23.01.2024, 16:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Streaming-Riese Netflix feierte seine jüngsten Erfolge in erster Linie mit Serien. Aktuell sorgt aber vor allem ein Film für fantastische Zahlen.
Denkt man an erfolgreiche Netflix-Produktionen, dann meist an große Namen wie „Stranger Things“, „Bridgerton“ oder die jüngst beendete Serie „The Crown“. Schaut man aber auf die aktuelle Liste der erfolgreichsten Titel bei dem Streaming-Dienst, dann thront dort ein ganz anderer Titel: „Die Schneegesellschaft“. Der spanische Abenteuerfilm kann sich sogar über zwei Oscar-Nominierungen (bester internationaler Film sowie bestes Make-up und Hairstyling) freuen. TECHBOOK erklärt, was den Titel so besonders macht.
Übersicht
„Die Schneegesellschaft“ startet enorm erfolgreich bei Netflix
Erst am 4. Januar ist „Die Schneegesellschaft“ bei Netflix gestartet und direkt auf Platz 1 der meistgestreamten Inhalte eingestiegen. Die Zahlen dazu veröffentlicht Netflix bereits seit 2021. Dabei unterteilt der Streaming-Dienst in Filme und Serien und dann jeweils noch einmal in „englische“ und „nicht-englische“ Produktionen.
Zu letzteren gehört auch „Die Schneegesellschaft“ – im spanischen Original heißt der Film „La sociedad de la nieve“. In nur vier Tagen, also bis einschließlich 7. Januar, sammelte der Titel bereits 55.800.000 gestreamte Stunden. Neben dieser bemerkenswerten Zahl ist außerdem interessant, dass „Die Schneegesellschaft“ laut Netflix auf 22.900.000 Views kommt. Bei einer Laufzeit von knapp zweieinhalb Stunden bedeutet das, dass die überwiegende Mehrheit der Zuschauer den Film auch bis zum Ende gesehen hat. Das ist für Netflix neben den reinen Abrufzahlen einer der wichtigsten Parameter, um den Erfolg einer Produktion zu messen.
Spanischer Film hängt die Konkurrenz ab
Besonders beeindruckend ist der Abstand, mit dem der spanische Film die Liste zum Start anführte. Bei den nicht-englischen Filmen lag „Thank You, I’m Sorry“ auf dem 2. Platz (Stand vom 12. Januar). Allerdings erschien der Titel etwas früher und kam zum damaligen Zeitpunkt „nur“ auf 5.300.000 gestreamte Stunden. Das entspricht nicht einmal zehn Prozent des Wertes von „Die Schneegesellschaft“.
Schaut man auf die englischen Produktionen, war der Abstand zwar geringer, aber immer noch deutlich. Dort lag „The Equalizer 3“ auf Platz 1. Allerdings kommt auch der namhaft besetzte Action-Thriller lediglich auf 26.800.000 gestreamte Stunden, was nicht einmal der Hälfte des Wertes des spanischen Films entspricht. Netflix‘ Vorzeigeprojekt „Rebel Moon“ kommt gar nur auf 25.100.000 Stunden.
Noch deutlicher wird der Erfolg, wenn man die Zahlen mit denen im Serienbereich vergleicht. Generell hat Netflix einen seriellen Schwerpunkt. Und aufgrund der episodischen Struktur ist die Laufzeit einer Serie natürlicherweise länger, was sich positiv auf die Netflix-Statistiken auswirkt. Dennoch lässt „Die Schneegesellschaft“ auch hier die Konkurrenz weit hinter sich. Nur zwei Serien überholen den Film: das „Haus des Geldes“-Spin-off „Berlin“ und die Miniserie „Fool Me Once“. Man kann also alles in allem von einem sehr gelungenen Start sprechen.
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Erfolgssträhne von „Die Schneegesellschaft“ hält an
Und die guten Zahlen des spanischen Films setzen sich fort. In seiner ersten vollständigen Woche (vom 8. bis 14. Januar) hielt der Film seinen 1. Platz ebenfalls deutlich und kam sogar auf 68.300.000 gestreamte Stunden und 28.100.000 Views. Auf der Liste nicht-englischer Produktionen lässt er die Konkurrenz damit weit hinter sich. Auf Platz 2 liegt „CJ7“ mit 3.800.000 gestreamten Stunden.
Starke Konkurrenz gibt es allerdings im englischen Bereich. Dort thront aktuell „Lift“. Der neue Action-Blockbuster über einen Raubüberfall mit Kevin Hart kam innerhalb einer Woche auf 58.500.000 gestreamte Stunden und 32.800.000 Views. Damit schlägt der Titel „Die Schneegesellschaft“ zwar knapp. Allerdings hat die Produktion auch im Marketing deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen; immerhin handelt es sich um ein Netflix Original.
Dem Erfolg der „Schneegesellschaft“ tut das im Gesamtbild keinen Abbruch. Inzwischen hat es der Film sogar bereits mit den Zahlen von nur eineinhalb Wochen auf die Top-10-Liste in seiner Rubrik geschafft. Das verdankt er vor allem den Views: vom Start am 4. Januar bis zum 14. Januar konnte der Film bereits 51.000.000 Abrufe verzeichnen – und ganze 124.000.000 gestreamte Stunden.
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Darum geht es in „Die Schneegesellschaft“ bei Netflix
Der Erfolg des Films ist mit mehreren Faktoren zu erklären. Zum einen zog „Die Schneegesellschaft“ bereits im Vorfeld Aufmerksamkeit auf sich. Er feierte nämlich bereits vor einem ausgewählten Publikum bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig Premiere und sorgte dort für viel Aufmerksamkeit und trotz teils zurückhaltender Kritiken auch für Begeisterung.
In dem Netflix-Drama „Die Schneegesellschaft“ geht es tatsächlich um eine wahre Begebenheit. Dem Film zugrunde liegt nämlich ein Flugzeugabsturz aus dem Jahr 1972. Damals stürzte der Flug 571 über den Anden ab; an Bord befand sich auch eine uruguayische Rugby-Mannschaft, die in der eisigen Landschaft ums Überlegen kämpft. Über zwei Monate harren die Überlebenden im Gebirge aus.
Für die Verfilmung arbeitete Regisseur J. A. Bayona unter anderem auch mit tatsächlichen Überlebenden des Unglücks sowie den Familien der Verstorbenen zusammen. Der Stoff ist unter anderem deshalb so bekannt, weil die Geschichte 1993 bereits von Frank Marshall verfilmt wurde. In dem Film „Alive – Überleben!“ spielt Ethan Hawke die Hauptrolle. In dem nun auf Netflix zu sehenden Film „Die Schneegesellschaft“ übernehmen im Übrigen vor allem unbekanntere Darsteller die Hauptrollen.
Die aktuelle Verfilmung ist in diesem Jahr unter anderem für einen Oscar in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ nominiert. Das Thema Flugzeugabsturz und Überlebenskampf ist eines, das immer wieder in Filmen und Serien auftaucht – mitunter enorm erfolgreich. Ein besonderer Reiz dürfte aber eben in diesem Fall sein, dass der Zuschauer keine Fiktion sieht, sondern eine wahre Geschichte.