
3. Juni 2025, 18:15 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Microsoft beendet aggressive Werbung in Windows 10 und 11, ermöglicht freie Browserwahl und automatische Dateitypenverknüpfungen. Der Microsoft Store kann vollständig deinstalliert werden, wobei Updates weiterhin verfügbar bleiben. Diese Änderungen folgen dem Digital Markets Act der EU. Nutzer außerhalb der EU profitieren nicht von diesen Neuerungen. Die Umsetzung erfolgt ab Juni 2025 schrittweise.
Microsoft hat angekündigt, die aggressive Werbung für Edge und Co. in seinen Betriebssystemen Windows 10 und Windows 11 deutlich zu reduzieren. Damit reagiert das Unternehmen auf zunehmende Kritik von Nutzern und erfüllt gleichzeitig neue gesetzliche Anforderungen der Europäischen Union. Diese Entscheidung könnte weitreichende Folgen für die Nutzererfahrung mit Windows haben.
Mehr Freiheit bei der Wahl der Software
Für viele Nutzer von Windows 10 und 11 waren störende Pop-ups und Werbebanner während der Nutzung der Betriebssysteme ein wiederkehrendes Ärgernis. Insbesondere Werbung für Microsofts eigenen Browser Edge sorgte häufig für Unmut. Doch Microsoft hat nun auf seiner Unternehmensseite bekannt gegeben, dass diese Praxis ein Ende haben soll. Dies ist Teil eines umfassenderen Maßnahmenpakets, das den Nutzern mehr Freiheit bei der Wahl ihrer Software einräumen soll, wie „Computer BILD“ (gehört wie TECHBOOK zur Axel Springer SE) berichtet.
Eine der bedeutendsten Änderungen betrifft die Browserwahl. Windows-Nutzer können künftig den Standard-Browser festlegen, ohne dabei auf störende Werbung für Edge zu stoßen. Zwar bleibt es möglich, den Edge Browser zu deinstallieren, solange keine anderen Programme ihn benötigen.
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Verknüpfung von Dateitypen
Die Neuerungen betreffen auch die automatische Verknüpfung von Dateitypen. Bisher mussten Nutzer bestimmte Dateiformate manuell mit Programmen von Drittanbietern verknüpfen, da sie standardmäßig Edge zugeordnet waren. Zukünftig behandelt Microsoft alle Browser gleich und stellt Dateiverknüpfungen automatisch mit dem Standard-Browser herstellen, sofern dieser die entsprechenden Formate unterstützt.
Optionale Nutzung des Microsoft Store
Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Option, den Microsoft Store zu deinstallieren. Nutzer müssen nicht befürchten, dass dadurch Updates für über den Store installierte Programme ausbleiben. Zwar gibt Microsoft keine Details über die technische Umsetzung preis, es könnte jedoch sein, dass Aktualisierungen künftig über das Windows-Update-Center kommen.

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Reaktion auf EU-Gesetzgebung
Diese Änderungen sind eine Reaktion auf den Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union. Der DMA zielt darauf ab, die Marktmacht großer Tech-Unternehmen wie Microsoft, Apple oder Meta zu regulieren und den Wettbewerb zu fördern. Die neuen Regelungen von Microsoft werden ab Juni 2025 bis Ende des Jahres schrittweise eingeführt. Zunächst profitieren Teilnehmer des Windows-Insider-Programms, bevor die Änderungen für alle Nutzer weltweit verfügbar werden. Allerdings gelten die neuen Freiheiten vorerst nur innerhalb der EU, während Nutzer außerhalb der Union von den Verbesserungen ausgeschlossen bleiben.