
29. Mai 2025, 8:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Es ist der Stoff aus dem Hollywoodfilme sind: Die CIA soll eine Fan-Seite für Star Wars betrieben haben. TECHBOOK erklärt die Hintergründe.
Wenn etwas sehr erfolgreich wird, dauert es nicht lange, bis Fans eigene Webseiten erstellen, um ihren liebsten Bands, Filmen oder Serien zu huldigen. Das Netz ist voll von derartigen Portalen, auf denen sich Anhänger leidenschaftlich austauschen. Das gilt wenig überraschend auch für Star Wars. Doch wie man jetzt herausfand, gab es mindestens eine Fan-Seite, die in Wahrheit etwas ganz anderes war. Denn die CIA hat eine Star-Wars-Seite betrieben, um darüber mit Agenten weltweit zu kommunizieren.
Das war die Star-Wars-Seite der CIA
Die CIA (Central Intelligence Agency) ist der Auslandsgeheimdienst der USA, der auch dank zahlreicher Filme, Serien und Bücher gewissermaßen zu einem modernen Mythos geworden ist. Vorstellungen von verdeckten Operationen und Spionage dürften da jedem in den Sinn kommen. Dass die CIA auch noch eine Star-Wars-Seite betrieben haben soll, passt da gut ins Image, wenngleich dies äußerst kurios anmuten mag.
Tatsächlich will der Sicherheitsforscher Ciro Santilli einem Bericht von „404 Media“ zufolge das herausgefunden haben. Die betreffende Seite war unter „starwarsweb.net“ zu erreichen und tarnte sich als gewöhnliches Fan-Portal rund um die berühmte Sternensaga. Interessierte konnten darauf Rezensionen, Links zu Merchandise-Artikeln und andere Inhalte finden. So weit, so harmlos. In Wahrheit nutzte die CIA die Plattform jedoch, um mit Informanten im Ausland zu kommunizieren.
Diese sollen dann einfach in die Suchleisten der jeweiligen Seite Passwörter eingegeben haben, um dann einen vermeintlich sicheren Anmeldeprozess zur CIA-Kommunikation auszulösen. Nach außen hin soll es dabei ausgesehen haben, als würden sie nur Infos zu ihren Hobbys suchen.
Internationales Netzwerk aus falschen Webseiten
Die Star-Wars-Seite der CIA ist dabei kein Einzelfall. Santilli soll bei seinen Recherchen ein ganzes geheimes Kommunikationsnetzwerk entdeckt haben, zu dem auch Portale zu Komikern, Extremsportarten und sogar brasilianische Musik gehört haben.
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Dieses System aus falschen Webseiten soll wiederum Teil eines noch größeren Netzwerkes gewesen sein, das den Ausführungen zufolge bereits vor mehr als zehn Jahren von iranischen Behörden entdeckt worden sei. Damals soll es in diesem Zusammenhang sogar zum Tod von Informanten in China gekommen sein.

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Technische Schwachstellen sorgten für Aufdeckung
Die von der CIA betriebene Star-Wars-Seite sowie andere Beispiele seien Santilli zufolge nicht gut programmiert gewesen. Insbesondere die Nutzung sogenannter sequenzieller IP-Adressen habe es einfacher gemacht, weitere falsche Webseiten ausfindig zu machen, sobald man nur eine gefunden hatte. Zudem habe die Analyse des HTML-Codes und die Verwendung von Automatisierungen dabei geholfen, Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen.
Die CIA hat das System aus falschen Portalen eingestellt. Angeblich führte deren Aufdeckung bereits zur Kompromittierung von Informanten. Gewissermaßen geht man damit auch recht offen um: Denn gibt man jetzt starwarsweb.net in die Browser-Adresszeile ein, wird man direkt auf die offizielle Website der CIA geleitet – womit man den Zusammenhang zwischen URL und Geheimdienst bestätigt.