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Streaming-Geschichte

20 Jahre YouTube – so banal war das erste Video

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2025 feiern Fans 20 Jahre YouTube Foto: Getty Images
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TECHBOOK Redaktion

29. April 2025, 18:24 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Was mit einem banalen Tiervideo begann, wurde zu einem der größten Portale der Unterhaltungswelt. Nun feiert man 2025 20 Jahre YouTube.

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Aus der heutigen Internet-Landschaft ist YouTube nicht mehr wegzudenken. Die Videoplattform fing einst recht bescheiden an, hat sich aber über die bisherigen zwei Jahrzehnte zu eine der größten und einflussreichsten Angebote in ihrem Segment entwickelt. 2025 feiern Verantwortliche wie Fans 20 Jahre YouTube – ein Grund, einen Blick zurückzuwerfen.

Vor 20 Jahren bei YouTube – das erste Video

Vor 20 Jahren bei YouTube machten ein paar Elefanten im Zoo von San Diego den Anfang. „Das Coole an diesen Typen ist, dass sie diesen echt langen Rüssel haben“, sagt YouTube-Mitgründer Jawed Karim mit zwei Dickhäutern im Hintergrund.

Das erste Video vor 20 Jahren bei YouTube war banal und unspektakulär, ganz im Gegensatz zum Aufstieg von YouTube, der folgen sollte. Die Website entwickelte sich rasch zum Inbegriff des kurzweiligen Internet-TVs und ist heute eine Supermacht der Unterhaltungswelt. Doch mit dem Erfolg wuchs auch die Kritik an dem Portal.

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Google, Kommerzialisierung und Werbemilliarden

Nette Tierfilmchen wie den Elefanten-Clip gibt es zwar noch immer, doch die Zeiten der Unschuld sind längst vorbei. Die Übernahme durch Google, die Kommerzialisierung, die Werbemilliarden – der einstige „Broadcast Yourself“-Spielplatz für Privatvideos ist für Googles Mutterkonzern Alphabet längst nur noch ein großes Geschäft. Mit dem rasanten Wachstum der Bandbreite haben jedoch auch Einfluss und Verantwortung massiv zugenommen. In der Ära von Fake News, Hetze und Filterblasen im Netz ist YouTube ein steter Stein des Anstoßes.

Das wusste auch die ehemalige YouTube-Chefin Susan Wojcicki (2023 an Krebs gestorben): „Alle sind die ganze Zeit wütend auf dich“, sagte sie der „New York Times“ vergangenes Jahr in einem Interview zu YouTubes umstrittenem Umgang mit extremen Inhalten. Rund 2,7 Milliarden aktive monatliche Nutzer hat die Plattform inzwischen. 2015 waren es noch weniger als halb so viele. Was YouTube zu Alphabets Erlösen beiträgt, war lange eines der bestgehüteten Geheimnisse der Finanzmärkte, bis der Konzern Einblick gewährte. 2024 sorgte die Plattform für Einnahmen in Höhe von 54,2 Milliarden US-Dollar – nur Disney ist ein größerer Medienkonzern.

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YouTube unter Druck

Dass der aktuelle Youtube-CEO Neal Mohan und Wojcickis Nachfolger alle Hände voll zu tun hat, liegt folglich nicht an den Finanzen. Probleme machen vor allem anstößige Inhalte und der Umgang damit. Soziale Medien geraten zunehmend unter Druck, gegen die Verbreitung von Propaganda und Extremismus vorzugehen, YouTube ist hier keine Ausnahme. Alleine schon die schiere Masse an Videos – etwa 20 Millionen neue Video-Uploads gibt es täglich – macht das Ausmisten zu einer Herkulesaufgabe.

Fest steht: Regelwidrige Clips können sich auf der Plattform durch ständiges Wiederhochladen so rasant verbreiten, dass YouTube trotz ausgeklügelter Algorithmen mit dem Löschen kaum hinterherkommt. Kritiker bezweifeln aber, dass das Unternehmen alles in seiner Macht Stehende tut. In den vergangenen Jahren kam es zu etlichen Skandalen – von Selbstmord-Aufnahmen in den „Trending“-Empfehlungen über Pädophilen-Clips und Sex-Videos im Kinderbereich bis hin zu Videos mit Holocaust-Leugnung und anderer Propaganda. Ex-Mitarbeiter beschuldigten YouTube, die Kontrolle kontroverser Inhalte dem geschäftlichen Nutzen unterzuordnen.

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Umgang mit problematischen Uploads

So etwas würde das Unternehmen natürlich nie zugeben. Doch gegenüber der „New York Times“ gab Wojcicki durchaus Schwächen im Umgang mit problematischen Uploads zu. „Ich weiß, dass wir es besser machen können, aber wir kommen dahin“, sagte die 51-Jährige. „Wir erreichen einen Punkt, an dem wir viele dieser Probleme gelöst haben, und ich habe das Gefühl, dass wir schon deutliche Fortschritte gemacht haben.“ Das war im April 2019. Seitdem wurde es tatsächlich deutlich ruhiger um die Plattform, auch wenn es weiter viele Kontroversen gibt – etwa um politische Werbung und manipulative Inhalte.

Es wäre allerdings auch unfair, zu 20 Jahren YouTube das Portal auf Diskussionen um strittige Videos zu reduzieren. Ein großer Teil der bisherigen Geschichte ist von harmlosen viralen Phänomenen geprägt. Die Plattform ist eine schier unerschöpfliche Fundgrube für Clips aller Art, in der sich von Musikvideos über Rezepte bis hin zu historischen Sportübertragen oder Beauty- und Lifestyle-Guides eigentlich alles findet. Das Portal ist eine Art riesiges Archiv, das Nutzer durch sein cleveres Empfehlungssystem bei der Stange hält.

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Von Hobby-Entertainern zu Influencern

In 20 Jahren hat YouTube die Unterhaltungsindustrie nachhaltig verändert und sogar Spuren in der Berufswelt hinterlassen – aus Hobby-Entertainern wurden „YouTuber“, die an Werbeerlösen beteiligt werden und teilweise ordentlich Geld mit ihren Videos verdienen. Einige von ihnen sind echte Weltstars, an denen sich Millionen von Fans orientieren, wie etwa Mr Beast.

Die Plattform hat maßgeblich dazu beigetragen, der „Influencer“-Kultur den Weg zu ebnen und beeinflusste auch Musikvideos, die mediale Berichterstattung allgemein sowie heutige Podcasts maßgeblich. Zudem bereitete sie dem modernen Streaming-Markt um Netflix, Amazon Prime Video und Disney+ den Weg, wobei man dank YouTube TV und YouTube Premium auch selbst in diesem Segment mitmischt.

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