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Display, Daten, Design

Viel Leistung, kleine Schwächen: Samsung Galaxy S8 im Test

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TECHBOOK Redaktion

20.04.2017, 12:02 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Mit dem Design des Galaxy S8 wagt Samsung einen großen Sprung nach vorne: Mehr Display auf so wenig Grundfläche steckte bisher wohl noch in keinem Smartphone. Aber ist das neue Spitzenmodell, das 800 Euro kostet, auch jenseits des Designs ein gutes Gerät?

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Wer Samsungs Galaxy S8 zum ersten Mal anschaltet, findet viele andere Smartphones plötzlich klobig: Der Bildschirm bedeckt fast die ganze Vorderseite, an den Seiten verschwindet er randlos ins Nichts. Kein Knopf unterbricht die glatte Oberfläche. Puristischer geht es kaum.

Nach dem Debakel um brennende Akkus im Modell Note 7 hat sich Samsung Zeit gelassen: Mit leichter Verspätung kommen das Galaxy S8 und das größere S8+ am 28. April in den Handel.

Beide Geräte haben abgerundete Displayränder. Der Home-Button liegt als berührungsempfindliche Fläche unten im Display, der Fingerabdrucksensor ist auf die Rückseite des Geräts gewandert. Im Vergleich zum Vorgänger S7 wurde der Bildschirm nach oben verlängert. Bei gleicher Breite sorgt das für eine schlanke Form. Statt des 16:9-Formats gibt es 18,5:9 mit 2960 zu 1440 Pixel auf 5,8 Zoll beim S8 und 6,2 Zoll beim S8+. Im Inneren stecken Achtkernprozessoren, 64 Gigabyte (GB) Speicher und 4 GB Arbeitspeicher.

Dem Display-Rahmen geht es an den Kragen: So viel Display auf so wenig Oberfläche wie beim Samsung Galaxy S8 (l) gibt es derzeit nur beim G6 von LG (r). Foto: dpa

Doch wie bedient sich das S8 im Alltag? Der erste Eindruck ist gut: Das Display strahlt hell und klar, der Einrichtungsprozess gelingt leicht. Verständliche Datenschutzhinweise gibt es, auch wenn ab Werk schonmal alle Häkchen gesetzt sind – auch die für Werbung. Die Einrichtung der Gerätesperre per Fingerabdruck ist dagegen weniger angenehm. Der Sensor ist ungünstig an der Rückseite platziert und vergleichsweise bockig beim Erkennen von Fingern. Alternativ bietet das S8 einen Iris-Scanner sowie eine Gesichtserkennung. Diese lässt sich aber leicht mit Fotos überlisten und ist nicht empfehlenswert.

Praktisch: An den gerundeten Bildschirmrändern des Samsung Galaxy S8 lassen sich Schnellzugriffe parken. So kann mit einem schnellen Wisch zum Beispiel die Wettervorhersage aufgerufen werden. Foto: dpa

Durch das neue Design müssen sich Nutzer umgewöhnen. Home-, Zurück- und App-Switcher-Button sitzen nicht mehr im unteren Rand, sondern werden unten im Display eingeblendet. Statt des unübersichtlichen TouchWiz gibt es dort die aufgeräumte Oberfläche Samsung Experience.

Richtig Spaß macht die Kamera: Mit dem 12-Megapixel-Sensor, großer Blende von F1.7 und dem sehr schnellen Autofokus gelingen Bilder auf hohem Niveau. Die Kamera-App ist sehr gut auch mit einer Hand zu bedienen, im Pro-Modus kommt fast Systemkameragefühl auf. Die Frontkamera ist auf 8 Megapixel aufgerüstet worden und hat nun einen Autofokus. Videos filmt das Galaxy S8 auf Wunsch in UHD-Auflösung.

Die Kamera des Samsung Galaxy S7 wurde für das S8 noch etwas verbessert. Die überarbeitete Kamera-App ist gut mit einer Hand zu bedienen und erlaubt im Profi-Modus weitgehend manuelle Einstellungen. Foto: dpa

Wer seinen Alltag durch digitale Assistenten organisieren lassen möchte, hat auf dem S8 und dem S8+ gleich zwei Möglichkeiten: den Google Assistant oder Samsungs Bixby, der sich über einen eigenen Knopf an der linken Seite des Geräts starten lässt. Beide verlangen weitgehenden Zugriff auf persönliche Daten und das Nutzungsverhalten, liefern Informationen, erinnern an Termine oder beantworten Fragen.

Samsungs Bixby hat außerdem die Funktion Bixby Vision. Hier werden über die Kamera Objekte erkannt und passende Einkaufsangebote im Netz gesucht. Von der Serienreife ist Bixby allerdings noch entfernt. Sprachkommandos auf Deutsch soll er erst gegen Jahresende verstehen.

Eine der bereits verfügbaren Funktionen des Assistenten Bixby ist Bixby Vision: Per Bilderkennung können hier zum Beispiel Online-Shopping-Angebote eingeholt werden – wenn Bixby das Objekt erkennt. Foto: dpa

Ganz unpraktisch ist der Fingerabdrucksensor auf der Rückseite des Geräts. Ständig packt man aus Versehen auf die Kamera, häufig werden die Fingerabdrücke nicht beim ersten Anlauf erkannt. Beim Galaxy S8+ ist der Sensor für Menschen mit kleinen Händen kaum zu erreichen. Auch der Bixby-Knopf an der linken Geräteseite liegt eher ungünstig: Beim Sperren oder Aktivieren des Telefons wird schnell ungewollt der Assistent gestartet. Denn der Schalter liegt genau dort, wo Rechtshänder für einen bequemen Griff den Zeigefinger ablegen würden.

Aus Designgründen ist der Fingerabdrucksensor beim Samsung Galaxy S8 auf die Geräterückseite gewandert. Er sitzt rechts neben der Kameralinse. Foto: dpa

Im Akkumanager können Stromsparmodi gewählt werden, die zum Beispiel den Prozessor bremsen oder die Displayauflösung herunterfahren. Doch selbst ohne diese Helfer kommt das S8 meist mühelos über den Tag.

Was Microsoft mit Windows Continuum schon länger anbietet, steckt mit Samsung Dex nun auch im Galaxy S8: Per Displaydock lässt sich das Smartphone mit einem Bildschirm verbinden und mit Maus und Tastatur verwenden. In einem ersten Test funktionierte das mit Browser und Office-Apps weitgehend flüssig und ohne große Umgewöhnung.

Eher ungünstige Position: Durch die Nähe zur Kamera tippt man beim Entsperren des Telefons per Fingerabdruck häufig neben den Sensor rechts neben der Kameralinse. Foto: dpa

Fazit

Das Riesen-Display, die flotte Kamera, die neue Bediensoftware und der Dex-Modus sind gelungene Innovationen. Und dann sieht das S8 auch noch gut aus. Damit es so bleibt, sollte man das Gerät aber in eine schützende Hülle stecken – mit Auswirkungen auf das Design. Punktabzüge gibt es für Fingerabdrucksensor und Bixby-Knopf: Sie sind einfach zu ungünstig platziert. Das Galaxy S8 ist vom 28. April an für rund 800 Euro im Handel, das größere S8+ kostet etwa 900 Euro.

Themen Samsung
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