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Virenscanner, Neuinstallation, Defragmentieren...

Die 7 größten Windows-Mythen im Check!

Microsoft Windows
Windows ist das beliebteste Betriebssystem der Welt Foto: Getty Images
Andreas Filbig ehemaliger Redaktionsleiter

15.11.2018, 16:57 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Um das Betriebssystem Windows ranken sich im Netz viele Gerüchte und Mythen: Sind zwei Virenprogramme tatsächlich schädlich? Spioniert Windows seine Nutzer aus? Windows 8 und 10 mögen keine DVDs? TECHBOOK klärt, was stimmt und was nicht.

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Dateien auf der Festplatte lassen sich nicht sicher löschen

Immer wieder tauchen Geschichten auf, dass gelöschte Dateien von alten Festplatten relativ leicht wieder hergestellt werden können. Windows selbst soll demnach Dateien nicht restlos entfernen können.

Das ist nicht richtig und auf Drittsoftware sind Sie auch nicht angewiesen. Folgender Trick bereinigt eine gewünschte Partition mithilfe des Windows-Tools Cipher:

-Drücken Sie die Windows-Taste und die R-Taste

-Geben Sie „cmd“ in das geöffnete Fenster ein

-Geben Sie „cipher /w:C“ ein, um das Programm Cipher für die Partition C direkt auszuführen

Zwei Antivirenprogramme vertragen sich nicht

Laut diesem Mythos sollen mehrere installierte Antivirenprogramme dazu führen, dass die Leistung eines Rechners total einbricht.

Das entspricht tatsächlich der Wahrheit. Sind mehrere Programme aktiv, kann es zu starken Geschwindigkeitseinbußen kommen. Das ist der Fall, wenn beide Tools über einen Echtzeitschutz verfügen und dieser auch aktiviert ist. In diesen Fällen verzichten Sie auf eines der Programme oder deaktivieren Sie den sogenannten Wächter.

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Windows-Neuinstallation macht das System schneller

Die Neuinstallation von Windows gilt für viele als der letzte Schritt, um ein lahmendes System wieder flott zu machen.

Hier handelt es sich um ein zweischneidiges Schwert. Viele unnütze und schädliche Dateien werden Sie mit einer Neuinstallation los. Damit können Sie verlorene Geschwindigkeit definitiv zurückgewinnen. Auf der anderen Seite gehen aber auch wichtige Dateien verloren bzw. müssen erst mühsam wiederhergestellt werden. Wer den Aufwand nicht scheut, sollte also vorher alles gut sichern.

Viele Dateien machen den PC langsam

Dieser Mythos sagt: Eine große Anzahl an Dateien auf einer Festplatte soll diese förmlich zumüllen und damit das ganze System ausbremsen.

Hierbei handelt es sich wirklich nur um ein Gerücht, da nicht alle Dateien auf der Festplatte auch ständig arbeiten und damit Ressourcen verbrauchen. Nur aktive Anwendungen verbrauchen während der Nutzung Arbeitsspeicher. Die einzige Ausnahme bildet eine Festplatte, die wirklich kurz davor ist, voll zu sein. Bei klassischen HDD-Festplatten liegt das daran, dass große Dateien in mehreren Orten auf der Platte gespeichert und damit auseinander gerissen werden. Zum Aufrufen dieser Dateien braucht der Schreib-Lesekopf dann länger, alle Teile wieder zusammenzusuchen.

Aber auch moderne SSDs werden langsamer, wenn zu viele Dateien darauf gespeichert sind. SSDs bestehen aus Blöcken, in die Dateien abgelegt werden. Am schnellsten kann die SSD Dateien in Blöcken ablegen, die leer sind. Ist der Speicher voll, findet die SSD keine leeren Blöcke mehr und muss erst den Inhalt des Blocks zwischenspeichern, dann den Block löschen und den alten Inhalt zusammen mit den neuen Dateien wieder in den Block schreiben. Da Dateien in den meisten Fällen auf mehreren Blöcken abgelegt werden, vervielfacht sich dieser Vorgang, was zu einer langsameren Arbeitsgeschwindigkeit führt.

Windows 8 und 10 spielen keine DVDs mehr ab

DVDs gehören nicht nur der Vergangenheit an, sondern können von Ultrabooks und Tablet-PCs nicht einmal mehr gelesen werden. Windows 8 und Windows 10 sollen ein Problem mit den silbernen Scheiben haben.

Richtig ist, dass Windows seit der 8er-Version den MPEG2-Codec nicht mehr verwendet. Dieser Videocodec wird von DVDs verwendet. Der Windows Media Player spielt seitdem tatsächlich keine DVD-Filme mehr ab. Daten-DVDs funktionieren aber ohne Weiteres noch. Wer trotzdem noch Filme sehen möchte, muss auf einen anderen Player wie VLC oder WinAmp umsteigen.

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Mit Defragmentieren machen Sie den PC schneller

Diesen Mythos gibt es schon lange. Er galt vor vielen Jahren als Allheilmittel, wenn es darum ging, einen lahm gewordenen Windows-Rechner wieder schneller zu machen.

Beim Defragmentieren werden gespeicherte Dateien vereinfacht ausgedrückt sinnvoller angeordnet und können dadurch schneller gelesen werden. Während das in der Vergangenheit tatsächlich ein probates Mittel war, erledigt Windows seit Vista diesen Vorgang regelmäßig automatisch. Eine manuelle Defragmentierung ist also nicht mehr nötig und bringt damit auch keinen Geschwindigkeitsboost. SSD-Festplatten speichern Daten ohnehin anders ab und können durch Defragmentierung beschädigt werden. Deshalb deaktivieren die meisten SSD-Hersteller diese Funktion bereits ab Werk.

Virenscanner verlangsamen das System

Dass mehrere Virenscanner ein System ausbremsen können, wissen Sie mittlerweile. Aber wie sieht es eigentlich allgemein mit einem Virenscanner aus? Der Mythos besagt, dass bereits ein Virenprogramm für Geschwindigkeitsverluste sorgt.

Viele Virenprogramme führen ein dauerhaftes Monitoring durch. Das heißt, sie arbeiten ständig im Hintergrund und warnen sofort vor eingehenden gefahren. Dieser Echtzeitschutz, wie ihn zum Beispiel der Windows Defender bietet, verlangsamt das System tatsächlich. Das sollten Windows-Nutzer aber unbedingt in Kauf nehmen, um den Schutz vor Viren zu gewährleisten. Alternativ können Sie außerdem mit anderen Virenscannern experimentieren, die verträglicher mit Ihrem System sein können.

Themen: Windows
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