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Kunden erstaunt

Amazon zahlt Kunden Geld für jahrealte Rücksendungen

Einige Kunden freuen sich derzeit über einen unerwarteten Geldsegen von Amazon
Einige Kunden freuen sich derzeit über einen unerwarteten Geldsegen von Amazon Foto: picture alliance / NurPhoto | Beata Zawrzel
Rita Deutschbein, Redaktionsleiterin TECHBOOK
Redaktionsleiterin

22. Mai 2025, 16:23 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Einige Amazon-Kunden melden sich derzeit mit einer kuriosen Beobachtung in diversen Foren zu Wort. Sie haben vom Versandhändler unerwartet eine Gutschrift auf ihrem Konto erhalten – für eine Bestellung, die Jahre zurückliegt. Amazon zahlt aktuell offenbar Rückerstattungen aus, die teils bis ins Jahr 2018 reichen. Die Ursache liegt in internen Prüfungen. Doch es gibt noch einen anderen, möglicherweise juristischen Hintergrund.

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Zahlreiche Amazon-Kunden in den USA berichten derzeit über überraschende Rückerstattungen des Versandhändlers – ohne dass sie eine aktuelle Retoure veranlasst hätten. Die Überweisungen betreffen Bestellungen, die bis zu sieben Jahre zurückliegen. Dem Portal „The Verge“ erklärte Amazon, dass man im Rahmen einer kürzlich durchgeführten internen Überprüfung Differenzen bei zurückliegenden Retouren identifiziert habe. Die Rückzahlungen könnten jedoch nicht nur aus Kulanzgründen erfolgen, denn eine mögliche Sammelklage in den USA steht im Raum.

Kunden in den USA freuen sich über unerwartete Amazon-Rückerstattungen

Die Höhe der Rückerstattungen von Amazon schwankt von Kunde zu Kunde. Einige berichten auf Reddit, LinkedIn oder auch X (ehemals Twitter) jedoch von teils hohen Summen, die der Online-Händler überwiesen hat. Während ein Kunde etwa knapp 1800 US-Dollar erhalten hat, waren es bei einem anderen knapp 85 US-Dollar. Mitunter sind es auch mehrere Teilzahlungen, die auf dem Amazon-Konto als Rückzahlung erscheinen, wie ein Post auf X zeigt:

X Corp. Platzhalter
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Grund für den unerwarteten Geldsegen ist gewissermaßen eine Aufräumaktion bei Amazon. „Nach einer kürzlich durchgeführten internen Überprüfung haben wir eine geringe Anzahl von Rücksendungen identifiziert, bei denen wir eine Rückerstattung ausgestellt haben, ohne dass die Zahlung abgeschlossen war, oder bei denen wir nicht überprüfen konnten, ob der richtige Artikel an uns zurückgeschickt wurde, sodass keine Rückerstattung erfolgte“, so Amazon in der Erklärung. Laut dem Unternehmen gehen die abgerechneten Altbestellungen bis ins Jahr 2018 zurück.

Erstattung erfolgt automatisch

Die betroffenen Kunden müssen für die Gutschriften nichts tun. Wie eine Sprecherin weiter erklärt, habe man das technische Problem inzwischen behoben. Künftig sollen Kunden bei Unklarheiten über Rücksendungen schneller informiert werden. Die Rückzahlung erfolgt in der Regel auf dem ursprünglich genutzten Zahlungsweg. Was bei inzwischen geschlossenen Konten passiert, bleibt jedoch offen.

Bereits bei der Präsentation der Quartalszahlen Anfang Mai hatte Amazon eine einmalige Belastung von etwa 1,1 Milliarden US-Dollar gelistet. Diese Zahl umfasst laut Finanzchef Brian Olsavsky auch die Rückstellungen für „historische Kundenrücksendungen“. Neben den Erstattungen flossen in diesen Betrag auch Lagerkosten im Zusammenhang mit Zöllen unter der früheren US-Regierung ein. Über die genaue Anzahl der Rückerstattungen oder betroffene Summen macht das Unternehmen keine weiteren Angaben.

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Verbindung zu möglicher Sammelklage?

Die Rückerstattungen könnten auch in Zusammenhang mit einer Sammelklage gegen Amazon in den USA stehen. Dort werfen Kunden dem Unternehmen vor, systematisch Rückerstattungen verweigert oder rückgängig gemacht zu haben. Ein Gericht hatte kürzlich die Abweisung der Klage abgelehnt – damit können sich nun weitere Betroffene anschließen.

Hinweise auf ähnliche Fälle in Deutschland gibt es bisher nicht. Hierzulande steht Amazon aktuell eher wegen Änderungen bei Prime Video in der Kritik. Das Landgericht Düsseldorf hatte die Preisanpassungsklausel von Amazon als unzulässig erklärt. Amazon-Kunden, die bereits vor der Preiserhöhung im Jahr 2022 das Prime-Jahresabo genutzt haben, haben daher zu viel gezahlt. Betroffene können sich online registrieren und sich einer Klage der Verbraucherschutzzentrale anschließen, ohne selbst aktiv gegen Amazon vorgehen zu müssen.

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