Elektroautos sind immer mehr im Kommen. Bereits in wenigen Jahren wollen die größten Unternehmen auf die reine Herstellung von E-Autos umschwenken. Nun fragen sich viele potenzielle Käufer sich, was sie beachten müssen. Welche Hersteller E-Autos verkaufen, was sie kosten und welche Besonderheiten es beim Kauf und bei der Nutzung gibt, erfahren Sie hier.
Ein Elektroauto ist längst keine Seltenheit mehr auf den Straßen und doch sind viele Käufer unsicher: Muss man beim Kauf eines E-Autos wirklich so viel beachten? Wie oft muss man das Auto laden und wo geht das? Fördert der Staat den Kauf? Sind E-Autos tatsächlich besser für das Klima? Und für welche täglichen Wege lohnt sich ein E-Auto? TECHBOOK klärt in diesem Kaufratgeber alle essenziellen Fragen und erklärt, worauf es beim E-Auto-Kauf ankommt.
Übersicht
- Was ist überhaupt ein Elektroauto?
- Wichtige Komponenten eines E-Autos
- Die Vor- und Nachteile eines E-Autos
- Für wen eignen sie sich?
- Diese Hersteller bieten Elektroautos an
- Welche Hybrid-Varianten gibt es?
- Das sollte man beim Laden von einem Elektroauto beachten
- E-Autos richtig laden und was man beachten muss
- So lange dauert die Ladung
- Braucht man zu Hause eine Wallbox?
- Elektromotoren: Was kann was?
- Wie klimafreundlich ist ein Elektroauto wirklich?
- Die Geschichte vom Elektroauto
- Fazit
Was ist überhaupt ein Elektroauto?
Im Gegensatz zu Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor wandeln Elektroautos elektrische in mechanische Energie um. Hierbei unterscheidet man zwischen Hybriden, sogenannten „Range Extender“-Autos sowie rein elektrischen Modellen:
- Rein elektrische Autos: Rein elektrische Autos – auch „Battery Electric Vehicles“ (BEV) – werden extern an Ladestationen, mobilen Ladegeräten oder privaten Wallboxen aufgeladen. Die Batterie speichert die Energie, speist das Fahrzeug damit und sorgt so für den nötigen Antrieb. Außerdem gewinnt das Auto Strom über die Rekuperation, bei der die Energie durch die Bremsung an den Akku zurückgeleitet wird.
- Hybride: Hybridfahrzeuge besitzen sowohl einen Verbrennungs- als auch einen Elektromotor und verbinden so klassische Antriebssysteme mit der elektrischen Variante. Dies hat den Vorteil, dass der Verbraucher sich nicht auf eine Variante beschränken muss, sondern je nach Strecke den passenden Energiegewinnungsprozess wählen kann. Hybrid Electric Vehicle (HEV) laden ihre Batterie über den Verbrennungsmotor sowie – mithilfe der Rekuperation – über die Bremsenergie auf. Bei einem Fahrzeug, das extern über das Stromnetz geladen wird, spricht man von einem „Plug-in-Hybrid Electric Vehicle“ (PHEV).
- Range Extender Autos: „Range Extended Electric Vehicle“ (REEV) besitzen zusätzlich zur Batterie noch einen Verbrennungsmotor mit Generator. Er unterstützt die Batterieleistung und erweitert so die Reichweite des Fahrzeugs. Im Gegensatz zu Hybrid-Modellen treibt die Batterie das Auto hier nicht direkt mit an; ansonsten ähneln sie sich.
Wichtige Komponenten eines E-Autos
Ein Elektroauto fährt mit einem Elektromotor, der durch den im Akku gespeicherten Strom angetrieben wird und elektrische Energie mithilfe von Magnetfeldern in mechanische Energie umwandelt. Der Akku versorgt außerdem Heizung, Klimaanlage und vieles mehr mit Energie und ist im Unterboden verbaut, sodass er von der Karosserie verdeckt wird. Wichtige Komponenten eines E-Autos sind folgende:
- Die Hochvoltbatterie: Die Hochvoltbatterie ist der Energiespeicher des Elektroautos und wird umgangssprachlich als Akku bezeichnet. Sie besteht aus Lithium-Ionen-Batterien, welche langlebig, aber auch kostspielig sind, viel Strom speichern können und schnell laden. Die Qualität des Akkus bestimmt maßgeblich den Preis sowie die Reichweite des E-Autos. Zudem ist die Hochvoltbatterie der Teil, der an der Ladestation angeschlossen und aufgeladen wird.
- Die Niedervoltbatterie: Diese ist für die Bordelektronik sowie die Speicherung der durch Rekuperation gewonnenen Energie zuständig und versorgt damit den Akku.
- Der Elektromotor: Der Elektromotor des E-Autos ist ein synchroner Wechselstrommotor. Dieser besteht aus zwei Elektromagneten, einem Stator sowie einem Rotor. Der Rotor erzeugt ein Magnetfeld durch Wechselstrom, während der Stator ein konstantes Magnetfeld durch Gleichstromfluss produziert, das immergleiche Ladung gewährleistet. Das Wechselstrom-Magnetfeld hingegen ändert seine Ladung periodisch und es kommt zum abwechselnden Anziehen und Abstoßen der Elektromagneten. Der Rotor dreht sich und setzt das Fahrzeug in Bewegung.
- Der Ladeanschluss: Der Ladeanschluss ist der Teil des E-Autos, über den man besagtes auflädt. Dies geschieht entweder an öffentlichen Ladestationen, portablen Ladegeräten oder privaten Wallboxen. Hierbei wird Wechselstrom des Stromnetzes in den für das E-Auto notwendigen Gleichstrom umgewandelt.
- Das Kühlsystem: Um die Leistung des E-Autos zu sichern, müssen Batterie, Motor und Leistungselektronik im optimalen Temperaturbereich gehalten werden. Kühlung und Heizung des Autos werden durch das Thermomanagement-System generiert.
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Die magnetische Kraft, die hier für die Wechselwirkung und die Bewegung sorgt, nennt sich Lorentzkraft.
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Die Vor- und Nachteile eines E-Autos
Bei Elektroautos gibt es Vor- und Nachteile. Nachfolgend erfahren Sie zunächst die Vorzüge eines E-Autos:
Vorteile
- Lautstärke: Während die Abrollgeräusche bei Verbrennungs- und Elektromotoren gleich sind, ist die Lautstärke des Elektromotors bei einem E-Auto deutlich geringer als bei anderen Modellen.
- Umweltschutz: Ein Elektroauto besitzt keinen klassischen Auspuff und erzeugt so auch keine Abgase. Ohne CO2-Emissionen tragen Elektromotoren also positiv zum Umweltschutz bei.
- Geringe Betriebskosten: Die Ölpreise steigen und Auto fahren wird zum Luxus. Bei dieser Problematik greifen E-Autos, denn sie benötigen kein Benzin, sondern lediglich Strom – und dieser steht etwas günstiger zur Verfügung. Einige Firmen, Restaurants oder Hotels bieten kostenloses Laden für Kunden an, aber auch an Ladestationen bezahlt man verhältnismäßig wenig. Ob sich ein E-Auto im Vergleich zum Benziner oder Diesel rechnet, hängt aber auch von der Fahrweise und Nutzung ab.
- Kaum Reparaturen: Elektroautos haben wenige verschleißanfällige Bauteile. Kupplung oder Auspuff gibt es nicht und müssen somit auch nicht repariert oder ersetzt werden. Auch die Wartungskosten halten sich in Grenzen und sind Schätzungen zufolge um bis zu einem Drittel geringer als bei Verbrennungsmotoren.
- Staatliche Förderungen: Um die Umweltbelastung zu senken, fördert der Staat den Kauf von E-Autos und bietet Zuschüsse. Umweltbonus und Innovationsprämie ermöglichten noch bis Ende 2022 eine Förderung von bis zu 9000 Euro bei reinen E-Autos. Mittlerweile liegt die Förderungssumme durch Staat und teils Hersteller bei bis zu 6750 Euro. Seit 2023 fällt die Förderung für Plug-in-Hybride jedoch weg und beschränkt sich auf rein batterieelektrische sowie Brennstoffzellenfahrzeuge.
Den Vorteilen von E-Autos stehen aber auch Nachteile gegenüber. Und die zeigen sich wie folgt:
Nachteile
- Begrenzte Reichweite und lange Ladezeiten: Langstreckenfahrten sind mit einem E-Auto noch kaum möglich. Trotz Schnellladefunktion muss ein Elektroauto einige Zeit an der Ladestation verweilen. Zwischen den Herstellern und Modellen fällt die Ladezeit unterschiedlich aus, komplett zu vermeiden ist sie aber nicht. Die Reichweite ist bei E-Autos außerdem geringer, wodurch häufiger geladen werden muss, als Verbrennungsmotoren getankt werden müssen.
- Mangel an Ladestationen: Die deutsche Infrastruktur bietet momentan noch nicht ausreichend viele Ladestationen flächendeckend an. Wer während einer Reise spontan laden will, muss sich erst auf die Suche nach Stationen begeben, von denen eventuell nicht ausreichend vorhanden oder die vorhandenen besetzt sein können.
- Höhere Anschaffungskosten: Ein Elektroauto ist in der Anschaffung teurer als Benziner und Dieselfahrzeuge. Dank der staatlichen Förderung gibt es aber auch Modelle, die günstiger sind als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
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Für wen eignen sie sich?
Grundsätzlich eignet sich ein Elektroauto für jeden, der während der Fahrt Geld sparen und das Klima schützen möchte. Die Anschaffungskosten sind zwar hoch, aber durch Förderung und immer mehr neue sowie günstigere Modelle ist dieses Kriterium langsam zu vernachlässigen. Mit Blick auf die Zukunft ist anzunehmen, dass die Preise weiterhin sinken werden und man Verbrennungs- und Elektromotoren preislich nicht mehr deutlich unterscheiden können wird.
Durch langlebige Bestandteile ist der Reparaturbedarf bei E-Autos niedrig, Wartungskosten sind gering und Haltungskosten sind gravierend minimaler als bei einem Diesel und Benziner. Wer zu Hause lädt, spart nicht nur Geld, sondern auch den Weg zur Tankstelle. Mithilfe von Solaranlagen werden zusätzlich Stromkosten gespart und das Klima entlastet.
Trotz aller Vorteile gilt es zu beachten, dass Elektroautos bei Langstreckenfahrten weniger Komfort als Verbrennungsmotoren bieten. Die Reichweite der E-Autos ist geringer und bei Energieverlust lässt sich der Wagen nicht einfach an der Zapfsäule tanken. Die Ladezeiten variieren zwar je nach Modell – sodass einige E-Autos schon in weniger als 30 Minuten eine Ladung von rund 80 Prozent erreichen – dauern aber in jedem Fall länger als einmal Volltanken mit Benzin oder Diesel. Auch wenn Langstreckenfahrten nicht unmöglich sind, sind Elektroautos für regelmäßige Kurzstreckenfahrer besser geeignet.
Der Umstieg auf ein Elektroauto ist ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Daher hat die EU beschlossen, dass ab 2035 keine Neufahrzeuge mit Verbrennungsmotor angeboten werden dürfen. Viele Hersteller steigen daher schon früher auf Elektromobilität um und bieten ab beispielsweise 2025 oder 2030 ausschließlich elektrisch betriebene Fahrzeuge an. Ob Klimaretter, Sparfuchs oder technischer Vorreiter – der Kauf eines Elektroautos ist sinnvoll und lohnend für jeden.
Diese Hersteller bieten Elektroautos an
Kleiner Flitzer, Hingucker oder Durchschnittsmodell – Elektroautos werden immer relevanter und sogar staatlich gefördert. Doch welche Hersteller bieten E-Autos an? Im Folgenden sind einige Firmen aufgelistet, die E-Autos vertreiben (ohne Gewähr auf Vollständigkeit):
Aixam, Arrival, Artega, Audi, BAIC, Belkommunmash, BMW, Bolt Mobility, BYD, Byton, Cake, Changan Automobile, Chanje, Chery, Chevrolet, Citroën, Cobus Industries, DAF, Doohan, E-Fuso, Easymile, EWII Mobility, Faraday Future, Fiat, Ford, Framo, Gaius, General Motors, Govecs, Honda, Hyundai, Iseki, Iveco, JAC, Jaguar, JCB, Kia, KTM, Lucid Motors, Lynk & co, MAN, Maxus, Mercedes-Benz, Mitsubishi, Nissan, Niu, Opel, Peugeot, Polestar, Porsche, Renault, Skoda, Smart, Tesla, Toyota, Volkswagen
Welche Hybrid-Varianten gibt es?
- Voll-Hybrid: Der Voll-Hybrid löst gleich mehrere Probleme: Durch den Verbrennungsmotor fällt die Reichweitensorge, die bei einem Elektroauto aufkommt, weg. Die Elektrounterstützung spart Kraftstoff und der Akku wird durch Bremsenergie geladen. Bei höherer Geschwindigkeit arbeiten Verbrennungs- und Elektromotor zusammen; kürzere Strecken können rein elektrisch gefahren werden.
- Mild-Hybrid: Der Mild-Hybrid unterstützt den Verbrennungsmotor durch elektrischen Antrieb und Energie wird durch Rekuperation gewonnen. Rein elektrisches Fahren ist hier nicht möglich.
- Micro-Hybrid: Der Micro-Hybrid lädt die Batterie ausschließlich durch Rekuperation und unterstützt so den Verbrennungsmotor. Externe Ladung ist hier im Gegensatz zu anderen Hybrid-Varianten nicht möglich.
Das sollte man beim Laden von einem Elektroauto beachten
Elektroautos werden – anders als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren – über das Stromnetz geladen. Was noch vor wenigen Jahren lange dauerte, geht heute teilweise schon in ungefähr 30 Minuten vonstatten. Die Ladegeschwindigkeit hängt von diversen Faktoren wie zum Beispiel der Temperatur, dem Hersteller sowie der Ladesäule ab. Aber wie genau funktioniert die Ladung?
Elektroautos können mit Gleich- und Wechselstrom geladen werden. DC-Ladung (Direct Current) ist die Gleichstromladung, wobei – wie der Name verrät – die Stromstärke immer gleichbleibend ist. Die Ladung erfolgt hier mit einer Stärke von bis zu 300 Kilowatt, was deutlich schneller ist als die 22 Kilowatt AC-Ladestationen; jedoch muss der Strom unseres Stromnetzes hierzu erst von Wechselstrom in Gleichstrom transformiert werden. Da die Transformatorstationen kostspielig sind und eine Schnellladung nicht immer von Nöten ist, sind diese Ladestationen eher für lange Autobahnfahrten geeignet.
Doch nicht jedes E-Auto kann an einer Schnellladestation angeschlossen werden. Zum DC-Laden muss das Auto einen Standard-CCS- oder CHAdeMO-Anschluss besitzen. Tesla besitzt einen eigenen Supercharger, mit welchem eine Schnellladung auch an Standard-Ladestationen möglich ist.
Das reguläre Stromnetz, auf das man permanent und von zu Hause aus zugreifen kann, liefert aber Wechselstrom, also AC (Alternating Current). Hierbei ändert sich die Polung regelmäßig, wodurch die Ladung länger dauert. Der Akku eines Elektroautos kann nur durch Gleichstrom geladen werden; daher muss der Strom, um brauchbar zu sein, erst von einem AC-DC-Wandler transformiert werden. Wird der Wechselstrom schon in der Ladesäule umgewandelt, so spricht man von DC-Ladung – der Schnellladung. Wenn die Transformation des Stroms durch den Wandler im Auto selbst passiert, nennt man dies AC-Ladung.
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E-Autos richtig laden und was man beachten muss
In der Praxis gibt es relativ wenig, auf das man beim Laden achten muss. Das Ladekabel ist entweder an der Ladesäule vorhanden oder ist schon im Lieferumfang des E-Autos enthalten. Die notwendige Ladekabellänge hängt davon ab, wo das Auto die Ladeklappe hat. Diese ist meist vorne an der Seite oder ganz vorne über der Stoßstange. Beim sogenannten Nasenlader kann man ohne Korrektur direkt auf die Säule zufahren und problemlos laden.
Da die Infrastruktur noch nicht von Ladesäulen übersät ist, kann man sich mithilfe des oft vorhandenen bordeigenen Navigationssystems oder mit einer passenden Smartphone-App auf die Suche begeben.
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So lange dauert die Ladung
Die Ladedauer ist je nach Modell, Gegebenheiten, Ladeart und Ladesäule unterschiedlich. Wie bereits festgestellt, hängt die Dauer davon ab, ob AC oder DC geladen wird, aber auch andere Faktoren spielen eine Rolle:
- Akkukapazität: Die Akkukapazität bestimmt die Energiemenge eines E-Autos. Hierbei unterscheidet man in maximal verfügbare Bruttokapazität und tatsächlich brauchbare Nettokapazität. Die Akkukapazität wird in Kilowattstunden angegeben. Da ständiges Vollladen den Akku schwächt, wird nur ein Teil der Kapazität genutzt – die Nettokapazität.
- Akkutemperatur: Ein kalter Akku lädt langsamer als ein gut temperierter Akku. Um den Akku vor starkem Auskühlen oder Überhitzen zu schützen, gleicht ein Thermomanagement-System die Temperatur aus.
- Akkustand: Je leerer der Akku ist, desto schneller lädt er wieder auf. Es ist also sinnvoll, den Akku im Bereich zwischen 20 und 80 Prozent erneut zu laden.
Braucht man zu Hause eine Wallbox?
Es gibt diverse Arten zu laden: öffentliche Lade- und Schnellladesäulen, mobile Ladegeräte sowie Haushaltssteckdosen, aber auch Wallboxen. Doch wie viel Sinn macht die Installation?
Wallboxen sind fest verbaute Wandladestationen, an denen man sein E-Auto zu Hause laden kann. Während eine Haushaltssteckdose mit 2,3 Kilowatt laden kann, schafft eine hochwertige Wallbox bis zu 22 Kilowatt und kann so mit öffentlichen Ladesäulen mithalten. Im Vergleich zur Steckdose ist die Wandinstallation also deutlich besser. Da Wandladestationen den Wechselstrom nicht umwandeln, ist eine Schnellladung hier jedoch nicht möglich.
Viele Wallboxen bieten tolle Funktionen, wie beispielsweise die Steuerung über eine App, wobei sich die nächste Abfahrtszeit, Ladeleistung und mehr individuell anpassen lassen. Wallboxen sind also nicht zwingend notwendig, aber definitiv sinnvoll und komfortabel. Wer Photovoltaikanlagen besitzt, kann diese mit der Wandladestation verbinden und so zusätzlich sparen sowie das Klima weiter entlasten.
Elektromotoren: Was kann was?
Auch bei Elektromotoren gibt es Unterschiede mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Grundsätzlich sind alle Geräte synchrone Wechselstrommotoren und bestehen aus Stator sowie Rotor, die durch Magnetfelder mit Gleich- und Wechselstrom eine Drehung erzeugen. Hierbei unterscheidet man in permanent- und fremderregte Synchronmotoren.
Beim permanenterregten Synchronmotor (PSM) besitzt der Rotor einen eigenen Magneten, mit dem er ein permanentes Magnetfeld aufbaut. Diese Art von Motor ist heutzutage am häufigsten verbaut, da sie sehr effizient ist, eine größere Reichweite ermöglicht und eine höhere Leistungsdichte bietet. Der PSM ist aber aufgrund der Materialien auch teurer. Fremderregte Synchronmotoren (FSM) – auch stromerregte Synchronmotoren (SSM) – erzeugen das Magnetfeld nur temporär mithilfe eines Elektromagneten. FSM sind dadurch günstiger, aber auch weniger effizient.
Konträr dazu gibt es den Asynchronmotor (ASM), welcher keine permanenten Magneten besitzt. Spannung wird dadurch induziert, dass Stator und Rotor nicht im Gleichtakt, also asynchron laufen. Um einen Drehzahlunterschied zu erreichen, muss das Drehfeld im Stator schneller laufen als im Rotor. ASM sind in der Herstellung günstiger als Synchronmotoren und können jederzeit abgeschaltet werden. Wird die Stromzufuhr also unterbrochen, gibt es keinen Energieverlust. Asynchronmotoren sind aber auch lauter und weniger effizient als Synchronmotoren.
Des Weiteren gibt es Reluktanzmotoren (Switched Reluctance Motor – SRM). Diese funktionieren ohne Permanentmagneten. Durch elektrischen Strom erzeugen Elektromagneten Magnetfelder, welche Kraft auf die magnetisierbare Materie, also den Rotor ausüben und den Motor so durch Weiterschaltung in Bewegung setzen. Der Reluktanzmotor hat einen höheren Wirkungsgrad als Asynchronmotoren und braucht weniger kritische Materialien.
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Wie klimafreundlich ist ein Elektroauto wirklich?
Elektroautos betreiben den Motor mit Strom. Im Gegensatz zu Verbrennungsmotoren entstehen hierbei keine Abgase und CO2-Emissionen. Aber ist das E-Auto wirklich so viel klimafreundlicher als Benziner und Diesel?
Ungefähr 60 Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr entstehen durch PKW und Motorräder. Die Verwendung von Elektromotoren kann hier also einiges zum Umweltschutz beitragen und Verschmutzungen reduzieren. Doch wie werden E-Autos überhaupt produziert? Wie viel CO2 wird hier frei und wie klimaschädlich ist das Laden? Bei der Herstellung von einem Elektroauto wird mehr CO2 freigesetzt als bei der Herstellung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Die Emissionen bei der Batterieherstellung sinken aber und haben sich so von 2017 auf 2019 halbiert. E-Autos produzieren in der Herstellung also mehr CO2-Emissionen als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren; sobald sie jedoch auf der Straße eingesetzt werden, gleichen sie die Emissionen Stück für Stück aus und werden immer klimaneutraler.
Aber auch die Stromladung und Art des Stroms spielen beim Thema Klimaschutz eine wichtige Rolle. Die öffentlichen Ladesäulen beziehen ihren Strom nicht nur aus erneuerbaren Energien, was bedeutet, dass bei der Stromgewinnung CO2 freigesetzt wird. Doch auch hier ist ein Wandel zu erkennen. Energiegewinnung wird durch Windkraft und Solartechnik immer nachhaltiger und Emissionen werden reduziert. Wer sein E-Auto zuhause lädt und Photovoltaikanlagen besitzt, geht hier einen großen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Zusätzlich relevant ist der Zeitpunkt der Ladung. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts ist es klimafreundlicher, das E-Auto mittags zu laden, da hier die meiste Energie aus Windkraft und Sonnenenergie gewonnen wird.
Konklusiv lässt sich festhalten, dass ein Elektroauto zum Zeitpunkt der Herstellung nicht klimafreundlicher ist als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, durch fehlende CO2-Emissionen aber mit längerem Gebrauch an Klimaneutralität gewinnen.
Die Geschichte vom Elektroauto
Elektroautos sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts. Die Geburtsstunde der Elektromobilität liegt im Jahr 1821, als der englische Naturforscher Michael Faraday aufzeigte, wie man mithilfe von Elektromagnetismus eine dauerhafte Rotation erzeugen kann. Ab den 1830er Jahren wurden die ersten batterie- und elektromotorbetriebenen Fahrzeuge entwickelt. Robert Anderson, Robert Davidson und Johann Philipp Wagner sind beispielhafte Pioniere dieser Zeit, welche in der Entwicklung elektrischer Fahrzeuge besonders herausstachen.
Das erste offiziell anerkannte Elektromobil und historischen Vorreiter des Elektroautos gestaltete der Franzose Gustav Trouvé mit seinem elektrisch betriebenen Dreirad. Optisch ähnelte es einem Fahrrad und fügte sich so in das Straßenbild ein; technisch war das „Trouvé Tricycle“ jedoch eine Innovation: Es fuhr mit zwölf Stundenkilometern und erreichte eine Reichweite von 26 Kilometern.
In den folgenden Monaten und Jahren entwickelte sich der Markt immer weiter und lieferte 1888 erstmals tatsächlich definitionsgetreue Elektroautos. Andreas Flocken entwickelte ein vierrädriges Auto mit Elektromotor, einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Stundenkilometern und neuartigen Extras, wie beispielsweise elektrischen Scheinwerfern. Elektroautos waren nun beliebt und bestimmten den Straßenverkehr, bis sie 1911 von Verbrennungsmotoren abgelöst wurden. Diese boten viele Vorteile wie beispielsweise eine bessere Reichweite und das zu einer Zeit, in der Öl recht günstig war. Benzinmotoren gewannen an Relevanz und Elektromotoren verloren beim breiten Volk ihre Wichtigkeit. In den 1990er-Jahren erlebten Elektromotoren einen erneuten Aufschwung und sind nun im Zuge des Klimaschutzes sowie der Ölkrise beliebte Alternativen zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren.
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Fazit
Ein schrittweiser Umstieg auf ein Elektroauto ist nicht zu vermeiden. Mit dem Beschluss der EU ist festgelegt, dass ab 2035 ausschließlich elektronisch betriebene Neuwagen angeboten werden dürfen. Viele Hersteller gehen schon mit dem Wandel und sorgen dafür, dass der Markt an E-Autos stetig wächst. Der Kauf eines Elektroautos ist also für viele ein sinnvoller nächster Schritt.
Magnetismus und Lorentzkraft – Der Elektromotor bietet dem Verbrennungsmotor gegenüber viele Vorteile. Er ist leiser, effizienter, leistungsdichter. Geld spart man sowohl bei der Wartung sowie seltenen Reparaturen als auch beim Laden.
Besonders komfortabel ist eine Ladung zu Hause, ansonsten stehen Ladestationen zur Verfügung. Hier unterscheidet man in reguläre AC-Ladung und schnelle DC-Ladung. Diese kann man über das bordeigene Navigationssystem oder über passende Apps ausfindig machen. Problematisch wird es, wenn die Ladestationen besetzt sind: Da das Laden länger dauert als ein herkömmlicher Tankvorgang, ist eine besetzte Ladesäule für längere Zeit nicht brauchbar. Auch besteht die Gefahr, dass nicht elektrisch betriebene Autos an den Ladestationen parken und diese versperren.
Dank Strom aus erneuerbaren Energien und dem Wegfallen von CO2-Emissionen während der Fahrt, wird das E-Auto zum Klimaschützer. Lediglich in der Produktion wird viel CO2 frei, was aber mit jedem Kilometer Fahrt ausgeglichen wird.
Teure Anschaffung mit vielen Vorteilen: Aufgrund des EU-Beschlusses ist ein Umstieg auf ein Elektroauto sinnvoll und mit Blick auf das Klima wichtig. Elektromotoren sind – nach heutigem Stand und öffentlichen Meinungen – die Zukunft der Mobilität. Wer hier mitwirken will, sollte den Kauf eines E-Autos in Betracht ziehen.