WhatsApp ist der beliebteste Messenger-Dienst der Welt. Offenbar will sich der Anbieter darauf aber nicht ausruhen und integriert nun eine Funktion in seine App, die man auch von Telegram kennt. Das steckt dahinter.
Der WhatsApp-Messenger ist bisher vor allem das: ein reiner Messenger. Zwar erweitert der Anbieter seine Funktionen durch einen stetigen Update-Strom. Die nun eingeführte Neuerung ist aber eine der größten der vergangenen Jahre. Nach dem Vorbild von Konkurrent Telegram führt WhatsApp nämlich sogenannte Channels (dt. Kanäle) ein. TECHBOOK verrät, was es damit genau auf sich hat.
WhatsApp führt Kanäle für Messenger ein
Die WhatsApp Channels sollen den Messenger noch deutlicher als Nachrichten-Plattform positionieren. Das kündigte der Dienst bereits im Juni 2023 unter anderem über seinen Blog an. Die Kanäle sollen laut WhatsApp eine Möglichkeit sein, „wichtige Updates von Einzelpersonen und Unternehmen direkt (…) zu erhalten“.

Zunächst startete die neue Funktion in Singapur und Kolumbien. Nun folgen weitere Länder, darunter auch Deutschland. Zum Release können nur ausgewählte Organisationen wie etwa die Weltgesundheitsorganisation (WHO) einen Channel eröffnen. Aber auch Promis wie Meta-Chef Mark Zuckerberg haben bereits einen eigenen Kanal, dem man folgen kann. Wer die Funktion nutzt, findet aber auch schon große Fußballvereine wie den BVB oder Bayern München.
WhatsApp scheint es dabei auch darum zu gehen, Administratoren für die neue Funktion zu generieren. In der Ankündigung ist unter anderem die Rede davon, dass man mit den Kanälen gut ein eigenes Geschäft aufbauen könne, für das dann auch die Bezahldienste des Messengers zur Verfügung stünden. Dazu gehört unter anderem in einigen Ländern wie etwa Brasilien bereits der eigene Bezahl-Service WhatsApp Pay.
So funktionieren die WhatsApp Channels
Um die WhatsApp-Kanäle zu nutzen, muss man auf den neuen Tab mit dem Namen „Aktuelles“ gehen. Dort findet sich dann der Bereich „Kanäle“, getrennt von den Verläufen und Status-Meldungen bestehender Chats und Kontakte. Vom Nutzer ausgewählte Kanäle befinden sich dann unter den WhatsApp-Statusmeldungen von Kontakten. Über das Plus-Symbol können jederzeit weitere Channels hinzugefügt werden.


Damit der einzelne Nutzer für sich interessante Kanäle finden kann, gibt es ein großes Verzeichnis. Über dieses lässt sich nach konkreten Themenfeldern oder Bezeichnungen filtern. Man kann aber auch vorgefertigte Filter verwenden, um etwa die aktivsten oder beliebtesten Kanäle zu finden.
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Wer einem Kanal bei WhatsApp beitreten möchte, kann das direkt über den Messenger oder auch über einen speziellen Einladungslink tun. Nach 30 Tagen werden alle Inhalte eines Channels im Übrigen wieder gelöscht; Administratoren können gegebenenfalls früher geteilte Bilder, Links oder Status-Meldungen entfernen.
Bei Messengern wie WhatsApp ist zudem häufig mangelnder Datenschutz ein Thema. Um diesen auch bei der neuen Kanal-Funktion zu gewährleisten, sind die Profile und verknüpften Telefonnummern nicht einsehbar – weder von Administratoren noch von anderen Mitgliedern des Kanals. Das ist vor allem deshalb relevant, weil die Channels nicht Ende-zu-Ende-verschlüsselt sind.