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Handy-Krankheit

Das müssen Sie beachten, damit WhatsApp nicht Ihrer Gesundheit schadet

Mehr als 42 Milliarden Nachrichten pro Tag über Whatsapp verschickt.
Mehr als 70 Milliarden Nachrichten werden pro Tag über WhatsApp verschickt
Vera Laumann

08.02.2016, 15:47 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Das Smartphone erleichtert nicht nur das Leben, es kann auch Krankheiten auslösen. Eine ist die WhatsAppitis. So erkennen Sie, dass Sie an der Handy-Krankheit leiden.

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Zum ersten Mal offiziell diagnostiziert wurde die Krankheit Ende 2013 in Spanien von der Ärztin Ines Fernandez-Guerrero. Eine junge Frau in ihrer Praxis litt in ihren beiden Daumen an einer Sehnenentzündung. Die Ursache war schnell gefunden: Die Patientin hatte an Weihnachten sechs Stunden ununterbrochen mit ihren Freunden und Verwandten über den Nachrichtendienst Whatsapp gechattet. Doch es gibt mehr als nur eine Weise, wie WhatsApp die Gesundheit gefährden kann.

Sie tippte die ganze Zeit mit beiden Daumen und hielt das 130 Gramm schwere Smartphone in ihren Händen. Die Folge: Starke Schmerzen in den Händen und den Daumen. Die Ärztin stellt die Diagnose „WhatsAppitis“ und verschrieb der Frau Entzündungs-Hemmer sowie ein striktes Handy-Verbot.

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Ein Einzelfall ist dies leider nicht mehr. Die Nutzungsdauer von Handy, Tablet und Co. steigt ständig. Der Informatikprofessor Alexander Markowetz von der Uni Bonn hatte das Smartphone-Nutzungsverhalten von 60.000 Deutschen mithilfe einer App untersucht. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er die Ergebnisse. Demnach schauen wir durchschnittlich 2,5 Stunden täglich auf unser Smartphone. Bei den 17- bis 25-Jährigen liegt der Wert sogar bei über drei Stunden am Tag.

So krank können Smartphones machen

Schmerzen in den Fingern und Händen sind nur ein Problem bei der WhatsAppitis. Auch die krumme Haltung und der ständige Blick nach unten auf das Telefon können zu Schmerzen und sogar zu dauerhaften Haltungsschäden führen.

Eine Schwachstelle, die häufig Sorgen bei übermäßiger Handy-Nutzung macht, ist der Nacken. Ärzte sprechen deshalb bereits vom „Handynacken“. Die Nutzer verharren zu lange in einer unnatürlichen Haltung, was dauerhaft sogar zu einem Verschleiß der Halswirbelsäule führen kann.

Das sind die Warnsignale von WhatsAppitis

Schmerzen in den Fingern und Händen sind nur ein Problem bei der WhatsAppitis. Auch die krumme Haltung und der ständige Blick nach unten auf das Telefon können zu Schmerzen und sogar zu dauerhaften Haltungsschäden führen. In Fachkreisen wird sogar schon von einer WhatsApp-Haltung gesprochen. Eine Schwachstelle, die häufig Sorgen bei übermäßiger Handy-Nutzung macht, ist der Rücken und vor allem der Nacken. Hier sind alle fünf Warnsignale einer WhatsAppitis im Überblick:

  • Schmerzen in den Fingern
  • Nackenverspannungen
  • Kopfschmerzen
  • Schmerzen im Handgelenk
  • Schmerzen in den Augen durch das grelle Bildschirmlicht

Wie kann ich WhatsAppitis vorbeugen?

Als Erstes natürlich einfach das Smartphone öfter mal zur Seite legen. Wenn das nicht möglich ist, dann sollte der Nutzer immer mal wieder vom Handy hochschauen und versuchen es auf Augenhöhe zu halten sowie nicht die ganze Zeit nur rumtippen oder wischen. Außerdem sollte regelmäßig die Position gewechselt werden, damit die Muskeln zumindest ein wenig in Bewegung bleiben und sich zwischendurch kurz entspannen können.

Als Ausgleich zur ungesunden Haltung bei der Smartphone-Nutzung bietet sich regelmäßiger Sport an. Ausreichend Bewegung und die gezielte Kräftigung der Muskulatur können WhatsAppitis-Beschwerden vorbeugen oder lindern.

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Auch interessant:  Hier checken Sie, wie viele Whatsapp-Nachrichten Sie je verschickt haben

Wann muss ich einen Arzt aufsuchen?

WhatsAppitis ist seit 2014 ein anerkanntes Krankheitsbild. Sollten bei Ihnen Symptome auftreten, dann kontaktieren Sie im Zweifel immer einen Arzt zur Abklärung der Beschwerden.

Übrigens: Dass der übermäßige Gebrauch von technischen Geräten neue Krankheitsbilder entwickelt, ist kein Phänomen der vergangenen Jahre. Bereits seit den 1990er Jahren gibt es die Nintendinitis. Das Wort setzt sich zusammen aus Nintendo und Tendinitis, dem medizinischen Fachbegriff für Sehnenentzündung. Bei der Nintendintis treten Sehnenentzündungen, aber auch Bläschenbildung an den Fingern, geschwollene Daumen und Sensibilitätsstörungen auf, die durch exzessives Spielen mit Konsolen entstehen. Auch der Blackberry-Daumen, die Wiiitis oder das Space-Invaders-Handgelenk sind bereits zu festen Begriffen in der Medizin geworden.

Themen: WhatsApp
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