überhaupt gibt, ist einer kuriosen Wendungen in der Geschichte der Spielebranche zu verdanken. Aus dem Plan für ein Laufwerk wurde eine der erfolgreichsten Konsolen der Welt. Aber neigt sich die Konsolen-Ära nun dem Ende zu?

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Die PlayStation von Sony wurde vor 25 Jahren aus einem Streit heraus geboren. Ursprünglich wollte der Elektronik-Konzern sich gar nicht den Aufwand machen, eine komplette eigene Videospiele-Plattform zu etablieren. Der Plan war stattdessen eine Zusammenarbeit mit Nintendo, dem damaligen frisch gekrönten Konsolen-Platzhirsch. Doch die Vereinbarungen platzten – und das gab der Geschichte der Branche einen ganz anderen Verlauf.

Alles begann mit der CD-ROM

Auslöser für die geplante Kooperation der beiden Unternehmen war die Erfindung der CD-ROM. Die Silberscheiben waren deutlich günstiger zu produzieren und sollten als Speichermedium auch für Spiele die bislang genutzten teureren Spielekassetten ersetzen. 1988 vereinbarten die beiden japanischen Konzerne die Entwicklung eines CD-ROM-Laufwerks für Nintendos SNES-Konsole. Sony sicherte sich dabei die Zusage der vollen Kontrolle über die Software auf den Discs.

Möglicherweise dachten die Manager von Nintendo, dass Sony lediglich Enzyklopädien oder ähnliche Software, aber keine Spiele per CD-ROM auf die Konsolen bringen wollte, schrieb US-Autor David Sheff in seinem Buch „Game Over“. Oder Nintendo-Patriarch Hiroshi Yamauchi fühlte sich unter Druck in dem Glauben, nur so an die neue Technologie kommen zu können. Als die Zusammenarbeit anlief, überkam Yamauchi aber das Gefühl, dass er zuviel weggegeben hatte: Sony konnte auf eigene Faust Spiele auf SNES-Konsolen bringen, ohne dass Nintendo daran mitverdient hätte.

Nachdem es nicht gelang, die Konditionen nachzuverhandeln, entschied sich Yamauchi für einen Coup: Hinter dem Rücken von Sony fädelte Nintendo einen CD-ROM-Deal mit Philips ein. Bekanntgegeben wurde er auf eine besonders demütigende Art: Einen Tag nachdem Sony sein SNES-Laufwerk angekündigt hatte. Es folgte Streit vor Gericht, am Ende wurde gar kein CD-ROM-Laufwerk für die SNES gebaut. Doch das viel wichtigere Ergebnis der Geschichte war: Sony beschloss, selbst ernsthaft ins Videospielgeschäft einzusteigen und Nintendo Konkurrenz zu machen. Der Sony-Ingenieur Ken Kutaragi, der auf eigene Faust an einer Konsole herumgebastelt hatte, wurde mit dem Projekt betraut und gilt als Vater der PlayStation.

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Die PlayStation kommt auf den Markt

Die wichtigsten Merkmale der Konsole waren ein CD-ROM-Laufwerk, 3D-Grafik – sowie die Bereitschaft von Sony zu massiven Marketing-Kampagnen und einer aggressiven Preisgestaltung. Schließlich galt es für den Neuling, sich in einen bereits hart umkämpften Markt hineinzudrängen. Im US-Markt startete die PlayStation im Herbst 1995 mit einem Preis von 299 Dollar – deutlich günstiger als die konkurrierende Konsole Sega Saturn. Nintendos Neuling N64 setzte Sony im Jahr darauf mit einer Preissenkung unter Druck.

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Neben besserer Grafik und deutlich mehr Speicherplatz zog die Spieleentwickler auch die Möglichkeit an, die Software auf CDs günstiger zu produzieren. Außerdem freuten sie sich über eine Alternative zu Nintendos von strikter Kontrolle geprägter Plattform. Die PlayStation wurde zu einem globalen Hit mit mehr als 100 Millionen Geräten. Das Nachfolgemodell PlayStation 2 wurde mehr als zehn Jahre produziert und machte Sony endgültig zum Branchenschwergewicht. Während die ambitionierte PlayStation 3 gegen Nintendos günstige Wii mit der pfiffigen Bewegungssteuerung das Nachsehen hatte, liegt die aktuelle PlayStation 4 wieder über 100 Millionen verkauften Geräten.

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25 Jahre nach dem Start der ersten PlayStation stehen heute zwei Fragen im Raum: Was wird die für kommendes Jahr erwartete PlayStation 5 können? Und wird es vielleicht sogar die letzte PlayStation-Konsole sein? Denn eine der großen Zukunftstrends in der Branche ist das Cloud-Gaming, bei dem die Spiele auf Servern im Netz laufen und über superschnelle Leitungen auf die Geräte der Nutzer gestreamt werden. Eine Herausforderung sind dabei noch die Reaktionszeiten zwischen Knopfdruck und Spielgeschehen. Aber Sonys Konsolen-Rivale Microsoft und Google treiben das Konzept bereits mit ihren Cloud-Diensten voran.

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Sony rechnet mit einem fließenden Übergang vom Spielen auf Konsolen zur Cloud. Neben seinem eigenen Streaming-Dienst PlayStation Now kündigte das Unternehmen im Sommer für viele überraschend eine Kooperation mit dem Erzrivalen Microsoft in Sachen Streaming-Services an. Aber es sei nicht so, „dass die Konsolen-Welt in drei Wochen oder in drei Jahren verschwindet“, sagte PlayStation-Chef Jim Ryan dem Tech-Blog „CNET“. „Wir glauben, dass es einen Markt für eine Konsole der nächsten Generation gibt.“

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Themen: Geschichte PlayStation Sony
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